Alltagsbegleiter für Demente

Ja, leider habe ich den Vertrag noch nicht, der kommt vom Träger und das dauert. Deshalb bin ich gespannt. Aber egal, Hauptsache eine reguläre Arbeit bei einem seriösen Arbeitgeber.
 
Hallo, ich bin Andrea und werde demnächst 50 Jahre alt. Ich habe über 30 Jahre im Einzelhandel gearbeitet und möchte mich jetzt um alte und demente Menschen kümmern. Ich werde demnächst eine Ausbildung dazu absolvieren, dieses Angebot , das über 7 Monate läuft. Habe vorher noch ein Praktikum in einer Einrichtung.

Nun meine Frage/n dazu. Beim Bewerbungsgespräch zu diesem Praktikum (das läuft übrigens nur 2 Wochen), hat mir der Chef gesagt, bei ihm hätten die Betreuer auch die Aufgabe, die Bewohner zu waschen bzw. sie beim Waschen zu unterstützen. In meinem letzten Praktikum (1 Woche) brauchte ich das nicht tun. Da habe ich die Mahlzeiten mit vorbereitet, Essen mit angereicht und auch die Tische abgeräumt und abgewischt u.s.w.

Dort wurde die Körperpflege komplett von den Pflegekräften erledigt. In wieweit sind die Aufgabenbereiche zwischen diesen beiden *Berufszweigen* (Pflege und Betreuung) denn normalerweise aufgeteilt? Ich bin mir nicht zu schade für manche Arbeiten, aber ich habe während des ersten Praktikums festgestellt, das die Zeit, die den Betreuungskräften zur Verfügung steht letztlich auch sehr begrenzt ist, da von Seiten der Kassen immer mehr Dokumentationen verlangt werden.
:?::idea::?: awth
 
Liebe Andrea, also Tische abwischen und Bewohner waschen sind definitiv nicht dein Arbeitsgebiet!!!

Du bist dann BETREUUNGSassistentin. Wie das Wort schon sagt sollst du nur Betreuen.
Ich habe eine Halbtagsstelle somit 13 Bewohner 3,5 Stunden pro Tag, dass sind 210 Minuten geteilt durch 13 Bewohner.

45 min. für Frühstück, 45 min. für Mittagessen, 30 min. für Dokumenation. Also 2 Stunden für Essen mit Dokumentation. Somit verbleiben 2 Studnen geteilt durch 13 Bewohner. Jetzt bleiben 9 Minuten für jeden Bewohner.

Dazu kommt, dass du nicht nur schreiben musst, was du getan hast, sondern auch eine Begründung, warum du etwas nicht getan hast. Angenommen du hast eine Musikrunde in deinem Programm und 3 Bewohner kommen nicht, weil Sie noch in der Pflege sind, keine Lust haben oder egal warum, du musst schreiben, warum sie nicht kamen. Du kannst nicht in die Doku schreiben, habe keine Musikrunde durchgeführt, weil ich die Tische abwischen musste. Der MDK zahlt Betreuung und keine Putzfrau. Das gibt ein riesen Theater und natürlich bist du dann Schuld! Wer sonst! Ich weiß, die Kollegen wollen, dass du kollegial bist und die Spülmaschine einräumst. Ich weiß, du willst sicher nur das beste für die Bewohner und meistens müssen wir uns noch anhören, dass wir eh nur rumsitzen und Kaffee trinken. Ich wünsche dir viel Glück und setz dich durch!

Alles Liebe Susanne110
 
Hallo Susanne110pink,

danke für deine Antwort. Hatte heut eine Info-Veranstaltung zum Thema Alltagsbegleitung und als *Werbung* für einen Kurs mit Zertifikat. In diesen zirka 2 Stunden habe ich mindestens 20 mal gehört: Es geht um *Begleitung* nicht um Pflege!!!!!!!!!!!!!!

Die Dozentin hat auch gesagt, das jede Einrichtung diese Sache anders regelt. Die, wo ich demnächst 2 Wochen bin, regeln das so, das JEDER ALLES macht! Also, alle zusammen morgens Körperpflege, dann Frühstück, dann *Beschäftigung* und dann auch Mittagessen, Kaffeetrinken und Abendbrot und bettfertig wohl auch noch.

Die arbeiten da wohl alle in Vollzeit und in 2 Schichten. Ich bin ja erst mal nur für 2 Wochen da, um mir das anzusehen. Ich werde vorsichtig sein, denn diese Sache mit dem *kleinen Finger* und der *ganzen Hand* ist noch immer und (fast) überall an der Tagesordnung.
L G andrea:fidee::sflouts::boozed::fidee::gruebel:
 
Liebe Andrea, ich kann dir nur abraten. Du wirst als menschliche Schubkarre benutzt. Ich habe heute gekündigt!!! Ja, es geht mir sehr gut bei dem Gedanken! Ich hatte letzte Woche wieder ein Event bei dem ich schwere Tische schleppen musste und anstatt 3,5, 8,5 Stunden arbeiten musste.

Eigentlich ist alles ganz einfach: Die Pflege pflegt, die Betreuer betreuen und ein Bäcker backt.

