Brauche Hilfe bei Pflegeplanung - Zwischenexamen naht

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Lucimausi

Gast
Hallo

Die Zwischenprüfung naht - und ich habe ein Problem mit meiner Pflegeplanung.

Habe eine Patientin mit folgenden Diagnosen:

V.a. GIB, Hämatemesis (GIB nicht bestätigt)

Bestehende Diagnosen:
Lungenödem bei dekompensierter Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz im Stadium der kompensierten Retention, Art. Hypertonie, Harnwegsinfekt (schon vorbei, aber bekommt noch Antibiotika)

Welche Schwerpunkte brauche ich nun bei der Pflegeplanung?

Bei der Niereninsuff. muss ich doch die Trinkmenge einschränken, beim Harnwegsinfekt muss sie doch jedoch viel trinken...

Was soll ich nun machen? Welche Schwerpunkte brauch ich aufgrund der Diagnosen noch?

Warte auf Eure Hilfe, das Zwischenexamen naht... vielen Dank
 
Also eine GIB ist es nicht, es laufen jetzt die restlichen Untersuchungen. Irgendwas mit dem Ösophagus ist es.
 
[...]

Welche Schwerpunkte brauche ich nun bei der Pflegeplanung?

Bei der Niereninsuff. muss ich doch die Trinkmenge einschränken, beim Harnwegsinfekt muss sie doch jedoch viel trinken...

Was soll ich nun machen?[...]

Also bezüglich der Trinkmenge ist erstmal die ärztliche Seite gefragt. Wenn das dann geklärt ist und sich aus der Angabe ein pflegerisches Problem ergibt, läßt sich daraus eine Pflegeplanung basteln.

Nur mal so als Beispiel: Wenn die Patientin viel trinken soll (z. B. mind. 2 Liter täglich), aber ein Problem hat die Menge zu schaffen, dann läßt sich z. B. mit einem Trinkplan für die Patientin überschaubarer machen, was sie schon "geschafft" hat und wieviel sie noch trinken soll.

Noch ein Beispiel: Die geschilderten Diagnosen lassen mich vermuten, daß die Patientin schon etwas älter ist. Vielleicht besteht ja eine Gangunsicherheit mit erhöhter Sturzneigung. Dann ließe sich dazu eine Planung erstellen.

Aus meiner Sicht, sind für eine Pflegeplanung die sich aus den Diagnose(n)/Symptomen/Einschränkungen usw. für die Patientin ergebenden pflegerischen Probleme maßgeblich. Nicht die Medizinischen.

Unterhalte dich einfach mal mit der Patientin, was sie selbst als Problem für sich sieht. Vielleicht kommt dabei ja schon was raus.
 
Noch eine Frage:

Führe in der Pflegeplanung folgende Prophylaxen durch:

Thrombose, Pneumonie, Intertrigo

Die Pat. liegt viel im Bett, kann sich aber gut mobilisieren. Benötige ich eine Dekubitusprophylaxe?

Und wie soll ich die o.g. Prophylaxen unterteilen? Ein extra ATL für Prophylaxen / Potentielle Probleme gliedern oder z.B. Thrombose zur Mobilisation, Pneumonie zum Atmen und Intertrigo (Brust) zum ATL Körperpflege?

Wäre sonst nach dem Kadex vorgegangen, wie man bei den Leistungen auch abzeichnet, was man alles gemacht hat... Ach ja, Sturzprophylaxe hätte ich auch noch, wohin damit? HILFE
 
Ähm du solltest erstmal eine Pflegeanamnease machen bevor du irgendwelche Pflegemaßnahmen planst. Du kannst ja nicht aus dem kopf heraus entscheiden was du jetzt einfach machen willst, aus der Anamnease ergibt sich alles andere. Du kannst ja nicht ne Prophylaxe machen wenn du z.B. in der Braden skala oder am besten noch ne zweite dazu keine Gefährdung erkannt hast.
liebe Grüße cassiopeia:fidee:
 
Also die Patientin ist Thrombose-, Pneumonie-, Intertrigo-, und Sturzgefährdet.

Nun meine Frage:

Erstellt ihr extra ein ATL Prophylaxen / Potentielle Probleme

oder unterteilt ihr die Prophylaxen (z.B. Thrombose zur Bewegung, Pneumonie zum Atmen) in die entsprechenden ATL's?
 
