Ich würd sagen, da gibt`s nen Unterschied.
Mit der Ohrfeige:
als Schüler ist es schwierig, da was zu sagen, denn es steht letzendlich Aussage gegen Aussage. Der Schüler vermutlich gegen die immer gute, ihr Pensum erfüllende PK, um die der Arbeitgeber i.d.R. froh ist, dass sie unter den Bedingungen bei ihm ist. Wer kriegt da wohl eher ans Bein gepinkelt?!
Gibt`s leider in der Pflege und ist nicht umsonst Thema. Hatte es später mal, da sagte der Pat. was von Gewalt, die PK behauptete, es sei nichts gewesen. Ich hab dann mal fett Klartext geredet und werde sowas mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr erleben. Und die Pat. auch nicht.
Mit dem Gewissen:
Ich finde, wenn man hinter was nicht steht, dann muss man Konsequenzen ziehen. Reanimation ist da ein Paradebeispiel.
Es gibt Stationen, z.B. Chirurgie, da wird ja jede Maximaltherapie ausgeschöpft, damit die OP als "erfolgreich" verbucht werden kann. Darauf wird Wert gelegt, insbes. weil im Internet mittlerweile die Mortalitätsraten der einzelnen Spitälter publiziert sind, tragischerweise.
Zumindest wird dann als logische Konsequenz auf Chirurgie alles ausgeschöpft- Reanimation, IPS und alles eingeschlossen. Folglich kommt man auf der Chirurgie eher einmal in die Lage, einer z.B. 95-jährigen älteren Lady die Maximaltherapie angedeihen zu lassen, obwohl diese sich vor der OP evtl. der Tragweite gewisser Entscheidungen NICHT bewusst war.
DAS nenne ich einen Gewissenskonflikt. Und bei so fundamentalen Konflikten hat man auf solch einer Stat. definitiv nichts verloren, wenn man nicht dahinter steht.
Ich denke aber, wenn man ein Problem mit der Arbeitsweise z.B. auf einer psychiatrischen oder Inneren Abteilung hat mit der Art und Weise, wie das Personal mit Patienten umgeht oder auf einer Inneren oder im APH oder sonst wo, dann darf man nicht denken, es ist überall so. Ich denke, dann war die Station definitiv nicht die, in die man später einmal gehört, wenn die in den eigenen Augen nicht das bringen, was man selbst vertretbar für die Pat. findet.
Und verpfeiffen bringt da eh nix, denn die werden trotzdem grad genauso weiterschaffen. Da deckt das Team sich dann meist gegenseitig. Da kann man als einzelner nichts bewirken.
Da hat man selbst dann nix verloren, wenn der Deckel nicht auf den Topf passt.
Jedes Team ist anders, hat andere Schwerpunkte und ethische Auffassungen. Ich denke, wenn man den Umgang mit den Patienten nicht vertretbar findet, dann sollte man schnellstmöglich dahin wechseln, wo man ihn vertretbar hält.