Frage an alle Gesundheits-und Krankenpfleger/innen im Krankenhaus

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Das ist interessant. Worin unterscheiden sich die Patienten auf Psychiatrie von den auf einer Chirurgie.

Ich kann es nicht so erklären wie ich es meine, ich denke das würde falsch rüberkommen. Aber in der Psychiatrie steht das Personal im Normalfall in einem ganz anderen Bezug zu den Pat. als in der Somatik. So gibt es zwar auch in der Somatik mittlerweile Bezugspflege, aber ich habe noch nie erlebt dass mit dem Pat. regelmäßig ein Bezugspflegegespräch von ca. 30 min stattgefunden hat. In der Psychiatrie ist das Standart. Zumindest in denen die mir bekannt sind.

Auf einer Geschlossenen ist die "Machtposition" des Personals viel deutlicher.
 
Ich kann es nicht so erklären wie ich es meine, ich denke das würde falsch rüberkommen. Aber in der Psychiatrie steht das Personal im Normalfall in einem ganz anderen Bezug zu den Pat. als in der Somatik. So gibt es zwar auch in der Somatik mittlerweile Bezugspflege, aber ich habe noch nie erlebt dass mit dem Pat. regelmäßig ein Bezugspflegegespräch von ca. 30 min stattgefunden hat. In der Psychiatrie ist das Standart. Zumindest in denen die mir bekannt sind.

Auf einer Geschlossenen ist die "Machtposition" des Personals viel deutlicher.


Das hast du jetzt so schön beschrieben, da hast du offensichtlich was Wichtiges gelernt.

Les es nochmal durch. Du hast es so präzise beschrieben. Es geht also um Haltung des Personals und um die Anerkennung der Aufgabe auf andere Art und Weise. Das finde ich ist für einen Azubi so ein A-HA Erlebnis. Wäre es nicht eines Versuchs wert, so was ähnliches in der Somatik auch zu versuchen? Vielleicht nicht ein 30 minütiges Gespräch(denn in der Psychiatrie ist es immerhin Kernaufgabe), sondern auch einfach ein ähnliches Muster, mit Erwartungen klären, Ziele erstellen.

Diese Machtposition besteht auch in der Somatik, wird aber nicht so verbalisiert.

Ich wünsche dir frohe Ostern und alles Gute für die weitere Ausbildung.
 
Das hast du jetzt so schön beschrieben, da hast du offensichtlich was Wichtiges gelernt.

Les es nochmal durch. Du hast es so präzise beschrieben. Es geht also um Haltung des Personals und um die Anerkennung der Aufgabe auf andere Art und Weise. Das finde ich ist für einen Azubi so ein A-HA Erlebnis. Wäre es nicht eines Versuchs wert, so was ähnliches in der Somatik auch zu versuchen? Vielleicht nicht ein 30 minütiges Gespräch(denn in der Psychiatrie ist es immerhin Kernaufgabe), sondern auch einfach ein ähnliches Muster, mit Erwartungen klären, Ziele erstellen.

Diese Machtposition besteht auch in der Somatik, wird aber nicht so verbalisiert.

Ich wünsche dir frohe Ostern und alles Gute für die weitere Ausbildung.

bei uns heißt dies: Pflegefachgespräch
 
Du würdest mit einem Frühchen/Neugeborenen genauso reden wie mit einem Erwachsenen? Und du würdest bei diese Patientengruppe auch keine Verniedlichungen verwenden, wenn du sie pflegst und ihnen etwas erzählst?

Ich sehe das auch so. Gerade Frühchen und Neugeborene verstehen das doch gar nicht, wenn du so mit ihnen sprichst.
Ich denke ja, dass diese Titulierungen so ein bisschen helfen sollen, Vertrauen aufzubauen.
Inwiefern kann ein Neugeborenes Vertrauen zu dir aufbauen, wenn du es Spätzchen etc nennst?
Bei älteren Kindern verständlich, aber ich wüsste auch nicht was es einem Frühchen bringt wenn du es Schatzi nennst.
 
