Alkoholentzug

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Hallo!

Danke Karin!! DAS habe ich gemeint,irgendwann wird die beste Schwester müde,wenn man Pat. zum 3,4,5, mal da ist.Und ich spreche mit jedem über seine Sucht und versuche die Hintergründe herauszufinden weil es mich interessiert und die meisten der Pat.geben mehr als bereitwillig Auskunft darüber gerade WEIL ich es nicht so wie einiger meiner Kollegen tabuisiere.
Ich hinterfrage SEHR wohl und ich sagte nur ich habe das GEFÜHL ich bin eine Kellnerin wenn man ständig nach Bier gefragt wird und das noch vor 6 Uhr morgens....das hat nix mit meinem Auftreten zu tun und das verbitte ich mir hier ausdrücklich!!!!!:evil::evil:

Ich rede auch nicht von 1 Flasche Bier mal am Abend,dagegen spricht gar nichts,aber ne Kiste Bier ist dann schon ein bisschen heftig.Ich finde es schlicht und ergreifend nicht richtig Alkohol im KH auszuschenken,zumindestens nicht in diesen Mengen,diese Leute werden einfach unverschämt,je länger sie da sind.

Und außerdem weiß ich sehr wohl das Alkoholismus ne Krankheit ist,bin ja schließlich nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen,abgesehen davon habe ich in meinem Bekanntenkreis schon einiges damit durch und deswegen denke ich schon das ich mir da ein Urteil darüber bilden kann.

Und das mit dem entziehen,wie Karin schon gesagt hat ...es ist nur ein körperlicher Entzug und sonst gar nix,wenn diese Pat. wirklich aufhören wollen müssen sie DANACH an sich arbeiten.....tun aber leider die wenigsten denn ich seh sie immer und immer wieder.

Liebe Grüße :nurse:
 
hallo,

bei uns bekommen die Pat. Distra und Tranxillium. das ist bei uns Standard
 
Bei uns wird jetzt langsam der Entzug mit Tiaprid und Carbamazepin eingeführt. Toleriert aber nicht jeder C2er, die sind schon fixiert auf ihr Distra...
 
Hallo, war im Rahmen der Fwb dieses Jahr auf einer für Alkoholentzug spezialisierten Station. Dort ist ein Score eingesetzt, der sich in somatische u. psychische Entzugssymptome gliedert. Danach wird Distraneurin gegeben, höchtens 2Kps pro 1/2h; bronchiale Verschleimung habe ich nie beobachtet. NW waren allerg. Reaktionen wie Hautausschläge o. Nasenkribbeln. Zusätzlich wurde Carbamazepin zur Anfallsprophylaxe eingesetzt, bei sehr schlechten Leberwerten Tegretal, sowie Tiaprid. Nicht zu vergessen Vit. B1 u. B6 zur Prophylaxe Korsakow Syndrom. Bei prä- bzw. deliranten Symptomatiken wurde auf Bewährtes zurückgegriffen: Haloperidol+ Diazepam. Grüße Thor
 
Mir sind in meiner Laufbahn zwei Pat. mit massiver "bronchialer Verschleimung" nach Ditsraneurin- Gabe begegnet. So massiv das eine Beatmung nötig war.
Danach wurde mit Clonidin entzogen (Chirugie).
In den letzten Jahren wurde umgestiegen auf Haldol und Diazepam im Wechsel (Neurologie). Klappte eigentlich sehr gut.

Für mich stellt sich trotzdem die Frage: Warum muss in der Somatik entzogen werden? Das Problem ist ja nicht der Alkohol sondern die Sucht, die Ausdruck eines falschen Coping- Verhaltens des Pat. ist.Da wird viel Geld und Zeit investiert... und nicht selten schon während der Liegezeit (und das trotz Distraneurin), spätestens nach der Entlassung folgt der Griff zur Flasche.

@maniac Meines Wissens hat Distra ein ähnliches Suchtpotential wie Alkohol. Denkbar wäre, dass der Alkoholiker nach mehreren Entzügen unbewusst auf die Ersatzdroge umsteigt... bis der Alkohol wieder fließt.
Wäre interessant zu wissen, wie Distra im Gegensatz zu all den anderen Mittelchen wirkt.

