Wenn FDP-Chef Christian Lindner auf Krankenpfleger trifft (Aktuelle Stunde, WDR)

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Krankenschwester, Studentin Pflegewissenschaft
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Geriatrische Rehabilitation
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Unrecht hat er ja nicht. Oder wer will einen noch teureren Gesundheitssektor? Wer hat nicht Anfang des Jahres geschimpft, als der KV-Zusatzbeitrag für die KK wieder anstieg?
Verkauft hat er sich allerdings schlecht...
 
" die fdp ist für mich keine partei die sozial politik macht ! "
" letztendlich tut die fdp für mich nichts ! "

soweit die ersten beiden beiden eingangs- statments....

nun denn - wir werden sehen, was die grosse koalition, denn darauf läuft es meiner einschätzung nach hinaus, für die pflegekräfte "tun wird" !
 
Solche Aussagen wie zur fehlenden "Effizienz" lassen mich schon aufhorchen ...
 
...Soll was heißen?

Dass ich es unverschämt finde, bei angesprochenen Problemen in der Pflege, konkret: wenn mehr Personal gefordert wird, damit zu antworten, dass das Problem in der Effizienz des eingesetzten Personals liege oder liegen könnte (so konkret wird er ja in dem kurzen Ausschnitt nicht).
Darin steckt für mich die indirekte Unterstellung, beruflich Pflegende würden nicht wirtschaftlich genug arbeiten und/oder ihre Arbeitskraft nicht zur Gänze ausschöpfen. Und das wiederum ist etwas, das meinen Erfahrungen im Alltag absolut nicht entspricht.
 
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Ohne jetzt noch mal reingeschaut zu haben, glaube ich nicht dass er von ineffizientem Personal spricht, sondern die Effizienz der Häuser auf Prozessebene anspricht.
 
Unrecht hat er ja nicht. Oder wer will einen noch teureren Gesundheitssektor? Wer hat nicht Anfang des Jahres geschimpft, als der KV-Zusatzbeitrag für die KK wieder anstieg?
Verkauft hat er sich allerdings schlecht...
Der hat sich nicht nur "schlecht verkauft", sondern er und seine Partei tun absolut NICHTS für unsere Profession.
Und was die Kosten betrifft, da darf man sich ebenfalls bei seiner Partei bedanken, denn irgendwo muß die Kohle für Steuergeschenke für Hoteliers oder die Pharmabranche ja herkommen.
Und wenn er auch noch behauptet, es wäre ja nicht gekürzt worden, dann ist das einfach nur Augenwischerei:
Der Pflege wurden Stellen gekürzt, das ist Fakt. Wenn diese Kohle an andere Stellen umverteilt wurde, dann haben WIR ja nichts davon.
Dann behauptet er, in den Kliniken des privaten Sektors sei die Versorgung angeblich "mindestens so gut"... das bezweifle ich in dieser Pauschalität, abgesehen davon geht das alles auf Knochen der MA - siehe z. B.
Asklepios-Kliniken: Der kranke Konzern - SPIEGEL ONLINE - Wirtschaft
Ex-Chefarzt rechnet ab: "Im Krankenhaus ist der Mensch kein Mensch mehr" - SPIEGEL ONLINE - Wirtschaft
- super!
Leute, laßt euch doch nicht von dem seinen Parolen einseifen!! :roll:
 
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nun denn - wir werden sehen, was die grosse koalition, denn darauf läuft es meiner einschätzung nach hinaus, für die pflegekräfte "tun wird" !
Die haben sich bisher auch nicht allzu sehr mit Ruhm bekleckert, aber es muß jedem in der Pflege klar sein, daß eine Regierung mit Beteiligung der FDP für uns GAR NICHTS tun wird - im Gegenteil!
 
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ist gerade mal einen halben monat her, dass dieser videoklipp hier im forum erschien:

Martin Schulz und die Krankenschwester (Monitor, WDR)


mal davon ausgeangen, dass die richtigkeit der darin enthaltenen aussagen einer verifizierung standhalten mögen, kann man dann, auf eine zynische art, zusammenfassend sagen, dass die fdp dann zwar nichts für die pflege tun wird, aber die spd die situation für die pflegenden sogar verschlimmert hat!

der heilige st. martin wird zwar nicht müde, die gerechtigkeit für die " kleinen leute " zu propagieren und bemüht daher, fast schon in inflationärer art und weise, gerade die krankenschwester als projektionsfläche seines " neuen " gerechtigeitswahlkampfes. was aber konkret von dieser partei zu erwarten ist, hat sich mir persönlich noch nicht erschlossen !

