Altenpflegeschüler als 100% Kraft

Im Grunde genommen müsste jeder Auszubildende in der praktischen Prüfung dieses Pensum bewältigen, das ihm im Arbeitsalltag auf der Station aufgezwungen wird. Unter diesen Bedinungen noch Bewohnerorientiert, individuell und proffiessionell vor den kritischen Augen der Prüfer zu agieren ist undenkbar. Niemand würde unter realen Bedingungen die praktische Prüfung bestehen, aber von jedem wird in seinem Arbeitalltag verlangt, das Unmögliche doch noch irgendwie hinzukriegen.

Danke Hypertone_Krise für diese Worte!
Ja, es ist die Scheinheiligkeit, die ich irgendwie empfinde, wenn ich an Prüfungsanforderungen auf der einen Seite und Berufspraxis in der Pflege denke. Dieses Stress-Gejammer habe ich über viele Jahre mitbekommen.

Mir fällt in diesem Zusammenhang der uralte ziemlich abgenutzte Spruch: "Lehrjahre sind keine Herrenjahre." ein. Diesen habe ich oft von Handwerksmeistern gehört.
Eine gute Ausbildung sollte imho insbesondere für Pflege-Schüler, und ich wiederhole mich, auf den praktischen Einsatz vorbereiten, und keine Augenwischerei betreiben.

Warum ich da wahrscheinlich mit ziemlicher Sicherheit auf taube Ohren stoße, ist ein ganz anderes Thema.
 
Warum ich da wahrscheinlich mit ziemlicher Sicherheit auf taube Ohren stoße, ist ein ganz anderes Thema.

Weil eine Realitätsnahe Prüfungssituation den derzeitigen Pflegenotstand offensichtlich machen und kein Auszubildender diese Prüfung mehr bestehen würde. - Wie peinlich wäre das denn?...
 
Lieber Neuron,
ich habe 15 Jahre im Akkord als Fliesenleger gearbeitet und weiss was arbeiten heisst. Nun geht es hier aber nicht um Fliesen sondern um Menschen.
Für mich ist 9 Bewohner von 7 bis 9 Uhr an den Tisch zu bringen schon gefährliche Pflege. Keiner desinfiziert mehr was(Waschschüsseln, Betten, Nachtschränke etc.). Und was du erzählst ist verbale Diahroe.

LG willy1971:boxen:
 
Weil eine Realitätsnahe Prüfungssituation den derzeitigen Pflegenotstand offensichtlich machen und kein Auszubildender diese Prüfung mehr bestehen würde. - Wie peinlich wäre das denn?...

Und anders herum gesehen: Die Zeit, die der Mitarbeiter bei einer Prüfungsrelevanten Pflege mehr benötigen würde sowie das Material, was sie/er mehr verbrauchen würde, müßte ja auch bezahlt werden von der KK, die ja so viel wert auf Qualtität legt:knockin:
 
Lieber Neuron,
ich habe 15 Jahre im Akkord als Fliesenleger gearbeitet und weiss was arbeiten heisst. Nun geht es hier aber nicht um Fliesen sondern um Menschen.
Für mich ist 9 Bewohner von 7 bis 9 Uhr an den Tisch zu bringen schon gefährliche Pflege. Keiner desinfiziert mehr was(Waschschüsseln, Betten, Nachtschränke etc.). Und was du erzählst ist verbale Diahroe.

LG willy1971:boxen:

Das, was du als Gefährliche Pflege da beschreibst nenne ich eher Normalzustand im Heim (traurig, aber wahr), deswegen hab ich mein Heil auch im ambulanten Bereich gesucht und gefunden.
 
nenne ich eher Normalzustand im Heim (traurig, aber wahr), deswegen hab ich mein Heil auch im ambulanten Bereich gesucht und gefunden.

Das freut mich zu lesen, dass es auch solche ambulanten Dienste gibt.
Kann mich auch an Gespräche erinnern, dass ambulante Pflegekräfte mir sagten, also lange mache ich das hier nicht mehr, werde sehen, dass ich in ein Heim wechseln kann.

Keiner desinfiziert mehr was(Waschschüsseln, Betten, Nachtschränke etc.). Und was du erzählst ist verbale Diahroe.

Deiner Schilderung muss ich entnehmen, dass dieses Heim wohl noch nicht unerwarteten Besuch vom MDK bekommen hat und benotet worden ist.
Der Prozentsatz der mit 'mangelhaft' benoteten Einrichtungen, die im letzten halben Jahr "Besuch" bekamen ist dennoch mit ca. 15% vergleichsweise klein.
Näheres findest du auf Home MDS - MDS - Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. .
Du meinst, gegen dünnflüssigen Wortschwall hilft weniger Spitzfindigkeit? Werde mal schauen, ob ich das hinkriege. :smoking:
 
Und anders herum gesehen: Die Zeit, die der Mitarbeiter bei einer Prüfungsrelevanten Pflege mehr benötigen würde sowie das Material, was sie/er mehr verbrauchen würde, müßte ja auch bezahlt werden von der KK, die ja so viel wert auf Qualtität legt:knockin:

:knockin: :knockin: :knockin:
 
Ich möchte nun auch mal meinen Senf dazu abgeben....

Ich habe meine Ausbildung zur Altenpflegerin am 01.10.2009 begonnen. Nach dem 3 monatigen Theorieblock begann für mich nun am 04.01. der erste Praxiseinsatz bei meinem Träger.

Ich bin als Schülerin auf meinem WB grundsätzlich zusätzlich geplant. Sicher ist auch bei uns die Situation aufgetreten, dass bedingt durch einen herrschenden Norovirus eine Kollegin nach 2 Stunden Dienst nach Hause ging und ich dann einfach mehr mit "anpacken" musste. Aber, das war halt nur aus der Not heraus.

Meine WBL sagt mir häufig, dass ich mich sofort melden und die Notbremse ziehen soll, wenn ich mich überfordert fühlen sollte.

Sicher übernehme ich in der 3. Woche bereits leichtere Pflegetätigkeiten bei unseren fitten Bewohnern, kann mir aber jederzeit Rat und Hilfe bei meiner PAL holen. Aber selbst bei den leichteren Fällen schaffe ich allerhöchstens 4 Leute im Frühdienst. ALLERHÖCHSTENS!!!!

Ich möchte auch nicht so ganz alleine losgelassen werden, dann damit können sich Fehler einschleichen, die mir selber wahrscheinlich gar nicht bewusst sind aber fatale Folgen für meine Prüfung vor allem aber für die Bewohner haben könnten.

Lg Angela
 

Ähnliche Themen