Korrekt. Ich hatte einen 12 wöchigen Einsatz auf Entbindungsstation und kam nie auf die Idee einen Säugling Spatz, Schatz, Frosch, etc zu nennen.

Die verbale Kommunikation ist natürlich schon anderes, aber ja ich kam auch nie auf die Idee "Babysprache" zu benutzen.

Ich verstehe es nicht, welchen Gewinn hat ein Säugling davon, wenn ich es verniedlicht nenne. Das Kind hat einen Vornamen und einen Nachnamen. Ja die kleinen Kinder kann man mit Vornamen nennen, das ist in Ordnung.

Was hat ein Kind davon, wenn ich es als ein Kuscheltier behandle? Es ist nicht Ersatz für meine Kinder oder Befriedigung meiner Kinderliebe, sondern ein Patient/Klient.


Bei Neugeborenen wüsste ich auch nicht, was es davon haben sollte.
Aber bei kleinen Kindern die schon was verstehen ist es doch einfach so einen Zugang zu ihnen zu bekommen.
Ich bin zwar kein kleines Kind, aber selbst bei mir war das eine Sache die gutes Vertrauen aufgebaut hat.
Bei den Schwestern, die morgens reinkamen und sagten: "Frau Erdbeereis, wir müssen einmal bei Ihnen Blutdruck messen." hatte ich den Eindruck, die wollen auf Distanz bleiben. Und das heißt für mich eben, dass ich die mit meinen Sorgen und Nöten gar nicht zu konfrontieren brauchte.
Im Gegensatz zu denen, die mit einem lieblichen Lächeln reinkamen und direkt per Du waren, da wusste ich schon von Anfang an, mit denen kann ich reden. War bei den meisten Ärzten übrigens auch so, denn zu denen hatte ich gleich mehr Vertrauen und konnte sogar über meine Ängste z.B. vor der Magenspiegelung sprechen.
Genauso wie bei dem Rettungsdienst, mit dem ich ins Krankenhaus gefahren worden bin. Ich bin eben ein Mensch, der schon Vertrauen braucht um mit jemanden ehrlich reden zu können. Ich wüsste nicht, was man daran verurteilen sollte, wenn der Sanitäter zu mir kommt und sagt: "Hallo, na was ist dir denn passiert?" Dass ich einen Teddy bekommen hab vom Rettungsdienst fand ich umso süßer, und ich bin auch nicht daran gestorben.
Und ich finde, 16 ist jetzt auch kein Alter wo man wie eine alte Frau behandelt werden sollte.
 
Ich hab so langsam den Eindruck, dass wir hier einen Troll füttern. Denn ich kann es nicht glauben, dass eine 16-jährige lieber wie ein Kleinkind behandelt werden möchte sich dann aber wundert, wenn es tatsächlich so erfolgt.

Elisabeth
 
Ich frage mich fortlaufend weshalb du ein Siezen als eine "AlteFrauBehandlung" siehst.
Ab 16 Jahren wird gesiezt, in allen anderen Lagen wollen 16jährige doch auch Erwachsenenhandlungen durchführen dürfen.
Wenn du wie ein Kind behandelt werden möchtest, um Vertrauen in eine Person zu entwickeln, ist das für mich in deinem Alter "komisch".
Ja, ich brauche im Beruf eine Distanz zum Patienten um ihn professionel pflegen zu können.
Ich bin eine GuK und nicht die Mutter/Oma/Tante/Schwester, die für eiteitei zuständig ist.
Ohne Distanz und mit Feierabend abschalten halte ich diesen Beruf nicht aus.
Da mache ich keine Unterschiede zwischen dem Tod einer 20jährigen Chemopatientin oder der Reanimation eines 80jährigen Patienten, dem Blutsturz eines Ösophagusvarizenpatienten oder der Krätze eines verwahrlosten, vergessenen, vertrockneten, alleinlebenden alten Menschen, der gefunden wurde - nach Tagen, die er im eigenen Urin und Kot lag.

Komisch, das zumindest die erwachsenen Patienten mir gerne ihre Sorgen und Nöte erzählen.

