Wundbehandlung mit Betaisodonasalbe...

geben einen Tropfen Braunol/Braunoderm (ich weiß, dass auf Entzündungen keine färbenden Substanzen aufgetragen werden sollten..) auf die Einstichstelle, ...

Vielleicht magst du dein Vorgehen kurz begründen.

Elisabeth
 
.... PVP-Salben (Betaisadona, Braunovidon, Freka-Cid... wie sie alle heißen, werden fast immer noch von Hausärzten verschrieben. Behandlung mit solchen Salben ist in der häuslichen Pflege sehr oft.
 
Die ehrlichste Antwort ist: "Weil der Hausarzt es so angeordnent hat!"

Aber das wäre wie der verhasste Spruch "das war schon immer so!"

Im übrigen hilft es innerhalb weniger Tage...

Ich werde mal dadrüber nachdenken, warum es helfen könnte...

Anne
 
Jetzt verstehe ich auch wo ihr drauf hinaus wollt...

Octenidinlösung sollte nur zum Säubern und desinfizieren verwendet werden und nicht auf der Wunde verbleiben (obwohl es gerne bei feuchten Verbänden - ist aber ein anderes Thema - verwendet wird).

Braunol/Braunoderm (Lösung) wird an Stelle von Betaisodona-Salbe verwendet, verschmiert und verstopft die Wunde bzw die Einstichstelle nicht, lässt sich gut und gleichmäßig verteilen, die Haut kann unter dem Verband abtrocknen.
 
Fachinformation
Betaisodona Lösung


7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Betaisodona Lösung nicht gleichzeitig mit oder unmittelbar nach Anwendung von Antiseptika auf Octenidin-Basis auf denselben oder benachbarten Arealen verwenden, da es an den betroffenen Stellen zu vorübergehenden
dunklen Verfärbungen kommen kann.

13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Der Povidon-Iod-Komplex ist bei pH-Werten zwischen 2 und 7 wirksam. Die mikrobizide Wirkung beruht auf dem Anteil freien, nichtkomplex gebundenen Iods, welches in wässrigen Salben oder Lösungen aus dem Povidon-Iod-Komplex im Sinne einer Gleichgewichtsreaktion freigesetzt wird. Der Povidon-Iod-Komplex stellt somit gewissermaßen ein Iod-Depot dar, welches protrahiert elementares Iod freigibt und so eine konstante Konzentration des wirksamen freien Iods gewährleistet. Durch die Bindung an den Povidon-Komplex verliert das Iod gegenüber alkoholischen Iod-Lösungen weitgehend die lokal reizenden Eigenschaften.
Das freie Iod reagiert als starkes Oxidationsmittel auf molekularer Ebene vor allem mit ungesättigten Fettsäuren sowie mit leicht oxidierbaren SH- oder OH-Gruppen der Aminosäuren in Enzymen und Strukturbausteinen der Mikroorganismen. Dieses unspezifische Wirkungsprinzip begründet die umfassende Wirksamkeit des Povidon-Iods gegen ein breites Spektrum humanpathogener Mikroorganismen, z.B. gram-positive und gram-negative Bakterien, Mykobakterien,Pilze (vor allem auch Candida), zahlreiche
Viren und einige Protozoen. Bakteriensporen und einige Virus-Spezies werden im Allgemeinen erst nach längerer Einwirkzeit in ausreichendem Maße inaktiviert.
Spezifische primäre Resistenzen gegen Povidon- Iod und auch die Ausbildung sekundärer Resistenzen bei längerfristiger Anwendung sind nicht zu befürchten.
 
Danke Elisabeth!

Gruß Manu
 
@ Elisabeth:
7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln...
war mir - und dem Hausarzt scheinbar auch nicht - nicht bekannt.

Zu Verfärbungen ist es bis jetzt noch nicht gekommen.

Bevor Octenidinlösungen beliebt wurden und wir es für die Patientin verordnet bekamen, dauerten die Infektionen bei der Patientin wesentlich länger an. Nun könnte man bei der nächsten Infektion mal ausprobieren, wie lange es ohne Braunol dauert, natürlich in Absprache mit dem dem Hausarzt.

Danke für die Information!

Anne

Ps.: Eigentlich ging es in der Frage aber auch um Betaisodonasalbe an der PEG. Wie steht es nun da mit? (Dann natürlich auch ohne Octenidinlösung)
 

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