Angst vor Stellenwechsel...

WonderWoman

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08.09.2015
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exam. Gesundheits- und Krankenpflegerin
Hallo ihr Lieben.

Ich bin neu hier und habe direkt ein Problem, auf welches ich keinen Rat weiß.

Ich bin nun seit 3 Jahren examinierte Schwester. Ich muss sagen, das Team war am Anfang einfach super und die Arbeit der Abteilung hat mir auch sehr viel Freude gemacht.

Innerhalb der Abteilung finden im Moment jedoch immer mehr Machtkämpfe statt, einige von uns sind bereits gegangen und ich wollte mich auch weiterentwickeln und auf eine andere Station. Es war angeblich kein Platz, also Absage und kurze Zeit später wurden dort neue Mitarbeiter eingestellt. Die Arbeit ist nicht mehr zu schaffen, wenig Personal und immer mehr Anforderungen und Aufgaben. Ich bin, kurz um, momentan frustriert. Alles scheint sich irgendwie geändert zu haben. Ich habe gesundheitliche Probleme durch den Stress und fühle mich, bis auf einige Ausnahmen des Teams auch überhaupt nicht mehr wohl dort.

Ich hatte vor, mich in einem anderen Krankenhaus für die Endoskopie zu bewerben. Kenne dort jemanden, der in diesem Haus absolut zufrieden ist und auf einigen Stationen mitunter dort schon gearbeitet hat.

Aber irgendwie habe ich natürlich Angst vom Regen in die Traufe zu kommen. Neue Kollegen, bei denen man nie weiß, ob es nicht schlimmer als jetzt sein kann. Neue Ärzte, einfach ein neues Haus. Ich bin im Moment noch in diesem Modus "Ich kenne hier alles, hier habe ich einen guten Stand." Und im Moment habe ich auch keine Ahnung, wie ich aus dieser Denkspirale herauskomme.

Wie habt ihr einen Stellenwechsel erlebt?
 
Neues und Ungewohntes macht Angst, das ist völlig normal. Diese Angst sollte aber nicht dazu führen, dass man in einer unguten Situation ausharrt, aus Sorge, es könne noch schlimmer. Kann es, klar, aber es kann eben auch besser werden.

Ich habe zweimal die Stelle gewechselt, weil mir die Zustände an meinem Arbeitsplatz nicht gut taten, und es beide Male nicht bereut, obwohl die Anfangszeit natürlich lernintensiv und anstrengend war und ich Zeit brauchte, um mich einzugewöhnen. Mit einigen Kollegen von früher habe ich noch Kontakt; wenn ich mit ihnen spreche, weiß ich, dass ich die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt getroffen habe, auch wenn ich damals mit einem lachenden und einem weinenden Auge ging.

Schick eine Bewerbung; teste in einer Hospitation, ob Du Dich im anderen Haus wohlfühlen könntest. Du kannst immer noch absagen und auf Deinem jetzigen Posten bleiben, wenn dies nicht der Fall sein sollte.
 
Kann das von Claudia gesagte nur unterstreichen: habe selber ähnliche Erfahrungen gemacht und auf Grund meiner Lebensjahre schon oft gewechselt. Zuletzt mit anfang 50 und habe nicht immer gute Erfahrungen gemacht. Allerdings zuletzt sehr gute und würde den Schritt wieder machen.
Um an ein neues Ufer zu gelangen, muss man eben das gewohnte verlassen und rüber schwimmen. Da ist immer ein Stück Unsicherheit dabei!
 
Vielen Dank für eure lieben Antworten.

Ich muss dazu sagen, das ich vor der Krankenpflege, das alles insgesamt sechs Jahre zurück liegt eine erste Ausbildung gemacht habe und bin in der neuen Firma sehr gemobbt worden.
Ich finde ja, das man sich in der Krankenpflege sehr, sehr zum positiven verändert, womit ich meine, das man offener, aufgeschlossener und auch lernt, zu sagen was einen stört. Eben weil man soviele Menschen, Kolllegen, Patienten etc. kennen gelernt. Doch ich glaube, das unterbewusst, mir diese Zeit noch in den Knochen liegt und auch die Vorsicht, das sich dies wiederholen könnte. Ich denke zwar, damals einfach Pech gehabt zu haben, denn prinzipiell komme ich mit jedem gut klar, und hatte vorher und nach dieser Stelle nie wieder Probleme.
 
An deiner Stelle würde ich es ausprobieren und wechseln. Oder zumindest erstmal eine Hospitation machen, um zu sehen wie der erster Eindruck in Action für dich dort ist. Wie die Leute sind etc.
Aber wenn du aufgrund eines Erlebnisses dich nicht traust, dich weiterzuentwickeln, wirst du für immer dort hängen, wo du gerade nicht mehr glücklich bist. Und es wird dort sicherlich in absehbarer Zukunft nicht besser werden.
 

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