ich gebe zu, dass ich gerade diesen fdp-thread hier missbrauche, um mein feindbild spd zu forcieren, aber ich kann gerade nicht anders ( man möge es mir doch bitte nachsehen :rolleyes::rolleyes::rolleyes: )
 
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@Tante Doll
Danke für den Link, war bisher an mir vorbei gegangen. :wink1:
Naja, so ganz nachvollziehen kann ich jetzt aber nicht, warum jetzt ausgerechnet die SPD Dein "Feinbild" ist... nicht falsch verstehen, ich will die jetzt nicht hochjubeln oder so, es wundert mich aber doch, warum eigentlich immer der SPD die negativen sozialen Entwicklungen der letzten Jahre angelastet werden, während an der Union und insbesondere an Frau Merkel, die dafür mindestens (!!!) genau so verantwortlich waren, nichts "kleben bleibt" - Stichwort "Teflonkanzlerin"! :wink:
Und klar sein muß, daß z. B. Pflegekammern (um nur mal ein Beispiel zu nennen) mit der FDP definitiv nicht zu machen sind, z. B.
FDP kritisiert Einrichtung einer Pflegekammer
FDP bremst Bayerische Pflegekammer erst einmal aus - www.bffk.de
 
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vielleicht liegt es daran, dass ich persönlich bei keiner anderen partei eine so starke diskrepanz zwischen offizieller präsentation und gelebter wirklichkeit empfinde.

bei der cdu beispielsweise erwarte ich von vornherein nicht viel anderes !

aber hier geht es ja primär um die fdp und sollten uns auf diese konzentrieren ( ich weiss, ich weiss, ich selbst habe ja die spd ins spiel gebracht :mrgreen: )

auf der offiziellen homepage der fdp sind unter der rubrik gesundheitspolitik folgende ziele zu entnehmen:


  • Die Wahlfreiheit zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung unabhängig vom Einkommen
  • Mehr Wettbewerbsmöglichkeiten für gesetzliche Krankenkassen
  • Die Budgetierung im Gesundheitswesen abschaffen
  • Mehr Freiheit und Fairness im Apothekenmarkt
  • Die freiberufliche Selbstverwaltung stärken
  • Die Unterfinanzierung der Krankenhäuser beenden
  • Digitale Anwendungen im Gesundheitswesen ausbauen –bei hohem Datenschutz- und -Datensicherheitsniveau
  • Die Altersmedizin in Forschung und Lehre stärken

da ist jetzt, oberflächlich betrachtet, wirklich erst mal " nichts " dabei, was irgendwie positiv relevant für pflegekräfte wirkt.

aber vielleicht wäre es mal interessant, die einzelnen punkte näher zu betrachten und zu analysieren?

vielleicht kann man ja da doch etwas entdecken, was unserer zunft zugute kommen könnte?
 
auf der offiziellen homepage der fdp sind unter der rubrik gesundheitspolitik folgende ziele zu entnehmen:


  • Die Wahlfreiheit zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung unabhängig vom Einkommen
  • Mehr Wettbewerbsmöglichkeiten für gesetzliche Krankenkassen
  • Die Budgetierung im Gesundheitswesen abschaffen
  • Mehr Freiheit und Fairness im Apothekenmarkt
  • Die freiberufliche Selbstverwaltung stärken
  • Die Unterfinanzierung der Krankenhäuser beenden
  • Digitale Anwendungen im Gesundheitswesen ausbauen –bei hohem Datenschutz- und -Datensicherheitsniveau
  • Die Altersmedizin in Forschung und Lehre stärken
Hm, wenn ich mir die einzelnen Punkte so betrachte...
"Die Wahlfreiheit zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung"... von privater Krankenversicherung halte ich eh nix, ist ein Anachronismus der abgeschafft gehört.
Oder "Die Budgetierung im Gesundheitswesen abschaffen". Hm, steht da auch, wie genau sie sich das vorstellen?
Und was bedeutet "Mehr Freiheit und Fairness im Apothekenmarkt"?
So geht es mir bei einigen der Punkte, müßte man mal wissen, was genau gemeint ist.
Einige Sachen erscheinen mir auch als recht populistische Forderungen, die nix kosten - "Digitale Anwendungen im Gesundheitswesen ausbauen". Kann man ja als Politiker leicht mal fordern, umsetzen dürfen das andere. Kommt mir vor wie die Forderung einzelner Politiker, daß Pflegekräften "endlich anständige Gehälter gezahlt werden sollen" - wohl wissend, daß das Sache der Arbeitgeber ist, also kann man das ja leicht mal fordern.
 
