schøn das ihr das so seht, ich hab leider auch schon Anfragen bekommen wo drin stand: "Ich møchte gerne in Norwegen arbeiten, spreche deutsch und englisch. Reicht das oder bin ich gezwungen norwegisch zu lernen?"
Ich geb zu, da platzt mir dann schon der Ar....! Ohne Sprachkentnisse geht nicht viel. Auch in Norwegen war und ist es teilweise üblich mit diesen 12 Wochen Intensivkursen. Ich hab auch schon oft mit Pflegepersonal aus diesen Kursen zusammen gearbeitet und finde, das ist nach 12 Wochen eigentlich noch zu wenig. Da muss man sich dann die ersten Wochen schon noch ziemlich rein knien damit das was wird.
Wie schon angemerkt, die Uniklinik in Oslo ist von diesen 12 Wochen Kursen runter und verlangt jetzt den sogenannten Bergenstest Sprachtest, andere Kliniken folgen. Da werden dann deutlich bessere Sprachkentnisse verlangt als wie nach einem 12 Wochen Intensivkurs vorliegen.
Norwegisch ist eigentlich nicht schwer, aber trotzdem erlernt man es nicht übernacht. Und je mehr man kann, desto besser kann man seine Arbeit machen, desto weniger missverständnisse gibt es und auch nach Feierabend wird das Leben so viel leichter.
Genrell lohnt es sich immer da rechtzeitig aus eigenen Antrieb so viel wie møglich zu lernen und sich nicht nur auf irgendwelche Sprachkurse zu verlassen.
@dieEV
hm, meine Arbeit im deutschen OP liegt nun schon viele Jahre zurück, so das ich nicht mehr beurteilen kann wie die Bedingungen da heute sind.
Was mir damals an Unterschieden aufgefallen ist:
- In Norwegen läuft es ruhiger ab, generell weniger OPs pro Tag. Weniger stress und man arbeitet nicht mit dauerndem Blick auf die Uhr
- Viele kleinere und auch mittlere OPs werden von nur einem Arzt und einer instrumentierenden Schwester zusammen ausgeführt, soll heissen man instrumentiert hier nicht nur sondern assistiert mehr.
- sehr gute Kontrollen in allen Bereichen. Egal ob es um die Personalien der Patienten geht, das OP Feld oder das zählen der Instrumente und Tupfer. In keiner der Kliniken in Deutschland wo ich tätig war wurde das dermassen gründlich und verantwortungsbewusst gemacht wie hier in Norwegen.
- das verhältnis ist sehr locker und kollegial, nicht nur zwischen dem op personal sondern auch mit den ärzten. Man ist ja mit allen Leuten per du und die hirarchie ist sehr flach. Sehr angenehmes Arbeitsklima
- reichlich Freizeitausgleich und gute Dienstzeitmodelle. Viele freie Tage, feste Tage zur Weiterbildung, generell sehr viel Weiterbildung sowohl intern als auch extren und es wird sehr darauf geachtet das alle Kollegen Pause machen kønnen. Es ist normal, das ein Saal eine halbe Stunde stillgelegt wird weil das Team Mittagspause macht.
- der Patient steht im Mittelpunkt und wird nicht einfach im Einleitungsraum abgestellt sondern man kümmert sich intensiv um die Patienten. Auch die OP Lagerung wird hier sehr viel sorgfältiger durchgeführt wie ich das aus Deutschland kannte. Man arbeitet eben nicht zack zack sondern nimmt sich Zeit und arbeitet sehr gründlich.
Das sind so die Sachen die mir zu dem Thema spontan einfallen. Wenn du noch mehr Fragen hast, frag einfach.
Ach eins noch! Ganz wichtig, in Norwegen darf man nur dann im OP arbeiten wenn man die OP Fachweiterbildung hat. Ohne diese kein Job im OP