Arbeitstempo steigern?

Wir nehmen den Menschen soviel weg, weil wir uns selbst nicht gut organisieren, zu wenig (gut ausgebildete) Leute beschäftigen und miserabel einarbeiten...
weil wir unser Chaos an unsere Zöglinge weitergeben, anstatt mal wach zu werden, wenn jemand sagt - hey... ich kann den Patienten doch nicht "überfallen".
Es ist ja bequemer, alles so zu lassen wie es ist, statt umzudenken und sich im Team zusammenzusetzen. Evaluieren, ob der Wohnbereichsalltag wirklich human
gestaltet ist, für alle "Teilnehmer"
Das hätte ich so nicht formuliert. Nicht wir nehmen den Menschen soviel weg, sondern man zwingt uns durch die Akkordarbeit dazu, zu arbeiten, ohne individuell auf den patienten eingehen zu können. Für mich ist das ein gewaltiger Unterschied.

Wichtig ist für mich, dass wir nicht immer die Schuld bei uns suchen. Die meisten von uns tun ihr bestes, das was in der jetzigen Situation noch maximal herauszuholen ist.
 
..., sondern man zwingt uns durch die Akkordarbeit dazu, zu arbeiten, ohne individuell auf den patienten eingehen zu können. Für mich ist das ein gewaltiger Unterschied. ...

Es gibt immer zwei: einen, der jemandem anderen etwas aufzwingt und einen, der sich etwas aufzwingen lässt. Und hier hört eben die viel gepriesene Empathie der Pflegekräfte auf. Der Weg des geringsten Widerstandes wird gewählt.

Stellen wir uns mal vor, 1,2 Mill. Pflegekräfte melden zum Tag X die Kündigung an wenn sich die Arbeitsbedingungen net gravierend ändern. ... Ops. Geht net. Mangelndes Interesse an Berufspolitik und Gesundheitsökonomie. Und so lange noch Geld ins eigene Portmone der Pflege fließt muss der Kunde eben mitmachen- sich im Akkord versorgen lassen.

Elisabeth
 
Und dann wird plötzlich Geld hergezaubert - oder wird es woanders weg genommen? Oder liegt es doch dumm rum?

Falsches Thema. Hier ist keine Berufspolitik...!
 
@Malisue

Beim Ankleiden mach ich das schon meist so,das ich vorne drüber ziehe,dann den Rücken wasche und runterziehe.Unterwäsche,Vorlagen und Hose,auch alles möglichst in einem Zug.
Zum Thema aktivierende Pflege,die meisten Bewohner,waschen ihr Gesicht,max.noch die Arme.Aber viele versuchen so gut es geht mit zu helfen.:)

Meist fang ich früh immer mit den Lagern an,damit die Bew. für's Frühstück auf dem Rücken,bzw.OK-hoch liegen.Dabei reiche ich gleich das Trinken.
Dann geht es von hinten nach vorn weiter mit den Bew.die im Speisesaal essen.
Bei zweien müssen nur die Betten bezogen,oder gerichtet werden.
Ein Bew,wurde zb. gestern von einer Kollegin auf dem Toilettenstuhl gesetzt und dann saß er da ewig nackt da,bis mal jemand kam und in angezogen hat.
Er kann sich ja teils selber waschen,aber da sollte man nach einer gewissen Zeit doch mal nachschauen.
Nach dem Frühstück,wird auch noch gewaschen,sind meist 2 oder 3 Bettlägerige Bew.Aber da wird aufgeteilt wer sie wäscht.

Zum Thema hochziehen,hier zieht jeder nur unter den Armen hoch,find ich aber sehr anstrengend und nicht schön für die Bw.Eine hebt dabei immer ihre Arme an,da wirken ja auch Scherkräfte.
 
was ihr immer alle mit dem Hochziehen habt - wir wärs mal mit kinästhetisch hochbewegen im Bett?

