Beruf mit Kind machbar?

Maniac die Zeitzeichen sehen nicht gut aus. Das hat überhaupt nichts mit Frechheit zu tun sondern mit Realismus. Außerdem gehts auch nicht um unerzogene Kinder, die Probleme gehen viel viel tiefer. Das wird sich in den nächsten Jahren noch zeigen, auch wenn das viele nicht wahrhaben wollen oder aus finanziellen Gründen auch nicht können. Kinder brauchen nunmal Zeit und keine Eltern die dauernd auf der Arbeit sind. Und keine Eltern die müde, kaputt und ausgelaugt sind.

Mir ist übrigens nichts schlechtes widerfahren. Mich macht aber die Situation der heutigen Kinder sehr traurig.

Ich stimme dir voll zu, dass die Situation der heutigen Kinder Anlass zur Sorge gibt.
Ich denke aber nicht, dass das pflegeberufspezifisch ist. Die meisten Eltern aus Pflegeberufen sind doch eher sehr verantwortungsvoll und "sozial" und fürsorglich im Umgang mit ihren Kindern....
Und durch den Schichtdienst ist manch Elternteil,doch mehr zu Hause als bei einem 8 to 5 Job.
Ich habe trotz Schichtdienst sehr viel mehr von meinen Kindern mitbekommen als manch eine Mutter in einem Bürojob. Und freie Tage in der Woche tun auch ihr Übriges dazu, den Kontakt zum Kind zu intensivieren...
Es war anstrengend, klar, aber es hat sich gelohnt...
Die notwendige Flexibilität, wenn der Dienstplan mal wieder umgekrempelt werden musste, war allerdings eine andere Sache .... und das ist kein Gejammer, sondern eine Tatsache!
 
Ich sage auch nicht, dass die Probleme mit dem Pflegeberuf zusammen hängen. Grundsätzlich sind alle Berufe mit unregelmäßigen Arbeitszeiten bzw. oft nicht berechenbaren Diensteinteilungen trotz Dienstplänen, Schichtdienst, vielen Überstunden kritisch zu sehen.

Der Pflegeberuf gehört aber zu den klassischen Berufen wo die Familie deutlich mehr zu kurz kommt als in Berufen mit regelmäßigen festen Dienstzeiten.

Freie Tage fallen z.B. oft genug aus. Für mich wäre eine Teilzeitstelle in der Zeit wo die Kinder in der Schule/Hort sind das richtige. Hier kann man den Kindern noch gerecht werden. Vor allem die Wochenendarbeit ist belastend für die familie, denn an den Wochenenden sind die Kinder den ganzen Tag zuhause. Ok wenn man Glück hat ist ein Elternteil ebenfalls zuhause aber gemeinsame familiäre Aktivitäten fallen oft flach.

Auch die Nachtdienstgeschichte als Alternative sehe ich als bedenklich an. Immerhin muß der Nachtdienstler auch irgendwann schlafen. Wer behauptet er schafft das perfekt, und ich rede hier nicht von den Schlafkünstlern die mit 4 Std. auskommen, der redet sich da doch meist etwas schön.

Letztendlich führt eine jahrelange Überbelastung, und sei es nur durch zuwenig Schlaf meist in den Burnout. Ach ja, den gibts ja nicht. ;)

Letztendlich gehöre ich aber auch zu denen die sagen dass ein Elternteil zumindest nur Teilzeit arbeiten sollte bis die Kids in der Schule sattelfest sind. Dieses tägliche Abgeben der Kinder in Kitas, Horts etc. für mindestens 8 Std. finde ich schrecklich. Abgesehen davon, dass ich es als traurig empfinde wenn z.B. die ersten Worte des Kindes an die Hortmitarbeiter gerichtet sind anstatt an Mutter und Vater.
 
Ich denke hier an Dienstpläne, auf die man sich nicht verlassen kann, Leitungen, die launig sind, Personalmangel, durch den man sich gezwungen fühlt, einzuspringen... etc. pp....
Du glaubst nicht wirklich, dass die Pflegeberufe darauf ein Monopol haben, oder?