warum jetzt ausgerechnet die SPD Dein "Feinbild" ist... nicht falsch verstehen, ich will die jetzt nicht hochjubeln oder so, es wundert mich aber doch, warum eigentlich immer der SPD die negativen sozialen Entwicklungen der letzten Jahre angelastet werden, während an der Union und insbesondere an Frau Merkel, die dafür mindestens (!!!) genau so verantwortlich waren, nichts "kleben bleibt"

Nicht ganz unverständlich.
Nun ja, die "Reformpolitik" der Agenda 2010 ist primär auf dem Mist der SPD unter dem "Genossen der Bosse" gelaufen und im Rahmen der aktuellen Mehrheitsverhältnisse in der GroKo und den Länderparlamenten wären in der laufenden Legislaturperiode zumindest bereits wichtige, eindeutige Weichenstellungen zur Rücknahme einiger Fehlentwicklungen in diesem Bereich möglich gewesen. Aktuell ergeht sich die ehemalige Arbeiterpartei in Werbeveranstaltungen zugunsten eines Kanzlerkandiaten, der schon fast zwanghaft hochgeschrieben wird.
Da greift auch der Verweis auf die "Teflonkanzlerin" leidet zu kurz - wie Volker Pispers so schön sagte "Wenn das die Merkel gewusst hätte..."

"Die Wahlfreiheit zwischen gesetzlicher und privater Krankenversicherung"... von privater Krankenversicherung halte ich eh nix, ist ein Anachronismus der abgeschafft gehört.
Dem schliesse ich mich vollumfänglich an!

auf der offiziellen homepage der fdp sind unter der rubrik gesundheitspolitik folgende ziele zu entnehmen:

Ich rate hier einmal zu einem möglichst vorurteilsfreien Blick auf das Konzept, dass "die Linke" im Bereich Gesundheitspolitik vertritt. Wer dabei schon zu Beginn mit der Aussage "Wer soll das bezahlen?!" antritt, möge bitte 'mal ganz intensiv darüber nachdenken, was z.Zt. an Aufstockungen im Bereich "Wehretat" geplant ist.
Da kann das Gesundheitswesen noch ordentlich zulegen und "Verschwendung" ist im letztgenannten Bereich in den letzten Jahren nicht wenig ausgeprägt und stets spektakulär.
Und auch die berühmten Altlasten der "SED-Nachfolgepartei" sind schrecklich relativ, wenn man die teils massiven Skandale, Fehlentscheidungen und post-45-Entwicklung der anderen Parteien bedenkt.

Zur oben genannten Beitrag.
Respekt vor den KollegInnen, die hier offen ihren Hut in den Ring geworfen haben (!) - schliesslich saßen sie an einem Tisch mit einem Politprofi, der als Parteichef im Hintergrund noch aktives coaching durch ein Beraterteam hat.
Gerade deswegen braucht es bei solchen Gelegenheiten allerdings Gesprächspartner, die nicht nur sehr authentisch herüberkommen und auch Gefühlslagen transportieren können (die Menschen "an der Basis"), sondern Fachleute aus Forschung, Lehre und Praxis (gerne mit Titel und akademischem Abschluss) die einen Politiker mit dem schlimmsten konfrontieren, was möglich ist - zitierfähige, durch offizielle Veröffentlichungen gestützte Fakten.
Beispiele hierfür sind z.B. die Profitorientierung von an der Börse notierten Unternehmen mit teils abnormen Gewinnmargen und -erwartungen (hier greift nebenbei das Scheinargument des FDP-Vorsitzenden bzgl. "guten" und "schlechten" privaten Trägern völlig daneben) und der reale Abbau von Pflegefachpersonal in den letzten 10 Jahren bei gleichzeitiger Arbeitsverdichtung. Alles mess- und belegbare Grössen!

Dem schon fast kindlichen Festhalten der FDP an dem "der Markt regelt sich von alleine" - bzw. "Privat vor Staat"-Dogma kann man öffentlich nur mit unangenehmen Wahrheiten begegnen (siehe z.B. nachdenkseiten.de), denen man dann nicht mehr mit billigen Floskeln ("...da kommen wir nicht zusammen") entfleuchen kann.

Abschliessend ist ein wenige Minuten dauernder Beitrag ungeeignet, eine komplexe Thematik zu durchleuchten - was auch nicht versucht wurde.
Mir fällt allerdings in den letzten Wochen jedoch eine deutlich vermehrte Medienpräsenz von FDP-Vertretern in allen möglichen Formaten auf, die durch die tatsächliche Wählerbeauftragung der Partei nicht gerechtfertigt wird.
PR im Vorwahlkampf eben...
 
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