Frühe Zusage für Stelle / Gehaltsverhandlung Uni Göttingen

chris.b

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Pflegefachkraft
Akt. Einsatzbereich
ITS
Hallo ihr :)

Ich bin im letzten Drittel der Ausbildung und werde im Januar Prüfungen schreiben. Nun habe ich mich mit dem 2/3 Jahreszeugnis in Göttingen für die Intensivpflege beworben und nach einem 20 minütigen Telefonat quasi die feste Zusage. Das kommt mir jetzt alles etwas zügig vor und ich war damit auch am Telefon etwas überfordert, da ich vielmehr mit einer Einladung zum Gespräch gerechnet hatte.

Nun hab ich folgende Fragen:
1. Lohnt es, so früh schon einen Vertrag zu unterschreiben? Ist ja irgendwie auch blöd, wenn man dann wohlmöglich kurzfristig vorher wieder absagt bzw. kündigt.
2. Ich bin halt gar nicht zum Gehalt gekommen. Wenn man online sucht, steht zwar ein Rahmen für "Einsteiger", jedoch nichts konkretes. Auf dem Funktionsbereich würde ich ja tendenziell eher am oberen Ende ansetzen. Mit den Tarifverträgen und Stufen sehe ich nicht durch. Vielleicht kann mir einer von euch da ja mal weiterhelfen. Verhandeln kann man ja dann immer noch, wenn der Vertrag zugeschickt wird, oder?

Danke erstmal für Feedback.
 
Vertrag zukommen lassen, durchlesen, prüfen lassen und wenn keine Klausel drinnen steht, wegen Kündigung vor Vertragsbeginn unterschreiben.
Wenn du in den nächsten Monaten merkst, dass Intensiv nichts für dich ist, kannst immer noch was anderes suchen. Jedoch ist es sehr entspannter, Prüfungen zu schreiben, wenn man keinen Bewerbungsstress hat.
 
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Auf der Homepage oder in den Stellenanzeigen findet sich häufig der Tarifvertrag. Wenn Du den kennst, kannst Du die zugehörige Tabelle zu Rate ziehen, dann hast Du den Bruttolohn

Einstufung auf Intensiv als Frischexaminierter: EG 8, Stufe 2. Mehr wirst Du wohl auch nicht verhandeln können - außer der Grundausbildung hast Du noch nichts anzubieten. Und die haben wir schließlich alle.
 
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Vertrag zukommen lassen, durchlesen, prüfen lassen und wenn keine Klausel drinnen steht, wegen Kündigung vor Vertragsbeginn unterschreiben.
Wenn du in den nächsten Monaten merkst, dass Intensiv nichts für dich ist, kannst immer noch was anderes suchen. Jedoch ist es sehr entspannter, Prüfungen zu schreiben, wenn man keinen Bewerbungsstress hat.
Der Herr am Telefon meinte, dass ich überall an der Uni einsteigen könnte, falls ich bis zum Beginn doch lieber auf was anderes Lust hätte... Na Mal auf den Vertrag warten.
 
Auf der Homepage oder in den Stellenanzeigen findet sich häufig der Tarifvertrag. Wenn Du den kennst, kannst Du die zugehörige Tabelle zu Rate ziehen, dann hast Du den Nettolohn

Einstufung auf Intensiv als Frischexaminierter: EG 8, Stufe 2. Mehr wirst Du wohl auch nicht verhandeln können - außer der Grundausbildung hast Du noch nichts anzubieten. Und die haben wir schließlich alle.
Wonach genau suche ich dann im Tarifvertrag, damit ich die Tabelle finde?
Habe jetzt nur mit Google folgendes gefunden: https://www.mav-goettingen.de/Pages/Entgelttabelle_TV-L.html

Also wenn das der passende Vertrag ist, würde ich die ca. 3080 bekommen. Ist das der Normalfall, dass man im Funktionsbereich höher einsteigt als auf Normalstation?

Edit: das ist die Stelle der Seite: Stellenanzeigen Details
 
Oh, gibt's im TV-L noch die Stufe 1? Die ist beim TVöD ja abgeschafft worden.