Oder kennst du einen Schreiner, der morgens Brötchen backt? Ehrlich gesagt verstehe ich das mit dem MDK immer noch nicht. Ich höre von 87b Kräften, dass sie nur alle 14 Tage das wichtigste notieren. Ich hingegen muss einen sehr festen konkreten Plan haben, kann ich etwas nicht durchführen, so muss ich schreiben warum nicht. Das hat jetzt so weit geführt, dass ich fast jeden Tag nur noch schreibe, dass ich nicht betreut habe, weil ein Fest war, weil es aus organisatorischen Gründen nicht ging, oder weil ich die Dokumentation von vor Tagen schreiben musste. Das überschlägt sich so, dass ich auch gleich als Hausmeister arbeiten könnte. Ich kann dir nur von Herzen sagen, lass die Pflege. Nachher kommst du in die Situation, dass du was in der Pflege falsch machst und dann heißt es: Das war ja auch nicht deine Aufgabe.

Es gibt klare Richtlinien für §87, Abs. 3 SGB XI Kräfte! Ganz viel Glück und melde dich bitte wieder, wenn du noch vor lauter Anstrengung kannst.

Alles Liebe für dich Susanne110pink
 
Hallo,
Ich arbeite siet vier Jahren als Alltagsbegleiterin in einer Wohngruppe für Demenzerkrankte. Ich bekomme 7 Euro die Stunde Urlaubsgeld sowie Weihnachtsgeld. Ich finde, das ist nicht viel. Ich bin gelernte Familienpflegerin und wurde als Alltagsbegleiterin eingestellt. Voll der Witz. Die Arbeit macht viel Spaß und ich mach sie gerne doch alleine von dem Geld könnte man nicht leben. Wir haben viele eingestellt die einen Alltagsbegleiterschein für 1000 Euro 3 Monate lang gemacht haben und die bekommen das selbe Gehalt wie ich. Es ist voll der Boom von den Arbeitsämter die Leute zum Alltagsbegleiter auszubilden. Ich würde mich ohne diese Ausbildung mal bewerben, vieleicht nimmt man dich auch so wenn du erfahrung in dem Bereich hast. Also ich würde dir davon abraten. Man verdient nicht viel und muss auch Küchenarbeit und so machen. Ich habe das Glück das ich für die Betreuung eingestellt wurde. Zeitungsrunde Gedächtnistraining usw. . Aber das Geld ist zu wenig.

Liebe Grüße

Dani
 
Der gesetzliche Mindestlohn in der Pflege beträgt Euro 7,50 im Osten und 8,50 im Westen Deutschland. Damit könnten theoretisch dreijährig ausgebildete Fachkräfte entlohnt werden.

Die Ausbildung für Demenzbegleiter beträgt lediglich 160 Stunden. Ich weiß, es werden auch besser ausgebildete Menschen dafür eingestellt, aber das ändert ja nichts an der Stellenbeschreibung und der Eingruppierung im Tarifvertrag. Daher halte ich es für nachvollziehbar, das Demenzbetreuer finanziell unter den Pflegekräften angesiedelt sind.
 
Hallo,
Es sind dann halt 7,60 die Stunde. In manche Einrichtungen wird bestimmt auch das gezahlt was dir zu steht. Es gibt auch die Weiterbildung zum Betreuungsassistenten, Wird von der Familienbildungsstelle angeboten. Die werden viel gesucht in der Betreuung von Senioren. Vieleicht meinen wir doch unterschiedliche Ausbildungen. Ich kann halt nur von meiner Einrichtung berichten. Dort gibt es viele mit einem Schein und die werden nicht gut bezahlt. Ja leider ist das heute so, das einige Fachkräfte als billige nicht Fachkräfte eingestellt werden. Deshalb möchte ich mich gerne noch mal weiterbilden. Ich freue mich auf meine Ausbildung ab April 2012 zur Krankenpflegerin. Dies ist ein geschützter Beruf und man bekommt das was einem zusteht. Was hast du denn gelernt. Wenn Du das gerne machen möchtest also in der Betreuung arbeiten dann mach doch den Kurs mit. Du findest bestimmt eine tolle Stelle die auch so bezahlt wird. Glaube meine Einrichtung ist halt anders. Direkt in Altenheimen kann man dann in der Senioren betreuung arbeiten und die zahlen auch besser. Nur in Wohngemeinschaften muss du oft alles machen. Also Hauswirtschaft, Toillettengänge und Betreuung. Und dafür sind 8 Euro die Stunde mit Schichtdienst nicht VIEL. Liebe Grüße Dani
 
sagt mal warum braucht man eigentlich unbedingt eine fahrerlaubnis?

für den lehrgang finde ich vol *******e, deswegen kann ich wohl den lehrgang nicht machen und es macht mir schon spaß sowas. ich komme aus der hauswirtschaft und da brauchte ich noch nie einen führerschein!!
 
So, nach 2 Jahren als Alltagsbegleiterin im Altenheim ziehe ich Bilanz: Meine Arbeit (75% Stelle) besteht zu ca. 75% aus Pflege- und zu 25% aus Hauswirtschaftsarbeiten. Dabei wird natürlich auch unterhalten und betreut aber eigentlich bin ich faktisch Pflegehelferin und Hauswirtschafterin.Ich begleite ab und zu Bewohner zum Arzt oder verteile das Essen auf den Stationen. Wenn Not am Handwerker ist nehme ich auch mal Hammer oder Pinsel in die Hand. Ich muß sagen, dass ich dabei sehr zufrieden bin weil ich festgestellt habe, dass mir diese Aufgaben besser gefallen als Zeitung vorlesen oder spazierengehen.
 

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