Altenpflegeschüler als 100% Kraft

Willy1971

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Hallo an Alle!

Ich bin Altenpflegeschüler im ersten Ausbildungsjahr und muss im Früh - und im Spätdienst jeweils 9 Bewohner pflegen.
Man rechnet mich mit 100% an.
Jetzt ist meine Frage, ob ich mir diesen Zustand gefallen lassen muß und ob jemand ein Gesetz kennt das dies verbietet oder genauer beschreibt.:x:x:x

Über Antworten wäre ich dankbar.
LG willy1971

 
Meine Schule findet es absolut schlecht , rät mir aber dazu die Füße still zu halten.:x
 
Na super.....Habt ihr einen Betriebsrat oder eine Mitarbeitervertretung ?
 
Hi,

hab nen ähnliches Problem zur Zeit, hab nen Dienst (egal ob Früh oder Spät) mit einer Examinierten, 20-25 Patienten und es war von Anfang an klar (am 3. Tag um genau zu sein), dass ich einen eigenen Gang mit 10-12 übernehm...
Bin zwar schon im 2. Jahr aber trotzdem fand ich das alles andere als klasse.

Als ich mit meinem Lehrer drüber sprach kam von ihm nur "wir wissen von diesem Problem, aber solange mind. eine Fachkraft anwesend ist können wir da nichts machen, gibt kein Gesetz gegen und außerdem wär es super schade wenn die Schule dieses Haus als Auswärtseinsatz verlieren würde, man lernt da doch so viel." :schraube:
Na klar bis mal was in die Hose geht, dann steht von denen keiner mehr hinter einem!
Zwar lern ich da auf jeden Fall meinen Tag zu planen und effektiv zu arbeiten, aber seit ich da bin (4 Wochen) kann ich mir nur an eine anleitende Situation erinnern, nen Einführungsgespräch musste ich mir erkämpfen und wenn ich im Alltag wo einfach an meine Grenzen komm (Wissen oder Kraft und Ausdauer) is da so schnell keiner, denn die Leute sind eh überarbeitet und so gut wie alle ausgebrannt (trotzdem nett und ich hab absolut keinen Hass auf die, hab sie alle super gern, ist eher Mitgefühl wie die das aushalten da). Und wenn ich wo sag ne mach ich nich, kenn ich nich, kann ich nich bekomm ich spätestens am nächsten Tag eins auf den Deckel was das soll :x. Fragen geht zwar, aber oft gibts einfach keine schnelle Antwort und damit hat sich das dann auch erledigt...
Ich bin 3 Jahre in Ausbildung um ausgebildet zu werden und nicht weil ich schon alles kann und um zu ackern wie nen Tier.


Lg Nina
 
Mitarbeitervertretung haben wir, die *******en sich vor Angst um ihren Job fast in die Hosen.
Dann werde ich mich die nächsten 2,5 Jahre damit abfinden müssen.
Aber mit Pflege hat das nichts mehr zu tun.:x:dudu::down:
 
Dann werde ich mich die nächsten 2,5 Jahre damit abfinden müssen.

Provozierend fragend: Ja, findest du es denn toll, wie ein "Patient" behandelt zu werden?
Ich würde froh sein, gefordert zu werden um berufliche Praxis kennenlernen zu können. All dies kannst du dann später doch überdenken und versuchen zu verbessern.
Ich kann dein Problem irgendwie nicht nachvollziehen.
 
Provozierend fragend: Ja, findest du es denn toll, wie ein "Patient" behandelt zu werden?
Ich würde froh sein, gefordert zu werden um berufliche Praxis kennenlernen zu können. All dies kannst du dann später doch überdenken und versuchen zu verbessern.
Ich kann dein Problem irgendwie nicht nachvollziehen.

Lieber Neuron, genau diese Einstellung führt dazu, dass Auszubildinde
in der Praxis verheizt, anstatt ausgebildet werden.
 
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Da stimme ich zu...
Auszubildende dürfen doch eigentlich garnicht mit rein gerechnet werden, sie sollten zusätzlich laufen, um eben etwas zu lernen.
Dadurch werden sie vielleicht einfach überfordert und verlieren sehr schnell den Spaß an dem Beruf.
Wie willst Du denn Schüler anleiten und was beibringen, wenn die als Vollzeitkraft mit laufen???
Sicherlich gibt es Situationen wo es vielleicht nicht anders geht, aber es sollten doch die Ausnahmen sein.
Schade finde ich auch die Reaktion der Schule, man sollte doch mal wenigstens ein Gespräch suchen.
Gibt es denn einen Praxisanleiter an den Du Dich wenden kannst?
 
Übrigens eines der Hauptziele des DBfK... Das Nicht Anrechnen von Schülern auf den Stellenplan.

MfG
Tool
 
genau diese Einstellung führt dazu, dass Auszubildinde
in der Praxis verheizt, anstatt ausgebildet werden.

