Gewicht eines adipösen bettlägrigen Patienten bestimmen

M!aren

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Gesundheits- und Krankenpflegerin
Ich habe einen sehr adipösen Patienten, der bisher es noch schaffte, sich mit Hilfe aus dem Bett in den Toilettenstuhl zu transferieren (oder genauer gesagt zu wuchten). Nun ist er bei dieser Aktion auf den Boden gerutscht und traut sich nicht mehr aus dem Bett. Er ist der Überzeugung 90 Kilo zu wiegen, ich vermute dass es mehr als 150 kg sind.
Damit wäre auch ein normaler Lifter nicht mehr einsetzbar. Aber wie bekomme ich das in der häuslichen Pflege raus ?
Er kann halt auch nicht mehr stehen.
 
In der häuslichen Pflege sehe ich da keine Möglichkeit. Wenn, dann könnte man in mal in der Klinik wiegen, z. B. auf einer Sitzwaage.
 
Tja... Wenn man den Pat. ins Auto bekommen könnte, wäre die Waage beim Schrotthändler oder beim Schlachthof eine Option: Einmal Auto mit Pat drauf und einmal ohne. (Wenn Pat mehr als 4 Zentner hat, probate Methode.)
Sonst könntest Du übers Volumen gehen: Gucke Dir einen Pat. mit ähnlichen Abmessungen aus (Größe und Umfänge) und stelle den auf die Waage. Dann hast Du zumindest einen Anhaltswert.
Im Zweifel gleich den "Heavy-Lifter" rezeptieren lassen. Bei der "rasanten Mobilität" des Pat. ist eh eine Zunahme des KG zu erwarten. Hhmm... Das gibt doch auch Lifter, wo die Waage gleich mit eingebaut ist... Frag mal Dein Sanitätshaus.

L.G. Frieda
 
Schlachthof kenne ich zwar nicht, aber Pferdeklinik z.B. für CT ist durchaus eine Möglichkeit. Fraglich wäre nur der Nutzen für Dich. Er ist zu schwer für Dich. Ob nun 150 kg oder wie viel auch immer. Tatsächlich kommen Anbieter mit Pferdewaagen auch zu Stallgemeinschaften auf Höfe und die Reiter der Umgebung kommen dann dorthin. Fakt ist, Du bekommst den Patient ja nicht aus dem Bett. Wie willst Du ihn dann vor die Haustür kriegen.?
 
Wie oben schon angeklungen - was ist das Ziel?
Was wäre die Konsequenz daraus für dich oder für den Pat.?
 
Nun, wir wissen auf Station immer gerne, wieviel kg in etwa ein Patient wiegt. So ein Schwerlastbett kann ich mir nicht eben aus den Rippen schneiden, wenn die ZNA anruft und nach einem freien Bett für einen schweren Patienten verlangt; das muss bestellt werden, und das dauert; einen Pat. >120kg einfach mal schnell über die ZNA zu uns schicken geht nicht. Der muss mittelfristig mit aktuellem Gewicht angemeldet, oder verlegt werden.
Genau wie bei ASB und anderen Transportdiensten. Auch diese Kollegen machen die Wahl des Fahrzeugs von der magischen 120kg-Grenze abhängig.
Eine grobe Einschätzung des aktuellen Gewichts eines Patienten ist also gar nicht so grundverkehrt, falls es zu einem KH-Aufenthalt kommen sollte.
 
Wie oben schon angeklungen - was ist das Ziel?
Was wäre die Konsequenz daraus für dich oder für den Pat.?

Wenn der Pat. zu Ödemen (Lunge und/oder Gewebe) neigt oder kommt, kann das Gewicht sehr schnell sehr relevant werden.
(... ohne vernünftigen Ausgangswert?!?)8O

Auch der Expertenstandard zur Sicherstellung der Ernährung lässt sich ohne halbwegs aktuellen BMI kaum umsetzen.
(... und dann gibt´s Mecker vom MDK.):besserwisser:

Ziele genug. :up:
 
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@Elfriede
bist auch an der Pflege des Pat. von M!aren beteiligt und kennst ihre Zielsetzung?
 
