Wenn das Gehalt nicht zum Leben reicht

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Hallo,
für eine öffentlich-rechtliche Dokumentation bin ich auf der Suche nach Vollzeit-Berufstätigen, die mit Ihrem Gehalt kaum auskommen – z.B. weil sie Kinder versorgen müssen oder wegen hoher Mieten. Es geht in der Dokumentation darum, dass vom Wirtschaftsboom bei vielen Arbeitnehmern nichts ankommt.
Trifft das auf Sie zu? Dann würde ich mich sehr über eine unverbindliche Nachricht freuen. Ich erkläre dann gern näher, was wir vorhaben. Mit persönlichen Informationen gehen wir sehr vertraulich um.

Beste Grüße
Anja Marx
 
Hallo Anja,
Auch wenn in der Presse immer von den "armen Krankenschwestern" geschrieben wird, solltest du im Vorfeld deinen Recherche unterscheiden zwischen Privatwirtschaft (oft Altenpflege) und tarifgebundenen Unternehmen.
Pflegemitarbeiter in tarifgebundenen Arbeitsverhältnissen und Vollzeit-Beschäftigung dürften in deine Suchfunktion nicht fallen.

Ansonsten: Viel Erfolg bei deiner Suche

Einer

P.S. Ich empfehle dir bei den Dienstleistungsunternehmen zu suchen, die beispielsweise in den Krankenhäusern
"out-gesourst" sind. Beispielsweise Reinigungs- und Küchenpersonal. In diesen Bereichen dürften durchaus Menschen arbeiten, die deine Suchparameter erfüllen.
 
Genau, stimme im Großen und Ganzen @einer zu:
Man muß insbesondere zwischen Beschäftigten in der Altenpflege (i. d. R. Alten- und Pflegeheime) und in der Krankenpflege (Kliniken) unterscheiden. Da besteht ein deutlicher Gehaltsunterschied, obwohl das eigentlich nicht gerechtfertigt ist.
Auch zwischen normalen Pflegekräften ("Fachkräfte") und zwischen Pflegehelfern besteht häufig ein großer Unterschied. In dem Fall allerdings gerechtfertigt.
P.S. Ich empfehle dir bei den Dienstleistungsunternehmen zu suchen, die beispielsweise in den Krankenhäusern
"out-gesourst" sind. Beispielsweise Reinigungs- und Küchenpersonal.
:idea: Daran hatte ich jetzt überhaupt nicht gedacht; ich ging von Pflegekräften aus.
Aber es stimmt. Weiteres Beispiel der Fahrdienst.
 
Naja, ganz so stimmt das auch nicht mehr. In manchen Großstädten sind Mieten inzwischen so hoch, das selbst das Tarifgehalt oft nivücht reicht, vor allem wenn Kinder im Spiel sind.
Weil die Städte vor ein paar Jahren ihre Immobilien versilbert haben.
 
Gestern habe ich gelernt, dass es in München zunehmend Polizisten gibt, die in WG-Zimmern unter der Woche wohnen, weil sie zu weit außerhalb wohnen müssen, weil es stadtnah keine bezahlbaren Wohnungen gibt.
Unfassbar.
 
:eek1: Ich geb Dir mal kein "Gefällt mir" dafür, weil das eigentlich nur noch traurig ist... :-(
 
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Naja, ganz so stimmt das auch nicht mehr. In manchen Großstädten sind Mieten inzwischen so hoch, das selbst das Tarifgehalt oft nivücht reicht, vor allem wenn Kinder im Spiel sind.
Ja, leider. Ich bin noch nicht betroffen, weil ich noch keine Kinder habe und mit meiner Zwei-Zimmer-Wohnung absolut zufrieden bin. Aber ich habe einen Kollegen, alleinverdienender GUKKP mit drei Kindern, bei dem es verdammt knapp ist. Er macht immer das Maximum an Nachtdiensten, was gesetzlich erlaubt ist und in den Dienstplan noch reinpasst, weil manche anderen Kolleginnen auch gerne Nachtdienste machen wollen. Dann bekommt er halt die Nachtzuschläge, was die finanzielle Situation zu Hause wenigstens ein bisschen besser macht.
 