Dann für's erste Jahr EG 8, Stufe 1 (EG 8 ist normal auf Intensiv ohne Fachweiterbildung. Auf Normalstation wärst Du in der EG 7). Nach einem Jahr dann Stufe 2, nach weiteren zwei Jahren Stufe 3, nach weiteren drei Jahren Stufe 4 usw. bis zu Stufe 6.

In der Tabelle stehen natürlich nur die Brutto-Gehälter.
 
Hast du dort mal hospitiert? Würde ich mir erst mal anschauen.
Und ganz ehrlich, als Frischexaminierter brauchst du nicht über dein Gehalt verhandeln. Was willst du denn anbieten? Tarifvertrag, übliche Einstufung und fertig. Die werden auf der ICU nicht vor Begeisterung jubeln wenn du kommst. Eher im Gegenteil. Du brauchst erst mal ein halbes bis ganzes Jahr um voll zu funktionieren. Bis dahin haben alle Mehrarbeit.
Versteh mich nicht falsch, mir ist bewusst, dass wir nur noch "frische" Kollegen bekommen und es ist auch ok, aber es dauert noch verdammt lang bis man auf ICU voll einsatzfähig ist. Vor allem an einem Maximalversorger.
 
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Hast du dort mal hospitiert? Würde ich mir erst mal anschauen.
Und ganz ehrlich, als Frischexaminierter brauchst du nicht über dein Gehalt verhandeln. Was willst du denn anbieten? Tarifvertrag, übliche Einstufung und fertig. Die werden auf der ICU nicht vor Begeisterung jubeln wenn du kommst. Eher im Gegenteil. Du brauchst erst mal ein halbes bis ganzes Jahr um voll zu funktionieren. Bis dahin haben alle Mehrarbeit.
Versteh mich nicht falsch, mir ist bewusst, dass wir nur noch "frische" Kollegen bekommen und es ist auch ok, aber es dauert noch verdammt lang bis man auf ICU voll einsatzfähig ist. Vor allem an einem Maximalversorger.

Hab jetzt für August einen Termin über ein paar Stunden, in denen ich mir die Station mal ansehen werde. Danach wird dann entschieden ob es für beide Seiten passt und ob man im April anfängt.
Wenn ja, werde ich beim Gehalt definitiv nochmal nachhaken. Bis jetzt wurde ja von keinem ein Wort dazu verloren.
Klar bin ich "nur" frischexaminiert und kann nichts. Aber dennoch sollte sich die Bezahlung nach Angebot und Nachfrage richten. Ich würde schon insoweit entgegen kommen, dass ich eben keine 4000€ haben möchte, was einige Heime in der Region tatsächlich anbieten.
Aber über 3100€ sollten es dann definitiv sein. Letztlich bringe ich auch einiges an Lebenserfahrung in den Beruf mit, was mit 20 auch nicht unbedingt der Fall ist.
Beim Ausbilder werde ich für weniger definitiv nicht anfangen, da ich weiß, wie schäbig man dort besetzt ist und wie enorm die Belastung ist. Schon jetzt gibt es nicht genug Personal das oft krank ist und viele Kollegen nutzen Schüler und ausländische Examinierte nach Strich und Faden aus. Da hat man auch massig Luft für Gehaltsverhandlungen und der Arbeitgeber kann nichts entgegen setzen. Betten müssen regelmäßig gesperrt und das ganze übliche Zeugs. Es gibt quasi keine Pluspunkte für die Arbeit dort. Während man woanders mehr für weniger Arbeit bekommt.

Ich finde deine Einschätzung daher doch etwas überheblich. Wir Neuexaminierten sitzen schlichtweg am längeren Hebel. Mein Haus muss sich letztlich überlegen ob es Verluste einfahren möchte, oder das neue Personal besser bezahlen will. Aus meinem Kurs möchte nur 1 Schüler dort bleiben. Der Rest ist nach der Ausbildung weg.
Und eine vernünftige Einarbeitung hat mEn. nichts mit der Bezahlung zu tun. Das gehört halt einfach dazu. Dadurch hat man am Ende auch einen äußerst kompetenten Mitarbeiter. Vernünftig eingearbeitet wurde ich in meiner Ausbildung bislang auf keiner einzigen Station.... jeder wundert sich aber, dass man so vieles noch nie gemacht hat.
Und je mehr junge Mitarbeiter sich all das eingestehen, desto schlimmer wird es in den Krankenhäusern die nächsten Jahre. Außer man passt eben mal massiv die Gehälter an oder gesteht sich ein, dass man neuen Angestellten mehr zahlen muss.
Und bevor ich anfange für unter 3000€ in einem desolaten Krankenhaus zu arbeiten, bleibe ich lieber direkt zuhause und spiele Babysitter.

