Das ist schon jahrzehnte her.
Ich habe damals in einer Fabrik für die Monate von April bis Oktober Monate Kabelbäume für Telefone (Siemens) gebunden, was wirklich ein dummer Job war, aber viel Geld brachte, wenn man den Akkord schaffte.
Mit der Schule war ich damals im April fertig und der Krankenpflegekurs begann am 1. Oktober.
Mit dem verdienten Geld konnte ich damals meinen Führerschein und meinen gebrauchten VW Käfer bezahlen, damit ich zur Arbeit fahren konnte.
Das war insgesamt nachträglich eine sehr positive Erfahrung, obwohl das ein ganz fieser Job war.
Sich vorzustellen, daß man jahrzehntelang am Fließband oder im Accord diese Arbeiten 8 Stunden täglich ausführen müßte, das brachte mir persönlich sehr viel Achtung vor Menschen ein, die damit ihren Lebensunterhalt auf Dauer verdienen müssen.
Ich wohnte damals zwar noch zuhause, aber meine Mutter hätte es niemals zugelassen, wenn ich die Monate joblos zuhause gesessen hätte.
Die hätte mir den Brotkorb hochgehängt.
Ich war damals total froh, zu wissen daß ich das nicht für den Rest meines Lebens machen mußte und es
hat sehr lange gedauert, bis die Situation in der Klinik so wurde, daß ich gesagt habe: " Das ist nicht mehr schön, was ich hier arbeite."
Bis vor ca 4 -5 Jahren war ich immer noch der Ansicht: Ich habe den schönsten Beruf der Welt gewählt."
Ich bin seit 1977 in der Krankenpflege.
Liebe Grüße Fearn