Extubation: Pflege oder Arzt?

Hallo zusammen,

Würde mich mal interessieren wie´s bei den Kollegen von der Anästhesie aussieht! Extubiert ihr auch mal ohne Arzt (auf Anweisung)?
 
Hallo!

Im Notfall schon. Grade nachts kann es personell schon mal knapp werden, wenn wir mit 3 Pflegekräften + 5 Docs die ganze Uniklinik abdecken sollen und "mein" Doc z.B. zu ner Reanimation dazukommen soll, weil der eigentlich Zuständige von Intensiv grade bei ner Bronchoskopie feststeht.

Ich selber bin zum Glück erst einmal in der Situation gewesen dass ich alleine ausleiten musste. Hab halt abgewartet bis er wirklich gut den Kopf anheben konnte, auf Fragen adäquat reagiert hat und gut gehustet hat.
Zum Transport in den AWR war der Doc dann aber wieder da.


Gruß

Die Anästhesieschwester​
 
Hallo!
Wir extubieren auch zusammen, es gibt bei uns auf Station aber auch Pflegekräfte, die das schon mal alleine machen.....:gruebel:
 
Wir extubieren alleine bei uns auf intensiv ist auch in ordnung, ist halt so bei uns:gruebel:
 
:knockin: "Ist halt so bei uns" ist ja eine meiner Lieblingssätze, ohne dir jetzt was zu wollen, dr. caddy.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Extubation Arztaufgabe ist.. oder wenigstens die Anwesenheit eines Arztes erfordert, falls ein Eingreifen (Re-Intubation etc.) nötig wird. Dr. Caddy, was macht ihr denn, wenn ihr selbst ohne Anwesenheit eines Docs extubiert und es kommt zu einer Situation, in der eine Re-Intubation nötig wird? Ist sofort ein Arzt da? Macht ihr es selbst?
 
wenn ihr selbst ohne Anwesenheit eines Docs extubiert und es kommt zu einer Situation, in der eine Re-Intubation nötig wird? Ist sofort ein Arzt da? Macht ihr es selbst?
Jetzt mal ganz ernsthaft: Wenn du extubierst und die unmittelbare Anwesenheits eines Docs zur Reintubation ist von Nöten, wars irgendwie ein bischen zu früh, oder :wink1:
Die Entscheidung zur Extubation wird meist in Kooperation ( Arzt/Pflegepersonal) getroffen
Erfahrene Kollegen extubieren allein, wer es sich nicht zutraut, bittet um ärztlichen Beistand.
[Ironie an]bei einigen Doc´s würde mich deren Anwesenheit oder das durchführen der Extubation eher ängstigen [Ironie aus]
 
Es muss ja nicht dazu kommen, hab ich auch während meiner Zeit auf ITS bisher nur zweimal erlebt, dass ein Patient trotz Weaning, guten BGAs unter angemessenen Parametern, und guter eigener Atemfrequenz kurz nach der Extubation sich verschlechtert hat. Muss nicht, dürfte auch nicht... aber kann.

Ich will ja auch niemandem hier irgendwelche Kompetenzen absprechen.. kann nur so sagen wie ich es kennengelernt habe. Und bin trotzdem noch der Meinung, wer extubiert, sollte auch intubieren können.. auf unserer Station kann jeder intubieren, trotzdem ist und bleibt es Arztaufgabe.
 
hab ich auch während meiner Zeit auf ITS bisher nur zweimal erlebt, dass ein Patient trotz Weaning, guten BGAs unter angemessenen Parametern, und guter eigener Atemfrequenz kurz nach der Extubation sich verschlechtert hat.
:eek1:
Ok, dann arbeiten wir auf komplett unterschiedlichen Intensivstationen und/oder du bist noch nicht so lange auf ITS :wink1:
Beate
 
:mrgreen: Mini-Intensiv, 6 Betten, wenn wir im Jahr 30 Beatmungen "fahren", ist das viel. Aber das ist jetzt OT. :mrgreen:
 
sorry nochmal OT:
wir haben 18 Betten, nehmen inital vital bedrohte Pat direkt auf, haben im Durchnitt 10-12 beatmete Patienten/Tag auf Station liegen und ca 360 verstorbene Patienten im Jahr....
Kein Wunder, dass unsere Ansichten dezent differieren :wink1:
Beate
 
Also ich muß das ja mal aus der Sicht des Pat. erzählen. Ich lag auch im op, wurde wach und dann war es nicht sonderlich angnehm zu spüren das der Schnorchel noch drin steckt. Klar versucht man ihn da aus Refelx schon selber zuziehen. Gott sei dank stand noch jemand neben mir, der mir dann half, aber das war auch kein Arzt. Mir war es egal hauptsache raus :)



LG
Kikra :nurse:
 
das kommt bei uns immer auf den patienten an - bei den bypass-pat. findet in der regel ein "fast-track" statt, wo man aus pflegerischer sicht auch mal intervenieren muss, dass der doc den tubus nicht zu früh entfernt (damit der chef nicht mosert). wenn die pat. ansprechbar sind, adäquat reagieren etc., dann zieh ich das ding auch mal selber raus. bei langzeitbeatmeten pat. mache ich das dann aber doch lieber mit dem doc.
 
