Wie geht IHR mit Tod und Sterben um?

Hallo Liberty!

Ich denke nicht das der Tod und das Sterben zur Rountine wird!
Auch nicht wenn man schon lange in diesem Beruf arbeitet.Zumindest für mich nicht und für die anderen denke ich auch nicht.
Die haben aus Zeitmangel nicht mit dir darüber geredet?
Wenn während der Dienstzeit mal wirklich keine Zeit sein sollte,dann könnte man ja nach Feierabend darüber reden als Beispiel.
Wenn du noch Gesprächsbedarf hast würde ich mich sonst an einen Praxisanleiter/Mentor oder an die Schule wenden....
 
Ging mir bei meinem ersten Toten ähnlich. Ich war noch im Praktikum vor der Ausbildung und mit mir hat auch keiner geredet es wurde nur schnell schnell weitergeschafft und ich kam auch gar nicht zum nachdenken. Erst zu haust ist mir dann wirklich bewußt geworden was eigentlich im Krankenhaus los war. So eine Situation wird immer etwas besonderes sein aber man lernt damit umzugehen und es als einen Teil des Lebens zu akzeptieren. So geht es zumindest mir. Es gehört nunmal dazu ob wir wollen oder nicht, das ist das einzige was schon mit der Geburt feststeht, daß wir irgendwann sterben.
Bei einem Famielienangehörigen ist das allerdings noch mal etwas anderes. Wie ich leider erst kürzlich feststellen mußte kann ich es in dem Fall nicht so leicht als einen Teil des Lebens akzeptieren.
Gruß Janina
 
Hallo Jannien,

ich denke auch das der Tod, dazu gehört zu unserem Leben. Ich empfinde das jemand aus der Familie im sterben liegt oder gestorben ist, auch etwas anderes. Man hat zu dem jenigen eine andere intensive Beziehung.

Wir haben in der Berufsschule die sterbe Phasen durchgenommen und den Umgang mit Sterbenden/Angehörigen und das hat mir viel geholfen. Mir wird oft gesagt ich bin mit zu vielen gefühlen und mit zuviel herz in diesem Beruf und das würde einen auf kurz oder lang selbst zerstören, den der tod eines pat. berührt mich aber eines hat mir es auch gezeigt das viele Menschen mit einem Lächeln einschlafen voller Zufriedenheit, Erlösung, Glück . Man soll seine Gefühle zeigen es ist ein Stückweit auch Menschlichkeit.

gruß Azubimel
 
Hallo,
arbeite seit 4 Jahren auf einer internistischen Station mit einem kleinen integriertem Palliativbereich (3-4 Betten), wobei wir hier v.a. Tumorpatienten betreuen, viele schon in der Terminalphase.
Es gibt Tage auf Station, wo jeden Tag jemand verstirbt, und ich muß immer noch sagen, daß es sehr an die Substanz geht. Zum Glück haben wir ein sehr gutes Team, können alle gut miteinander sprechen und es wird niemand doof angeschaut, wenn Gefühle ausbrechen. Und das ist gut so. Ich finde es sehr wichtig, daß ich jederzeit zeigen kann und darf, wenn mich etwas berührt. Und ich möchte auch weinen können, trauern können, ohne daß mich jemand dafür verurteilt. Schließlich baut man eine Beziehung zu gewissen Patienten auf, und der Tod ist dabei für uns ein trauriger Abschied, aber für den Patienten vielleicht eine Erlösung seines Leidens?!:nurse:
 
Ein weinendes und ein lachendes Auge

Hallo Zusammen! :wavey:

Ich denke, dass es schon etwas anderes ist, ob ein "einfacher" Patient verstirbt, oder es jemand aus Familie oder Freundeskreis ist.

Jedoch denke ich auch, dass man bei versterben eines Patienten traurig sein kann...wie vor mir schon gesagt wurde baut man ja trotz allem eine Beziehung auf, vorallen Dingen, wenn der Patient lange bei einem war und man ihn so auf seinem langen Weg bis zum Sterben begleitet hat.
Da ist es doch normal, dass man nicht gleich ne Party schmeißt, wenn so ein Patient verstorben ist, oder ?