Kann es sein, dass das Prinzip des Pflegeprozess und damit auch der Pflegeplanung nicht verstanden wurde?

Elisabeth
 
Oh ja, das kann sein... Haben auch mit unserem Lehrer mal eine durchgemacht, der hat selbst einen extra Punkt mit Prophylaxen erstellt... Dann hat der aber auch keine AHnung...
 
[...]

Und wie soll ich die o.g. Prophylaxen unterteilen? [...]Ach ja, Sturzprophylaxe hätte ich auch noch, wohin damit? HILFE

Vorschlag:
  • Pneumonieprophylaxe -> "Atmen"
  • Intertrigo-/Thromboseprophylaxe -> "Sich waschen und kleiden/Sich bewegen"
  • Sturzprophylaxe -> "Für Sicherheit sorgen"
Ähm du solltest erstmal eine Pflegeanamnease machen bevor du irgendwelche Pflegemaßnahmen planst.[...]
Ohne Pflegeanamnese (=Bedarfsermittlung) läßt sich keine Pflegeplanung durchführen!

Kann es sein, dass das Prinzip des Pflegeprozess und damit auch der Pflegeplanung nicht verstanden wurde?[...]

Nur so zur Erinnerung, Pflegeprozeß:
  1. Informationssammlung
  2. Erkennen von Problemen und Ressourcen
  3. Festlegen der Pflegeziele (in zusammenarbeit mit der Patientin)
  4. Planung der Pflegemaßnahme
  5. Durchführung der Pflege
  6. Beurteilung der Wirkung der Pflege
Aus den unter den Punkten 2, 3 und 4 gesammelten Erkenntnissen ergibt sich dann die Pflegeplanung fast wie von selbst.

Anfügen möchte ich noch, daß sich für "Standardprobleme" (z. B. Intertrigo, Pneumonieprophylaxe usw.) keine eigene Pflegeplanung "lohnt", da hier zu 99,9% auch Standardmaßnahmen zur Erreichung der Ziele ausreichend sind. Hier ist für mich der Einsatz von "Pflegestandards" sinnvoll und zeitsparend.
Nur bei "besonderen", individuellen Problemen, die nur bei einer bestimmten Patientin unter bestimmten Voraussetzungen auftreten, ist in meinen Augen der "Aufwand" einer ausführlichen Pflegeplanung gerechtfertigt.
 
Nur bei "besonderen", individuellen Problemen, die nur bei einer bestimmten Patientin unter bestimmten Voraussetzungen auftreten, ist in meinen Augen der "Aufwand" einer ausführlichen Pflegeplanung gerechtfertigt.
Beim ersten Lesen klingt dieser Satz ganz einleuchtend. Beim zweiten Durchlesen und Übertragen auf ein (mir im Geiste vorliegenden) Fallbeispiel kommt mir dann die Frage...
1. Ob eine Dyspnoe oder Fieber/Schwitzen bei einer Pneumonie "besonders" ist?
2. Ob ein Wundschmerz post-op individuell genug ist?

Ich hab zur Pflegeplanung scheinbar sowieso eine sehr isolierte Meinung. Ich habe jetzt mehr oder weniger die Anordnung nur noch aktuelle Probleme die das Empfinden betreffen zu dokumentieren.... ich schreibe nach einhelliger Meinung zu viel. Wenn das "alle" meinen, dann werden sie wohl Recht haben. *halt blöd bin*
Nach obiger Definition wären aber selbst die Empfindungen im Punkt 1 und 2 nicht besonders genug?!

Wann ist eine "ausführliche" Pflegeplanung gerechtfertigt?
Dazu kann ich nur eines sagen: HEUTE, musste ich mitten während der Schicht auf eine andere Station, wo jemand krank wurde. Pflegeplanung: null, niente,nada... Ich war ganz alleine dort..mal von den neurologischen Patienten abgesehen - und in Neuro habe ich ganz mäßige Erfahrung (außer den Parallelen zur Neurochirurgie). Ich sage Dir, ich hätte mir eine Pflegeplanung gewünscht. Sogar mit paar Problemen die "jeder" Parkinson-Patient hat. (Über Ressourcen hätte ich mich mindestens genauso gefreut - Hiermit einen Bezug zur Lucimaus´ Thema: Schreib auch Ressourcen)

Hier ist für mich der Einsatz von "Pflegestandards" sinnvoll und zeitsparend.
Da hätte ich mal eine Frage, wie es in anderen Häusern ist.
Bei uns enthält ein Standard lediglich eine "Anleitung" zur generellen Durchführung. Viele auch ein generelles Ziel.
Wie dokumentiert es das Problem dazu? Begründet ihr die Anwendung des Standards in Euerem Pflegeplan?
Ich persönlich habe ein Problem damit, meine pflegerischen Maßnahmen nur mit einem Standard zu begründen.
Ebenso habe ich ein Problem damit, nur aktuelle Probleme aufzuführen. Wo bleibt die Prävention im Prozess sichtbar?