Liebe Hypertone_Krise, sollte die Ausbildungsqualität darunter leiden, muss freilich ein kleines Hämmerchen bei den Verantwortlichen der praktischen Ausbildung eingesetzt werden.

Mir ging es vor allem um Stressresistenz in der Praxis. Wenn z.B. ein ehemaliger Schüler bei seinem ersten verantwortlichen Nachtdienst in eine Extremsituation kommt, (ein Pat oder Bewohner hat sich vom Balkon gestürzt, eine andere Bewohnerin rennt im Flur herum und redet wildes Zeug, beschmiert sich dabei mit ....) so soll er entspannt seinen Puls zählen und dann konzentriert handeln können. In denke, zu einer guten Ausbildung gehört Stresstraining, freilich keine betriebswirtschaftliche Ausnutzung.
 
Hallo,

ein Schüler ist zum Lernen da, vor allem im ersten Ausbildungsjahr.
Das Heim macht sich doch selbst lächerlich, wenn es von einem Schüler erwartet, dass er genausoviel leistet wie eine 3jährig ausgebildete Kraft - wofür dann noch die Ausbildung?
Neuron, du konntest natürlich schon ab dem ersten Tag einen eigenen Bereich versorgen nehme ich an, zumindest spätestens ab der 2. Woche, oder?

Schönen Abend
Narde
 
Liebe Hypertone_Krise, sollte die Ausbildungsqualität darunter leiden, muss freilich ein kleines Hämmerchen bei den Verantwortlichen der praktischen Ausbildung eingesetzt werden.

Mir ging es vor allem um Stressresistenz in der Praxis. Wenn z.B. ein ehemaliger Schüler bei seinem ersten verantwortlichen Nachtdienst in eine Extremsituation kommt, (ein Pat oder Bewohner hat sich vom Balkon gestürzt, eine andere Bewohnerin rennt im Flur herum und redet wildes Zeug, beschmiert sich dabei mit ....) so soll er entspannt seinen Puls zählen und dann konzentriert handeln können. In denke, zu einer guten Ausbildung gehört Stresstraining, freilich keine betriebswirtschaftliche Ausnutzung.

Lieber Neuron, zu einer guten Ausbildung gehört erstmal eine gute und umfassende Einweisung. Streesituationen gibt es in der Praxis genug, und wenn der Auszubildende generell 9 Pflegen im Frühdienst hat, sind diese sowieso vorprogramiert. 9 Menschen zu versorgen heißt ja nun nicht, dass sich dies in aller Ruhe, ohne Unterbrechung gestaltet. Stattdessen finden gerade im Altenpflegebereich genau die Situation, wie Du sie oben schilderst, nur allzu häufig statt, und leider können sich dann die wenigsten entsprechend sammeln, um koordiniert und konzentriert zu handeln, weil sie weder 6 Augen noch 8 Arme haben...
 
Nun muss ich als Vertreterin der Schule mal was dazu sagen. Betreue unsere gesamten Altenpflegeschüler als Klassenlehrerin und betreue auch während ihrer Praxiseinsätze. War selbst auch mal PAL und bei uns liefen die Schüler immer extra (Ausnahme: Krankheit oder mal ein WE-Dienst)
Falls Probleme auftreten, müssen die (Um)schüler sich natürlich ans Beschwerdemanagement halten und sich um Lösung dieser in der Einrichtung bemühen. Natürlich läßt sich nicht alles regeln und so greift auch die Schule ab und an ein. Tw. haben die Schüler auch schon die Stammeinrichtung gewechselt.
Natürlich geht es auf keinen Fall, > 9 Bewohner zu versorgen. Wer kümmert sich um die Behandlungspflege und übernimmt die Verantwortung bei Pflegefehlern. Ein Tipp an die Schüler: alles dokumentieren, z.B. "Sr. ... hat mir übertragen, Hr. ... auf Toil. zu setzen, habe dies abgelehnt, weil der Bew. adipös und hemiplegisch ist. Sr. ... bestand jedoch darauf. Habe Hr. ... doch umgesetzt. Bew. war kooperativ, hatte Spastik, ..." Kürzel
Zeigt, dass Ihr selbstbewusst seid und Euer Handeln begründen könnt.
Auch Eure WBL, PAL und Kollegen waren mal Schüler.
Im 3.Lj. sollten die Schüler im Rahmen der Bezugs- oder Bereichspflege schon eine Bewohnergruppe mit allen Aufgaben btreuen. Aus dieser Gruppe kommt dann auch der Prüfungsbewohner.
 
und wenn der Auszubildende generell 9 Pflegen im Frühdienst hat, sind diese sowieso vorprogramiert.

Beim Schuheanziehen helfen und mal die Haarbürste reichen, wenn sich Bewohnerin sonst noch halbwegs selbständig waschen und anziehen kann, da sollte ein Schüler auch neun Leute schaffen.

