Commotio-Überwachung

falla

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17.12.2011
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An meinem Arbeitsort muss bei der Commotio Überwachung immerdie direkte und die indirekte Lichtreaktion geprüft werden. Ich frage mich weshalb. Würde es nicht ausreichen nur die direkte Lichtreaktionen zu überprüfen. Weiss jemand eine Antwort auf meine Frage?
 
Anpassung an unterschiedliche Beleuchtungsbedingungen

Die Anästhesie - Hans Walter Striebel - Google Bücher

http://www.augenaerzte-thun.ch/pdf/aerzteinfo/neuroophth.pdf

3. Pupillenreaktion

Prüfung bei heller und bei abgedunkelter Umfeldbeleuchtung, Blick des Patienten in die Ferne gerich-tet.

Beurteilt werden Pupillengrösse, -rundung und -symmetrie. Die Messung erfolgt mit dem Millime-termassstab, der Haab'schen Leiste oder am Goldmann-Perimeter. Damit beide Pupillen gleichzeitig gesehen werden, wird von unten her ein schwaches Licht gegen das Gesicht gerichtet.
a) Direkte Reaktion
Nach Belichten eines Auges mit hellem Licht werden Geschwindigkeit und Grad der Konstriktion sowie die schliesslich aufrecht erhaltene Pupillengrösse beurteilt.
b) Konsensuelle Reaktion
Belichtung eines Auges wie oben und Beobachtung des anderen Auges. Bei einem Defekt im afferenten Schenkel ist die konsensuelle Lichtreaktion besser als die direkte.
 
@mary:

Dei Zitat sagt ja aus: Ist nicht wirklich nötig...

Die konsesuelle Reaktion kann zusätzlich einen Hinweis darauf geben welcher Nerv geschädigt ist (fragt mich nicht welcher - google!).


Beim SHT ist es mMn erstmal nicht nötig - höchstens zur Differenzierung, die aber bei den regelmäßigen Checks zur Akutsituation erstmal nicht zwingend erforderlich ist.

Wir machens nicht :)
 
Wir auch nich.
 
Wenn die direkte Lichtreaktion ausfällt, aber die konsensuelle intakt ist, spricht das für eine Schädigung des N. opticus.

Wie oft sollt ihr denn die konsensuelle Überprüfung mitmachen bzw. wie oft sollt ihr überhaupt die Lichtreaktion checken?
Der Aufwand ist ja jetzt nicht so hoch, wenn ich ohnehin schon überprüfe?
 
wie ist die Pupille an sich -Weite, Größe, Rundung, Seitenvergleich, ....
wie reagiert die Pupille auf Licht, prompt, verzögert, gar nicht, Seitenvergleich....
...lässt JEWEILS Rückschlüsse zu...
....Lokalisation, Ausmaß, Veränderungen im Verlauf.....

steht Bulbus da er hingehört, oder weicht er schon beim Blick geradeaus in eine Richtung ab
Wie verhält er sich bei Blickwendung
(macht der Arzt auch: Bitte folgen sie mit den Augen meinem Finger, ohne den Kopf zu bewegen)
hat Pat. Schlafzimmerblick, sprich einseitige Ptose
jein, aber g'hört im weitesten Sinne auch dazu und fällt auf.
Tipp: HN 3,4+6

jupp, die HN:rocken:
 
Merci für Eure Rückmeldungen. Sie sind für mich sehr hilfreich.
Weiss jemand auf welche Nervenschäden die direkte beziehungsweise die indirekte Lichtreaktion bei Abweichungen hinweisen kann. Ich freue mich schon auf Eure Antworten :king:
 
Kurz off topic (ein wenig): Schüler dürfen an mir ab und an Pupillenrekationen testen. Dank angeborener Papillenhypoplasie und dem daraus folgenden Strabismus habe ich keine konsensuelle Reaktion - Sternchen sehe ich trotzdem wenn die Damen und Herren fertig sind mit ihren Beobachtungen :lol:
 
Dank angeborener Papillenhypoplasie und dem daraus folgenden Strabismus

Kannst du das mit der Papillenhypoplasie nochmal ausführen. Erklärs mir, als wäre ich sechs Jahre alt bitte. ;)
 
Ok... Mama hatte Diabetes Typ I während der Schwangerschaft, worauf sich die Papille und der Nervus Opticus, vor allem auf der rechten Seite, nur mangelhaft entwickelt haben. Bei der Papille fehlt vor allem die obere Hälfte (das nennt sich dann Topless Disc bei den Augenärzten). Die Folge ist ein extrem eingeschränktes Gesichtsfeld, vor allem nach unten, bei mir auch nach oben. Worauf mein frühkindliches Hirn sich wohl dachte, wenn ich mit dem Auge eh viel weniger sehe als mit dem anderen unterdrücke ich die blöden halben Bilder einfach und benutze das andere Auge. Daher kommt das Schielen, und wie bei fast allen Kindern die schielen und bei denen die Therapie nicht funktioniert hat, habe ich keine Stereoopsis (kann also nicht mit beiden Augen gleichzeitg sehen) und darum auch kein dreidimensionales Sehen. Weil die beiden Augen also nicht wie sonst üblich miteinander im Sehzentrum gekoppelt sind, funktioniert dieser nette Commotio-Test bei mir meist nicht und meine Schüler bekommen eine Idee davon, wie eine pathologische Reaktion aussschauen könnte. Davon ab daß man natürlich auch mal die Abdecktests für latentens Schielen etc. ausprobieren kann....

Ende des kleinen Exkurses in die Augenheilkunde :besserwisser:
 
Hi,
das ist jetzt OT aber darf ich fragen ob du dann Autofahren kannst?
 
15 Jahre unfallfrei. Das Hirn sucht sich andere Möglichkeiten um Entfernungen abzuschätzen. Zum Beispiel die Größe von Dingen. Ich weiß wie groß meine Kaffeetasse ist - je kleiner sie aussieht desto weiter weg steht sie. Was (bei mir) nicht geht: Ballspiele, zugeworfene Dinge (vor allem kleine) fangen, 3D-Filme anschauen etc. Aber damit kann ich leben. Genau wie mit der Tatsache daß meine Gesprächspartner ab und an denken ich höre nicht zu oder meine jemand anders - weil das rechte Auge woanders hinschaut. Schielen (dann mit nervigen Doppelbildern) kann übrigens auch eine Spätfolge nach SHT sein. Und damit zurück zum Thema, ja?

P.s.: Das rechte Auge wird zwar unterdrückt, funktioniert aber. Kein Problem in den rechten Spiegel zu schauen oder sich nach rechts hinten umzusehen.
 

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