OK, jetzt möchte ich aber diesen Thread nicht missbrauchen für eine Diskussion über Pflegeplanung.
V.a. GIB, Hämatemesis (GIB nicht bestätigt)

Bestehende Diagnosen:
Lungenödem bei dekompensierter Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz im Stadium der kompensierten Retention, Art. Hypertonie, Harnwegsinfekt (schon vorbei, aber bekommt noch Antibiotika)
Ich tue mir auch sehr schwer mit einer Pflegeplanung anhand einer Diagnosenliste. Ich finde es bei fiktiven Fallbeispielen schon schwer...


Also, z.B.
Hämatemisis... Übelkeit, Erbrechen? Reduziertes Wohlbefinden? Angst?
Lungenödem... Atemnot? Reizhusten? Angst? (vitale Bedrohung?) Zyanosezeichen (Hypoxie)? Auswurf?
Harnwegsinfekt... leidet der Patient unter Pollakisurie? Fieber? Inkontinenz?
....usw. klappere die Symptome der Krankheiten ab und ordne sie z.B. den ATL´s zu. Dadurch lassen sich mögliche Probleme ableiten.
Grenze Dich von den ärztlichen Diagnosen ab.

In erster Linie sollten die aktuellen Probleme aufgeführt werden. Danach (würde ich so machen) kämen die potentiellen Probleme mit Prophylaxen als Maßnahme. Ein ledigliches Auflisten der Risiken wäre mir persönlich zu wenig, sondern sollte schon individuell begründet werden:
Die Dekubitusgefahr könnte sich daraus ergeben, dass der Patient wegen der Atemnot nur eine Rückenlage mit erhöhtem Oberkörper toleriert...fiebert, schwitzt, usw.

OK, genug "geholfen"... wobei ich Dir echt nochmal sagen muss, dass ich mit meiner Meinung zumindest in meiner Klinik sehr isoliert da stehe.

Grüße
Michl
 
Beim ersten Lesen klingt dieser Satz ganz einleuchtend. Beim zweiten Durchlesen und Übertragen auf ein (mir im Geiste vorliegenden) Fallbeispiel kommt mir dann die Frage...
1. Ob eine Dyspnoe oder Fieber/Schwitzen bei einer Pneumonie "besonders" ist?
2. Ob ein Wundschmerz post-op individuell genug ist?[...]
Nur kurz off-topic:
Ein generelles Problem ist ein Problem, daß bei den meisten Patienten unter gleichen Bedingungen auftritt. Um das zu lösen, genügen in den meisten Fällen auch "Standardmaßnahmen". Es ist meist krankheitsspezifisch und durch standardisierte Maßnahmen lösbar.
Zu 1: Dyspnoe: Sauerstoffgabe (Arztangabe!), beruhigen, evtl. sedieren (Arztangabe!). Muß ich das "planen"? Fieber: Pfefferminzteewaschung, Wadenwickel, Med.-Gabe (Arztangabe!). Muß ich das "planen"? Schwitzen: Dünne Decke geben, Salbeiteewaschung. Muß ich das "planen"?
Zu 2: Vorgehen im nationalen Expertenstandard "Schmerzmanagement" klar geregelt. Muß ich das noch mal extra planen?

Ein individuelles Problem ist ein Problem, daß den einzelnen Patienten in seiner persönlichen Situation und in seinem persönlichen Erleben betrifft.
Dazu gehören sein soziales Umfeld und seine bisherigen Erfahrungen mit Krankheit. Es ist in der Regel nicht mit standardisierten Maßnahmen lösbar.

