Zeiterfassung, Abrechnung

Claudia B.

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Hallo, ich habe ins Wespennest gestochen, folgendes ist mir passiert:

Wir haben in der Klinik eine Zeiterfassung und es wird nicht automatisch gutgeschrieben was gut zu schreiben ist, also müssen wir an unsere PDL eine Korrekturzettel schreiben.

Wir sind "eigen"verantwortlich für unsere Zeiterfassung und daher schaue ich ob die Zeiterfassung stimmig ist mit der Gehaltsabrechnung. Ich arbeite in Teilzeit und nur im Nachtdienst.
Es ist sehr unübersichtlich, weil meine Vorgesetzte zum Beispiel Gutschriften an den nicht geleisteten Tagen einträgt.
Dabei ist mir aufgefallen, das mir meine nicht genommene Pause zwar zeitlich gutgeschrieben wurde, aber nicht beim Nachtzuschlag.
Also machte ich nochmal eine Korrekturzusammenfassung (von 3. v. Dezember, 2. v. Januar bis Februar) und legte den Umschlag mit der Anschrift an die PDL XY oder Vertretung.

Nun diese Unterlagen kamen in die Verwaltung und ein riesen Theater wurde gemacht. Der Geschäftsführer freut sich angeblich, weil er jetzt einen Bauern (mich) zum aufhängen hat, denn er will sein gewünschtes Dreischichtsytem oder wieder Nachtrufbereitschaften einführen.
Der Nachtdienst ist seit mehreren Monaten unterbesetzt und wir benötigen hilfe aus dem Tagdienst, zusätzliche Stellen soll es nicht geben, es gibt einige Kräfte die uns freiwillig unterstützen. Wie es nun mal so ist reicht es aber nicht bei Krankheitsausfall und/oder Urlaub auf Dauer.

Der Personalrat sagt immer wir sollen einen Korrekrurzettel schreiben und wir bekommen was uns zusteht und jetzt kommt es:
Nach einer schlechteren internen Zeugnisbewertung (weil ich angeblich einen Brief an den Personalrat und an die Geschäftsführung geschieben hätte wegen der Pausenzeiten) rufe ich den Persoanalrat an und es kommt raus:
- Es gibt eine Absprache mit der Klinikleitung die Pausenzeit gut zuschreiben, aber die Nachtzuschläge nicht, damit man(n) nicht gegen das Ruhezeitengesetz verstößt.
Ja, hallooooo, warum sagt mir das keiner und nur so Halbwahrheiten? Das ist schon Top Secret, weil die Kolleginnen die ich gefragt habe, wissen das nämlich auch nicht.

Dabei gibt es doch per Gesetz außergewöhnliche Fälle und darum bin ich jetzt UNkollegial?
Ich verstehe das nicht, ich weiß jetzt gar nicht wie ich damit umgehen soll.

Claudia B.
 
Gedankenkarussel....

Das Schlimme ist ich werde als Verräterin hingestellt (wir lieben den Verrat aber hassen den Verräter) und dabei fühle ich mich verraten UND verkauft.
Es hat mich vollkommen unvorbereitet getroffen, aber Unwissenheit schützt eben vor Strafe nicht.
Also seelische Wunden lecken und den Kopfmenschen IN die Augen schauen.

Da werden mit den "oberen" (Macht)personen Dinge beschlossen ohne die betroffenen Personen zu informieren (oder nur mit Halbwahrheiten) und dann beschließen das noch Leute die "nicht" in der Pflege arbeiten.
Dabei ist das nur ein "Klein"driss (wobei mir genau das: 2.20 €) zum Vorwurf gemacht wird. Nun gut ich möchte erleben was die Oberen sagen, wenn man ihnen (zum Gehaltsverhältnis) mal still und UNgefragt 22,- € oder 220,- € weniger Lohn bezahlt.

Genau darum ist unser Sytem krank, faule Kompromisse sorgen für horizontale Feindseligkeit und und wir zahlen noch zusätzlich mit unserer Gesundheit drauf.

...., bück dich hoch (von Deichkind)? :dudu:
 
Kann dir leider gar nicht helfen weil ich in einer ähnlichen situation bin. viel glück und kraft und lass dich nit unterkriegen lg
 
Da ich nur ungefähr die Hälfte von dem begreife, was Du da schreibst, versuche ich mal meine Interpretation zusammenzufassen.