Schinkengang wenn möglich? Hochdrehen über Spiralbewegungen - kleinschrittig versteht sich - bei immobilen Patienten.. ich hab schon ewig keinen Menschen mehr im Bett hochgezogen - auch die adipösen nicht...

sorry fürs OT
 
@AdVitamAeternam, wie war das mit dem "Mercedes der Pflege"?
Du hast recht, aber eben das "kleinschrittige" kostet eben doch etwas mehr Zeit. Ich bin immer dafür, sich diese Zeit zu nehmen, statt das "Schulische" beiseite zu lassen, besonders auch in hygienischen Dingen.
Wenn alle das immer gemacht hätten - und wahrheitsgetreu dokumentierten, dann hätten wir keinen Pflegenotstand, vermute ich mal. Aber die meisten von uns wollen immer schneller sein, denn dafür gibt es Lob. Damit sägen diese "Pflegenden" am eigenen Ast, und das schon seit Jahrzehnten.

Was haken die schnellen Kollegen denn im Tätigkeitsnachweis ab? Wenn sie da Maßnahmen abzeichnen, die nicht oder nur teilweise erfolgt sind, dann ist das Betrug (es sei denn, der Grund dafür wird erläutert, was aber auch Zeit kostet).
Solche Zustände sind nachzulesen z.B. im Buch von Markus Breitscheidel ("Abgezockt und totgepflegt. Alltag in deutschen Pflegeheimen.")

Hier im Forum lese ich, was alles schon flachfällt; dass z.B. Einwirkzeiten von Desinfektionsmitteln nicht beachtet und Inkontinenzmittel ohne Handschuhe entsorgt werden oder das Händewaschen und -desinfizieren nach dem Toilettengang weggelassen wird... das darf einfach nicht sein, und dafür gibt es keine Ausrede.
 
was ihr immer alle mit dem Hochziehen habt - wir wärs mal mit kinästhetisch hochbewegen im Bett?

Schinkengang wenn möglich? Hochdrehen über Spiralbewegungen - kleinschrittig versteht sich - bei immobilen Patienten.. ich hab schon ewig keinen Menschen mehr im Bett hochgezogen - auch die adipösen nicht...

sorry fürs OT

Bist du verrückt? Dann schaffen doch die Lieblinge der Heimleitung ihren Akkord nicht!
 
was ihr immer alle mit dem Hochziehen habt - wir wärs mal mit kinästhetisch hochbewegen im Bett?

Schinkengang wenn möglich? Hochdrehen über Spiralbewegungen - kleinschrittig versteht sich - bei immobilen Patienten.. ich hab schon ewig keinen Menschen mehr im Bett hochgezogen - auch die adipösen nicht...

sorry fürs OT

Würde gern einen Kurs machen.Von den Kollegen bekommt man ja wie gesagt,nur den zack und hoch Griff gezeigt.
Es muss ja alles schnell gehen.:roll:
 
ich muss nochmal OT ^^

Kinästhetikkurse sind nicht die günstigsten - in der Tat - aber wir sollten langsam in unsere Köpfe kriegen, dass WIR selbst dafür verantwortlich sind, uns fortzubilden und dass viele AG nunmal nicht mehr alles zahlen - wenn sie überhaupt noch was zahlen - ergo müssen wir eben auch Freizeit opfern für FB/WB/Studium (sofern Freizeit da ist, wir haben so viele Jasager in der Pflege - die arbeiten ihre 31 Tage durch :beten: da bleibt natürlich keine Zeit für sowas)

und ich brauche nach ein bisschen Übung nicht viel länger als die Kollegen, die mal eben zack und hoch machen. Alles eine Frage der Organisation... der SELBSTorganisation sowieso :sdreiertanzs:

jetzt dürft ihr mich lynchen 8)
 
@AdVitamAeternam: Im Prinzip stimme ich Dir zu. Micky ist aber erst seit Anfang September dort beschäftigt - da würde ich mich auch noch auf die Einarbeitung konzentrieren und nicht gleich eine Fortbildung anstreben. Ich brauche so ungefähr ein halbes Jahr, bis ich richtig "drin" bin.

By the way: Gibt's Kinästhetikkurse für Pflegehelferinnen? Wird da nicht ein gewisses Anatomie-Vorwissen vorausgesetzt?
 
By the way: Gibt's Kinästhetikkurse für Pflegehelferinnen? Wird da nicht ein gewisses Anatomie-Vorwissen vorausgesetzt?
Wo ist das Problem? Man kann doch in Kinestetikkursen für diese Berufsgruppe noch ein wenig Basics mit reinpacken.

