Gespräch mit Teamleiter: Tipps?

Lilith94

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21.11.2016
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4
Beruf
Gesundheits-und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
außerklinische Intensivpflege
Hallo ihr Lieben,
mein Thema passt nirgendwo wirklich rein, weshalb ich mein Glück hier versuche. Ich bräuchte mal euren Rat und zwar geht es um Folgendes:
Ich arbeite seit Dezember in einer Intensivpflege WG, die Arbeit macht mir Spaß und soweit ist auch alles Schick.
Letzte Woche hatte ich Dienst mit einer Kollegin, die grade erst aus dem Langzeitkrank wiederkommt, der Dienst war echt chaotisch. Der MDK war da zur Begutachtung,es gab diverse Probleme mit Angehörigen von Klienten etc. eben chaotisch. Nur leider sind mir in diesemDienst einige Fehler unterlaufen. Zum einen weil echt viel Gewusel und zum Anderen, weil meine Kollegin immer hinter mir her ist und mich gebeten hat ihr zu helfen, beim Lagern, sogar beim Essen reichen brauchte sie mich. Als ich ihr versuchte zu erklären, dass ich auch selbst Klienten zu versorgen habe und Doku machen muss, schaute sie mich groß an und sagte ihr Rücken tut immer noch weh und sie kann nicht allein arbeiten.
Am nächsten Tag gab es natürlich riesigen Ärger mit unserem Teamleiter. Ich hab fast alles abbekommen und konnte nicht wirklich was dazu sagen, da er echt aufgebracht war. Als ich dann endlich heim wollte kam er mir noch hinterher und konfrontierte mich damit, dass ein Klient behauptet, ich würde keine Vitalzeichen bei ihm messen und ihn immer vergessen. Was aber nicht stimmt. Der Klient ignoriert mich entweder oder er schickt mich weg, natürlich versuche ich trotzdem seine VZ zu messen und Verbandswechsel durchzuführen, manchmal lässt er mich aber manchmal eben auch nicht. Ich bin einfach entäuscht, dass er meinen Kollegen sowas erzählt und nicht mit mir darüber redet.
Ich möchte meinen Teamleiter gern nochmal auf diese ganze Situation ansprechen und klar stellen, dass ich statt der Hälfte der Klienten quasi alle zu versorgen hatte, da besagte Kollegin echt nix gemacht hat außer das zu unterschreiben, was ich durchgeführt habe. Denn meine Probezeit ist eben noch nicht rum, anders als bei ihr und ich möchte meinen Job nicht wegen soetwas verlieren.
Ich bin nur leider echt schlecht darin solche Dinge anzusprechen und zu erläutern, da ich mich recht schnell einschüchtern lasse wenn jemand laut wird und unser Teamleiter wird zurZeit schnell laut da er überarbeitet ist.
Ich entschuldige mich schonmal für den langen Text und hoffe, dass ihr mir einige Tips geben könnt, wie ich vielleicht etwas gestärkter in das Gespräch gehen kann.

Vielen Dank schonmal :)

LG
 
Schluck´s ´runter.

Dass Patienten neue MA ablehnen, --- alter Hut.
Dass Teamleiter neue MA abkanzeln : Die müssen doch erst einmal klarstellen, wer der Chef ist, und den erfahrenen (unverzichtbaren/unkündbaren) MA den Vorzug geben. So können sie auch sehen, ob der neue MA Stehvermögen hat, und nicht beim ersten Stress kündigt.
Dass Deine Kollegin Dich "verbellt", wenn Du in ihr Revier eindringst ---

Mache eine ordentliche Arbeit. Du hast Deinen Dienstplan und einen Pflege- oder Maßnahmenplan. Hektische Reaktionen sind kontraproduktiv.

Wenn Du Deinen Teamleiter in´s Gebet nehmen willst, mache Dir zumindest eine
(Pflege)Planung :
- Probleme / Ressourcen
- Ziele
- Maßnahmen
Und das schriftlich. Das führt Dir alles noch mal vor Augen.
Unvorbereitet in ein solches Gespräch zu gehen, ist eine ganz schlechte Idee.
 
na ja, hatte beim den lesen dieses postes nicht den eindruck gewonnen, dass die TE vor hat, den teamleiter " ins gebet zu nehmen ", sondern dass sie eher nur angst hat, wegen probezeit und der tatsache, dass sie sich zu leicht einschüchtern lässt und nicht in der lage sein wird, klar und deutlich zu illustrieren, wo der hase eigentlich im pfeffer liegt.

kurz um: sie will eigentlich nur das gespräch mit besagter teamleitung " überleben ".....

das ist eine schwierige situation und es ist nicht so einfach, in jedem fall den richtigen rat zu geben, da dies auch sehr individuell von den persönlichkeitscharaktern der beteiligten und der speziellen situation auf der abteilung, die wir alle nicht kennen, abhängt !

das einzige was ich mal so als neutralen genuinen rat geben kann, wäre dass sie sich jemanden als neutralen zeugen zum gespräch mitnimmt -am besten jeamnden von der personalvertretung.
 