Also versteh du mich auch nicht falsch. Aber ich finde in der heutigen Zeit muss sich etwas in unserem Berufsfeld tun. Und indem man das so betrachtet wie du, tut man da keinem einen Gefallen.
 
Bei Gehaltsverhandlungen geht es nur um Berufserfahrung und die schnelle komplette Einsatzfähigkeit der Pflegefachkraft. Viel mehr interessiert da nicht. Höchstens noch die ein oder andere erworbene Kompetenz, wo in dieser Intensivstation gerade benötigt werden könnte.
Und da hat man mit 5 abgebrochenen Studiengängen ( wenn ich das noch richtig im Kopf habe) wenig zu bieten.
 
Bei Gehaltsverhandlungen geht es nur um Berufserfahrung und die schnelle komplette Einsatzfähigkeit der Pflegefachkraft. Viel mehr interessiert da nicht. Höchstens noch die ein oder andere erworbene Kompetenz, wo in dieser Intensivstation gerade benötigt werden könnte.
Und da hat man mit 5 abgebrochenen Studiengängen ( wenn ich das noch richtig im Kopf habe) wenig zu bieten.
Ne, hast du falsch im Kopf. Und das hat letztlich auch nichts mit den Fähigkeiten im Bereich der Ausbildung oder der Qualifikation zu tun.
Wenn ich mir so die Kollegen in unserem Krankenhaus ansehe, dann bin ich jetzt schon in einigem Maß qualifizierter als viele andere.

Und wieso gönnt einem hier das keiner? Lieber hat man doch besser bezahlte Kollegen als gar keine.
Eeinnert mich daran, dass viele Kollegen es nicht schön finden, wenn man nach der Körperpflege zur Arbeit erscheint, da man so selber mehr zu waschen hat.

Naja... Letztlich müssen dann eben die Krankenhäuser die Kapazitäten verringern. Traurig aber muss dann wohl so kommen.
 
Und wieso gönnt einem hier das keiner? Lieber hat man doch besser bezahlte Kollegen als gar keine.
Weil man innerhalb einer Firma, die einen Tarifvertrag hat, keine unterschiedlichen Gehälter für die gleiche Tätigkeit bezahlen kann (und auch arbeitsrechtlich meist nicht darf) Sonnst könnte der Arbeitgeber mit ähnlicher Argumentation auch das Gehalt kürzen .
Das ist die Grundlage von Tarifverträgen.
Mehr Gehalt geht meist nur bei „besonderen Tätigkeiten“ als Zulage oder als „Fremdarbeiter“ (Freiberufler oder Leiharbeiter)

Davon ab: Deine Argumentation bedeutet umgekehrt, dass der AG bei genug Bewerbern den einstellen könnte, der bereit ist für den geringsten Lohn zu Arbeiten.

LG Einer

P.S. Wenn deinE LebenspartnerIn genug verdient, dann bleib lieber daheim. 3000€ scheinen für dich ja kein brauchbares Gehalt zu sein. Deine bessere Hälfte verdient anscheinend VIEL mehr.
 
Weil man innerhalb einer Firma, die einen Tarifvertrag hat, keine unterschiedlichen Gehälter für die gleiche Tätigkeit bezahlen kann (und auch arbeitsrechtlich meist nicht darf) Sonnst könnte der Arbeitgeber mit ähnlicher Argumentation auch das Gehalt kürzen .
Das ist die Grundlage von Tarifverträgen.
Mehr Gehalt geht meist nur bei „besonderen Tätigkeiten“ als Zulage oder als „Fremdarbeiter“ (Freiberufler oder Leiharbeiter)

Davon ab: Deine Argumentation bedeutet umgekehrt, dass der AG bei genug Bewerbern den einstellen könnte, der bereit ist für den geringsten Lohn zu Arbeiten.

