Fachweiterbildung Anästhesie & Intensiv... und jetzt?

aggn

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20.02.2009
Beiträge
31
Beruf
Fachpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin
Akt. Einsatzbereich
Anästhesie
Hallo, miteinander!
Ich bin 28, bin seit 2005 examinierter Krankenpfleger und habe vor einem Jahr die Fachweiterbildung für Anästhesie und Intensiv abgeschlossen. Im Rahmen dieser Weiterbildung habe ich auch die "algesiologische Fachassistenz" erlangt. Mein Bildungsabschluss ist die mittlere Reife.
Für mich steht ganz klar fest, dass ich mich beruflich weiterentwickeln möchte.
Ich sehe die Tendenz, dass alles sehr viel professioneller/ wissenschaftlicher wird, z.B. Stl-Weiterbildung vs. Pflegemanagement-Studium als Vorraussetzung, eine Station zu leiten, um nur eines zu nennen. Ich begrüße das grundsätzlich sehr!
Ich frage mich nun, wie es weitergehen soll. Da würde mich sehr interessieren, wo Ihr die Pflege in der Zukunft seht? Was hat Zukunft und was nicht? Kommt man an einem Studium nicht vorbei, um "dranzubleiben" und weiterzukommen, oder seht Ihr die klassischen Weiterbildungen als gleichwertig an?
Vielen Dank Euch allen für die Antworten!
 
Ganz klar Studium. Weiterbildungen im Management sind Auslaufmodelle. Sie werden noch angeboten, aber die Absolventen haben zumindest in den Krankenhäusern kaum noch eine Zukunft. (Als Stationsleitung möglicherweise schon, PDLs ohne Studium werden dort praktisch nicht eingestellt.)

Mit der Fachweiterbildung kannst Du an vielen Hochschulen studieren, auch wenn Du kein Abitur hast.

Aber bist Du nicht noch verpflichtet, bei Deinem AG zu bleiben (der die Weiterbildung für Dich bezahlt hat)?
 
Fachweiterbildung heißt ja nicht zwangsläufig "Verpflichtung"... is bei uns auch nicht so, aber off topic und ich bin schon wieder raus.. :besserwisser:
 
Hi Claudia,
so in etwa war auch mein Gedankengang.
Bis jetzt habe ich nur alles im Rahmen von Weiterbildungen erreicht. Mit den Möglichkeiten eines Studiums hatte ich mich bis jetzt noch gar nicht befasst. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, viel zu wissen und zu können(durch den A&I-Kurs,Berufserfahrung und Engagement), und dann doch sehr eingeschränkt zu sein in der Perspektive.
Oder sagen wir so: momentan ist alles noch ganz gut, aber wie ist es in 15 Jahren? Ein sehr pessimistisches Bild wäre, dass ich pflegehelferische Tätigkeiten ausführe und Kollegen, die studiert haben, meinen Job übernehmen. Von der fehlenden Möglichkeit, langfristig in die Führungsebene, welcher Art auch immer, aufzusteigen, ganz abgesehen.
Man bekommt also schon irgendwie den Eindruck, die Pflege wird akademischer und der reine Ausbildungs/Weiterbildungsanteil stirbt langfristig aus.
Das finde ich jetzt für die Pflege im Allgemeinen zwar sehr förderlich. Nur versuche ich gerade für mich, meine persönlichen Chancen und Möglichkeiten zu finden.
Verpflichtet bin ich schon noch, aber ich will hier ja auch erstmal nur Infos sammeln ;)
 
Also in Anbetracht dessen, dass Du noch jung bist und etwa 39 Berufsjahre vor Dir hast, finde ich es richtig und wichtig diese Überlegungen zu haben...
Und ja: wenn Du mittelfristig Aufstiegschancen haben möchtest, dann solltest Du Dich zumindest um einen Bachelorabschlus bemühen.
Mit der FWB als Abiturersatz kommst Du an einen Studienplatz.
 
Hallo und danke erstmal für die Antworten!
Wenn man sich die drei Richtungen Management, Forschung und Pädagogik so anschaut, dann finde ich sowohl Pflegemanagement, als auch Pflegepädagogik sehr interessant. Pflegepädagogik kann man aber bestimmt nicht berufsbegleitend oder an einer Fernuni studieren und damit wäre es finanziell nicht zu verwirklichen.
Es müsste schon möglich sein, ein Fernstudium in Pflegemanagement berufsbegleitend zu machen. Die Zulassungsvorraussetzungen hätte ich dafür ja.
Gibt es hier vielleicht Erfahrungsberichte von Kollegen, die Pflegemanagement berufsbegleitend an einer Fernuni studiert haben?
Könnt Ihr mir sagen, wie die beruflichen Perspektiven nach einem solchen Studium aussehen?
Viele Grüße!
 
Hallo,
also Erfahrungen mit der HFH gibt es hier viele...musst Du einfach mal stöbern.
Ansonsten kann man auch Pflegepädagogik so studieren, dass man zumindest 25 % nebenbei arbeiten kann.

Zu den Berufsaussichten: diese sind ziemlich gut- wenn Du nicht auf einen AG fixiert bist!
 