@calypso
Ich stimme dir 100% zu. du sprichst genau das aus was auch in meinem Kopf umgeht.
 
Anbieter passen sich der Nachfrage an.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hmmm, ich glaube, dass sogar Laien einen Kinaesthetikkurs besuchen könnten.
Es geht um Abläufe, wie funktioniert Bewegung und die Kurse, die ich besucht habe haben Abläufe meist erst mal am Gesunden gezeigt. Denn selbst Fachpersonal in der Pflege hat dabei viele AHA-Erlebnisse, wie falsch sie sich doch bewegen und wie einfach das Bewegen einers anderen sein kann.

Was die benötigte Zeit anbelangt kann ich nur sagen, dass ich selten mehr brauche.
Beim Waschen muss ich den Patienten drehen, warum also nicht so, dass ich ihn gleichzeitig zum Kopfende hin mobilisiere.
Auch einen Inkontinenzschutz lege ich bei einem immobilen Patienten nicht an, ohne ihn zu drehen, also....
Wenn ich mir eine zweite Person suche, weil ich den Patienten ohne Kraftaufwand nicht mobilisieren kann, dann kostet das auch oft Zeit, also...
Usw.....ich behaupte, dass ich bei den wenigsten kinaesthetischen Mobilisierungen mehr Zeit brauche.
 
Naja direkter Laie bin ich nicht,hab eine einjährige Ausbildung zur Gesundheits-und Krankenpflegehelferin gemacht und mit guten Noten abgeschlossen.Grundwissen in Anatomie haben wir,wobei es in einem Jahr natürlich nicht so vertieft wird wie in einer dreijährigen Ausbildung.
Während der Ausbildung war ich in einer Rehaklinik,dort haben sie einem etwas mehr zugetraut,da durfte man EKGs schreiben,BZ messen und Insulin spritzen,Beine wickeln,subcutan spritzen,natürlich hat immer jemand draufgeschaut.
Im Pflegeheim,darf man als Helfer ja praktisch nur die Grundpflege machen.
Theoretisch dürfte ich noch nicht mal die ATS anziehen.

Was kosten solche Kurse denn,wobei bei dem Lohn ist das sicher nicht drin.:(
 
Jetzt mal Butter bei die Fische:

1. Einen Kinästhetikurs kann rein theoretisch und auch praktisch jeder besuchen, wenn er das wünscht.
2. Von einem Neuling nach 2 Monaten mit gerade mal ein paar Tagen Einarbeitung, die in meinen Augen selbst für ein Pflegeheim/Altenheim und auch z.B. eine Rehaklinik viel zu wenig ist (nein wohl eher so gut wie nichts) zu verlangen dann schneller zu arbeiten ist eine absolute Frechheit.
3. Kinästhetik richtig und jeden Tag angewandt spart irgendwann Personal und Zeit ein.
4. Beine braucht es nur dann zu waschen, wenn Bedarf ist und der Bewohner/Patient es wünscht.
5. Wichtiger wäre : Gesicht, Achselhöhlen, Intimbereich, Gesäß und natürlich vor und nach dem Essen die Hände und nach Kontamination
6. Mehr Empathie für Kollegen/innen zu entwickeln oder so gedrillt zu werden, als für die Bewohner/Patienten ist längst nicht mehr gefragt.
7. Akkordarbeit muss nicht nötig sein, wenn man sich den Bereich aufteilt und vorallem die Pflege plant und zudem noch adäquat dokumentiert. Müssen denn alle gleich morgens gewaschen werden und wieviel KPK`s und KPH`s sind denn in einer Schicht ?
8. Bitte micky 83 lass dich nicht entmutigen, sondern versuche deinen Arbeitsablauf einfach ein bisschen zu optimieren. Mit der Erfahrung kommt mehr Gelassenheit. Von den Hektikern darfst du dich nicht beeinflussen lassen, denn das Alles mit dem optimiertem Arbeitsablauf u.a. ist learning by doing.
9. Falls es dir nicht zusagt, dann wechsel den WB oder sogar das Haus, wenn es möglich ist. Bedarf gibt es überall.
 