LG Einer

P.S. Wenn deinE LebenspartnerIn genug verdient, dann bleib lieber daheim. 3000€ scheinen für dich ja kein brauchbares Gehalt zu sein. Deine bessere Hälfte verdient anscheinend VIEL mehr.
Ich kenne von Kollegen gegenseitige Aussagen. Zudem ist es auch bei Tarifverträgen offenbar zweifelsohne möglich, das Gehalt zu verhandeln. Der TV gibt da scheinbar nur die Grenze nach unten vor.
Kürzen bzw. Weniger zahlen ginge ja insoweit gerade nicht.
Der Arbeitgeber könnte halt den einstellen, der sich mit dem Tariflohn zufrieden gibt. Nun gibt es aber an so jeder Einrichtung eben deutlich weniger Bewerber als zu besetzende Stellen. Das ist ja eine ganz einfach Angebot und Nachfrage Rechnung.
Somit bleibt den Häusern nur eine Möglichkeit. Die Kollegen im Haus noch mehr belasten durch zusätzliche Arbeit und häufige Ausfälle und finanzielle Einschränkungen in kauf nehmen, oder dem Bewerber, der eine von x freien Stellen belegt, einfach mehr zu zahlen.
3000€ reichen mir offen gesagt nicht. Ich glaube aber ehrlich gesagt nicht, dass ich weniger bekomme, eben aufgrund des Mangels und genannter Probleme.

Ich möchte mich einfach nicht unter Wert arbeiten. Fachkräfte fehlen, der Mangel nimmt die nächsten Jahre nicht deutlich zu, alte Menschen werden immer mehr und die meisten Häuser haben halt jetzt schon zu wenig Personal. Zudem ist die Ausbildung an meinem Standort wohl sehr positiv und ich bin von den Noten nicht der Schlechteste. Klar kann man da auch Gegenargumente nennen, aber die Frage ist eben wer wen dringender braucht.
 
Na dann viel Spaß! Wenn du mir als Kollege so kommen würdest, gäbe es eben keinen Welpenschutz. Den wirst du aber brauchen. Und ich mein jetzt nicht deinen Gehaltswunsch sondern habe mich an deine früheren Beiträge erinnert. Da fand ich dich schon sehr anstrengend.
Ich hab schon sehr viele Frischexaminierte auf ICU gesehen. Am Maximalversorger bist du auch nach der Einarbeitung noch nicht so einsetzbar wie erfahrene Kollegen und noch lange auf Hilfe angewiesen. Ich würde uns übrigens allen mehr Geld gönnen. Aber Kollegen die nur ihre Recht kennen aber die Pflichten weit ausdehnen nerven mich.
 
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Na dann viel Spaß! Wenn du mir als Kollege so kommen würdest, gäbe es eben keinen Welpenschutz. Den wirst du aber brauchen. Und ich mein jetzt nicht deinen Gehaltswunsch sondern habe mich an deine früheren Beiträge erinnert. Da fand ich dich schon sehr anstrengend.
Ich hab schon sehr viele Frischexaminierte auf ICU gesehen. Am Maximalversorger bist du auch nach der Einarbeitung noch nicht so einsetzbar wie erfahrene Kollegen und noch lange auf Hilfe angewiesen. Ich würde uns übrigens allen mehr Geld gönnen. Aber Kollegen die nur ihre Recht kennen aber die Pflichten weit ausdehnen nerven mich.