Obwohl ich auch denke, dass man oft mit einem kleinen lachenden Auge darüber sehen kann...nämlich dann, wenn es für de Patienten eine Erlösung war!

Liebe Grüße Sonnenblume :flowerpower:
 
H an Alle.

Das man mit Tot und Sterbenen im Krankenhaus konfrontiert wird,weiß jeder aber jeder geht anders damit um, um es zu verarbeiten.Ich bin noch Schülerin im 2. Lehrjahr habe also noch nicht all zu viele Erfahrungen.Zur Zeit arbeite ich in der Inneren (Gastro).Dort wird man sehr of mit dem Tot konfrontiert.
Musst leider erfahren, dass sich die Schwestern nicht allzuviel um die Schüler kümmern. Wenn ein Pat. gestorben ist wird halt alles "wie immer" gemacht.Es wird nicht drüber geredet. Die notwendigen Sachen gemacht und das wars. Habe manchmal das Gefühl, dass die Schwestern selber nicht damit klarkommen.Wenn man als Schülerin mit dem Thema ankommt, wird man nur in die Ecke geschoben und skeptisch angekuckt. Warum??? Ist das überall so, dass man nicht drüber redet???
Jeder muss irgendwie alleine versuchen damit klarzukommen.
Ich Persönlich gehe an solchen Tagen Joggen oder setze mich stundenlang ans Klawier. Mir würde es aber mehr helfen,wenn man mal im Team drüber redet.Weil auch meine Familie und Freunde damit voll überfordert sind.

Wollte ich einfach mal loswerden.Hoffe habe euch nicht gelangweielt

(wer Rechtschreibfehler findet kann sie behalten :-))))
 
Sterbebegleitung als Geschenk

Sterbebegleitung ist ein Geschenk - wenn wir uns die Zeit nehmen dürfen, die Sterbenden wirklich zu begleiten.
Leider ist das nicht überall möglich, da wird dann Sterbebegleiten, also das Sitzen neben dem sterbenden Menschen, als Zeitverschwendung gesehen. Aber Sterbebegleitung ist etwas unglaublich Kostbares, für den sterbendenMenschen + für die BegleiterIn.

mein Literaturtipp zu dem Thema: "Leben, bis wir Abschied nehmen" von Elisabeth Kübler - Ross
 
eigentlich ein "schönes" Thema

Hallo,

wie oben schon mehrmaligst erwähnt finde ich auch, dass wirkliche Sterbebegleitung ein Geschenk für beide Parteien ist. Was aber wie gesagt auch extrem wichtig ist, ist eine Art Supervision für Pflegepersonal, vor allem auch, weil der Tod viel zu sehr tabuisiert wird. Ich zum Beispiel hab auch erst in meinem letzten Einsatz gelernt offen über dieses Thema zu reden, weil das die erste Station war, wo offen darüber gesprochen wurde.
Anderes Beispiel: Ich arbeite ehrenamtlich beim Rettungsdienst. Erst kürzlich wurde ich angesprochen, ob ich nicht in einem neu gegründeten Kriseninterventionsteam mitarbeiten will. Dort ist Supervision aolle zwei Wochen PFLICHT.
wäre in größeren Abständen evtl auch für Krankenhäuser sinnvoll.

Grüße Peter (Freund von ~Sarah~)
 
Moin,

also ich persönlich habe selten das Gefühl des "belastet seins", wenn ein Patient stirbt ( und finde das auch nicht abgebrüht oder irgendwas, es ist halt so ) - nur für jemanden ( Schüler ) der das noch nicht oft gesehen/erlebt hat gibt es nix schlechteres, als eine Station, wo nicht darüber gesprochen wird bzw. man nicht direkt auf denjenigen/diejenige eingeht und mit ihm/ihr darüber spricht.
Auch das Versorgen von Verstorbenen - wenn mir ein Schüler sagt, er könne das nicht, dann zwinge ich ihn/sie niemals - irgendwann ist man soweit. Dies ist eine von diversen Sachen während der Ausbildung, die Zeit brauchen und die Sensibilität vom Pflegepersonal fordern.

so long,

Cys
 

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