Zwangserkrankungen: Leben ohne Ruhe

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Brady

Gast
Hallo zusammen,

letzte Zeit bekommen wir weniger Menschen mit Zwangserkrankungen. Ist es bei euch auch so? Die reine Zwangserkrankung habe ich auch selten erlebt, zumeist mit anderen psychischen Störungen oder Erkrankungen.

Wobei das Maß zu kontrollieren auch ganz in in Ordnung sein kann, kommt immer wieder auf den Leidensdruck an.

Was wäre ein Schrebergärtner ohne ein wenig Zwanghaftigkeit?*gg*. Das ist jetzt nicht böse gemeint.

Stelle dazu mal eine Seite rein....

Zwangserkrankungen: Leben ohne Ruhe - stern.de


Liebe Grüße Brady
 
Schrebergärten stimmt, sonst kann man die Statuten nicht erfüllen.
Zwangserkrankungen:
Ich habe das Gefühl, die kommen immer in Wellen.
Eine Ursache liegt bei der Pharmaindustrie (behaupte ich einfach mal), nämlich wenn die mal wieder ein Drops neu auf den Markt bringen wollen oder ein anderes mit abgelaufenem Patentschutz durch ein modifiziertes ersetzen, wo die Fristen wieder neu laufen.
Entsprechend werden dann die niedergelassenen Ärzte instruiert (oder instrumentalisiert?).
MfG
rudi09
 
Hi!
scheint ja kein so spannendes Thema zu sein.
Ich erlebe Zwangserkrankungen leider häufig mit Sucht kombiniert (finde ich verständlich)... würde ich auch tun in der Hoffnung die Zwänge zu verringern oder zu ertragen... egal welche Droge!
Doch jetzt beginnen die Probleme für die Betroffenen.
nach bestem Wissen und Gewissen oder philosophischer Erkenntnis!!! muss erst die Sucht und dann... der Zwang, Phobie, Depression usw. behandelt werden. Selbst die meisten Einrichtungen für DD mit Verhaltenstherapie verlangen drogenfrei bei Aufnahme.
Ich kann diese Meinung teilen bei jungen motivierten Klienten, oder Klienten mit Erst- bis Zweiterkrankung... "die sollen ihre Ängste und Zwänge noch richtig miterleben bevor sie lernen damit umzugehen" soll wohl auch funktionieren... (find ich ein bisschen veraltet...ist so wie Schlauch schlucken nach Suizidversuch bei Jugendlichen, musste schön unangenehm sein
"als Lehre" oder so) das war aber vor ca. 20 Jahren.
Skeptisch bin ich bei Klienten mit Schwerstabhängigkeit (min 50% des Lebens konsumiert) Sie werden wahrscheinlich nicht in der Lage sein sich ihren Zwängen, Ängsten... zu stellen oder den Umgang mit ihnen zu erlernen ohne ihre geliebte Droge, die sie ja als Dauermedizin genutzt haben... einige auch als Therapie verschrieben bekommen...
Mir gehen leider die Ideen aus! Wie hilft man bei Euch diesen Klienten?
einzige Idee für mich.... Droge reduzieren bei gleichzeitiger Verhaltenstherapie usw. müsste eigentlich von allein aufgehen
mfG
j2
 
Hi,

ich habe bisher insgesamt eher selten Patienten mit Zwangserkrankungen erlebt. Ich denke, dass diese Patienten eher eine ambulante Therapie, im Höchstfall eine tagesklinische Behandlung vorziehen. Eine vollstationäre Behandlung wird vermutlich nur im allerdringendsten Notfall in Anspruch genommen. Aus seiner gewohnten Umgebung zu gehen und nicht unter Kontrolle zu haben, was Zuhause vor sich geht wäre für diese Klientel vermutlich unerträglich.
Viele leben ja auch mit ihren Zwängen - schwierig wird es erst, wenn z.B. ein Kontrollzwang soviel Zeit in Anspruch nimmt, dass kein geregelter Tagesablauf mehr möglich ist. Zum Beispiel wenn man nicht mehr zeitig zur Arbeit kommt, weil man es nicht schafft aus dem Haus zu kommen (zig mal kontrollieren muss, ob der Herd aus ist, kein Licht mehr an, keine brennenden Kippen o.ä.)


LG
 
Hallo zusammen,

ich habe Zwangserkrankte in unserer Tagesklinik erlebt. Kann auch MiChung beipflichten, dass der Zwang oft so ausgeprägt ist, dass der normale Alltag, geschweige eine Berufstätigkeit auszuführen kaum möglich ist.

Habe aber auch Zwangserkrankte erlebt, die kein Suchtproblem hatten, da diese Menschen sehr große Angst hatten vor Kontrollverlust.
Natürlich kann durch diesen hohen Leidensdruck auch eine Sucht entstehen, aber es ist auch immer wieder individuell.

Liebe Grüße Brady
 

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