Ich bin im Gegensatz zu vielen Examinierten in meinem Krankenhaus ein sehr sozialer, freundlicher und teamfähiger Kollege. Nur kotzt mich das an, wenn andere Kollegen ihre Arbeit herunterschrauben, weil sie meinen, dass das Schüler und andere machen könnten. Ist leider schon fast die Regel bei uns.
Und nur weil ich mich für meine Vorstellungen einsetze kann man das nicht als anstrengend bezeichnen. Anstrengend ist vielmehr, dass über 90% der Kollegen entgegen hygienischer Vorschriften arbeiten und einfach drauf Scheißen, sich am Ende aber über Keimverschleppungen beschweren. Oder das man was zu hören bekommt, weil man sich an solche Vorgaben hält.
Ich gebe dir Recht, dass auch ich sehr sicher völlig überfordert sein werde auf einer Intensivstation. Das ist aber erst Recht ein Grund entsprechend mehr Gehalt zu zahlen. Eben weil das auch anspornt. Und wer gut verdient arbeitet auch tendenziell ordentlicher.
Klar sollte man Gehälter des Bestandspersonals dann ebenso anpassen.
Aber ange****t sein, weil man als Einsteiger vllt mehr bekommt als bestehendes Personal (bei der Einstellung), ist einfach der falsche Weg.
Und wie ich sagte: Wenn man klug ist, zahlt man den Anfängern heute eben mehr und bietet auch mehr an. Je weiter sich die Lage verschärft, desto schlimmer wird es sonst am Ende. Die Belastung steigt bei mehr Stress und weniger Kollegen. Wenn man da nicht mehr zahlt, widerspricht das jeglichen Marktwirtschaftlichen Grundlagen. Und das bei einem Privatkonzern.
Aber ja... Studenten in Unistädten sollen halt auch einfach die hohen Mieten zahlen. Wäre ja sonst absurd.
 
Weil man innerhalb einer Firma, die einen Tarifvertrag hat, keine unterschiedlichen Gehälter für die gleiche Tätigkeit bezahlen kann (und auch arbeitsrechtlich meist nicht darf) Sonnst könnte der Arbeitgeber mit ähnlicher Argumentation auch das Gehalt kürzen .
Das ist die Grundlage von Tarifverträgen.
Mehr Gehalt geht meist nur bei „besonderen Tätigkeiten“ als Zulage oder als „Fremdarbeiter“ (Freiberufler oder Leiharbeiter)
Die Einstufung bei den Tarifen ist aber teilweise schon Verhandlungssache.
Und dann gäbe es (rein theoretisch) noch die Möglichkeit einer außertariflichen Einstufung, für die ich aber im vorliegenden Fall überhaupt keinen Anlaß sehe...

@chris.b
Probier´s aus, ob Dich der AG nicht höher einstufen könnte... aber Du musst ihm da schon ein paar gute Argumente bieten.
Nur zu sagen "Das reicht mir nicht, das ist mir zu wenig" ist kein Argument.


Im übrigen halte ich 3000 € auch für nicht mehr zeitgemäß und die Forderung des DBfK nach 4000€ Mindestgehalt in der Pflege für absolut gerechtfertigt:

"Der DBfK fordert gute Ausbildungsbedingungen, Investitionen in die akademische Ausbildung der Pflege und ein Einstiegsgehalt in Höhe von 4000 Euro brutto für eine Vollzeitstelle. Zulagen für beispielsweise Schichtdienst sollten zudem grundsätzlich der Belastung angemessen sein und von Steuern befreit werden."


Nur - soweit sind wir noch nicht... da hat sich bei den Tarifen noch nichts getan.
 
Ich als Personaler habe jedoch noch keinen einzigen Grund gehört, warum ich dir als Greenhorn im Berufsleben ohne Erfahrung und dann noch in einem so spezialisierten Bereich ein übertarifliches Gehalt zahlen soll.
Angebot und Nachfrage! Der Grund ist, dass jedes Krankenhaus dringend Personal brauch und deshalb früher oder später auf das zur Verfügung stehende Personal zukommen muss. Und es ist durchaus möglich die Einstufung zu verhandeln. Ich kenne ein Krankenhaus, da hat ein Examenskurs das Einstellungsgehalt um 2 Stufen höher verhandelt….
 
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Es gibt manchmal Boni für Frischexaminierte, die im Ausbildungsbetrieb bleiben. Eine Stufe höher im Tarifvertrag oder - bei meinem AG - eine vierstellige Summe, um z.B. die Kaution für den hier teuren Wohnraum zu stellen. Da ist aber auch die Einarbeitungszeit ein wenig geringer und der AG kauft nicht die Katze im Sack.

