- Registriert
- 07.12.2020
- Beiträge
- 1
- Beruf
- exam. Gesundheits und Krankenpflegerin
- Akt. Einsatzbereich
- Überall
- Funktion
- exam. GKP
Moin liebe Kollegen und Kolleginnen!
Ich weiß, dass wir es zurzeit Corona bedingt alle in der Pflege nicht so gut haben und ich komme ungern mit meinen Problemen hier an. Kurz zu meiner Person: Ich bin 26 Jahre alt, arbeite seit ca. 6 Jahren in der Pflege (exam. GKP) und habe bisher 3 Arbeitgeber gehabt - zwei große Kliniken und eine Leasing Firma. Dadurch habe ich einiges gesehen und Erfahrung sammeln können. Ich bin jemand (zumindest schätze ich mich so und kriege das auch so von meinen Kollegen vermittelt) der vorbildlich und kollegial arbeitet. Durch die Leasing Firma in der ich früher tätig war, habe ich gelernt mich sehr schnell zu organisieren, ins Team sowie in das System zu integrieren. Ich bin so wie von unserem Gesundheitssystem gewollt - b e l a s t b a r.
Nun bin ich durch diese Pandemie auch an meine Grenzen gestoßen. Zum zweiten Mal wurde die Station, auf der ich fest gearbeitet habe, geschlossen. Uns blieb die Wahl entweder auf der neuen COVID Station zu arbeiten oder sich eine Station aus derselben Fachabteilung auszusuchen. Da ich als Kind sehr oft Lungenbeschwerden hatte und mir Hub's reinziehen musste, habe ich mich für die Option entschlossen auf eine andere Station zu gehen (in diesem Fall war es die IMC). Meine Kollegen sind zu 80% auf die Covid Station gegangen und der Rest auf eine Station die jetzt "überbelegt" ist.
Trotz den Umständen bin Ich sehr motiviert auf die Arbeit gegangen und habe mir viel Mühe gegeben auf der IMC klar zu kommen. Das Team war sehr nett und hat mich äußerst herzlich empfangen. Ich verschob meinen Urlaub und änderte meine Dienste, um bessere Einarbeitung zu bekommen. Aber nach nicht mal guten zwei Wochen hieß es, dass die IMC ebenso geschlossen wird und sich 5 Kollegen bereitstellen müssen, um mit "Beatmungpatienten" zu arbeiten, der Rest der Kollegen gehen dann auf die "normale" Intensiv Station. Ich habe in meinem Frust, deren Frust mitbekommen und mitgemacht. Aber wohin mit mir? Ich bin ja nur eine Schwester von der "normal Station"- eine Sterbliche. Ich durfte mich ein Tag auf der Intensiv vorstellen, ein Erstgespräch mit deren Stationsleitung führen und erwarten was für eine Info auf mich zukommt. Endlich erfuhr ich, dass ich vorerst auf der Notaufnahme (selbe Fachabteilung) arbeiten soll, bis eine bessere Lösung für mich gefunden wird. Dann wieder Mal alles neu von vorne- wo steht was, wie wer heißt, wie was gehandhabt wird, wie der Ablauf geht, wie man Notfallmedikamente verabreicht... Trotzdem ging ich motiviert zur Arbeit und mir hat es auf der Notaufnahme sehr gut gefallen. Eine Woche später kam die Leitung der IMC auf mich zu und meinte, dass sich seine Mitarbeiter auf der intensiv Station unwohl fühlen und um diese etwas zu entlasten und die ständigen Krankmeldungen zu vermeiden, wolle er sie öfters auf der Notaufnahme einsetzen. Es wurde so mit der Bereichsleitung besprochen, dass ich auf eine chirurgisch bezogene Station gehe. Ich war gar nicht erfreut...habe aber für die ganze Situation Verständnis gezeigt und bin auf die Station gegangen. Und diese Station ist bereits für Konflikte, Krankmeldungen und asoziales Umgehen im ganzen Haus bekannt. Dort werde ich wie eine Schwester aus dem Mitarbeiter Pool empfunden(den wir nicht haben). Sofort wurde mir der Dienstplan vom Dezember und Januar vorgelegt und von mir erwartet, dass ich Dienste von einer Mitarbeiterin übernehme, die für