Versteht mich bitte nicht falsch, aber Pflegeplanung nur um der Pflegeplanung willen, damit Papier gefüllt wird, daß kann es in meinen Augen nicht sein. Dazu ist mir die Zeit zu wertvoll für "meine" Patienten . Bevor ich da 10 Minuten für "Standardprobleme" vergeude, gönn ich die lieber einem Patienten, der gerade seine Tumor-Diagnose erfahren hat...

[...]
Also, z.B.
Hämatemisis... Übelkeit, Erbrechen? Reduziertes Wohlbefinden? Angst?
Lungenödem... Atemnot? Reizhusten? Angst? (vitale Bedrohung?) Zyanosezeichen (Hypoxie)? Auswurf?
Harnwegsinfekt... leidet der Patient unter Pollakisurie? Fieber? Inkontinenz?
....usw. klappere die Symptome der Krankheiten ab und ordne sie z.B. den ATL´s zu. Dadurch lassen sich mögliche Probleme ableiten.
Grenze Dich von den ärztlichen Diagnosen ab.

In erster Linie sollten die aktuellen Probleme aufgeführt werden. Danach (würde ich so machen) kämen die potentiellen Probleme mit Prophylaxen als Maßnahme. Ein ledigliches Auflisten der Risiken wäre mir persönlich zu wenig, sondern sollte schon individuell begründet werden:
Die Dekubitusgefahr könnte sich daraus ergeben, dass der Patient wegen der Atemnot nur eine Rückenlage mit erhöhtem Oberkörper toleriert...fiebert, schwitzt, usw.[...]
Und auch die vorhandenen Ressourcen mit einbeziehen.
 
Kommen wir mal wieder zum eigentlichen Thema zurück. Hier geht es ja nicht um die Pflegeplanung nach dem Examen sondern um die didaktische Planung während der Ausbildung.

1. Schritt: Infosammlung
Was weißt du über den Pat.? In welchen ATLs ist er selbständig, in welchen benötigt er welche Hilfe? Versuche dich dabei bei der Sichtweise auf den Pat. erst mal von den Krankheiten zu trennen. Welche Tätigkeiten , die ein gesunder Mensch leisten kann sind dem Kranken verwehrt- Ursache dabei erst mal uninteressant? Ergänze dann durch Diagnostik und Therapie bedingte Einschränkungen (Pat. kann zwar alleine Trinken, hat aber Einfuhrbegrenzung).


Elisabeth
 
Vielen vielen Dank für Eure Hilfe. Ich habe eine Pflegeplanung nun erstellt, die sich glaube ich wirklich sehen lassen kann.

Wenn man das Prinzip verstanden hat (dank euch), ist es wirklich nicht mehr schwer. Lasse heute noch eine Schwester einen Blick drauf werden, die auch erst ausgelernt hat und in ihrem Exmanen (inkl. Pflegeplanung) mit 1,0 abgeschlossen hat.

Drückt mir die Daumen für morgen..
 
Bevor ich da 10 Minuten für "Standardprobleme" vergeude, gönn ich die lieber einem Patienten, der gerade seine Tumor-Diagnose erfahren hat...
Das ist logisches Prioritäten-Setzen und auf alle pflegerischen Tätigkeiten umlegbar.

- wenn auch wieder off-topic -

Sorry, muss ich noch dazufügen. Klingt ja als kümmere ich nicht um meine Patienten, weil ich ausführlichere Planungen schreibe.

Viele Grüße nach Nörnbärch und dem Rest der Republik

Michl
 
[...]Klingt ja als kümmere ich nicht um meine Patienten, weil ich ausführlichere Planungen schreibe.[...]

Keine Angst, so hab ich das nicht verstanden! ;)

@ Lucimausi: :daumen: *daumendrück*
 
hmm naja heutzutage ist das ja nun mal so mit dem Papierkrieg..... das erhält nun mal dein Arbeitsplatz... sein wir mal ganz ehrlich interessiert es den MDK ob du Zeit mit den Patienten verbringst .. sie versuchst zu trösten ... ihnen beistehst... weniger oder? Das sind alles Sachen die keiner sieht .
es grüßt cassiopeia
 
Meine Zwischenprüfung naht auch und wir schreiben angeblich nach dem neuen Ausbildungsgesetz mit Fallbeispiel usw. Bei uns haben die Lehrer keinen Plan wie wir das richtig machen sollen. Kennt jemand vielleicht Literatur, damit ich mir selber helfen kann?

Wäre sehr dankbar dafür.
 

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