Es fehlt wohl das Selbstbewußtsein, wenn möglich es in einer Teambesprechung ansprechen: wie mit der Situation umzugehen ist, wenn man als Neue Mitarbeiterin mit schwierigem Bereich eine Kollegin, die normalerweise die erfahrene Kraft ist, beständig um Unterstützung bittet.
 
Es hat zwar etwas gedauert, aber ich hatte ein Gespräch mit dem Teamleiter. In der Zwischenzeit hat sich berausgestellt, dass besagter Klient solche Sachen bei allen neuen MA erzählt, da er unsere PDL fälschlicherweise auch für einen neuen MA gehalten hat und sich beim TL über ihn beschwert hat. Beim Gespräch selbst ist nicht viel rumgekommen, nur die Bemerkung, dass keiner gezwungen ist in der Firma zu arbeiten, ich sei neu und ich hab das eben hinzunehmen wie es dort läuft und wenn nicht steht es mir jederzeit frei zu kündigen. Die Kollegin mit der ich besagten Dienst hatte arbeitet schon länger dort und wenn sie mein Hilfe braucht habe ich ihr gefälligst zu helfen. Ich sagte ihm, dass ich es nicht einsehe alle Klienten allein zu versorgen. Das kam nicht gut an und es gab nur noch einen Anranzer.
Personalvertretung oder ähnliches gibt es bei uns nicht, sonst hätte ich mir von denen jemanden mitgenommen.

Bitte versteht mich nicht falsch, ich hab nichts dagegen meinen Kollegen zu helfen, aber diese eine Kollegin hat mich echt alles machen lassen und meine eigenen Klienten kamen zu kurz.
 
Na das ist doch mal klasse gelaufen...

Erst wenn der Klient gegen die PDL geht, stellt sich raus, dass er sich das ausdenkt? Was für eine tolle Wertschätzung der nachgestellten Mitarbeiter. Da fehlen mir die Worte.

Ansonsten arbeiten...nicht denken? Wer länger da ist... darf auf Kosten der „Neuen“ Rosinen picken? Wie dreist ist das denn?

Mein Rat...stimme mit den Füssen ab und such dir was anderes. Wie dein Chef schon sagte...es zwingt dich ja niemand dort zu arbeiten.

Oder, wenn es sich in deinen Augen lohnt zu kämpfen, wende dich vielleicht an den Vorgesetzten deines Teamleiters?

VG lusche
 
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Letzte Woche hatte ich Dienst mit einer Kollegin, die grade erst aus dem Langzeitkrank wiederkommt, der Dienst war echt chaotisch

Wurde für die Langzeitkranke, keine Wiedereingliederung vorgesehen? Denn dann müsste der Dienstplan auch anderes gestaltet werden (soweit ich das weiß).

Als ich ihr versuchte zu erklären, dass ich auch selbst Klienten zu versorgen habe und Doku machen muss, schaute sie mich groß an und sagte ihr Rücken tut immer noch weh und sie kann nicht allein arbeiten

Dann ist sie noch nicht Fit genug, zum Arbeiten. Das würde ich dem Bereichsleiter und der PDL mitteilen (schriftlich und nicht nur mündlich). Es geht hier um die Gesundheit von Dir und der Langzeitkranken.

Am nächsten Tag gab es natürlich riesigen Ärger mit unserem Teamleiter. Ich hab fast alles abbekommen und konnte nicht wirklich was dazu sagen, da er echt aufgebracht war.

Ich kenne das Problem zu genüge, das Menschen meinen, sich mir gegenüber im Ton vergreifen zu müssen.
Heutzutage sage ich dann meinen Gesprächspartner: "In dieser Art und Weise kommuniziere ich nicht mit Dir / Ihnen"
"Ich möchte mit Dir / Ihnen, auf einer fachlich und sachlichen Ebene kommunizieren".

dass ein Klient behauptet, ich würde keine Vitalzeichen bei ihm messen und ihn immer vergessen. Was aber nicht stimmt. Der Klient ignoriert mich entweder oder er schickt mich weg, natürlich versuche ich trotzdem seine VZ zu messen und Verbandswechsel durchzuführen, manchmal lässt er mich aber manchmal eben auch nicht.

Solche Vorkommnisse, mit Klienten, ganz genauso auch dokumentieren. Den Klienten auch informieren, dass Du sein Verhalten auch so dokumentieren wirst (es so formulieren, das er es nicht als Drohung oder Vorwurf aufnimmt).

dass ich statt der Hälfte der Klienten quasi alle zu versorgen hatte, da besagte Kollegin echt nix gemacht hat außer das zu unterschreiben, was ich durchgeführt habe.