Wir ziehen den Tubus hier in Dänemark ohne Arzt. es gibt Leitlinien( bzgl. peep etc.). Erreicht der pt. das Niveau, kann ich den Schlauch ziehen.
Wenn es irgendwelche Fragen gibt, oder etwas nicht zu stimmen scheint, kann man selbstverständlich einen Arzt konsultieren.
Selbstverständlich spricht man die Extubation bei langzeitbeatmeten vorher mit dem Arzt ab. Dabei ist er dabei aber meist nicht.
 
Wir haben bei uns auch ganz klare Wachwerd- und Extubationskriterien. Bei "Routine"patienten extubieren wir, primär (leider nicht von allen Kollegen immer) nach Absprache selbst, ohne Arzt. Sind wir nicht davon überzeugt "muss" der Arzt es selbst machen. Bei Langliegern holen wir uns, je nach Vorgeschichte und Intubationsgrad, einen Arzt dazu.
Wir haben allerdings auch den Luxus, dass wir immer Ärzte da haben, die nur für uns zuständig sind. Außer Nachts sind es mind. 3, sie auf Zuruf sofort rankommen.

Reintubiert wird in den seltensten Fällen, so gut wie nie, eigentlich.
 
Wir haben bei uns auch ganz klare Wachwerd- und Extubationskriterien. Bei "Routine"patienten extubieren wir, primär (leider nicht von allen Kollegen immer) nach Absprache selbst, ohne Arzt. Sind wir nicht davon überzeugt "muss" der Arzt es selbst machen. Bei Langliegern holen wir uns, je nach Vorgeschichte und Intubationsgrad, einen Arzt dazu.
Wir haben allerdings auch den Luxus, dass wir immer Ärzte da haben, die nur für uns zuständig sind. Außer Nachts sind es mind. 3, sie auf Zuruf sofort rankommen.

Reintubiert wird in den seltensten Fällen, so gut wie nie, eigentlich.

da machen wir was falsch..lach.. du solltest mal ne runde zu uns arbeiten kommen wenn ihr fast nie reintubiert....aber pflegekräfte dürfen doch gar nicht extubieren...mutig mutig:!:
 
Wir extubieren auch selber, vorher kurze Info an einen OA und dann gehts auch schon los.
Sollte ein Problem auftreten sind genügend Ärzte anwesend und der Schnorchel ist in 5min wieder drinn.

Wir reintubieren schon ab und zu, liegt allerdings an einem bestimmten OA der nix auf die Meinung der Pflege gibt. Aber soll ja bekanntlich vorkommen
 
:| Dass die Meinung der betreuenden Pflegekraft nicht in die Entscheidung einbezogen wird kommt mir bekannt vor. Ist ja nicht so, dass wir drauf bestehen, aber manchmal hat man den Patienten allein schon durch die konsequente Anwesenheit besser im Blicke, denke ich.

da machen wir was falsch..lach.. du solltest mal ne runde zu uns arbeiten kommen wenn ihr fast nie reintubiert....aber pflegekräfte dürfen doch gar nicht extubieren...mutig mutig

Wie gesagt, vor jeder Extubation wird dem Arzt das aktuelle Gas vorgelegt und kurz erwähnt, ob er wach ist, was er selbst an MV zieht usw. Wenn er sein okay gibt, kommt der Tubus raus. Wenn wir jedes Mal warten würden, bis ein Arzt Zeit hat, dann lägen die Patienten viel zu lange intubiert da.
Mutig finde ich das nicht unbedingt; bisher kam es nicht vor, dass es nach einer Reintubation hieß "Du darfst das doch gar nicht, wieso hast du das gemacht?". Viel eher "Okay, da war ich wohl etwas voreilig. Dann wieder von vorn das Ganze".
 
:| Dass die Meinung der betreuenden Pflegekraft nicht in die Entscheidung einbezogen wird kommt mir bekannt vor. Ist ja nicht so, dass wir drauf bestehen, aber manchmal hat man den Patienten allein schon durch die konsequente Anwesenheit besser im Blicke, denke ich.



Wie gesagt, vor jeder Extubation wird dem Arzt das aktuelle Gas vorgelegt und kurz erwähnt, ob er wach ist, was er selbst an MV zieht usw. Wenn er sein okay gibt, kommt der Tubus raus. Wenn wir jedes Mal warten würden, bis ein Arzt Zeit hat, dann lägen die Patienten viel zu lange intubiert da.
Mutig finde ich das nicht unbedingt; bisher kam es nicht vor, dass es nach einer Reintubation hieß "Du darfst das doch gar nicht, wieso hast du das gemacht?". Viel eher "Okay, da war ich wohl etwas voreilig. Dann wieder von vorn das Ganze".

Wollen wir hoffen, das es auch so gesehen wird, wenn was schief geht!
Denn dann ist sich jeder selbst der naechste ....
 
Wow, was ich hier so lese ist ja nicht schlecht. Da gibt es tatsächlich so viele Patienten, die sich selbst extubieren? Hätte ich nicht gedacht
 
Dass sich ein Pat. "bewusst" selbst extubiert hab ich bis jetzt erst einmal erlebt. Meistens, so meine Erfahrung, passiert ist, wenn sie zwar wach, aber nicht orientiert sind oder von der Sedierung noch so schläfrig, dass sie sich "aus versehen" selbst extubieren.

Kommt aber, meiner Einschätzung nach, auch eher selten vor, da ja Anwesenheitspflicht herrscht, wenn der Pat. intubiert und wach ist bzw. wach wird.
 

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