Als Krankenschwester den Job eines Erziehers oder Sozialpädagogens machen - geht das?

blitzgewitter

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hallo zusammen-

ich durchforste so gerade andere berufsfelder und bin auf ein heim für schwererziehbare kinder und jugendliche gestoßen von den rummelsbergern, die suchen sogar gerade jemanden. allerdings mit "pädagogischer ausbildung" also soz-päds und erzieher oder einer "gleichwertigen pädagogischen qualifikation".

ich überlege mich da zu bewerben, was meint ihr? chancen gleich null oder einfach mal nicht so viel drüber nachdenken und einfach tun?

ich bin fast dreißig, zwei kids, verheiratet und fachabi in gestaltung, allerdings kein studium angehängt. gearbeitet habe ich bisher "nur" in kliniken in verschiedenen fachrichtungen... soviel zum hintergrund :-)

senf dazu geben erwünscht.
 
Als KS den Job eines Erziehers oder Sozpäd`s machen, geht das?

Ruf Montag an und frag nach. Solche Heime haben Auflagen bzgl. der Qualifikation ihres Personals.

Du hast keine berufliche Erfahrung mit Kindern, sowie keine pädagogische Ausbildung. Als Hilfskraft kannst Du sicherlich eingestellt werden, aber das macht sich dann natürlich auch im Gehalt bemerkbar.
 
kleines update: wie claudia oben schon gesagt hat: als hilfskraft wäre es gegangen, vierzig stundenwoche mit einsachtquetsch. leider vom finanziellen her überhaupt gar keine option. aber interessant wäre es auf alle mal gewesen. schaaaaade. :-(
 
Würde man in Deutschland nicht so strikt auf Zeugnisse/Zertifikate achten, ginge da so einiges, da bin ich sicher - auch wenn das die, die ihren "Stand" verteidigen wollen, nicht gerne hören. So manch einer wäre für eine bestimmte Tätigkeit mit entsprechender Begabung (sehr wichtig) und (eigener) Anlernzeit / Selbststudium besser geeignet als derjenige, der dafür einen Wisch vorweisen kann. Aber wenn man das andeutet, drehen ja schon wieder alle an ihrem Rädlein. Das gilt aber wohlgemerkt nicht für Aus- und Fortbildungen, für die man wirklich ein spezielles (praktisches) Verständnis braucht und dies auch nur dort lernt.
 
@ Saurer_Drops - wenn ich Dich richtig verstehe, bist Du der Meinung, das jeder interessierte Laie auf schwererziehbare Kinder und Jugendliche losgelassen werden kann, ohne jegliche Ausbildung?

Das geht in die gleiche Richtung wie pflegen kann jeder.

Man kann alles lernen, wenn man etwas Begabung und Interesse mitbringt, aber ohne jegliche Vorbildung sollte niemand in dem Bereich arbeiten, genauso wenig, wie bei uns.

Wenn man Deine Theorie überspitzen würde, könnte man auch sagen, jeder kann Chirurg werden, der etwas handwerkliches Geschick mitbringt und tüchtig übt. Learning by doing.
Ein Medizinstudium ist da auch nicht nötig.
 
@saurer Drops: Bist du dir eigentlich über die Konsequenzen deiner Forderung bewusst?
 
Immer setze ich mich in die nesseligsten Nesseln...^^ Ich habe mich nicht explizit auf das Thread-Beispiel bezogen und auch nicht gesagt, dass jeder alles kann, wenn er sich nur dazu berufen fühlt. Wenn jemand z.B. im Pflegebereich nicht die entsprechenden Kenntnisse für eine "Spezialabteilung" nachweisen kann (die man dann auch nur in bestimmten Fortbildungen erwirbt), dann kann und soll er ohne diese Nachweise auch nicht dort tätig sein, keine Frage. Im pädagogischen Bereich aber beispielsweise, und da kann ich mitreden, kommt es auf so viele Faktoren und Kompetenzen an, die man in keiner Ausbildung und keinem Studium erwirbt oder erwerben kann. Und diese machen eben einen wirklich guten Lehrer aus. Ihr werdet das doch alle aus eurer allg. Schulzeit kennen, oder aus der Berufsfachschule. Wer dort sitzt, sitzt dort nicht, weil er ein "guter Lehrer ist", sondern weil Noten und Lebenslauf stimmen und man so tickt, wie man ticken soll. Wenn man dann noch ein "wirklich" guter Lehrer ist, dann ist das wünschenswert, aber nicht der eigentliche Maßstab. Und genau so ist es in der Pflege. Da wird darauf geschaut, welche Note man im jeweiligen Fach hat oder welche Antwort man im Assessment-Center auf welche Frage gibt. Das ist, um wenigstens irgendwelche Kriterien festsetzen zu können, natürlich bis zu einem gewissen Grad sinnvoll, aber letztlich trotzdem Makulatur, weil es wenig bis nichts darüber aussagt, wie gut sich die Person langfristig schlagen wird in diesem Metier. Gerade soziale Berufe schöpfen, wenn man sie erfolgreich ausüben will, aus so vielen Quellen, die sich mit noch so viel Theorie und Praxis nicht füllen lassen könnten. Und da akzeptiere ich einfach nicht, dass "im besten Fall" irgendein betriebswirtschaftlich-pseudopsychologisches-Personalwesensraster aufgestülpt wird, auch wenn ich selbst nicht sagen könnte, welche Kriterien man denn sonst anwenden sollte...
 