Ihr habt eine Zeiterfassungssystem, das aber Überstunden etc. nicht automatisch erfasst, sondern nur solche mit Begründung. Diese Begründung muss von Dir schriftlich verfasst werden und Deine Vorgesetzte (die SL) gibt es dann ins System ein. Kenne ich, ist nicht ungewöhnlich, kann man so machen.

Dir ist nun aufgefallen, dass Pausen im Nachtdienst, die nicht genommen werden konnten (kann ja passieren) zwar als Überstunden verbucht werden, Du aber keinen Nachtdienstzuschlag dafür bekommst. Daraufhin hast Du einen Korrekturzettel an die PDL gesandt, und der schlägt jetzt riesige Wellen.

Frage: Ist diese PDL diejenige, die Deine Überstunden ins System eingibt? Oder hast Du Deine direkte Vorgesetzte übersprungen? Das kommt nämlich nie gut. Ist das das Problem?
 
Danke diselia, ich wünsche Dir auch viel Glück und Kraft.
Mein Problem wird gelöst das ist sicher nur mit welchen "Blut"geld ist noch die Frage.

Hallo Claudia, Du hast es richtig interpretiert.

Frage: Ist diese PDL diejenige, die Deine Überstunden ins System eingibt?
Ja.

Oder hast Du Deine direkte Vorgesetzte übersprungen?
Jein, sie war krank und ich wusste nicht wie lange und darum hatte ich oder Vertretung auf den Briefumschlag drauf geschrieben (irgendwer muss ja schließlich die Korrekturen machen, wusste nur keine wer).

Das kommt nämlich nie gut. Ist das das Problem?
Ich habe es so vermittelt bekommen (vom Personalrat) das der Personalrat und die PDL das extra gedeckelt haben, um den Geschäftsführer "friedlich" zu stimmen. Sie wollten die Diskusion Dreischichtsystem und/oder Nachtrufbereitschaft (wobei da das Problem, bei nicht nehmen können der Pause, so auch nicht gelöst würde) unterbinden.
Das ist doch mein Problem, ich bin mir absolut keiner Schuld bewusst, ich bin voll ins Messer gelaufen (blutet noch).

Ich weiß einfach nicht was das soll, ich kann doch nicht dafür das zu wenig Personal da ist um die kompletten ND`s abdecken zu können
und es gibt nun mal diese (AUßNAHMEN) wo wir keine Pause nehmen können.

Ich verstehe nicht warum ich dann "einfach" auf meinen Nachtzuschlag verzichten soll, wo ich doch von dieser HALBwahrheit nix wusste.
Man (N!) will erzählen das eine (also ich) mit der vorhandenen Lösung nicht einverstanden ist und darum wird s.o. umgestellt.

Tolles Gefühl (zynisch).

Wie verhält man sich jetzt?

Claudia B.
 
Ich verstehe nicht warum ich dann "einfach" auf meinen Nachtzuschlag verzichten soll, wo ich doch von dieser HALBwahrheit nix wusste.
Man (N!) will erzählen das eine (also ich) mit der vorhandenen Lösung nicht einverstanden ist und darum wird s.o. umgestellt.

Ja, aber genauso ist es doch!

Eine solche Sonderregelung ist nur möglich, wenn alle Beteiligten einverstanden sind. Du bist nicht damit einverstanden, auf Deinen Nachtzuschlag bei nicht genommener Pause zu verzichten. Ergo kann man die bisherige Regelung, dass man den einfach unter den Tisch fallen lässt, nicht mehr aufrechterhalten. Und damit muss eine andere Lösung gefunden werden. Die ist jetzt Sache von PDL und Betriebsrat, das ist nicht Dein Job.

Ob Du das vorher gewusst hast oder nicht ist nebensächlich. Wärst Du etwa mit dem Verzicht auf den Zuschlag einverstanden gewesen, wenn Du von der Absprache -die ich für grenzwertig halte - gewusst hättest? Kann ich mir nicht vorstellen.
 
Wärst Du etwa mit dem Verzicht auf den Zuschlag einverstanden gewesen, wenn Du von der Absprache -die ich für grenzwertig halte - gewusst hättest?
Das weiß ich nicht, ich, wir betroffenen sind NIE gefragt worden und das ärgert mich auch.
Ich glaube nicht, nur jetzt, bestimmt nicht, weil es gibt die Lösung und die gab es auch immer, nur wollten sie es "offensichtlich" nicht (Betriebsrat, PDL, Geschäftsführer) annehmen. (Jetzt kenne ich auch noch einen Grund warum die damalige PDL gekündigt hat.)

