Anerkennung nach 25 Jahren Krankenpflegehilfe

engele

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Baden-Württemberg
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exam.Gesundheits-und Krankenpflegerin und GKV zertifizierte Pflegeberaterin
Akt. Einsatzbereich
Freiberufliche Pflegeberaterin
Hallo ihr Lieben,
ich habe eine Frage und bin mir nicht sicher ob ich das Thema hier richtig platziert habe.

Also zu meiner Frage:
Kann man sich 25 Jahre die man als Krankenpflegehelferin gearbeitet hat anerkennen lassen, dass man dann Krankenschwester ist und auch so bezahlt wird?
Ich gehe hier jetzt von einer Person aus, die immer auf der selben Station gearbeitet hat und dort aufgrund ihres Arbeitsvertrages arbeitet wie eine examinierte Krankenschwester.

Ich hatte kürzlich etwas in diese Richtung gelesen, weiß aber einfach nicht mehr wo und es interessiert mich doch schon sehr!

Hoffentlich wisst ihr hierzu mehr als ich selbst, vielen Dank schonmal im Vorraus :D
 
Nein.

Es gibt vereinzelt ein paar Modellprojekte, die Berufstätigkeiten in der Pflege so anerkennen, dass eine erneute Ausbildung verkürzt werden kann. Um sich aber Gesundheits- und Krankenpflegerin schimpfen zu dürfen, ist die entsprechende Prüfung nötig. Und die hat die KPH ja nicht.

Die Bezahlung kann je nach AG und Tarifvertrag natürlich ausgehandelt werden; rein theoretisch dürfte ich also eine KPH genauso gut bezahlen wie eine GuKP (oder letztere genauso schlecht).
 
Das wird wohl genausowenig möglich sein, wie nach 25 Jahren Schwarz-Autofahren den Führerschein zu erhalten.
 
Ich habe eine Frage gestellt und irgendwie finde ich deinen Beitrag Flexi nicht sonderlich nett...ich meine immerhin gibt es einige Berufe vorallem handwerkliche, in denen genau das möglich ist!
Also wäre es auch nicht so weit hergeholt, wenn dies in der Krankenpflege ebenfalls möglich wäre!
Dein Beitrag führt nur dazu, dass ich mich ziemlich bescheuert fühle.

Trotzdem danke für die Antworten, damit hat sich meine Frage wohl auch schon geklärt!
 
Kannst Du Beispiele für handwerkliche Berufe einstellen, die Deine Aussage belegen?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Handwerkskammern z.B. Meisterbriefe an langjährige Gesellen "verschenken".
 
Du sollst dich net bescheuert fühlen. Du bist in deinem bereich sicher eine exzenllente Fachkraft die problemlos auch Aufgaben einer GuK übernehmen. Nur- die Ausbildung hat net das Ziel eine hochspezialisierte Dermatologieschwester hervor zu bringen. Als GuK sollst du erst mal Generalist sein, ausgestattet mit der Fähigkeit dich in jeden Fachbereich selbstständig einzuarbeiten.

Wie macht man das der Kollegin klar ohne ihr weh zu tun? Vielleicht indem man ihr die Prüfungsmodalitäten aufzeigt? Hier dürfte sich das Manko am ehesten nachweisen lassen.

Was meinst du eigentlich damit, dass per Vertrag die gleiche Leistung erbracht werden muss? Für das handwerkliche mag das gelten- aber sonst?

Elisabeth

PS Aus persönlichen Gründen würde mich das mit den handwerlichen Berufen auch interessieren. Per Vertrag hat Sokabau (ich weiß schon warum ich mit Gewerkschaften auf Kriegsfuß stehe) verfügt, dass eine Berufsgruppe, sofern sie aus Neufünfland kommt, nur als Werker beschäftigt wird. Das bedeutet laut Vorgabe Gewerkschaft können diese Kollegen nur Handlangertätigkeiten machen. Wo fangen die an und wo hören die auf? Bei der Anleitung von Facharbetern, wie man was macht? Bei der Vertretung des Poliers, wenn der in Urlaub ist? Der Betreffenden ist übrigens kein Schmalspurspezialist sondern hat bereist in allen Berufssparten gearbeitet. Das Wissen wurde als Autodidakt erworben. Mich würde interessieren, wo die zuständige Instanz ist, bei der er sein Wissen nachweisen kann um endlich gerecht bezahlt zu werden.
 
Die Threaderstellerin IST offenbar GUK, die Frage ist daher wohl nicht auf sie selbst bezogen.
 
@Elisabeth: Im Handwerk, also auch auf dem Bau, gibt es Handwerkskammern. Die sind das zuständige Gremium. Und ich glaube nicht, dass die z.B. Meisterbriefe ohne Meisterschulung rausrücken - ich lasse mich aber gern eines besseren belehren.

Der Pflegenotstand führt dazu, dass die Berufserfahrung z.B. bei unqualifizierten Pflegehelfern für die Nachqualifikation anerkannt wird, zumindest bei einigen Modellprojekten. Das bedeutet eine verkürzte Ausbildung, was für KPHs aber ohnehin möglich ist. Ganz ohne Ausbildung und Prüfung geht es nicht; wir haben ein Krankenpflegegesetz, das dies untersagt.

Ohne das berufliche Engagement der Hilfskräfte schmälern zu wollen - dass sie ihre Qualifikation nachweisen müssen und nicht "automatisch" in höhere Positionen aufsteigen können, finde ich korrekt. Das fachliche Ansehen der Pflege ist doch sowieso schon niedrig genug. Wir müssen es ja nicht noch selbst künstlich senken, indem wir selbst behaupten: Pflegen kann jeder. Musst bloß lang genug in dem Job sein.
 
Mir geht es net um einen Meisterbrief- es geht um die Gleichstellung mit einem Facharbeiter. *g* Es gibt net nur in der Pflege die Bestrebungen qualitativ hochwertige Arbeit zu einem möglichst geringen Preis zu bekommen.

Von daher verstehe ich übrigens auch net das Geschrei nach Facharbeitern in D. Die scheinen eher net so beliebt zu sein- weil teuer. Ein Phänomen das aus der freien Wirtschaft mittlerweile auf die Pflege überschwappt.

Elisabeth
 
Ganz im Gegenteil. Der Fachkräftemangel gerade in der Altenpflege ist so groß, dass die Unternehmen inzwischen die Nachqualifizierung ungelernter Pflegehelfer forcieren. Die zahlreichen Modellprojekte finden unter den Arbeitgebern mehr Anklang als unter den Arbeitnehmern (sagte mir jedenfalls vor wenigen Tagen eine der Verantwortlichen für dieses Modell: Servicestellen Nachqualifizierung Altenpflege Niedersachsen und Rheinland-Pfalz Den Arbeitgebern wär's am liebsten, man könnte die Altenpfleger sofort backen (sie wissen, dass das nicht geht). Sie stellen die Pflegehelfer bei vollem Gehalt für die Ausbildung frei. Dennoch hat das Projekt Mühe, die Kurse voll zu bekommen).
 
Ganz ohne Fachkräfte wirst nirgends auskommen. Bis dato will der Staat in dem Bereich einen bestimmten Prozentsatz an Fachkräften sehen. Von dem ist die Krankenpflege- und um die geht es in diesem Thread- weit entfernt. Da geht noch eine Menge.

Und ob der Prozentsatz in der Altenpflege auch in Zukunft noch Bestand hat- man darf gespannt sein. Das laute Nachdenken über die Finanzierbarkeit der Renten dürfte erst der Anfang sein wenn es um eine gravierende Trendwende in den Sozialbereichen geht.

Elisabeth
 

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