Elisabeth
 
bei uns gibt es auch nur distra...meistens sind das ehe bei uns durchgangssyndrome.
 
bei uns gibt es auch nur distra...meistens sind das ehe bei uns durchgangssyndrome.

Bei Durchgangssyndromen Distra? Kriegt das Jeder Desorientierte als Standard, bei dem ein Durchgangssyndrom angenommen wird oder wie läuft das?

Aber hier gings ja auch um C2-Entzug...
 
@Kate82, das würde mich auch interessieren, Durchgangssyndrome? Hast du einen psychiatrischen Hintergrund oder wird das auf eurer Stat.einfach so eingeschätzt?
@Elisabeth, Distra hat ein Abhängigkeitspotential,lt. Benkert u. Hippius, deshalb ist zu vermuten, das die Alkoholiker die mehrfach im stat.Entzug sind , auch bewusst Symptome produzieren um an Distra zu gelangen.
 
habe mich jetzt hier angemeldet um zu sagen das ich das was sunair sagt wirklich lächerlich finde.

Sucht ist eine Krankheit!!!
Was sagst du bei einem Krebspatienten der 4,5 oder 6 mal wieder kommt weil der Krebs nicht aus den Körper will..???
Wirst du dann auch müde?
Finde deine Aussage sehr unpassend für jemanden im Pflegeberuf.

Arbeite im Pflegeheim, jemand wie du, der nach ein paarmal müde wird wegen der situation, ist bestimmt auch bei dementen menschen überfordert, da diese ja ständig alles wiederholen wenn sie wirklich pech haben und die demenz weit fortgeschritten ist.

Pflegepersonal sollte sich anders auszeichnen als über ander zu urteilen, sei es VERurteilen oder BEurteilen.
Das darf man nicht und das sollte einem der Beruf auch beigebracht haben..
Leider nicht bei jedem wie man sieht.
Finde das schade...

Deutschland deine Krankenhäuser....
 
Hallo!

Erstmals finde ich es sehr unpassend d.du ohne mich zu kennen , dir anmaßt ein Urteil über mein Auftreten zu bilden.Das ist unhöflich und nicht sehr sachlich!

Zum 2. finde ich das nicht sehr vorbildhaft wenn Pat.sich hier ein Bier nach dem anderen einziehen wenn Besuch da ist.Ich finde das immer ein bisserl peinlich,da wär mir lieber wenn sie ienfach mal zwischendrin ein Tavor bekämen.Ich finde es eben nicht gut wenn Pat.soviel trinken dürfen wie sie wollen,wir reden da nicht von 2 Bier sondern von ner Kiste,ok?

Zum 3.

Ich kann mir sehr wohl ein Urteil erlauben....und ich VERurteile nicht!
Und ich weiß wie schlimm Alkoholsucht ist...aber irgendwo müssen auch Grenzen in der HILFE gezogen werden.
Nur entziehen ohne Therapie hilft gar nix!

Liebe Grüße
:nurse:
Das passiert hier leider immer wieder mal.....
 
Ich arbeite auf der Neurochirgie und bei uns bekommen die PAT. auch Distra,damit sie operiert werden können.Ich finde nach einem Entzug wäre es gut,wenn die Pat. die Einsicht zu einer Langzeittherapie hätten,dann könnten sie alles aufarbeiten,was sie zum Alkohol bewogen hat.
L.G.Enny!
 
also bei uns bekommen die patienten ab unter 1 Promille ...2stdl beobachtungsbogen(p+RR) und 10 ml Distra, dh. wenn der RR nicht unter 120 ist......danach wird das halt immer mehr zurück genommen ..normal...
 
Hallo!

Bei uns ist das Distraneurin in Kapselform weitestgehend von Tiapridex/Tegretal abgelöst worden. Entgiften mit Clonidin oder Diazepam machen wir gar nicht.

Das Tiapridex/Tegretal Schema, was wir haben ist generell erstmal auf eine Woche ausgelegt beginnend mit 4x3Tbl. Tiapridex und 3x100mg Tegretal und dann langsam ausschleichend. Die meisten Patienten kommen mit dem Schema auch gut zurecht, ansonsten wird halt individuell angepasst.