9 Bewohner mit hoher Pflegestufe wird auch eine WeltmeisterAP nicht von 6-7:45 Uhr lehrbuchmäßig schaffen, da bin ich aber ganz sicher. Da ist selbst der Zeitkatalog der Kassen noch großzügig.

Natürlich geht es auf keinen Fall, > 9 Bewohner zu versorgen.

§ 16 AltPflG
Die Schülerin und der Schüler haben sich zu bemühen, die Kenntnisse, Fähigkeiten
Fertigkeiten zu erwerben, die erforderlich sind, um das Ausbildungsziel zu erreichen.
Sie sind insbesondere verpflichtet,
1. an den vorgeschriebenen Ausbildungsveranstaltungen teilzunehmen,
2. die ihnen im Rahmen der Ausbildung übertragenen Aufgaben und Verrichtungen
sorgfältig auszuführen,


Und:

Die §§13 bis 22 finden keine Anwendung auf Schüler und Schülerinnen, die Diakonissen, Diakonieschwestern oder Mitglieder geistlicher Gemeinschaften sind.


Dass die Altenpflegeschule i.d.R die Aufsicht führt, ist durch selbiges Gesetz ja geregelt.

Aber, wo steht denn geschrieben, dass 9 Bewohner zu viel sind? Schon ein Bewohner kann nicht nur für einen Schüler sondern eine Fachkraft zuviel sein.
 
Zitat Neuron:
Beim Schuheanziehen helfen und mal die Haarbürste reichen, wenn sich Bewohnerin sonst noch halbwegs selbständig waschen und anziehen kann, da sollte ein Schüler auch neun Leute schaffen.

§ 16 AltPflG
Die Schülerin und der Schüler haben sich zu bemühen, die Kenntnisse, Fähigkeiten
Fertigkeiten zu erwerben, die erforderlich sind, um das Ausbildungsziel zu erreichen.
Sie sind insbesondere verpflichtet,
1. an den vorgeschriebenen Ausbildungsveranstaltungen teilzunehmen,
2. die ihnen im Rahmen der Ausbildung übertragenen Aufgaben und Verrichtungen
sorgfältig auszuführen,


Beim Problem von Willy1971 ging es darum, dass Altpflegeschüler als Vollkraft eingesetzt werden. Das bedeutet bei 9 Bewohnern sind mind. 6 Vollpflegen dabei und den anderen 3 Bew. muss am Waschbecken geholfen werden, oder es sind 6 demente, weglaufende Bew. und 3 Vollpflegen. Das ist im ersten Ausbildungsjahr nicht zu schaffen, auch nicht von 6-9Uhr.
Falls es doch Einrichtungen mit einem Großteil an Selbstversorgern gibt, dann haben unsere Schüler Pech mit den ihrigen gehabt.
Trotzdem muss die Arbeit der Schüler beobachtet und kontrolliert werden, in den Akten oder am PC muss eine Fachkraft mit absignieren, ansonsten gibts Probleme bei der Abrechnung mit den Kassen.
Ein wichtiger Punkt ist auch, dem Schüler Selbstwertgefühl und Bestätigung zu vermitteln und entsprechend seines Ausbildungsstandes zu fordern und fördern, genauso wie Du aus dem Gesetz zitiert hast. Dies geht aber nicht, indem sie los- und allein gelassen werden.
Es sind auch nicht alle (Um)schüler so selbstbewusst, dass sie sich ein Pensum von 9 Bewohnern zutrauen, denn die Ausbildung können 16jährige Realschüler ebenso wie 50jährige 3fache Omas absolvieren. Diese muss man individuell behandeln, ebenso wie die Bewohner.
 
Ein Pensum von 9 Bewohnern zu bewältigen, gelingt auch einer examinierten, kompetenten und selbsbewußten Pflegefachkraft nicht immer, eben weil die Bewohner indivudell versorgt werden müssen und viele Situationen vorab nicht planbar sind aber in einem vorgegebenen Zeitrahmen bewältigt werden müssen.
Im Grunde genommen müsste jeder Auszubildende in der praktischen Prüfung dieses Pensum bewältigen, das ihm im Arbeitsalltag auf der Station aufgezwungen wird. Unter diesen Bedinungen noch Bewohnerorientiert, individuell und proffiessionell vor den kritischen Augen der Prüfer zu agieren ist undenkbar. Niemand würde unter realen Bedingungen die praktische Prüfung bestehen, aber von jedem wird in seinem Arbeitalltag verlangt, das Unmögliche doch noch irgendwie hinzukriegen.
 
16jährige Realschüler ebenso wie 50jährige 3fache Omas absolvieren. Diese muss man individuell behandeln, ebenso wie die Bewohner.

Da wird sich möglicherweise so die eine oder andere 50 zig jährige 3fache Omi auch Gedanken machen, wie sie am besten individuell mit den Leuten kommuniziert, die sie ja ausbilden sollen. "Hmm, das sind also meine ersten Bewohner?":verwirrt:
 

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