Naja direkter Laie bin ich nicht,hab eine einjährige Ausbildung zur Gesundheits-und Krankenpflegehelferin gemacht und mit guten Noten abgeschlossen.Grundwissen in Anatomie haben wir,wobei es in einem Jahr natürlich nicht so vertieft wird wie in einer dreijährigen Ausbildung.
Während der Ausbildung war ich in einer Rehaklinik,dort haben sie einem etwas mehr zugetraut,da durfte man EKGs schreiben,BZ messen und Insulin spritzen,Beine wickeln,subcutan spritzen,natürlich hat immer jemand draufgeschaut.
Im Pflegeheim,darf man als Helfer ja praktisch nur die Grundpflege machen.
Theoretisch dürfte ich noch nicht mal die ATS anziehen.

Was kosten solche Kurse denn,wobei bei dem Lohn ist das sicher nicht drin.:(


Wie alt bist du und wieso machst du nicht noch eine verkürzte Ausbildung zur Alten- oder Krankenpflegekraft ?
 
28 bin ich,um ehrlich zu sein ich trau es mir nicht zu.

Wegen den Schichten,unter der Woche sind es meist 2 Fachkräfte, und 3 PHK,teils auch ein zwei Praktikannten,aber im Schnitt meist 5 bei knapp 40 Bewohnern.
Am Wochenende meist zu dritt.
Durch Krankheit war es auch schon so,das Praktikanten,als volle Kraft mitliefen.
Wie ich so höre,scheinen aber auch andere unzufrieden zu sein.
Haben derzeit um die 13 Bewohner die nicht allein Essen können,grad am Wochenende ,ist es schwierig die Zeit einzuteilen,weil jeder auch noch Essen reichen muss,das teilen wir uns dann ein.
Unter der Woche,macht das meist eine Betreuungskraft.
Hab einen Tag mal auf die Uhr geguckt,hab für's Waschen am Waschbecken,komplett mit eincremen und Betten machen,20min gebraucht,find ich jetzt nicht übermäßig lang.
Was mich tierisch nervt,ist wenn der Spätdienst die Kleidung rauslegt und dabei zb.die Strumpfhose vergisst,weil keine mehr im Schrank ist,da such ich dann morgens in der Kleiderkammer nach einer.Das hält dann unnötig auf,war jetzt an 3 Tagen so.*nerv*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sei mutig und sag dir, dass du es schaffen kannst.

Eine Alten- oder Krankenpflegeausbildung ist zu schaffen und du bist im besten Alter!
 
Hallo,

meld mich auch mal wieder.Arbeit läuft manchmal ganz gut,dann sind wieder Tage wie heute wo alles schieft läuft.:(
Haben zwei Gänge und ich hatte die ganze Woche die Bewohner,auf dem einen Gang früh gewaschen,natürlich nicht allein.
Und heute kommt eine Kollegin aus dem Urlaub und teilt mich auf den anderen Gang ein,dort arbeite ich im Frühdienst,sehr selten und irgendwie ging alles schief.Weiß gar nicht so genau was,die Zeit rast immer dahin,aber es wird so dargestellt,als mache ich das ganze mit purer Absicht.
Da wurde dann gleich rumgeschnauzt ich würde spazieren gehen,dabei hab ich nur die Bew. gelagert und gewaschen,ganz normal.
Ich versuch auch routiniert zu arbeiten,weil wenn ich so hektisch werde,vergesse ich nur etwas.
Vorallem tun mir die Bew. leid wenn ich sie immer so scheuchen muss.
Was mir aufgefallen ist,das sich Bew.über die ach so superschnellen Kollegen sehr negativ äußern.Bei mir sagen sie dann ich sei sehr nett und geduldig.Ein Bew. muss zb. öfter mal auf die Toilette und klingelt dann und wirklich jeder mault erst mal rum.Zu mir sagte er dann:"Schön das sie kommen sie sind die einzige die nicht meckert."
Das sagt mir letztendlich das die Bew. mit mir zufrieden sind,an meinem Tempo will ich arbeiten,aber ich arbeite mit alten Menschen und nicht mit Machinen.

LG