Insofern das noch aktuell ist:
Wo ich viele potentielle Gesprächsteilnehmer sehe - sind die Kollegen im ambulanten Bereich, in der stationären Langzeitbetreuung.
Dort gibt es auch mehr andere Berufe, 1-jährige Pflegefachhelfer, 2-jährige Pflegefachassistenten, Betreuungskräfte nach §§ 43b und 53c SGB XI und auch weitere mit einer Ausbildung deutlich unter den 3 Jahren und dementsprechend weniger Gehalt - all jene die ich (abgesehen vom PFH) in der Klinik (noch) nicht habe.
Die sind eine wichtige Stütze des Systems, wird gern übersehen, die Hälfte hat keine 3-jährige Ausbildung, Stichwort Fachkraftquote.
Mir ist schon auch klar, dass es deutlich mehr hermacht, wenn eine Pflegefachkraft in der Akutversorgung (gerne wird ja der Intensivbereich genommen, eine zeitlang war Notaufnahme sehr häufig) zu Wort kommt, die Nöte in den anderen 2 Bereichen, sie sind für die Allgemeinheit und die Medien im allgemeinen iwie weniger interessant.
Facebook "Wir sind Pflege" ist bekannt? Da sind AP, PFH, PFA, BK, Pflegekräfte im ambulanten Bereich - sehr präsent.
Die Gruppe ist aufnahmebereit für beruflich Pflegende UND Angehörigen die pflegen UND Menschen mit Interesse (einfach selber ein Bild machen :-)).
 
Mir ist schon auch klar, dass es deutlich mehr hermacht, wenn eine Pflegefachkraft in der Akutversorgung (gerne wird ja der Intensivbereich genommen, eine zeitlang war Notaufnahme sehr häufig) zu Wort kommt, die Nöte in den anderen 2 Bereichen, sie sind für die Allgemeinheit und die Medien im allgemeinen iwie weniger interessant.
Hm. Also ich hab im Gegenteil eher den Eindruck, daß sowohl in der öffentlichen Wahrnehmung, als auch bei den Politikern, "Pflege" meist mit "Altenpflege" gleichgesetzt wird. Pflegekräfte in Kliniken?? Ach sind das nicht irgendwie "halbe Ärzte", Arzthelfer bzw. Hilfsärzte? Die arbeiten doch gar nicht in der Pflege...:wut: *Ironie aus*.
Trotzdem ist Dein Hinweis auf diesen Bereich natürlich sehr gut. :wink1:
 
Bin ein Landei und werde es auch immer bleiben.Verfolge natürlich auch in der Presse die Wohnsituationen in München,Frankfurt u.s.w mit den immer weiter steigenden Mieten. Warum sind sich den viele zu Schade auf dem Land zu wohnen,warum will jeder in die Stadt? Ist ja nicht in jeder Landregion so,dass es keine Arbeit gibt.(Bitte jetzt nicht mit Teilen Ostdeutschlands argumentieren).Da werden WG Preise für ein Zimmer genannt,da mietet man auf dem Land 3 Zimmer Wohnungen im Neubau.Ich persönlich bevorzuge das Pendeln ,als irgendeinem Miethai das Geld in den Rachen zu schieben und freue mich auf jeden Waldspaziergang,den ich direkt hinterm Haus habe.Klingt evt.Altmodisch.Was ich natürlich auch nicht gut finde,dass jahrzenhnte lange Mieter weggeekelt werden,damit die jungen Snobs ihre Stadtkultur ausleben können.Bitte den Beitrag nicht ganz ernst nehmen,nur mal laut gedacht.
 
Ich kann beide Seiten nachvollziehen.
Ich wohne persönlich wohne auch lieber etwas ländlich, wohne in einem kleinen Vorort einer größeren Stadt, aber eben außerhalb. Die Mieten sind daher im Vergleich zur Innenstadt wesentlich günstiger. Und mir gefällt es besser. Ich wohne direkt zwischen Fluss (inkl. Schafherden auf den Wiesen und dem Deich) auf der einen und Feldern (inkl. Kuhweiden, Pferdekoppeln u.ä.) auf der anderen Seite, der nächste Bauernhof mit Hofladen direkt nebenan, die nächsten Höfe dann keine 2km weg. Nachteil: Ich bin zur Arbeit absolut auf mein Auto angewiesen. Vor dem FD fährt bei mir im "Dorf" (der Ort war ein eigenes Dorf, bevor er in die Stadt eingemeindet wurde) noch kein öffentliches Verkehrsmittel, abgesehen davon, dass ich, wenn denn etwas fahren würde, mit ÖPNV fast zwei Stunden unterwegs wäre, während ich mit dem Auto 20 bis 30 Minuten brauche. Das ist ein guter Kompromiss zwischen meinen Wünschen für den Wohnort und der Länge des Arbeitswegs.
Und deswegen kann ich auch gut nachvollziehen, wenn Leute lieber in der Stadt wohnen wollen. Bessere Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Kindergarten und Schule sowie Freizeitangebote für die Kinder in der Nähe und eben ein kürzerer Arbeitsweg, was im Dreischichtsystem nicht zu vernachlässigen ist. Nach dem ND oder bei kurzem Wechsel von SD auf FD würde ich nicht mehr eine oder anderthalb Stunden nach Hause fahren wollen.
 

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