Im pädagogischen Bereich aber beispielsweise, und da kann ich mitreden, kommt es auf so viele Faktoren und Kompetenzen an, die man in keiner Ausbildung und keinem Studium erwirbt oder erwerben kann. Und diese machen eben einen wirklich guten Lehrer aus.
Bist Du Dir darüber bewusst, dass Du damit auch gerade ein 5 jähriges Studium der Pflegepädagogik für überflüssig erklärst?


Und genau so ist es in der Pflege. Da wird darauf geschaut, welche Note man im jeweiligen Fach hat oder welche Antwort man im Assessment-Center auf welche Frage gibt. Das ist, um wenigstens irgendwelche Kriterien festsetzen zu können, natürlich bis zu einem gewissen Grad sinnvoll, aber letztlich trotzdem Makulatur, weil es wenig bis nichts darüber aussagt, wie gut sich die Person langfristig schlagen wird in diesem Metier. Gerade soziale Berufe schöpfen, wenn man sie erfolgreich ausüben will, aus so vielen Quellen, die sich mit noch so viel Theorie und Praxis nicht füllen lassen könnten
Es baucht beides: die theoretischen Kenntnisse als Grundlage und die Performanz in der Praxis! In einigen Bereichen s es sinnvoll, mehr als nur "ein gutes Herz" zu haben....mit psychisch auffälligen Jugendlichen oder Menschen mit Behinderung sollten Profis arbeiten- keine interessieren Laien.
 
Lillebrit, ich gebe dir absolut Recht. Und nein, ich halte ein Pflegepädagogik-Studium nicht für überflüssig. Ich habe es nicht studiert und maße mir deshalb auch kein Urteil an. Du bist aber, nach deinen Daten, selbst Lehrerin, und dann wirst du mir doch sicher darin Recht geben, dass man eine "wirklich gute" Lehrkraft nicht allein dadurch wird, indem man ein Zeugnis mit Bachelor/Master-xy vorweisen kann. Das lässt sicher gewisse Rückschlüsse zu, aber eben auch nur "gewisse". Ich sage nicht, dass jeder studierte Pflegepädagoge prinzipiell auf dem Prüfstand steht...ich behaupte nur, dass manch eine Schwester/Pfleger mit entsprechenden Ambitionen und Fähigkeiten (und dem Willen, sich notwendiges Wissen selbsttätig anzueignen) nicht unbedingt ein Studium (nach aktueller Verordnung) dafür bräuchte, um als Pflegelehrkraft tätig zu sein, da könnten im Einzelfall auch die individuelle Eignung und ggf. entsprechende Fortbildungen ausreichen. Nicht immer, aber im Einzelfall. Neben einem Mindestmaß an fachlicher Qualifikation wären das z.B. Eloquenz, Einfühlungsvermögen und Herzenswärme und eine Portion gesunder Menschenverstand. Im staatlichen Schulwesen wird darauf z.B. kein großer Wert gelegt; "Eignung" = Note = Fachnote = "allumfassendes" Können. Deshalb hatte ich auch die Lehrer, die ich hatte...
 
Lillebrit, ich gebe dir absolut Recht. Und nein, ich halte ein Pflegepädagogik-Studium nicht für überflüssig. Ich habe es nicht studiert und maße mir deshalb auch kein Urteil an. Du bist aber, nach deinen Daten, selbst Lehrerin, und dann wirst du mir doch sicher darin Recht geben, dass man eine "wirklich gute" Lehrkraft nicht allein dadurch wird, indem man ein Zeugnis mit Bachelor/Master-xy vorweisen kann. Das lässt sicher gewisse Rückschlüsse zu, aber eben auch nur "gewisse".
Der Studienabschluss erlaubt Rückschlüsse auf die fachliche und pädagogische Eignung- nicht mehr aber auch nicht weniger! Mit dieser "Eintrittskarte" in die Schule darf man dann seine personale und sozialen Kompetenzen unter Beweis stellen und ausformen.. ab da regelt es der Arbeitsmarkt ;-)


Ich sage nicht, dass jeder studierte Pflegepädagoge prinzipiell auf dem Prüfstand steht...ich behaupte nur, dass manch eine Schwester/Pfleger mit entsprechenden Ambitionen und Fähigkeiten (und dem Willen, sich notwendiges Wissen selbsttätig anzueignen) nicht unbedingt ein Studium (nach aktueller Verordnung) dafür bräuchte, um als Pflegelehrkraft tätig zu sein, da könnten im Einzelfall auch die individuelle Eignung und ggf. entsprechende Fortbildungen ausreichen. Nicht immer, aber im Einzelfall. Neben einem Mindestmaß an fachlicher Qualifikation wären das z.B. Eloquenz, Einfühlungsvermögen und Herzenswärme und eine Portion gesunder Menschenverstand. Im staatlichen Schulwesen wird darauf z.B. kein großer Wert gelegt; "Eignung" = Note = Fachnote = "allumfassendes" Können. Deshalb hatte ich auch die Lehrer, die ich hatte...
Das Problem läge sicherlich nicht in dem Abhalten einzelnen Stunden oder der administrativen Arbeit der Kursorga....vorallem letzteres kann auch eine Hilfskraft machen.
Curriculare Arbeit, komplexe didaktische Überlegungen, die Aufarbeitung eines Themengebietes am Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse, die Analyse des Lernstandes und bestimmter Probleme oder die Evaluation von Lerneinheiten muss man jedoch lernen....das kann man nicht "einfach mal so" !
 

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