Altenheim; Umgang mit Tracheostoma; Sekretbildung,richtig absaugen?

xverbatim

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Hallo,

ich würde mich über komptenten Antwort sehr freuen :-)
In unserer Pflegeeinrichtung haben wir einen Patienten Schlaganfall, bettlägerig und hat seit 3 Jahren ein Tracheostoma. Nun meine Frage in Bezug auf Absaugen und Sekretbildung. Der Patient hat seit Tagen schön hochgradig bildendes Sekret(weiß/gelblich, vor Tagen etwas blutig). Täglich muß er bis zu 6 mal abgesaugt werden. Absaugen erfolgt mit einem flexiblen Absaugschlauch mit glatter Oberfläche.

Da ich "nur" Altenpfleger bin und mir der Umgang (da noch nicht gelernt) nicht geläufig ist, würde ich mich über Antworten freuen.

* bisheriger Umgang mit Patienten wie folgt *

1. Der flexible Absaugschlauch wird vor dem Absaugen in Wasser getaucht!
ich verstehe das nicht wirklich und mir ist das unklar, ich dachte, hier ist möglichst keimfreies/steriles arbeiten angesagt, außerdem werden normale unsterile Handschuhe genutzt?

2. Der flexible Absaugschlauch wird mit Sog eingeführt!
korrekt???

---------

Dann eine generelle Frage, der Patient plagt sich mit sehr starker Sekretbildung, welche Maßnahmen könnten helfen?
Leider wird dahingehend nichts unternommen...
Inhalation mit NaCl0,9%....bisher

(meiner Meinung nach -Abstrich, Antibiotika????)

Danke im Vorfeld
Ralf
 
Hallo!
Hast du dich einweisen lassen?
Ich habe es anders gelernt, als du es jetzt machst, bei uns gab es kein eintauchen in wasser vorher (verwendet ihr steriles Wasser
?) und es wurden offiziell sterile Einmalhandschuhe verwendet, (habe es allerdings auch schon mit unsterilen gesehen)
Einführen auf jeden Fall OHNE Sog!

Habt ihr einen Standard dazu im Haus?
Ist es normal, dass man als AP den Umgang damit nicht lernt?

Weiß der Hausarzt über die Sekretbildung bescheid? Der müsste ja weitere Maßnahmen anordnen...
 
Absaugen mit atraumatischem Absaugkatheter ist mit Sog o.K.,nur das eintutschen in (normales?) Wasser ist mir schleierhaft. Endotracheales Absaugen will gelernt sein,dafür gibts in der Regel WBs und es wird auch nur mit sterilem Einmalmaterial abgesaugt. Was die Sekretbildung angeht,ist es meist so,daß sich mehr Sekret bildet,je mehr man absaugt. Ich würde Euch die Konsultation beim HNO-Arzt empfehlen,denn die meisten HAs sind damit in der Regel überfordert.
 
Hi, erstmal Danke für die Info.

Einweisen? Naja, Crashkurs zwischen Tür und Angel. In meiner Ausbildung habe ich das nicht gelernt. Möchte aber dahingehend eine Fortbildung machen. Steriles Wasser - nein Leitungswasser wird genommen. Gruß Ralf
 
Wann wurde die TK zuletzt gewechselt?

Weißliches Sekret wäre o.k., aber gelb deutet auf eine Entzündung/ Infektion hin. Fieber? Rasselgeräusche?

zu 1.) Zuerst ins Wasser? Macht keinen Sinn für mich!
Ich habe es noch so gelernt, uns so sagen es auch meine Lehrbücher, das sterile Handschuhe nicht unbedingt notwendig sind- im Heimbereich, und bei nicht frischen Tracheostomaanlagen. (Im KH und bei frisch anglegten sieht es anders aus!)
Trotzdem ist natürlich sauberes Arbeiten gedacht- die Katheter sollten sauber und ohne Berühren der Spitze aus der Verpackung entnommen werden und in das Tracheostoma eingeführt werden.
Edit: Danach sollte der Katheterschlauch gespült werden. (Nicht vor dem Absaugvorgang!) Manche Häuser nehmen Aqua, manche Häuser einfach nur Leitungswasser (Letzteres sollte logisch gesehen auch eigentlich kein Problem darstellen)

zu2.) es kommt auf die Art des Absaugkatheters an, ob Ihr mit Sog hineingeht oder ohne. Habt ihr atraumatische Katheter kann mit Sog hineingegangen werden, bei nicht-atraumatischen darf auf keinen Fall mit Sog hineingegangen werden.


Generell Inhalation verflüssigt das Sekret und ließe sich dann leichter abhusten und absaugen. Manche Patienten stört aber genau das- und "husten" sich ihre Nase deshalb auch schon mal ab. Nun ja...

Jedenfalls solltet Ihr den Arzt informieren, auf das Sekret hinweisen, und schauen wann letztes Mal TK-Wechsel war.
Edit: Atemerleichternde Sitzpositionen, ASE...
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Absaugkatheter vorher zu befeuchten mit egal was ist eigentlich obsolet. Wie ZNA schon schrieb, wenn es sich um einen atraumatischen Absaugkatheter handelt, darf dieser mit Sog eingeführt werden.
An der Hand die den Absauger führt sollte ein steriler Handschuh getragen werden, es reicht dafür aber ein einfacher z.B. Copolymer-Handschuh aus, diese gibt es auch einzeln verpackt.
Für die Therapie sollte der Hausarzt geholt werden, der sollte auch festlegen ob Trachealsekret untersucht werden soll.
 
Laut Empfehlung des RKI müssen im Altenpflegebereich zum Absaugen keine sterilen Handschuheverwendet werden, keimarme Handschuhe reichen aus.
 
Hallo,

vielen Dank für die ausführlichen Info´s :-)

Tolles Forum hier!

LG
Ralf
 
gelb? blutig?

arztinfo, würde ich sagen, am besten gestern.

finde es übrigens ziemlich schräg, dass so etwas in der ausbildung nicht unterrichtet wird - also der umgang mit tracheostoma; und zwar in jedem detail.
 
Wird hier in BW gelehrt, wenn sicherlich auch nicht so detailliert. Schwieriger dagegen ist schon die Praxis- nicht alle Heime haben Tracheostomaträger.
Selbst im Krankenhaus hat man solche Patienten auf den meisten Stationen gar nicht bis eher selten.
 

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