Bei Patienten, wo wir wissen, dass sie mit dem neuen Schema nicht klar kommen, wird auch weiter Distra gegeben. Meist beginnend mit 4x2Kps. tgl. und bei Bedarf an die Situation angepasst.

Die Rückfallquote ist generell leider sehr hoch - insb. wenn nur eine körperliche Entgiftung stattfindet. Von daher sind die meisten Patienten quasi "alte Bekannte".

Jumanji
 
bei uns bekommen sie zur Entgiftung Tranxilium (TX) in angepasster Dosierung. Wenn sie dann 24 Stunden TX-frei sind, werden sie entlassen
 
Huhu,

bei uns wurde früher auch nur mit Distra und Diazepam entgiftet, später fast ausschließlich nur Diazepam und nun gehen alle Alkoholiker im Prädelir sofort auf die Neurologie.
 
Hi Leute
Ich bin seit einem Monat examiniert.
bin seit Oktober in einem Akutkrankenhaus auf einer Inneren auf der unter anderem auch Pat einen Alkoholentzug machen.
Das medikamentöse Schema dort läuft überwiegend mit Distraneurin. Zuerst muss sich der Alkoholpegel gesenkt haben, bevor sie bei uns Distras bekommen, so wollen es die Stationsärzte. Allerdings hatte ich mal gelesen, dass es falsch ist mit der Distragebe zu warten bis sich der Promillewert im Blut gesenkt hat, da genau in dieser Phase Krampfanfälle gehäuft auftreten. Distra soll dies verhindern?!
Naja, jedenfalls beginnt unser Schema mit 2-2-2-2 Kps Distra, bei Bedarf können die Pat. 1-2 Kps Distras zusätzlich haben oder Tranxillium oral. Die Therapie mit Distra reduziert sich dann alle Tage...
Ich finde es sehr undurchsichtig, da keiner so genau von den Ärzten weiß, mit was sie Therapieren sollen. Ich hatte sogar mal eine Pat. mit 4,1Promille auf Station die hatte einen 50mg Tranxilium-Perfusor auf 8.0ml/h laufen und hat zustätzlich Distra und Haldol bekommen.
Manchmal bin ich total verunsichert, in welchen Abständen ich Distras mit Tranxilium oder Haldol geben darf, da mir selbst manche Ärzte keine genaue Auskunft geben können. :gruebel:
 
Ich kenne in unserem Haus von der Suchtstation ein Distra Schema wo nach bestimmten Kategorien die Menge der Gabe angepasst wird (z.B. RR, Tremor, Schweißsekretion usw.). Desweiteren wird bei manchen auch Diazepam verabreicht, da gibt es auch ein bestimmtes Schema (bestimmte Zeitabstände)

Mit der Langzeittherapie ist so eine Sache...es bekommt nicht jeder einen Platz, teilweise werden die auch nicht genehmigt...woran die Krankenkassen das festmachen kann ich leider auch nicht sagen.
 
Wir haben auch x verschiedene Schemata, je nach Doc.

Meistens Distra. 4x2 und dann idR abwärts. Ab und an auch aufwärts.

Selten auch Tiaprid/Tegretal-Schema.


Je anchdem generell ergänzt durch Clonidin(Catapresan), ggf. Lorazepam (Tavor)
 
Hallöchen,
ich habe mal auf einer suchtmedizinischen Station in der Psychiatrie gearbeitet, dort haben unsere Pat. hauptsächlich mit Distra entzogen. Bei leuten bei denen eine Atemwegserkrankung bekannt war hat man Oxazepam bevorzugt. Zusätzlich gab es bei einer poitiven Krampfanamnese Antiepileptika fest oder im Schema dazu. Das Distraschema wurde individuell angepasst, je nachdem wei der RR und das körperliche Befinden des Pat. waren.
 
Da wurde aber ein Thema wieder ausgegraben ;-)
Muss ich doch auch noch meinen Senf dazugeben.

Bei einigen Pat. reichen Vitamine ect., wie Thiamin, Magnesium und Kalium, sowie ein Magenschutz.
Um die Entzugssymptomatik zu mildern geben wir meist Distra oder Diazepam.
Einige Pat. haben allergisch auf Distraneurin reagiert (kommt gar nicht so selten vor). Deshalb: engmaschige Überwachung
Und natürlich Catapresan b. B.

Liebe Grüße!
 
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