sechs Wochen krankgeschrieben ist. Im laufe der Zeit kam es auch zu Diskussionen und es gibt einen Satz, auf den ich persönlich sehr empfindlich reagiere- „DU MUSST“. Als ich der stellvertretenden Leitung klar gemacht habe, dass ich nichts müsste, jeder Schichtwechsel mein guter Wille wäre, kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen uns. Heute hatte ich daher das Vergnügen mich gegenüber zwei Stationsleitungen rechtfertigen zu lassen. Natürlich hat die Stellvertretung was anderes erzählt und einiges verleugnet, um das so rüber zu bringen, dass ich alles falsch empfunden habe. Erneut werde ich gefragt, ob ich mein Dienstplan ändern möchte. Dazu noch, muss ich erwähnen, dass ich seit 2 Tagen erneut auf einer anderen Station aushelfe. An mir wird ein enormer Druck ausgeübt, ich werde wie verständnislose, böse Pflegekraft dargestellt und morgen wird mich die Bereichsleitung zum Gespräch einladen, um weiteren Druck auszuüben. Ich komme nach Hause lustlos, weine, achte weder noch mehr auf mich noch auf den Haushalt…ich merke, dass mir diese ganze Umstellung nicht guttut. Ich habe 0 Motivation, um auf dieser Station zu arbeiten und gehe jeden Tag mit Bauchschmerzen auf die Arbeit. Um es endlich auf den Punkt zu bringen- ich plane in 4 Monaten die Stadt zu verlassen, somit auch den Arbeitgeber. Das ist ein Plan, der seit langer Zeit meinem Arbeitgeber bekannt ist (ich ziehe aus familiären Gründen um). Daher bin ich nicht mehr wichtig und Hauptsache deren Ausfall ist abgedeckt. Um weiterhin korrekt zu verbleiben, mochte ich mich nicht auf Dauer krankmelden. Aber ich merke, dass es bereits gesundheitliche Schäden für mich hat. Hat jemand einen Vorschlag wie ich mit der ganzen Situation umgehen sollte? Ich habe mir überlegt zum Betriebsrat zu gehen. Ich sehe nicht ein, ein Springer zu sein oder auf einer Station zu arbeiten auf der ich mich unwohl fühle. Ebenfalls überlege ich mir, mit einem internen Psychiater zu sprechen und meinen Frust rauszulassen. Hätte es Sinn mich mit meiner Rechtschutzversicherung in Verbindung zu setzen? Ich bin euch äußerst dankbar, dass Ihr euch Zeit genommen habt meinen Beitrag zu lesen und freue mich auf jede Meinung/ Ratschlag. Liebe Grüße an alle!
Ich weiß, dass wir es zurzeit Corona bedingt alle in der Pflege nicht so gut haben und ich komme ungern mit meinen Problemen hier an. Kurz zu meiner Person: Ich bin 26 Jahre alt, arbeite seit ca. 6 Jahren in der Pflege (exam. GKP) und habe bisher 3 Arbeitgeber gehabt - zwei große Kliniken und eine Leasing Firma. Dadurch habe ich einiges gesehen und Erfahrung sammeln können. Ich bin jemand (zumindest schätze ich mich so und kriege das auch so von meinen Kollegen vermittelt) der vorbildlich und kollegial arbeitet. Durch die Leasing Firma in der ich früher tätig war, habe ich gelernt mich sehr schnell zu organisieren, ins Team sowie in das System zu integrieren. Ich bin so wie von unserem Gesundheitssystem gewollt - b e l a s t b a r.
Nun bin ich durch diese Pandemie auch an meine Grenzen gestoßen. Zum zweiten Mal wurde die Station, auf der ich fest gearbeitet habe, geschlossen. Uns blieb die Wahl entweder auf der neuen COVID Station zu arbeiten oder sich eine Station aus derselben Fachabteilung auszusuchen. Da ich als Kind sehr oft Lungenbeschwerden hatte und mir Hub's reinziehen musste, habe ich mich für die Option entschlossen auf eine andere Station zu gehen (in diesem Fall war es die IMC). Meine Kollegen sind zu 80% auf die Covid Station gegangen und der Rest auf eine Station die jetzt "überbelegt" ist.