Achtung!!!! Das läuft (meines Erachtens) unter Dokumentationfälschung!!!
Du darfst nur das unterschreiben, was Du selber an pflegerischen Maßnahmen, auch durchgeführt hast.
Deine Unterschrift gehört Dir und niemand anderen!!!!!!

mache Dir zumindest eine
(Pflege)Planung :
- Probleme / Ressourcen
- Ziele
- Maßnahmen
Und das schriftlich. Das führt Dir alles noch mal vor Augen.
Unvorbereitet in ein solches Gespräch zu gehen, ist eine ganz schlechte Idee.

Elfriede sagt es richtig: Nicht unvorbereitet ins Gespräch gehen.
 
Nicht ich hab für sie unterschrieben, sondern sie hat das abgekürzelt, was ich gemacht hab. Ich wollte es selber machen, da meinte sie nur das sind ihr Kurven, deshalb kürzelt sie. Ich weiß, dass das nicht rechtens ist.

Ich habe mich dazu entschlossen mich nach einer anderen Stelle umzusehen, da ich nicht denke, dass sich etwas ändert bzw bessert. Unter solchen Umständen mag ich nicht arbeiten :(
 
Nicht ich hab für sie unterschrieben,

Das sehe ich auch so und habe es auch so verstanden, das Du nicht für sie geschrieben hast.

sondern sie hat das abgekürzelt,

Das kürzeln ist im Prinzip nicht anderes als eine Unterschrift. Oft gibt es dazu eine Handzeichenliste (bestehend aus, Vor - und Nachname des Mitarbeiters, Unterschrift des Mitarbeiters und das Kürzel der Unterschrift des Mitarbeiters).

Ich wollte es selber machen, da meinte sie nur das sind ihr Kurven, deshalb kürzelt sie.

Ok. Das ist das "eigentliche" und dazu gleich (aus meiner Sicht), das "schwierigste"; dieser Mitarbeiterin die Grenzen aufzuweisen und sie in die Schranken zu weisen.
Sie hatte (aus meiner Sicht) keinen Anspruch, sich in die Kurven einzutragen, da sie die pflegerischen Maßnahmen am Patienten / Bewohner, nicht selbstständig durchgeführt hat.

Hallo Lilith94,

ich mache Dir keinen Vorwurf, das Du Dich in dieser Situation nicht gewehrt hast.

Ich kenne solche Situationen zu genüge. Ich finde es auch anstrengend, sich gegen solche unhaltbaren Zustände zur Wehr zu setzen.

Es grüßt

pepita - sheep
 
Wenn ich das richtig gelesen habe, kürzelt die zuständige Kraft ab, dass bestimmte Leistungen erbracht wurden.
Das ist doch OK. Dafür muss sie das doch nicht selbst getan haben - es reicht wenn sie sich vergewissert, dass die Kollegin das auch gemacht hat.
"Anspruch, sich in Kurven einzutragen"? Entweder ich verstehe die Situation gerade nicht, da außerklinische Intensiv (wobei die Kollegin doch vor Ort war?), oder du schießt über das Ziel hinaus.
 
Das ist doch OK. Dafür muss sie das doch nicht selbst getan haben - es reicht wenn sie sich vergewissert, dass die Kollegin das auch gemacht hat.

Nein, ich kann nur für mich und meine pflegerische Arbeit abzeichnen. Dafür hafte ich auch und stehe dafür gerade.
Ich hafte doch nie im Leben, für mine Kollegen. Jeder muss selbst seine Unterschrift leisten. Alles andere ist reine Dokumentationsfälschung (soweit ich informiert bin).
 
Rechtlich sicher ein Grenzfall, jedoch würde ich es in Zeiten der Bereich und Bezugspflege dennoch nicht so sehen. Wenn ich delegierte Maßnahmen prüfe, kann ich auch unterschreiben, dass sie durchgeführt wurden. Natürlich übernehme ich dann auch die Verantwortung dafür, klar. Ist in dem Falle Problem des Unterzeichners, was er sich überlegen sollte.
Wenn der durchführende jedoch etwas eigenständig diesbezüglich zu dokumentieren hat (also Abweichung vom Standard), dann muss er das tun.

Just my 2 Cents
 
Wenn ich die Beschreibung richtig deute, dann hat die TE der Kollegin z.B. beim Lagern geholfen. Da reicht es doch völlig, wenn eine Person abzeichnet (außer bei PKMS-Patienten). Sie schreibt zwar später in ihrer Wut, sie habe "quasi" alle Patienten versorgt und sehe das nicht ein, aber ganz so war es ja im ersten Beitrag doch nicht.

Ich für meinen Teil finde gegenseitige Hilfe vollkommen korrekt und würde dies als Teamleiter auch von jedem Mitarbeiter einfordern. Natürlich macht der Ton die Musik, auf beiden Seiten.
 
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