Ausbildung in Altenpflege oder Gesundheits- und Krankenpflege?

arimax

Newbie
Registriert
22.12.2017
Beiträge
8
Ort
Hessen
Beruf
Azubi AP PFK
Akt. Einsatzbereich
Pflegeheim
Hallo,

ich würde mich gerne bald für die Ausbildung zum Altenpfleger oder Gesundheits- und Krankenpfleger im Oktober nächsten Jahres bewerben, nur kann ich mich nicht entscheiden, was ich denn nun genau machen soll. Habe letztes Abitur gemacht und studiere zurzeit Lehramt, will aber abbrechen, da mir die Selbstorganisation und das Leben mit oder in der Uni überhaupt keinen Spaß macht. Ich arbeite seit Sommer als 400 Euro Hilfskraft in einem Altenheim und es macht mir sehr viel Spaß. Die PDL würde mir auch einen Ausbildungsplatz garantieren. Allerdings höre ich aus meinem Umfeld nur, dass ich das nicht machen soll und wenn Pflege, dann der Gesundheits- und Krankenpfleger. Ich verstehe aber nicht, was an den Krankenpflegern so viel toller sein soll als bei den Altenpflegern?! Die medizinischen Tätigkeiten wie Injektionen, Infusionen, Kathetisierung sind doch eh die selben, und durch die baldige Generalisierung werden doch alle Berufsgruppen zusammengeworfen. Ist es somit nicht egal, wo man letztendlich seine Ausbildung absolviert, wenn es in paar Jahren vielleicht nur noch DIE "Pflegefachkraft" geben wird? Falls mein Gedankengang nicht schlüssig, könnt ihr mir gerne weiterhelfen :-)
Meine Mutter ist selbst AP und sagt, ich solle lieber den GuK machen, da AP am Ende nur "***** abwischen" ist. Sieht die Pflege im Krankenhaus so gravierend anders bzw. so viel angenehmer aus?


Grüße
 
Hallo,
ist nicht so leicht zu sagen, was „besser“ ist; Krankenpflege ist halt universeller einsetzbar, man kann überall arbeiten.
Das ist mit der Altenpflege schwieriger (aber inzwischen nicht mehr unmöglich).
Probleme gibt’s dann aber z. B. mit der Anerkennung des Berufsabschlusses im Ausland, Altenpflege gibt es nämlich nirgendwo sonst.
Und mit der Generalistik das zieht sich noch etwas...
 
korrigier mich gerne martin falls es nicht stimmt. altenpfleger verdienen oftmals weniger als pflegekräfte in einer klinik. oder bin ich da nicht mehr auf dem aktuellen stand?
 
Das weiß ich nicht, evtl. kann Maniac was dazu sagen?
Also zu meiner Zeit hatten Altenpfleger so gut wie keine Chance, einen Job in der Klinik zu kriegen; Ausnahme evtl. Geriatrische Reha oder solche Nischenbereiche.
Das soll sich aber inzwischen auch geändert haben, eine Altenpflegerin die ich aus der ambulanten Intensivpflege kannte, erzählte mir mal, dass sie sie sogar im OP arbeiten ließen - akuter Personalmangel...
 
möglich ist da sicherlich heutzutage mehr wie denn je... mutmaßlich hat man wahrscheinlich mit einer krankenpflege-ausbildung auch ein breiter aufgestelltes wissen was später die auswahl des bevorzugten bereiches erleichtern könnte
 
Bei den Tarifverträgen die ich so kenne, wird da nicht differenziert.
Aus den AVR könnte ich es dir sofort raus zitieren.

Auch der Einsatz ist immer weiter möglich.

Bei uns bewirbt sich gerade eine Altenpflegerin die jahrelange Erfahrung in der ambulanten Intensivpflege hat - für die Intensiv... Kann man ja Mal probieren.
 
"Das Portmonnaie ist die empfindlichste Stelle des Menschen."

Wie das derzeit aussieht kann ich nicht sagen. Aber zu meiner Zeit bekamen die Krankenpflegeschüler eine ordentliche Ausbildungsvergütung, und die Altenpflegeschüler mussten die Ausbildung (z.B. über Knebelverträge) selber finanzieren.