Ich sage nicht, dass es einfach ist. Aber heute sind viele Familien auf zwei Gehälter angewiesen. Und gerade die Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit sind in der Pflege eher gegeben als in manch anderen Berufen.

Außerdem wird seit den alten Griechen über die "Jugend von heute" gemotzt, das hat also ganz sicher nicht mit berufstätigen Müttern zu tun!
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich ist es in allen Berufen so, bei denen die Menschen in Schichten arbeiten müssen.

Ändert aber nichts daran, dass es eben in unserem Beruf so ist, wie es ist. Nur weil es anderen Berufsgruppen ähnlich geht, macht es die Situation in der Pflege weder besser noch schlechter.

Fakt ist aber auch, das es nicht einfach ist. Auch in anderen Berufen nicht. Und genau das ist der Grund der Teilzeitfallen für Mütter in den meisten Berufen. Grundschullehrer mal ausgenommen ;)
Denn der Job ist nur in Ausnahmefällen in Vollzeit mit Kind zu stemmen und wenn das klappt, ist es ein großer Glücksfall. Und auch das ist Fakt.

Ja, es gibt sicher Kolleginnen, die das alles super stemmen, deren Kinder vollkommen problemlos durch Schule, Pubertät und das Leben allgemein tanzen und deren Kinder niemals krank werden und vielleicht regelmäßig Therapien brauchen. Vor allem hier, liest man ja gerne davon, wie einfach das alles sei und nur eine Frage der Organisation.
 
Mein Gedanke warum ich mich für einen Neustart in der Pflege entschieden habe: nach 4 Jahren Ausbildung sind die Kinder schon 4 Jahre älter als jetzt. In 14 Jahren sind beide Kinder Volljährig und ich flexibel genug um Vollzeit zu arbeiten. Und mein Mann könnte schon in 10 Jahren umsatteln und weniger arbeiten.
Bis dahin findet sich bestimmt eine andere passende Lösung! Ich bin optimistisch. :daumen:
 
Du glaubst nicht wirklich, dass die Pflegeberufe darauf ein Monopol haben, oder?
Was soll das jetzt? Ich habe doch mehrfach geschrieben, dass dies nicht nur für Pflegeberufe gilt. Aber wir sind hier nunmal im Pflegeforum und der Pflegeberuf hat keine Alleinstellung die für Kinderfreundlichkeit sorgt.
Es geht hier nicht um das Motzen über Kinder, es geht hier um viel mehr. Und wenn man mal die Augen und Ohren aufmachen will, findet man genug Anhaltspunkte was ich meine. Außerdem gibt es zahlreiche Berichte, Dokumentationen etc. wenn man die denn sehen will bzw. auch die Zeit dafür hat. Daran hapert es heutzutage ja auch, bzw. manche wollen das auch nicht hören/sehen.

Kinder brauchen Geborgenheit, eine feste Bezugsperson, Regelmäßigkeit im Leben, vor allen Dingen in den ersten Lebensjahren. Das wird leider heutzutage nicht mehr berücksichtigt. Und das ist mit Pflegeberuf nicht machbar wenn man keinen Mann hat der zuhause bleiben kann oder eine Oma die das Kind regelmäßig versorgt.
 
Liebe LisaJolie,

mein Rat lautet: mache es nicht.
Die Pflege ist momentan echt am Boden, es muss viel passieren um das ganze wieder ins lot zu bringen.
Ich habe zwei erwachsene kinder und die Ausbildung vor circa 1,5 Jahre gemacht.
Mit kleinst kinder kannst du die Ausbildung nur schaffen mit ein sehr guten Unterstützung im Hintergrund: Familie, zuverlässige Freunde oder was auch immer.

Deiner Erwartungen auf ein Mama freundlichen Job ist so gut wie nicht machbar und auch nicht realistisch.
Dann lieber als MTA ausbilden lassen. Da sind die Chancen größer so einen Job zu finden von 8 bis 12.

Anders ist gegeben wenn du deiner Stationsleitung persönlich kennst und sie dir diesen Bonus gibt.

Ich erlebe jeden Tag das es nicht funktioniert.

