Zu Fortbildung anmelden ohne Rücksprache

weedgirl

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22.07.2006
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Kann mich meine Stationsleitung einfach ohne Rücksprache bei einer Fortbildung anmelden, die nicht als Pflichtveranstaltung deklariert ist?

Folgende Situation: Ich komme letzten Mittwoch nach 3 Wochen Urlaub wieder zum Dienst und stelle fest. daß ich für morgen zu einer ganztägigen Fortbildung über deeskalierende Gesprächstechniken im Umgang mit anstrengenden Patienten und Angehörigen angemeldet bin.
Da wir den Dienstplan immer erst um den 15. des Vormonats bekommen (wenn er einmal hängt, kann man ja nicht mehr so einfach etwas ändern....), wußte ich vor meinem Urlaub nichts davon. Auf Nachfrage, warum ich da angemeldet wurde, bekam ich Antworten wie "weil wir es für sinnvoll halten", "weil es professionell ist sein Wissen aufzufrischen", "wir können das auch gerne unter vier Augen besprechen" und ein hämisches Grinsen.
Abgesehen davon, daß eine Fortbildung von 7 1/2 Stunden purer Stress für mich ist, weil ich 2 mal durch den dicksten Berufsverkehr fahren muss und demzufolge mehr als doppelt so lange unterwegs bin wie zu normalen Dienstzeiten, Verpflegung mitnehmen muss und auch noch 7 Stunden still sitzen und mir Stoff anhören muss, den ich erstens schon mehrfach gehört habe und zweitens für völlig unrealistisch und praxisfern halte, finde ich auch, daß die Thematik in keinster Weise relevant für mich ist, da ich im Allgemeinen die Ruhe selbst bin, wenn Patienten oder Angehörige aufbrausend reagieren.
Falls ich als Mensch und nicht als Krankenschwester beleidigt werde, was nicht allzu oft vorkommt, meide ich diese Personen zwar soweit möglich, was aber auch das einzige wäre, was man mir als Defizit ankreiden könnte, wenn überhaupt.....
 
Dass deine Stationsleitung dich ohne zu fragen zu einer Fortbildung anmeldet, ist die eine Sache. Aber generell finde ich schon gut, Wissen aufzufrischen oder Wissen dazu zugewinnen. Fortbildung erweitern den Horizont, es ist schön, sich mit anderen auszutauschen und mal über den Tellerrand zu schauen.
Warum wehrst du dich so ? Das Verkehrs-Argument zieht nicht. Ich finde, dass kann man mal in Kauf nehmen. Ist ja nicht jeden Tag.
 
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Ich habe einfach keine Lust, vor wildfremden Leuten irgendwelche unrealistischen Rollenspielchen aufzuführen und mein Verhalten analysieren zu lassen bzw. künstlich zu problematisieren wo für mich überhaupt kein Problem besteht.
 
wo für mich überhaupt kein Problem besteht.

Aber vielleicht besteht für andere ein Problem ? Vielleicht hat deine Stationsleitung Infos, die du nicht hast..

Wovor hast du denn bei den Rollenspielchen Angst ? Das jemand hinter deine Fassade schaut ? Oder dich kritisiert ?
 
Wenn diese Fortbildung zu vollkommen anderen Zeiten stattfindet wie man sonst arbeitet, finde ich den Unmut verständlich. Diese ungefragte verplanen ist extrem ärgerlich. Und ich persönlich hätte auf Rollenspiele auch keinen Bock. Ich kann das gut verstehen.
 
Oft ist es so, dass zu Fortbildungen einzelne Mitarbeiter eines Teams geschickt werden, die im Nachhinein als Multiplikatoren ihr neues Wissen an den Rest des Teams weitergeben. So kann es vielleicht sein, dass bei dir konkret kein Handlungsbedarf besteht, was deine Kompetenzen in Deeskalation angeht. Aber dein gesamtes Team wird davon profitieren, was du ihnen mitbringst.
Natürlich ist es unschön, ungefragt verplant zu werden, aber unüblich ist es nicht. Sprich deine Stationsleitung darauf an, ob es eine Möglichkeit gibt, solche Dinge im Voraus mit den Mitarbeitern zu besprechen, gerade wenn es für dich u/o andere einen Mehraufwand darstellt, daran teilzunehmen.
 