:lamer: Frieda
 
Ergänzung: schwierig ist es für Altenpfleger im Krankenhaus immer in Bereichen, wo die DKG Fachkraftquoten empfiehlt. Da fallen die Altenpfleger nicht drunter.

Eigentlich echt traurig, selbst in der ganz neuen Empfehlung zur Zertifizierung von Palliativstationen ist nur von den GuKs die Rede...
 
Aber zu meiner Zeit bekamen die Krankenpflegeschüler eine ordentliche Ausbildungsvergütung, und die Altenpflegeschüler mussten die Ausbildung (z.B. über Knebelverträge) selber finanzieren.
Das ist aber wohl nur in einigen wenigen Ländern üblich:
"Mit dem Gesetz wird spätestens 2020 auch das Schulgeld in der Altenpflege überall abgeschafft und die Ausbildungsvergütung verbessert. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe nannte es einen "Aberwitz", dass in Mangelberufen überhaupt noch Schulgeld erhoben werde. Der Bundesrat muss dem Gesetz noch zustimmen. Zur Zeit muss noch in fünf Bundesländern (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg) Schulgeld für die Ausbildung gezahlt werden."
Reform beschlossen: Neue einheitliche Ausbildung für alle Pfleger | BR.de
 
Tjä ...

Twedusenduntwentich is ja man nu för arimax son beten to lot.

Also stellt die Altenpflegeausbildung für einen hinreichend qualifizierten Bewerber derzeit keine Option dar ?!?
 
Als GuKP stehen einem halt mehr Möglichkeiten offen als als Altenpfleger. Und auch wenn die generalisierte Ausbildung ab 2020 kommt (bei der man sich ja auf Wunsch dann auch für den Abschluss als Altenpfleger oder Kinderkrankenpfleger beschränken kann), bleiben die bisherigen Abschlüsse bestehen, mit allen Konsequenzen. Für Altenpflege heißt das z.B.: keine Anerkennung im Ausland, Leitungsfunktion nur in bestimmten Bereichen...

Wenn arimax überzeugt davon ist, nur in der Altenpflege glücklich zu werden, dann sollte er diesen Weg einschlagen. Dennoch kann man ihn auf die Nachteile aufmerksam machen.
 
mutmaßlich hat man wahrscheinlich mit einer krankenpflege-ausbildung auch ein breiter aufgestelltes wissen was später die auswahl des bevorzugten bereiches erleichtern könnte
Nein, das glaube ich ehrlich gesagt nicht.
Natürlich haben wir in der Krankenpflegeausbildung manche Inhalte, die in der Altenpflege nicht oder zumindest nicht so vertieft drankommen; aber umgekehrt haben die auch Inhalte, die wir gar nicht kennen. Z. B. das Fach Lebenszeit- und Lebensraumgestaltung. Oder spezielles Wissen übers Alter, Demenzen etc.
Also stellt die Altenpflegeausbildung für einen hinreichend qualifizierten Bewerber derzeit keine Option dar ?!?
Das sehe ich nicht so. Würde mir persönlich aber auch überlegen, ob ich mich so festlege/spezialisiere oder lieber die Optionen offenhalte.
Wenn mich einer z. B. fragen würde, ob er lieber Erzieher oder HEP lernen soll (zwei sehr ähnliche Berufe), dann würde ich auch immer zum Erzieher raten - mehr Möglichkeiten hinterher. Der HEP ist deshalb aber nicht schlechter qualifiziert.
Bei uns bewirbt sich gerade eine Altenpflegerin die jahrelange Erfahrung in der ambulanten Intensivpflege hat - für die Intensiv... Kann man ja Mal probieren.
Würde mich mal interessieren, wie´s ausging?
 
Würde mich mal interessieren, wie´s ausging?
Das läuft über die persönliche Eignung.
Vorstellungsgespräch, etwas auf den Zahn fühlen, dann hospitieren.
Evt 2 Tage, statt sonst nur einem.
Dann muss es passen, oder eben nicht.
 