Ich hab schon ein bischen gestöbert und es gibt hier wirklich sehr viele interessante und informative Beiträge!
bin gespannt, was noch so kommt.....:daumen:
 
Guten Morgen!
Es wurde bestimmt schon öfters hier geschrieben, trotzdem würd ich gern noch ein Paar spezielle Fragen stellen. Da ein Vollzeitstudium in Pflegemanagement für mich sowohl zeitlich, als auch finanziell nicht zu verwirklichen ist, habe ich mich mal über das Fernstudium informiert und das macht einen sehr interessanten Eindruck. Deshalb:

- Ist es realistisch 100%Vollzeit zu arbeiten, neben einem PM-Fernstudium? Sollte man auf einen bestimmten Wert erfahrungsgemäß reduzieren?
- Wieviel Wochenstunden muss man für das das PM-Studium in etwa planen?
- Ist ein Fernstudium gegenüber dem klassischen Vollzeitstudium in der Uni gleichwertig?

Ich frage mich das unter anderem, da ich mir zum einen vorstellen kann, dass in einem solchen Bereich Berufserfahrung sicher einen großen Wert darstellt (im Gegensatz dazu, gleich nach der Ausbildung oder dem Abi zu studieren). Ich halte es auch für sehr schwer, sein Leben so drastisch umzustellen, das man ganztags in der Uni ist und somit sehr viel weniger verdient, nachdem man einige Jahre sein gewohntes Gehalt bekam.

Sorry, falls diese Fragen schon öfters drankamen, ich such auch fleißig weiter...:razz1:
 
hallo,

ich arbeite auf ne ITS mit 100 %, du musst 15-21 h die Woche planen damit du nicht ausreichende Noten bekommst, ich denke in den späteren Semestern muss man reduzieren. Bin selbst im 2. Semester, finde es manchmal ganz schön stressig....
Bin an der HFH...

grüße Martin
 
Alles klar! Ich kann mir vorstellen, dass dein Studium mit ner Menge Aufwand und Disziplin verbunden ist, und dann auch noch 100% auf ner ITS schichten....Respekt, ehrlich! :daumen:
Dann heißt das aber auch, dass man bei einer 75% Stelle dieses Studium schaffen kann, oder?
Und wie siehts mit der Wertigkeit eines Fernstudiums im Vergleich zu einem Präsenzstudiums bei der Arbeitssuche später aus? Gibts da Unterschiede?
Grüßle
 
Hi,

mein Mann studiert Pflegemanagment an einer FH (kein Fernstudium) mittlerweile im 7. Semester. Im 1. Semester hat er neben dem Studium noch 100% in der Pflege gearbeitet, das war sehr anstrengend und ist auf Dauer nicht machbar!
Ab dem 2. Semester konnte er endlich auf 50% reduzieren, was schon eine Erleichterung war, aber immer noch knackig, da er fast jedes Wochenende in der Klinik war und unter der Woche an der FH!

Seit dem 5. Semester (Praktikumssemester) arbeitet er nur noch auf 400,-Euro-Basis. Seine Praktikumsstelle war 300km von unserem Wohnort entfernt und an zwei Orten gleichzeitig sein, schafft bekanntlich nicht mal eine Pflegekraft! Aber auch diese Variante ist alles andere als entspannend, denn auch in der Zeit musste er an jedem 2. Wochenende arbeiten.

In den letzten Semesterferien (zwischen 6. und 7.) schrieb er seine Bachelorabeit. Ergo: es waren keine Ferien! Ja und jetzt ist das letzte Semester fast rum und die Abschlussprüfung steht vor der Tür!

Wir haben in den vergangenen drei Jahren nicht einmal in Urlaub fahren können, war finanziell einfach nicht drin. Wir waren schon froh überhaupt mal ein paar freie Tage miteinander verbringen zu können. Viel Zeit für mich hatte er nicht, dass muss einem klar sein wenn man so etwas anfängt!

Fazit: mit viel mehr Gehalt wirst Du nach dem Studium am Ende des Monats wohl nicht rechnen können, der Aufwand dagegen ist ein immenser!

Ob ein Fernstudium auf Dauer wirklich "entspannter" ist, kann ich mir nicht vorstellen. Auch hier musss eine gewisse Leistung erbracht werden, Praktikas absolviert, etc.... und manch einer lernt schnell, ein anderer tut sich schwerer....

Viel Glück für Dich!
Mel
 
Hallo,

ob es einen Unterschied in der "Wertigkeit" gibt hängt vom späteren Setting und der Tätigkeit ab.
Der Aufwandan der HFh zum Beispiel hält sich nach meinem Ermessen im Vergleich zu manch anderem Studiengang noch im Rahmen. Dieser ist allerdings auch ganz klar darauf ausgerichtet, dass Du wirklich nebenher arbeiten kannst und später in einem definierten Bereich der Praxis (Leitungstätigkeit) arbeitest.

Solltest Du eine wissenschaftliche Hochschulkarriere anstreben, so wirst Du mit dieser Art des Studiums in Bezug auf Arbeitsaufwand, Kompetenzzuwachs und Inhalte - ich sags mal vorsichtig- zumindest keinen Vorteil haben.

Für eine Leitungstätigkeit sehe ich aber keinen Nachteil, da ein AG wie eine Klinik, Altenheim oder ein Pflegedienst eher nicht fragen, wo und wie diese Qualifikation erworben wurde.
 

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