Erfahrungen mit Dexmedetomidin, Dexdor® (Orion Pharma)?

Jede Sedierung hat Nebenwirkungen, egal welche, denn jeder Organismus reagiert anders auf ein Medikament, von daher glaube ich eher....nur Werbung
 
Hallo Marty,

schau doch mal in AID Portal und dort die entsprechende Fachinfo - ohne Werbeversprechen.

@all: AID Portal ist in den Kliniken von Marty und mir installiert, also nicht verwundert sein.
 
Hi, es war nur so ein lustiger Kontrast. Bei der Übergabe wurde ehrfürchtig von "dem neuen Medikament" berichtet und was es alles macht und auch nicht und wie teuer...und dann komme ich um die Ecke, der Perfusor läuft auf 15ml/h und ächzt unter Volllast, der Patient aber versucht engagiert, wenngleich fixiert, den eingesprungenen Auerbachsalto zu üben. :cheerlead:
@waescheleine, da geb ich dir Recht.
Hallo, narde:wavey: , da guck ich mal...
 
klingt für mich pharmakologisch eher nach einem wiederaufgewärmten wirkprinzip.

weder besonders hervorstechend wirkungsvoll (zumindest rein quantitativ), noch besonders innovativ.

klingt aber auch nicht völlig uninteressant. ich würde da zunächst mal "recht schonendes medikament" denken. von der bradykardie/hypotonieproblematik mal abgesehen.
 
ergänzung, @marty:

ihr benutzt clonidin zur sedierung? ist das standard? wie hoch muss das denn dosiert werden für ne ausreichende wirkung? Oo
 
verstehe...


find ich sehr abgefahren....


bei entzug ja möglicherweise (und imo sicherlich nicht in jedem fall) nachvollziehbar; aber so...

verstehe, dass du da nen hals bekommst.
 
Es mag auch sein, das unser Handling damit nicht besonders gut ist. Wir haben halt oft rotierende Dreimonatsärzte in den Diensten. Anfangs wird das Zeug hochgeschraubt, so schnell kann man gar nicht gucken, dann bricht alles zusammen, dann isses wieder draußen...Da unser Weaningkonzept auch manchmal schlecht umgesetzt wird, es wird Weaning (und Extubation) in Phasen versucht, die noch zu früh sind (hoher PEEP, extreme Plusbilanzen) und dazu unser ausgelutschtes internistisches Patientengut, wird da viel zusammenkommen, was nicht paßt und ich tue vielleicht dem Paracefan Unrecht...
 
Wir benutzen das Zeug gelegentlich in speziellen Fällen. Es wirkt teilweise ganz ordentlich und manchmal wirkt es nicht. Wird gerade evaluiert. Dauert sicher aber noch 1 Jahr bevor wir da so ein abschließendes Urteil bilden können.

Da bei uns die Patienten niemals fixiert und meistens auch nicht sediert sind, sind wir natürlich an solchen Neuigkeiten interessiert.
Die besten Erfahrungen beim Intensivdelir haben wir mit einem gut schmerzbehandelten Patient, einer Pflegekraft, die auf den Patienten beruhigend einredet und gleichzeitig auf die lifelines aufpasst gemacht plus gleichzeitiger Behandlung mit Haldol nach einem festen Schema. Funktioniert natürlich nicht immer...
 
Was noch gut kommt : Atosil plus Haldol...geht von jeweils ner halben Ampulle über 2x ne ganze und teilweise noch mehr,wenn's schnell gehen muß.
 
Ich grab mal mein eigenes Thema wieder aus und möchte berichten, das ich jetzt einen sehr positiven Verlauf mit Dexdor kennengelernt habe. Eine noch junge Patientin, mit einem sehr ausgedehnten Lu-Tumor und Pneumonie mit ARDS hat jetzt schon über Tage Dexdor, dazu Dipi 1/4 -ampullenweise i.v. und ausnahmsweise mal Tavor sublingual, wenn sie dann gar zu ängstlich ist. Obwohl Ausländerin (nicht aufschreien bitte, aber diese Klientel ist ja erfahrungsgemäß noch ein bißchen ängstlicher) macht sie ein gutes Weaning mit ASB und feuchter Nase. Und Komplikationen mit Hypotonien und Bradykardien haben wir auch nicht, wir achten aber peinlich genau auf das Handling, vor allem keine (unabsichtlichen ) Bolusgaben.
Von daher, ich bin ganz angetan,

Gruß Marty
 
Hallo!
Habt ihr eure Erfahrungen mit Dexdor bereits evaluieren können?
Wie seid ihr zufrieden?
Lg tanjagud
 
Hi,

das Problem bei uns ist, das sich unser Behandlungsregime schwieriger Weaningfälle mitunter zwischen zwei Arztschichten ändert, sprich, wir arbeiten häufig mit Ärzten, die nur drei Monate da sind und demzufolge keine Routine mit den tricky Langliegern haben. Das bedeutet, man geht die Dexdorbehandlung nicht konsequént an, es wird zu häufig irgendwas zusätzlich verordnet, das geht von Haldol über Tavor, Disoperfusor...dann wird aus einer ASB Beatmung wieder eine kontrollierte, dann geht der RR in den Keller, dann muß das Dexdor pausieren, dann gibts wieder ne Ladung Nor, dann wieder von Anfang. Wenn wir mal einen kontinuierlichen Therapieverlauf haben, dann find ich das Dexdor besser als das Paracefan. Ist aber selten und wir nehmen es eher noch selten. Wir hatten allerdings schon Patienten, wie die oben beschriebene, da wars gut.
Gruß, Marty
 
Sehr gute Erfahrungen. Bei uns sind ja die Patienten nach Moeglichkeit nicht sediert. Deshalb benutzen wir Dexdor gelegentlich bei sehr schwer unruhigen Patienten. Funktioniert meistens ganz ausgezeichnet.
 

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