Aber eine Chance hat sie, immerhin. :wink1:
 
Na ja, man das drehen und wenden wie man will.
GuKs haben mehr Chancen, weil das Arbeitsfeld, Krankenhaus, ambu. Pflege, Intensivpflege, OP etc. einfach bedeutend mehr Arbeitsstellen hat, als "die Altenpflege" als solche.
Je nach Bundesland, kann ich keine Leitungsposition in de ambu. Pflege nicht übernehmen.
AP im KH als SL oder sogar PDL kennen ich persönlich keine, wenn sicherlich die eine oder andere AP in der BRD zu finden sein wird, wenn man lange genug sucht.
Bestimmte Fobis werden nur für GuKs ausgeschrieben, von AP oft nichts erwähnt.
Für bestimmte Studiengänge wurde keine APs zugelassen, in der Vergangenheit - ist das noch so?

Aus der Praxis:
Bei uns werden erst seit ein paar Jahren und größer werdendem Personalmangels APs im KH eingestellt - sozusagen - besser wie nix (Aussage mind. 2er PDL).
Wären GuKs auf dem Markt würden diese bevorzugt.
und
Warum sollte ich jetzt noch einen Beruf lernen, den es in ein paar Jahren nicht mehr gibt?

Natürlich bin ich als GuK breiter aufgestellt, vor allem auch, wenn du das duale Studium in Betracht ziehst.
Egal was in Zukunft kommt - als GuK bin immer dabei, Fort-, Weiterbildungen, Studium, Überleitung zu neuer Berufsbezeichnung, evtl. Vorbehaltsaufgaben und was sich "die Politik" für den Beruf in den nächsten 40 Jahren, die dein Arbeitsleben ca. dauern wird, noch ausdenkt.
Und nicht vergessen, wenn du mal ins Ausland willst, keine bzw. massive Schwierigkeiten mit der Anerkennung (wenn überhaupt als Helfer), da es den Beruf nur in der BRD gib.

Ich würde Heute jedem der Abi hat, jung ist und neu Einsteigt:
GuK mit dualem Studium - dann bist für die Zukunft gewappnet und du hast ein breite Basis, für alle möglichen Fachrichtungen und Positionen im und um das Gesundheitswesen, innerhalb und ausserhalb von stationären, teilstationären, ambulanten Einrichtungen.
 
Für bestimmte Studiengänge wurde keine APs zugelassen, in der Vergangenheit - ist das noch so?
Das habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört.
Wenn es "pflegebezogene" Studiengänge sind, dann heißt es in den Beschreibungen eigentlich immer bei den Voraussetzungen Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege.
Warum sollte ich jetzt noch einen Beruf lernen, den es in ein paar Jahren nicht mehr gibt?
Wenn man´s jetzt ganz hart formuliert, so ist es eher so, daß es in ein paar Jahren unseren Beruf (jedenfalls die Bezeichnungen "GuK" oder "Krankenpfleger") nicht mehr gibt; dagegen soll es ja zumindest eine Weile noch möglich sein, auf Wunsch den Abschluß als Altenpfleger oder Kinderkrankenpfleger zu machen.
Natürlich bin ich als GuK breiter aufgestellt, vor allem auch, wenn du das duale Studium in Betracht ziehst.
Vom Grundsatz her könnte m. W. auch ein Altenpflegeschüler die Ausbildung dual machen; siehe z. B.
Pflege dual, ausbildungsintegrierend (B.Sc.)
(unten stehen die Berufsfachschulen, die Kooperationspartner sind).
 
Das habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört.
Heißt ja noch lange nix - oder?

Dein zweiter Absatz - es ist wurscht wie das Kind heißt - wichtig ist wer wird wohin übergeleitet mit welchen Kompetzenzzuschreibungen.

Und ob das nun ein Weile noch möglich sein sollte, das ist wohl nebensächlich bei der Fragestellung s.o. und einer 40 jährigen Arbeitslebenperspektive.

Vom Grundsatz her könnte m. W. auch ein Altenpflegeschüler die Ausbildung dual machen; siehe z. B.
Beim threadersteller gehts aber nicht um den Grundsatz, sondern um ein konkrete Entscheidung.

Vom Grundsatz: Beim googeln hab ich jetzt nur sehr vereinzelt APschulen gefunden die das Studium anbieten.
 
Moin renje !