Prinzipiell spricht in meinen Augen nichts dagegen, auch mal so eine ganztägige Fortbildung zu verplanen, ggf. auch gegen deinen Willen, wenn du dich "weigerst".
Aber ohne Absprache finde ich es nicht in Ordnung. Arbeitsrechtlich ist das vermutlich okay. Menschlich und im Sinne des Betriebsklimas aber definitiv nicht. Meines Erachtens muss alles, was anders ist als normale Dienste, abgesprochen werden. Dazu gehören Fortbildungen, Arbeiten am eigentlich dienstfreien Wochenende, Zwischendienste, Dienste auf anderen Stationen etc. Meistens klappt das bei uns auch, nur bei den Diensten auf anderen Stationen gibt es öfters Probleme. Man kommt zum Dienst, und dann heißt es auf einmal: "Du kannst direkt wieder gehen, du musst heute auf Station xy." Ist für keinen von uns ein Problem, auch spontan nicht, wenn es sich um eine andere Kinderstation handelt. Aber wenn man auf einmal in die Geriatrie soll oder gar auf die Beatmungsstation... Da wird man schonmal sauer, wenn man da vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Das heißt nicht, dass wir nicht bereit sind, da mal einzuspringen, aber das sind halt Bereiche, die inhaltlich sehr weit von unserem Stationsalltag entfernt sind. Da möchte man sich vorher einfach ein bisschen drauf einstellen, genau wie du dich gerne darauf einstellen möchtest, wenn du eine Fortbildung machen sollst, die dir inhaltlich nicht zusagt.
 
Arbeitsrechtlich fällt dies in meinen Augen unter das Direktionsrecht des Arbeitgebers. Die Fortbildung findet während der Arbeitszeit statt, der TE entstehen wahrscheinlich keinerlei Extrakosten, "keine Lust" ist kein Argument für Arbeitsverweigerung, und der Aufwand, sich ein Pausenbrot zu schmieren, dürfte als gering eingestuft werden.

Ich verstehe aber den Sinn einer solchen "erzwungenen" Fortbildung nicht, vor allem bei solch einem Thema (Reanimationstraining, Geräteeinweisung, Brandschutzübung wäre was anderes). Selbst in dem Fall, dass die TE sich falsch einschätzt und das Deeskalationstraining nötiger hätte, als sie glaubt - auf die Art hat die Fortbildung wohl kaum Erfolg.

Gelegentlich ergehen Dienstanweisungen dahingehend, dass jeder Bereich einen Mitarbeiter zu einem bestimmten Thema schulen lassen soll, häufig im Zusammenhang mit einer Zertifizierung. Aber wenn dem hier so wäre, sollte man das der TE auch so mitteilen.
 
Auf Nachfrage, warum ich da angemeldet wurde, bekam ich Antworten wie "weil wir es für sinnvoll halten", "weil es professionell ist sein Wissen aufzufrischen", "wir können das auch gerne unter vier Augen besprechen" und ein hämisches Grinsen.
... dann soll Deine Stationsleitung mal Klartext reden und keine blöden Andeutungen machen; sowas kann ich überhaupt nicht verknusen! :x
Abgesehen davon, daß ich es nicht für die „feine Art“ halte, MA einfach ungefragt auf Fortbildungen oder sonstwohin zu schicken, halte ich Fortbildungen aber grundsätzlich für gut - ich hoffe, Du lehnst dann nicht sämtliche Fortbildungen mit dieser Begründung ab?
 
Ich arbeite mehr als 10 Jahre in diesem Haus auf derselben Station und habe mich im Laufe der Jahre freiwillig zu allen Fortbildungen angemeldet, die für mich von Interesse waren und bin bisher noch nie von meiner SL irgendwo angemeldet worden. Ich bin mir ziemlich sicher, daß ich unter den (dienst)alten Kollegen mit die meisten Fortbildungen besucht habe. Auch zu den Pflichtveranstaltungen habe ich mich immer in Eigenregie anmeldet, bis die SL das von einigen Jahren für das gesamte Team übernommen haben, weil sie keine Übersicht hatten.

Jedenfalls wurde mir kein konkreter Grund genannt, warum gerade ich zu dieser Fortbildung muss und je öfter ich meinen Unmut darüber zum Ausdruck gebracht habe, desto höher stieg ihr Belustigunspegel. Richtig professionell, wertschätzend und deeskalierend.
 

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