Auszug:
1) Von den §§ 3 bis 5, 6 Abs. 2, §§ 7, 9 bis 11 darf abgewichen werden bei vorübergehenden Arbeiten in Notfällen und in außergewöhnlichen Fällen, die unabhängig vom Willen der Betroffenen eintreten und deren Folgen nicht auf andere Weise zu beseitigen sind, besonders wenn Rohstoffe oder Lebensmittel zu verderben oder Arbeitsergebnisse zu mißlingen drohen. (2) Von den §§ 3 bis 5, 6 Abs. 2, §§ 7, 11 Abs. 1 bis 3 und § 12 darf ferner abgewichen werden,

1.wenn eine verhältnismäßig geringe Zahl von Arbeitnehmern vorübergehend mit Arbeiten beschäftigt wird, deren Nichterledigung das Ergebnis der Arbeiten gefährden oder einen unverhältnismäßigen Schaden zur Folge haben würden,........

ArbZG - Einzelnorm


Dieses "grenzwertig", ist und war unnötig, außerdem angstbesetzt. Darum habe ich es ja nicht verstanden.
Anstatt im Flüsterton mich mit Halbwahrheiten abzuspeisen, hätte man mir klipp und klar den abgeschlossenen Deal erzählen sollen. Dieses "wir machen etwas verbotenes", ist nicht gut für ein Arbeitsklima und die "Bedrohungen": "Falls ihr nicht so spurt wie wir wollen, dann machen wir euch erst recht das Leben schwer.", geht gar nicht.

Was gemacht werden kann, wird früher oder später eh umgesetzt, nur wurde es so auf dem Rücken anderer verschoben (Zeit gewonnen) und die betroffenen Leute wurden/werden weder materiell, noch sonst wie wertgeschätzt.

Hmmmm...., vielleicht musste es so und jetzt kommen wie es ist, aber schön ist etwas anderes........

Claudia B.
 
Das weiß ich nicht, ich, wir betroffenen sind NIE gefragt worden und das ärgert mich auch.
Es ist Sache des Betriebsrates, solche Vereinbarungen in Vertretung für die Arbeitnehmer auszuhandeln. Er wurde für diese Aufgaben von den Beschäftigten gewählt.

Das ist der Sinn und Zweck von gewählten Vertretern. Der Bundestag fragt ja auch nicht bei 82 Mio. Menschen nach, ob die Abwackprämie, der Euro-Rettungsschirm oder die Finanzierung eines Kernkraftwerks in Brasilien genehm ist.

Stell Dir mal das Chaos vor, das herrschen würde, wenn die Geschäftsführung versuchen müsste, mit Hunderten von Mitarbeitern eine verbindliche Regelung für alle zu finden. Forget it, das würde doch niemals hinhauen.
 
Es ist Sache des Betriebsrates, solche Vereinbarungen in Vertretung für die Arbeitnehmer auszuhandeln. Er wurde für diese Aufgaben von den Beschäftigten gewählt.
Offensichtlich verwählt, schade, Wahlen waren gerade bei uns... zu spät....
Sach ich doch: Verraten UND verkauft!!!!

Das ist der Sinn und Zweck von gewählten Vertretern. Der Bundestag fragt ja auch nicht bei 82 Mio. Menschen nach, ob die Abwackprämie, der Euro-Rettungsschirm oder die Finanzierung eines Kernkraftwerks in Brasilien genehm ist.
Wir sind aber eine kleine Klinik und wenn es nicht im Kleinen klappt, da brauche ich mich auch nicht wundern das es im Großen absäuft.

Stell Dir mal das Chaos vor, das herrschen würde, wenn die Geschäftsführung versuchen müsste, mit Hunderten von Mitarbeitern eine verbindliche Regelung für alle zu finden. Forget it, das würde doch niemals hinhauen.
Bei uns sind es sehr wenige "eventuelle" Betroffene und selbst unsere PDL hat nicht über den kompletten Deal gesprochen (geschweige denn gefragt).
Es wurde beschlossen (eben weil nur ein kleiner Teil betroffen ist) um Zeit zu schinden und "Klein"geld zu sparen (auf den Rücken der KLEINEN, die so auch noch klein gemacht werden).
Das ist nur die Spitze vom Eisberg.
 

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