Ich arbeite in der kinderkrankenpflege und habe das Glück das es um einiges besser ist wie die Erwachsenen Pflege. Dafür muss ich aber auch sehr flexibel sein, öfters einspringen, teilweise sehr kurz vor dem Dienst Beginn. Und ich bin wie ein Feuerlöscher im dauer Einsatz, da wo es brennt muss ich hin, ob es mir gefällt oder nicht.
Von mein damaligen Kurs Kollegen höre ich sehr oft das sie Diensten haben wo ein examinierte Pflegekraft bis 30 Menschen betreuen müssen...glaub mir, das hat nichts mit Pflege oder gar Spaß zu tun :(
 
Also es ist schon happig, da darf man sich nichts vormachen. Allerdings kommt es auch immer darauf an wo man arbeitet. Ich habe in eine private Praxis gewechselt und hier ist es wesentlich besser machbar. Habe auch 2 Kids und es klappt. Aber wenn im KH bist kann das schon ganz anders aussehen.
 
Um in einer Praxis zu arbeiten braucht man aber keine Ausbildung zur GuKP.
Abgesehen davon gibts auch hier Praxen mit sehr ungünstigen Arbeitszeiten für Kinder und die Bezahlung ist in der Regel deutlich schlechter.
 
Ich bin Gott sei dank nicht Alleinerziehend und habe durch die Selbständigkeit meines Lebenspartners gute Möglichkeiten diesen Beruf auszuführen.
Habe mich nun beworben und als Alternative auch als mfa.
Bin gespannt :)
 
  • Like
Reaktionen: Maniac
Um in einer Praxis zu arbeiten braucht man aber keine Ausbildung zur GuKP.
Abgesehen davon gibts auch hier Praxen mit sehr ungünstigen Arbeitszeiten für Kinder und die Bezahlung ist in der Regel deutlich schlechter.

Arbeit ist eben auch keine Freizeitbeschaffungsmaßnahme....
Aber mal im Ernst, ich glaube, einen Tod wird man sterben müssen....
Es gibt nicht den Job mit idealen Arbeitszeiten, Freizeit im Überfluss, hohem Verdienst, empathischen Kollegen und Vorgesetzten...

Ich arbeite jetzt in einer Praxis und habe netto zwar 200 Euro weniger, aber auch deutlich weniger Stress, nette Chefs, die auch Verständnis für ein Leben neben der Abreit haben, liebe Kollegen und geregelte Arbeitszeiten... und wenn ich geregelt sage, meine ich das auch, Überstunden nur auf Nachfrage des Arbeitgebers und ausdrücklichem Einverständnis des Arbeitnehmers.
Und ganz ehrlich: das ist mir das weniger Geld wert.... mir ist aber durchaus auch bewusst, dass das nicht jeder so sagen kann.

Auch wenn man dafür keine GuK Ausbildung braucht, so lerne ich doch noch dazu und verlerne ja nicht wirklich was. Und für viele Tätigkeiten im Kh brauche ich auch keine Ausbildung zur GuK.... Blutdruck messen kann eine MFA oder KPH, Essen verteilen KPH oder Küchenpersonal, Nachtschränkchen putzen kann die Reinigungskraft, Grundpflege KPH, Betten machen KPH, MFA, Reinigungspersonal, Küchenpersonal, Zivi, Bufdi und sonst wer,..... to be Continue....
 
Essen verteilen KPH oder Küchenpersonal, Nachtschränkchen putzen kann die Reinigungskraft, Grundpflege KPH, Betten machen KPH, MFA, Reinigungspersonal, Küchenpersonal, Zivi, Bufdi und sonst wer,..... to be Continue....
Die Reinigungskraft? Das machen heutzutage oft die GuKs als kleine nette Nebenaufgabe. Ich habe zum Glück nicht im KH gearbeitet. Aber ehrlich gesagt wäre ich auch auf die Barrikaden gegangen, wenn ich sehe was man als GuK heutzutage alles machen soll.
Mein Arbeitsfeld war immer die ambulante Pflege weil ich da völlig selbstständig meine Tour fahren konnte. Meinen AG gegenüber habe ich mich ziemlich energisch durchgesetzt. Die hatten im Prinzip auch keine Chance bei der Arbeitsmarktsituation. Aber dessen muß man sich bewußt sein.