@ post #15

In Niedersachsen null Problemo.
In unserer ambulanten ist die PDL ´ne AP.
Als KrSr bin ich die stellv.
Im ambulanten Bereich ist der Mix im Team - auf allen Ebenen - ein Erfolgsrezept.
So kommt der Pflegekunde in der Genuss einer echten "Ganzheitlichkeit".
 
Heißt ja noch lange nix - oder?
Das ist sicherlich richtig.
Dann mal anders formuliert:
Nenne doch nur mal ein Beispiel, wo es tatsächlich einen Studiengang gegeben hätte, der explizit Altenpflegern verwehrt gewesen wäre.
Dein zweiter Absatz - es ist wurscht wie das Kind heißt - wichtig ist wer wird wohin übergeleitet mit welchen Kompetzenzzuschreibungen.
Es geht ja auch nicht um Namen; aber geplant war ja im Pflegeberufegesetz, daß die Schüler die Wahl haben, entweder "generalistisch" abzuschließen (d. h. in diesem Abschluß wären dann alle 3 Pflegeberufe enthalten, und eben nicht nur die Krankenpflege), oder sie gehen nach 2 Jahren gemeinsamer Ausbildung aus der "Generalistik" raus und machen nach dem 3. Jahr den Abschluß als Altenpfleger oder Kinderkrankenpfleger.
Und ob das nun ein Weile noch möglich sein sollte, das ist wohl nebensächlich bei der Fragestellung s.o. und einer 40 jährigen Arbeitslebenperspektive.
Das ist halt leider im Moment alles noch sehr spekulativ; eigentlich war die letzte Regierung ja angetreten mit dem festen Versprechen, eine echte generalistische Pflegeausbildung einzuführen. Davon kann dank kräftigem Gegenwind insbesondere aus der Altenpflegelobby nicht mehr die Rede sein; das sog. Pflegeberufegesetz ist nur ein Kompromiß, der in Details auch noch nicht mal ausgearbeitet wurde (z. B. Ausbildungs- und Prüfungsverordnung(en) fehlen noch komplett).
Geplant ist ja, nach einem gewissen Zeitraum zu evaluieren: Sollten sich dann mehr als ein bestimmter Prozentsatz (habe die Zahlen nicht im Kopf) doch für den Einzelabschluß in Altenpflege oder Kinderkrankenpflege entscheiden, dann werden diese Ausbildungswege nicht abgeschafft und es wird keine echte Generalistik geben. Nur wenn die Zahlen drunter liegen, werden sie abgeschafft, und es gibt dann nur noch den einen Weg.
Das hat man aber ganz bewußt im jetzigen Gesetz offen gelassen und verlagert die letztgültige Entscheidung Pro oder Kontra Generalistik in die Zukunft und bürdet sie einer zukünftigen Regierung auf.
Von daher ist das für mich alles nicht so klar und eindeutig sondern alles noch sehr verschwommen und vage. Wär durchaus möglich, daß es in einigen Jahrzehnten immer noch die Altenpflegeausbildung gibt. Unseren Politikern trau ich inzwischen fast alles zu.
Beim threadersteller gehts aber nicht um den Grundsatz, sondern um ein konkrete Entscheidung.

Vom Grundsatz: Beim googeln hab ich jetzt nur sehr vereinzelt APschulen gefunden die das Studium anbieten.
Klar, da hast Du recht.
Aber ganz konkret hätte er die Möglichkeit, Pflege dual auch mit Altenpflege zu koppeln, auch wenn das sehr selten ist.
Er hat sich ja seither nicht mehr zu Wort gemeldet, wäre ja auch mal interessant, wie seine Überlegungen sind und wo er überhaupt her kommt.
Versteh mich bitte nicht falsch:
Ich bin ja prinzipiell Deiner (bzw. eurer) Meinung und würde auch eher zur Ausbildung als GuK raten. Gründe wurden (auch von mir) schon etliche genannt.
Nur seh ich die Altenpflegeausbildung nicht so schwarz in schwarz wie offenbar die meisten hier; interessanterweise scheint die in letzter Zeit sogar zu boomen, wenn man die Zahlen betrachtet.
http://www.dbva.de/docs/zus_lbnrw2015.pdf
Die Krankenpflege hingegen? Scheint eher zu stagnieren.
Krankenpflege - Absolventen in Deutschland bis 2015 | Statistik
 

Ähnliche Themen