Wenn der Pat. zu Ödemen (Lunge und/oder Gewebe) neigt oder kommt, kann das Gewicht sehr schnell sehr relevant werden.
In der Dialyse könnten wir ihn wiegen, sollte er je ein Nierenversagen kriegen (nicht unwahrscheinlich bei so einer Ausgangssituation - Metabolischres Syndrom lässt grüssen), unsere Waagen gehen bis 200 kg (wir haben häufig Kawenzmänner samt Transportvehikel zu wiegen). Die Frage wäre nur, wie man ihn aus dem Bett da drauf und dann ins Auto kriegt. - Machen Umlagerungshilfen das mit, ohne zerquetscht zu werden?
 
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und wieder meine Frage - wie ist die konkrete Fragestellung, was bringts in der konkreten Situation um so einen Aufwand für den Pat. in Erwägung zu ziehen und wie stelle ich weitere Kontrollen sicher um einen Verlauf zu beobachten - denn nur dann machts Sinn - oder?

Das sich aber M!aren bisher nicht mehr meldet, bleibt IHRE Zielsetzung im Dunkeln.
 
Das sich aber M!aren bisher nicht mehr meldet, bleibt IHRE Zielsetzung im Dunkeln.
Vielleicht hat M!aren auch einfach nicht die Zeit, jeden Tag in Internetforen zu verbringen. Solls geben. ;)
 
Mich empört der Umgang mit der "Würde des Menschen": der Mensch mag dick und schwer sein, aber er ist ein fühlender, sensibler Mensch und gehört nicht auf eine Schrott oder Viehwaage!

Geht es Euch eigentlich gut sowas unwidersprochen zu lassen!!!

Das Gewicht zu ermitteln geht auch ohne komplett zu vergessen wie man professionell mit Anstand und Empathie Lösungen findet!
 
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Mich empört der Umgang mit der "Würde des Menschen": der Mensch mag dick und schwer sein, aber er ist ein fühlender, sensibler Mensch und gehört nicht auf eine Schrott oder Viehwaage!
Bei sehr adipösen Menschen (so ab 250kg aufwärts) ist das aber die einzige Möglichkeit. Es existieren schlicht keine Personenwaagen, OP-Tische, Computertomographen für Menschen mit diesem Umfang. Was willste machen, wenn Du die Betroffenen untersuchen oder behandeln musst?
 
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Es gibt doch keine andere Möglichkeit. Es gibt ein kaum einer (keine) Klinik ein CT oder MRT das so hohe Gewichte schafft. Da bleibt nur die Tierklinik und der Kran aus dem Fenster. Das ist Fakt und lässt sich nicht schönreden.
 
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Von wegen es gibt keine andere Möglichkeit:
seca 985 | seca Shop
einfaches bedienen der Suchmaschine Eurer Wahl unter Benutzung der grauen Substanz würde genügen!
 
Das ist keine Alternative für Menschen, die zuhause gepflegt werden. Wer soll die denn kaufen?

Möglicherweise für die eine oder andere Klinik die sich auf Adipositas-Chirurgie spezialisiert hat. Ansonsten eben nicht. Und wenn man dann sowieso zum CT in die Tierklinik muss, können die dort auch gleich wiegen.
 
Von wegen es gibt keine andere Möglichkeit:
seca 985 | seca Shop
einfaches bedienen der Suchmaschine Eurer Wahl unter Benutzung der grauen Substanz würde genügen!
Aus eigener Erfahrung (mehrere Dialysezentren) weiss ich: ich kenne keins, das so ein Gerät hat (bei dem Preis kein Wunder). Die Patienten werden mit dem Transportvehikel und dann dieses gesondert gewogen und das Ganze kalkuliert.

Praktisch sind die Dinger auch nicht gerade, wenn man sie erst an jedes Bett dran fummeln muss (wir behandeln pro Serie 50 Patienten, von denen ungefähr ein Viertel das Kriterium "permaadipös" erfüllt): wir kriegten die alle nicht an einem Vormittag/Nachmittag an die Maschinen...Von wegen "unverzichtbar" fûr Dialysezentren...

Unsere Waagen gehen hoch, aber es sind einfache Bodenwaagen, auf die man drauf fährt. Und die "normale" Pflege hat meist nicht mal das zur Verfûgung...

By the way, @matras : Du bist Hygieniker. Wie oft musst Du solche Kaliber rumwuchten und Deinen Rücken dabei ruinieren? Ich verstehe, wenn man da - bei aller Empathie, etc, etc, leicht angekokelt ist. - Sei nicht so giftig!
 
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