Zu wenig Instrumente vorhanden

Babsi12

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15.10.2008
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289
Beruf
Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
OP
Hallo Leute.

Heute passierte folgendes:
Es waren 6 Eingriffe für Gyn geplant. Davon drei LASH ( lap. Hyst.) und 3 Pelviskopien. Wir besitzen nur 2 Siebe und ein halbes sozusagen ( also da sind Ersatzinstrumente drin oder ältere aber funktionstüchtig) Es war kein Problem. Alle kamen sofort nach dem Eingriff in den Steri. Aber wies so ist. Das passt nicht, jenes a bissl anders. Also reißt man neue auf. Am Ende war es ein Riesenstress alles rechtzeitig zu sterilisieren. Auf die Schnelle wurde vieles vom Steri durcheinander gebracht. Oder vergessen. Man zoffte sich etwas. Schuld ist sowieso irgendwie immer die Schwester. Also ich fühle mich dafür verantwortlich wenn ich instrumentiere. Logisch. Den Op-Koordinator fragten wir ob er nicht etwas daran ändern könnte und dem Arzt( er ist Beleger) sagen, er kann soviele Lapraskopische Eingriffe nicht machen, da nicht genügend Instrumente da sind.
Er redet zwar wir beantragen was. Aber da ist bisher nichts passiert.Kann man da nichts absagen? Geht wohl nicht so einfach??Das Programm kommt 12h vorher per Fax....

Liebe Grüße
 
Kenn' ich.
Jetzt wißt ihr's ja. Also vorher Info an den Operateur: So und so viele Siebe haben wir, danach muss er planen. Mit dem Steri absprechen, wie schnell er das erstgebrauchte wieder sterilisieren kann, zügig und ordentlich entsorgen, dann klappt's schon.
Der Beleger will operieren, also muss er auch zusehen, dass er Instrumente hat.
 
Hi hi.

Ja, das machen wir natürlich. Er weiß das. Angeblich beantragt er ja "schon lange" irgendwas. Überzeugend klingt das natürlich nicht. Da er denke ich mal auch an die Kosten denkt. Das es am Ende doch irgendwie funktioniert weiß jeder. Aber der Schweiß wird unnötig vergossen.

Liebe Grüße

Babsi12
 
Unsere Gyn-Abteilung wird auch von 2 Belegern geführt.Aber da funktioniert das Gott sei Dank meistens rechts problemlos.Wenn die von einer OP mehr machen wollen als wir Siebe haben schieben wir meistens eine andere Gyn-OP dazwischen und der Steri sterilisiert in der Zeit schnell oder falls die keine andere OP mehr zum dazwischenschieben haben dann operieren unsere Chirurgen in der Wartezeit.Ab und an klappt natürlich auch gar nix und der Saal steht während wir warten bis die Instrumente wieder steril sind aber wenn die Beleger dann anfangen zu maulen dann sagen wir: Selbst Schuld,ihr macht den OP-Plan und denn sind die auch schnell wieder ruhig.
Chirurgisch haben wir eigentlich für alles genug Siebe,wenn doch mal etwas benutzt wurde was wir nur 1 oder 2 mal haben und es kommt eine Nachmeldung wofür wir das brauchen dann sagen wir dem OP-Koordinator wann wir weitermachen können und das klappt eigentlich immer gut.
 
Hi Op- Mietze.

Also in der Regel klappt das bei uns auch sehr gut. Leider stellten wir an dem Tag fest, dass nur Laskos zu operieren sind. Wir informierten ihn. Der Steri arbeitete auf Hochtouren. Ein Steri wurde für uns freigehalten. Am Ende waren die so schnell dass sie einfach alles irgendwo in ein Sieb geworfen hatten. Teilweise waren alle Sachen so durcheinander....:knockin:
Ich wollte einfach nur aus dem Fenster springen.

Liebe Grüße
 
Wenn ich das so höre... Dagegen klappt's bei uns doch richtig gut.
Man muss halt vorher immer schon mal gucken, wie geht es am besten, und dem Steri gleich die Info geben, was er vorrangig zu sterilisieren hat.
Die haben sich auch schon beschwert, dass von unserer Seite her chaotisch entworgt wurde. Also, wie immer, jeder muss ein bisschen ab- und dazu tun.
 
Das Problem ist sicher häufiger, als man denkt.aber es lässt sich lösen:gute organisation ist alles.Und jeder muss seinen Teil dazu beitragen,d.h.der operateur muss beim einbestellen der pat. die möglichkeiten und ressourcen in betracht ziehen, die op-leute müssen ordentlich und korrekt entsorgen und die sterileute müssen die instrumente,wenn nötig,bevorzugt behandeln.trotzdem kann es zu mehr oder weniger chaotischen abläufen kommen,wenn sich nicht an absprachen gehalten wird oder eine abt. nicht informiert wird.eine dauerhafte lösung ist mit sicherheit die aufstockung der instrumente. das kostet aber richtig viel geld und man muss überlegen, wie häufig das problem wirklich auftritt.
 
Je mehr Instrumente zur Verfügung gestellt werden, umso mehr wird einbestellt. Und so werden es immer zu wenig sein.

Dem gegenzusteuern bedarf einer guten Organisation, einem rechtzeitigen Einblick in das Einbestellungsmanagement, einem guten Kontakt zu den Ärzten, Außendienstmitarbeitern. und einer gut funktionierenden Einkaufsabteilung.
Evtl. muss die rechtzeitige Anlieferung von Leihsets organisiert und die ZSVA über die zusätzliche Leihsetaufbereitung informiert werden.
Ebenso muss z. B. der Prothesenbedarf oder Materialbedarf ermittelt und ebenfalls eine Leihlieferung geordert werden.

Oder es müssen Patienten umgeplant oder verschoben werden. Wenn man den Engpass rechtzeitig erkennt, sollte das kein Problem darstellen.

LG opjutti
 
Wenn ihr nicht genügend Instrumentarium habt, könnt ihr das auch von Firmen ausleihen.
Das kostet wesentlich weniger, als das Instrumentarium neu zu beschaffen.
Ansonsten muss man das eben anders koordinieren.
Sterilisationsprozesse kann man nicht beschleunigen und wenn man das Personal dort zu stark unter (Zeit)Druck setzt passieren Fehler, die den Arbeitsablauf im OP dann wieder durcheinanderbringen (siehe "verunreinigtes Instrumentarium").
 
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