Gefährliche Pflege: wohin wenden?

natürlich sind wir selber schuld
aber was soll man machen wenn es sogenannte dienstanweisungen sind
aber ich als einzelne person kann da auch schlecht was dagegen unternehmen
mit dem blutabnehmen habe ich nicht gemacht dagegen habe ich mich verweigert
unser team ist zum größten teil geschlossen bis auf einzelne ausnahmen
deshalb hoffe ich das wir was tun können
weil so geht es nicht mehr weiter!!!
 
Hallo
Diese Situationen kenne ich auch zur genüge.
Eine Dienstanweisung ni8cht zu befolgen geht natürlich gar nicht, aaaaber,
erst kommt meine Arbeit also die Pflege am Patienten einschließlich Dokumentation, wenn ich dann noch ganz viel Zeit habe widme ich mich den pflegefremden Tätigkeiten. Ist Dienstende lasse ich meine pflegefremde Tätigkeit fallen (im übertragenen Sinne) und gehe nach Hause.
Selbstverständlich begründe ich meine Unterlassungen sachlich und lückenlos.
So kann es dann schon mal vorkommen daß der Essenswagen die ganze Nacht vor dem Aufzug steht, weil die Küche ihn nicht geholt hat und ich keine Zeit zum fahren hatte. Ein schmutzige Toilette wird abgesperrt bis die Reinigungskraft kommt. Der Arzt wird davon in Kenntnis gesetzt daß ich sobald ich Zeit habe -in 3-5-10 Stunden sein Blut selbstverständlich abnehme, will er es aber pünktlich muß er selber ran. Am PC gibt es dann eben nur noch Kurzaufnahmen. Akten werden dann abgeheftet wenn Zeit ist- irgendwann.
Ich mache alles, sobald ich Zeit habe.
Alesig
 
Wieviel Überstunden hast Du und Deine Kollegen/innen?
 
ich persönlich habe 40 aber nur weil ich auf meine freien tage in letzter zeit bestanden habe.
ich hab einfach keine kraft mehr ständig 12 tage am stück zu arbeiten.
meine kollegen vorallem die 30 stunden kräfte kommen schonmal auf 80-90 überstunden
 
und das drama geht weiter
wir haben heute mal durchgerechnet wir haben 48% personalausfall
und ersatz kommt ab april in form von 2 neueinstellungen
wir bräuchten aber eigentlich mind 5
ich habe am we wieder überlastungsanzeigen nach rücksprache mit dem CA geschrieben,(obwohl nicht gewünscht von der pdl)
und seitdem keine reakation der PDL,bis auf eine riesigen präsentkorb für die pflege wegen der stressigen situation:motzen: also lächerlich finde ich das
 
Solange es keinerlei, für den Kunden relevante, Qualitätseinbrüche gibt, wird sich nix ändern. Warum auch? Es läuft doch alles Bestens. Die Verwalter des Mangels stört es nicht, wenn da täglich Entlastungsanzeigen reinflattern. Die Erfahrung zeigt, dass die Fehlerquote oft eher sinkt, wenn weniger Personal da ist. Erst wenn die Zahl X unterschritten wird kommt es zur Umkehrung. Wo die Zahl X liegt... das ist von Team zu Team unterschiedlich.

Elisabeth
 
Hallo.....

Ich arbeite zwar nicht in dem angegebenen Bereich, sondern in einem neurologischen Reha Bereich mit ca.60 Planbetten.
Von diesen Planbetten sind ca. 15 Klienten allein gehfähig, ca. 20 mit Rolli und Hilfestellung, der Rest sehr schwer motivierbare Schwerstpflegepatienten bis hin zu Immobilität, dazu Einweisungen mit MRSA und anderen netten Keimen.
Im Frühdienst 4 Pflegende und eine Helferin, nebst ZIvi ERsatz für Patiententransporte.......

Bin seit kurzem erst dort angefangen und finde es nur zum Heulen.
Habe meine eigene Überlastungsanzeige geschrieben, allerdings nicht die vorgefertigte, sondern eine Stellungsnahme ausschliesslich von meiner Seite wahrgenommen, die erschrocken und betroffen ist was dort stattfindet.
Ich werde mich nicht scheuen zur Berufsgenossenschaft nebst Gesundheitsamt zu gehen, wenn nicht innerhalb den nächsten vier Wochen eine gravierende Änderung erkenntlich ist.

Man braucht wirklich keine Angst zu haben arbeitslos zu werden.....nur davor in ähnliche Strukturen in einem anderen Haus, oder einer anderen Pflegeeinheit zu geraten........

Mich hat es besonders betroffen gemacht zu sehen, wie antriebslos und resigniert Kollegen geworden sind, wie wenig sie noch Kraft haben Dinge anzusprechen und auf den Weg bringen zu wollen.
Ehrlich gesagt weiss ich auch nicht wohin das noch führen soll, eigentlich ist jetzt schon der Kollaps des Gesundheitswesens im Gang........

Ein Bekannter lag letztens für eine Woche in einer anderen Klinik zwecks Diagnostik.
Er hat sich täglich beurlauben lassen, weil er es als Sozialarbeiter nicht ertragen konnte mit anzusehen, wie hilflose Klienten einfach nicht betreut werden können, weil zu wenig Personal vorhanden ist.
Nach dem Aufenthalt hat er erst einmal eine Woche Urlaub nehmen müssen um sich vom Klinikstress zu erholen......er überlegt ob er nicht einen Artikel in einerr grossen Tageszeitung schreiben soll, aus seiner Sicht als betroffener Patient.

Es grüsst
NurseKali
 
Hallo.....

er überlegt ob er nicht einen Artikel in einerr grossen Tageszeitung schreiben soll, aus seiner Sicht als betroffener Patient.

Grüße von mir an diesen Bekannten, er soll das bitte, bitte tun!!!
 
Ist alles auf den Weg gebracht worden.....ich hoffe er tut's dann auch......wird dann das Rhein/Main Gebiet betreffen
 
ich habe jetzt meine konsequenzen aus dem ewigen chaos gezogen,versetzungsantrag gestellt und so schnell wie möglich auf eine "normale" station versetzen lassen,hat auch geklappt:klatschspring:

ich verstehe echt nicht wie man als klinik nur ans profit denken kann und seine mitarbeiter sowas von im regen stehen lassen lässt
man wird als "faul" bezeichnet wenn man es ablehnt mit 3 pflegekräften und 2 FSJ ler 62 geriatrische vollpflegepatienten zu versorgen.
überlastungsanzeigen werden abgeschmettert,der betriebsrat schaut zu und macht nichts.
bei der riesenmasse an infusionen wird von seiten der PDL gesagt,ihr wollt wohl nur keine getränke reichen,deshalb soviel infusionen,ds es aber alles antibiosen sieht niemand:angry:
es ist einfach zum heulen,es kommt natürlich zu angehörigen beschwerden und dafür werden die einzelnen mitarbeiter verantwortlich gemacht und in einzelgesprächen eingeschüchtert...

also mir fiel nichts mehr ein außer einen versetzungsantrag
 
Es heißt net umsonst im Volksmund: das Hemd ist einem näher als der Rock. Gräm dich nicht. Du bist nicht zuständig für die Situation. Du hast dein Bestes gegeben. Mehr geht net. Und schlussendlich musst du an dich denken denn deine Arbeitskraft soll bis zur Rente reichen.

Ich wünsche dir, dass du auf der neuen Station ein besseres Arbeitsumfeld findest.

Elisabeth
 

Ähnliche Themen