Und ja ich war immer in der Lage nein zu sagen, was aber nicht heißt, dass ich nicht eingesprungen bin. Wenn ich hier aber diverse Threads lese, was sich Personal alles gefallen läßt, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Selbst für die eigenen Kinder können sie nicht über ihren Schatten springen.

Bekommen ein schlechtes Gewissen weil sie nein sagen müßten, sich unter Druck setzen lassen mit die armen Patienten ..... Aber der "arme Mensch" der in dem arbeitenen Körper steckt, ist offensichtlich nichts wert. Und das arme kleine Menschlein auch nicht. Das schiebt man ab in Kita, Hort, Säuglingskrippe etc.

Sehr traurig alles.
 
Die Reinigungskraft? Das machen heutzutage oft die GuKs als kleine nette Nebenaufgabe. Ich habe zum Glück nicht im KH gearbeitet. Aber ehrlich gesagt wäre ich auch auf die Barrikaden gegangen, wenn ich sehe was man als GuK heutzutage alles machen soll.

Das war ja mein Reden... ich schrieb, dass man für diese Tätogkeiten eben keine Ausbildung zur GuK braucht...
 
Hallo ich (fast35) fange die Ausbildung auch mit 2 Kindern an . Mein Mann ( nicht der Vater der Kinder) und mein Ex Mann werden mich unterstützen. Meine Kinder sind aber schon etwas Älter. fast 14 und 10. Außerdem wollen die Ex Schwiegereltern, mit denen ich mich sehr gut verstehe ende des Jahres herziehen, sie sind dann Rentner und werden uns komplett unterstützen. Ich bin dafür sehr dankbar.
Das sie herziehen wollen, weiß ich aber erst nachdem ich mich beworben habe. Was mich nun natürlich umso mehr freut. Ich wollte die Ausbildung schon sehr lange machen, hab mich aber aufgrund der Kinder und der Betreuung hier nicht dazu entscheiden können und lieber noch etwas gewartet. Ab September wird mein Sohn seine Wunschschule (Ganztagsbetreuung) besuchen und vorher bieten sie hier in der Grundschule auch eine Betreuung bis 17 Uhr an . Er wird definitiv nicht alleine zu Hause sein. Etwas bammel hab ich natürlich schon, weil ich vorher hier ja alles organisiert hab und gemacht hab und es mir recht schwer fällt die Zügel aus der Hand zu geben. Aber wir fangen jetzt schon an , dass jeder mehr Aufgaben übernimmt, damit es im April weniger Chaos gibt . Mal gucken wie das dann wird. Ich freue mich auf die Zeit, es wird anstrengend keine Frage , aber versuchen kann man alles...auch mit Kindern .
 
  • Like
Reaktionen: Martin H.
Danke wenn es dann auch alles so klappt. Aber ich umplanen bin ich ganz gut ;)
 
Als ich noch klein war, fand ich es immer Toll etwas mit meinen Eltern zu machen. Wie älter ich wurde, desto mehr Zeit habe ich mit meinen Freunden verbracht und wollte in die Schule (zu meinen Freunden) oder was mit meinen Freunden unternehmen. Da brauchte und vor allem wollte ich nicht 24h am Tag meine Eltern um mich herum haben. Vor allem wäre ich Amok gelaufen wenn mein Vater die ganze Zeit um mich herum wäre (und mir gesagt hätte ich soll das Zimmer aufräumen).
Zurückblicken fand ich die Zeit im Kindergarten und in der Schule wichtig zum sozialisieren und die Zeit wo beide Eltern nicht Zuhause waren und jemand anders aufgepasst hat war super. Da gab's immer Kekse und mehr Süßigkeiten :D


Wenn ich Vater wäre, wäre arbeitstechnisch einiges schwerer, aber ich denke nicht das die ein Hindernisgrund wäre in der Pflege zu arbeiten. Ich muss nicht 24h neben meinem Kind sitzen und ich denke das dies für die Entwicklung auch nicht positiv wäre. Ich fand es unheimlich gut früh Eigenständigkeit und meine eigenen Grenzen zu lernen.
 

Ähnliche Themen