Frühgeborene, Säuglinge, Kleinkinder, Kinder reagieren auf Zuwendung, Stimmlage, Berührungen, Körpersprache und Inhalt des Gesprochenen. Sie haben im Mutterleib die normalgesprochene Sprache und Sprachmelodie gehört und verinnerlicht - es benötigt keine Babysprache.

Nichts für Ungut und ein Nachträgliches
Frohe Ostern
 
Ich frage mich fortlaufend weshalb du ein Siezen als eine "AlteFrauBehandlung" siehst.
Ab 16 Jahren wird gesiezt, in allen anderen Lagen wollen 16jährige doch auch Erwachsenenhandlungen durchführen dürfen.

Dann erkläre mir mal bitte, warum diese "AlterFrauBehandlung" schon so weit ging, dass gewisse Oberschlaumeierpfleger meinten, ich dürfe, weil ich ja so eine alte Frau bin, den Aufklärungsbogen zur Ösophagogastroduodenoskopie schon selbst unterschreiben, was ich auch gemacht hab, bis ein völlig hetzender Doktor in mein Zimmer gerannt kam und meinte:" STOOPP! Deine ELTERN müssen das unterschreiben!"

Die Gute hat dann ordentlich was vom Arzt übergebraten bekommen, kam zu mir und meinte: "Huuuuch, Sie sind ja erst 16!"
Ah ja. Soviel zum Thema, Siezen sei keine AlteFrauBehandlung. Da hat die doch wohl die 1 und die 6 vertauscht.

Fühl dich nicht angegriffen, das ist nur mein Stand der Dinge, aus der Sicht einer Jugendlichen die das erste Mal im Krankenhaus lag.
Ich weiß ja nicht wie du das siehst, aber als Patient hat man da doch ne andere Sicht drauf als GuK, zumal ich ja nicht jeden Tag im Krankenhaus bin, so wie du.
Nimms mir nicht übel dass ich es da schon mit der Angst zu tun bekommen hab, schon alleine wegen der GI-Blutung, die in der Regel, so sagte es der Arzt, nur ältere Leute haben. Meine Freundin ist da noch ärmer dran, sie hat die AlteFrauenKrankheit schlechthin: einen Herzschrittmacher! Sie ist körperlich schon sehr eingeschränkt, und ich finde man kann es ihr nicht verübeln, sich auch mal wieder "jung" zu fühlen.

Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass du froh sein kannst, dass sich Erwachsene dir anvertrauen, aber auch da kann ich nur erwidern:
Die Ansichten über einen Krankenhausaufenthalt mit 16 oder 60 unterscheiden sich schon...
 
Ich hab so langsam den Eindruck, dass wir hier einen Troll füttern. Denn ich kann es nicht glauben, dass eine 16-jährige lieber wie ein Kleinkind behandelt werden möchte sich dann aber wundert, wenn es tatsächlich so erfolgt.

Elisabeth

Ich wollte nur sagen, dass ich bei weitem nicht so "krankenhauserfahren" wie du bin, und wenn ich mit meinen 16 Jahren ins Krankenhaus komme wegen einer GI-Blutung, bekomme ich es halt mit der Angst zu tun. Übrigens sprengen deine ersten 12 Wörter den Rahmen...
Vielleicht ist es mein Typ, dass ich jemanden brauche, der eine zuwendungsvollere Art zu mir pflegt.
Ich habe mich auch nicht gewundert, ich habe nur gefragt ob das so gängige Praxis ist.
Willst du jetzt alle GuK als Idioten bezeichnen, nur weil sie einfühlsamer mir gegenüber sind als der 100-jährigen Zimmernachbarin?
Bzw. mich als Troll, nur weil ich es angenehmer finde, wenn man Titulierungen verwendet anstatt Frau Erdbeereis zu mir zu sagen?
Komm du erstmal annähernd in eine Situation, wo du so richtige (Todes-)Angst verspürst und ein tröstendes Wort ganz schön wäre...
 
Ich glaub, nun hat auch der letzte gemerkt, dass es sinnig ist, diesen thread vorerst zu schließen.
 
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