Trotz den Umständen bin Ich sehr motiviert auf die Arbeit gegangen und habe mir viel Mühe gegeben auf der IMC klar zu kommen. Das Team war sehr nett und hat mich äußerst herzlich empfangen. Ich verschob meinen Urlaub und änderte meine Dienste, um bessere Einarbeitung zu bekommen. Aber nach nicht mal guten zwei Wochen hieß es, dass die IMC ebenso geschlossen wird und sich 5 Kollegen bereitstellen müssen, um mit "Beatmungpatienten" zu arbeiten, der Rest der Kollegen gehen dann auf die "normale" Intensiv Station. Ich habe in meinem Frust, deren Frust mitbekommen und mitgemacht. Aber wohin mit mir? Ich bin ja nur eine Schwester von der "normal Station"- eine Sterbliche. Ich durfte mich ein Tag auf der Intensiv vorstellen, ein Erstgespräch mit deren Stationsleitung führen und erwarten was für eine Info auf mich zukommt. Endlich erfuhr ich, dass ich vorerst auf der Notaufnahme (selbe Fachabteilung) arbeiten soll, bis eine bessere Lösung für mich gefunden wird. Dann wieder Mal alles neu von vorne- wo steht was, wie wer heißt, wie was gehandhabt wird, wie der Ablauf geht, wie man Notfallmedikamente verabreicht... Trotzdem ging ich motiviert zur Arbeit und mir hat es auf der Notaufnahme sehr gut gefallen. Eine Woche später kam die Leitung der IMC auf mich zu und meinte, dass sich seine Mitarbeiter auf der intensiv Station unwohl fühlen und um diese etwas zu entlasten und die ständigen Krankmeldungen zu vermeiden, wolle er sie öfters auf der Notaufnahme einsetzen. Es wurde so mit der Bereichsleitung besprochen, dass ich auf eine chirurgisch bezogene Station gehe. Ich war gar nicht erfreut...habe aber für die ganze Situation Verständnis gezeigt und bin auf die Station gegangen. Und diese Station ist bereits für Konflikte, Krankmeldungen und asoziales Umgehen im ganzen Haus bekannt. Dort werde ich wie eine Schwester aus dem Mitarbeiter Pool empfunden(den wir nicht haben). Sofort wurde mir der Dienstplan vom Dezember und Januar vorgelegt und von mir erwartet, dass ich Dienste von einer Mitarbeiterin übernehme, die für sechs Wochen krankgeschrieben ist. Im laufe der Zeit kam es auch zu Diskussionen und es gibt einen Satz, auf den ich persönlich sehr empfindlich reagiere- „DU MUSST“. Als ich der stellvertretenden Leitung klar gemacht habe, dass ich nichts müsste, jeder Schichtwechsel mein guter Wille wäre, kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen uns. Heute hatte ich daher das Vergnügen mich gegenüber zwei Stationsleitungen rechtfertigen zu lassen. Natürlich hat die Stellvertretung was anderes erzählt und einiges verleugnet, um das so rüber zu bringen, dass ich alles falsch empfunden habe. Erneut werde ich gefragt, ob ich mein Dienstplan ändern möchte. Dazu noch, muss ich erwähnen, dass ich seit 2 Tagen erneut auf einer anderen Station aushelfe. An mir wird ein enormer Druck ausgeübt, ich werde wie verständnislose, böse Pflegekraft dargestellt und morgen wird mich die Bereichsleitung zum Gespräch einladen, um weiteren Druck auszuüben. Ich komme nach Hause lustlos, weine, achte weder noch mehr auf mich noch auf den Haushalt…ich merke, dass mir diese ganze Umstellung nicht guttut. Ich habe 0 Motivation, um auf dieser Station zu arbeiten und gehe jeden Tag mit Bauchschmerzen auf die Arbeit. Um es endlich auf den Punkt zu bringen- ich plane in 4 Monaten die Stadt zu verlassen, somit auch den Arbeitgeber. Das ist ein Plan, der seit langer Zeit meinem Arbeitgeber bekannt ist (ich ziehe aus familiären Gründen um). Daher bin ich nicht mehr wichtig und Hauptsache deren Ausfall ist abgedeckt. Um weiterhin korrekt zu verbleiben, mochte ich mich nicht auf Dauer krankmelden. Aber ich merke, dass es bereits gesundheitliche Schäden für mich hat. Hat jemand einen Vorschlag wie ich mit der ganzen Situation umgehen sollte? Ich habe mir überlegt zum Betriebsrat zu gehen. Ich sehe nicht ein, ein Springer zu sein oder auf einer Station zu arbeiten auf der ich mich unwohl fühle. Ebenfalls überlege ich mir, mit einem internen Psychiater zu sprechen und meinen Frust rauszulassen. Hätte es Sinn mich mit meiner Rechtschutzversicherung in Verbindung zu setzen? Ich bin euch äußerst dankbar, dass Ihr euch Zeit genommen habt meinen Beitrag zu lesen und freue mich auf jede Meinung/ Ratschlag. Liebe Grüße an alle!