Im Vergleich zu anderen dreijährigen Ausbildungsberufen oder auch zum Durchschnittseinkommen in Deutschland stehen wir aber bei den Löhnen der großen Tarifverträge nicht so schlecht da. Zumal ich ja nicht beim Einstiegsgehalt stehen bleibe.

Ist die Universitätsklinik Göttingen ein Privat-Konzern? Ich wusste nur, dass die Kliniken Gießen-Marburg privatisiert wurden.
 
Probier´s aus, ob Dich der AG nicht höher einstufen könnte... aber Du musst ihm da schon ein paar gute Argumente bieten.
Nur zu sagen "Das reicht mir nicht, das ist mir zu wenig" ist kein Argument.
Zumindest am Ausbildungsstandort gibts da hinreichend Argumente, wieso man mehr gezahlt bekommen müsste. Obs letztlich klappt liegt nicht an mir. Da ein Übernahmeangebot erfolgen muss, werde ich das zumindest mal ansprechen können.

Im übrigen halte ich 3000 € auch für nicht mehr zeitgemäß und die Forderung des DBfK nach 4000€ Mindestgehalt in der Pflege für absolut gerechtfertigt:
4000€ wäre auch meine Verhandlungsbasis, da der Arbeitgeber (zumindest bei uns vor Ort) sein Gehalt nicht so hoch angesetzt hat. Bei weniger habe ich vermutlich gar keine Möglichkeit auf über 3000€ zu kommen.

Angebot und Nachfrage! Der Grund ist, dass jedes Krankenhaus dringend Personal brauch und deshalb früher oder später auf das zur Verfügung stehende Personal zukommen muss. Und es ist durchaus möglich die Einstufung zu verhandeln. Ich kenne ein Krankenhaus, da hat ein Examenskurs das Einstellungsgehalt um 2 Stufen höher verhandelt….
Das ist auch gut zu wissen. Werde ich im Kurs auch mal ansprechen. Da bei uns ohnehin (fast) keiner bleiben wird, macht es das leichter höher zu pokern. Im Kurs vor uns fängt auch fast keiner auf Normalstation an, weil das bei uns im Haus einfach so schlimm ist bei der Besetzung. Und bevor man wie die übrigen Kollegen täglich gefährliche Pflege durchführt, bleibt man lieber ganz fern.

Eine Stufe höher im Tarifvertrag oder - bei meinem AG - eine vierstellige Summe, um z.B. die Kaution für den hier teuren Wohnraum zu stellen.
Bei uns wird, soweit ich weiß, der Preis für die Urkunde übernommen wenn man im Haus bleibt. Sonst ist mir nichts bekannt. Und das finde ich einfach ein Witz. Und da mittlerweile Heime immer besser bezahlen, dürfte es für Krankenhäuser nochmals schwerer werden das nötige Personal nicht zu verlieren.
Ist die Universitätsklinik Göttingen ein Privat-Konzern?
Nein. Marburg ist tatsächlich die einzige mir bekannte Privat- Uniklinik.
Klar sind die Tarife in der Pflege nicht völlig grottig.... aber wie bereits gesagt sind sie deutlich unter der Verantwortung und Belastung die man zu tragen hat. Und die immer mehr unbesetzten Stellen geben einem da durchaus recht. Bis nächstes Jahr ist ja auch noch etwas Zeit... wer weiß wie weit sich bis dahin die Situation weiter verschlimmert, ggf. auch durch kommende Entlassungen Ungeimpfter.
 
Zumindest am Ausbildungsstandort gibts da hinreichend Argumente, wieso man mehr gezahlt bekommen müsste.
Und die wären?
Bis nächstes Jahr ist ja auch noch etwas Zeit... wer weiß wie weit sich bis dahin die Situation weiter verschlimmert, ggf. auch durch kommende Entlassungen Ungeimpfter.
Da würde ich mal nicht zu viel Hoffnung reinsetzen.
Zum einen sind das gerade im Klinikbereich nicht allzuviele; zum anderen wird sich doch eh überall darüber hinweggesetzt... die "Impfpflicht" ist - so wie sie praktisch umgesetzt wird - eine Farce. :rolleyes:
 

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