Was tun wenn ein Team den Dienstplan ablehnt?

http://www.bwr-media.de/themen/pers...e-sie-jetzt-ueberstunden-richtig-anordnen.php
Ganz so einfach ist das Anordnen von Überstunden nicht.
Es reicht nicht aus, sie einfach mal so in den Dienstplan hineinzuschreiben.
Wenn die gesetzlichen Vorraussetzungen für die Anrodnung nicht vorliegen und
der Arbeitnehmer dann unter Druck gesetzt wird, dann ist das im rechtlichen Sinne
sogar Nötigung.
Klingt gut, ist auch so... jedoch arbeiten wir doch fast alle unter Tarifverträgen inkl betriebsvereinbarungen. Darin ist das geregelt. Und dann: geht auch Überstunden im Dienstplan anordnen...
 
Klingt gut, ist auch so... jedoch arbeiten wir doch fast alle unter Tarifverträgen inkl betriebsvereinbarungen. Darin ist das geregelt. Und dann: geht auch Überstunden im Dienstplan anordnen...

Ich bezweifel mal ernsthaft, dass es in vielen Kliniken Betriebsvereinbarung zur Anordnung von Überstunden gibt. Die Interessenvertretung die sowas unterscheibt gehört getreten, es sei denn, dass die Vereinbarungen in der BV dermaßen zu Gunsten des AN sind, dass es für den AG eher ein Nachteil wäre Überstunden anzuordnen.
 
Ich hab das schonmal erwähnt und es ist auch kein Geheimnis:

sgn Ampelkonten/Langzeitkonten sind in Krankenhäusern eher die regel, als die Ausnahme. Und damit sind Überstunden (sowie auch Minusstunden) legitim!
 
Ich hab das schonmal erwähnt und es ist auch kein Geheimnis:

sgn Ampelkonten/Langzeitkonten sind in Krankenhäusern eher die regel, als die Ausnahme. Und damit sind Überstunden (sowie auch Minusstunden) legitim!
Ich habe davon noch nicht all zu oft gehört.
 
Seltsam eigentlich. Steht in den AVR schon lange drin (wie lange weiß ich nicht) - in den öffentlichen tarifverträgen würd ich also gefühlsmäßig behaupte, hat es noch einer Eintritt gefunden... Da ich aber nie öffentlich gearbeitet habe, kenne ich mich da Null aus.
 
Hm, also ich würde in folgender Reihenfolge agieren:
-Die Ärzte übernehmen die Tätigkeiten, die in ihren Zuständigkeitsbereich fallen, natürlich innerhalb einiger Tage. Die Oberärzte und Chefs tun das, was ihr gemacht habt, die Assistenzärzte anleiten.
-Ihr macht das notwendige, kein Patient soll einen Dekubitus bekommen etc.
-Alles was nicht eure Aufgabe ist, macht ihr nicht.
Zieht ihr das einige Tage konsequent durch dann fällt denen schon eine Lösung ein wie:
-Zeitarbeiter
-Springerpool
-Bettenreduktion dann kann man weniger Leute einsetzen und niemand muß 3 Wochenenden arbeiten.
Überstunden auszahlen lohnt sich auch nicht immer, wenn du Steuerklasse 5 hast ist das echt ein Verlustgeschäft...
Teilzeitkräfte denken sich was dabei Teilzeit zu arbeiten, sie versorgen Kinder, pflegebedürftige Angehörige, oder studieren. Sollten sie dazu nicht mehr in der Lage sein, werden die mit den Füßen abstimmen (kündigen).

Wenn eure Stationleitung vor dem Burnout steht und sich die Krankmeldungen häufen dann wird irgendwann der Groschen fallen hoffe ich.
Ich wünsche Dir Kraft und Durchsetzungsvermögen. Wie gesagt, in dem Krankenhaus in dem ich arbeite hat man auch mal versucht "eben mal" 40 Stellen einzusparen. Was rauskam könnt ihr euch denken...
Natürlich waren die Patienten "not amused" und da es in München mehr als genug Krankenhäuser gibt gingen die dann auch woanders hin.
Die Pflegekräfte haben auch ihre Arbeit den veränderten Personalschlüssel angepasst und auf einmal wurde nach und nach der alte Stellenschlüssel wieder hergenommen und wo das nicht passierte blieb alles so wie beschrieben...
 
Hallo und schönen Abend!:wavey:
@joerg: Wenn du tatsächlich im Betriebsrat und noch bei ver.di bist, müsstest du eigentlich wissen, dass der AG/Leitung sehr wohl Ü-stunden anordnen kann.
Aber nur 2 Std. täglich und auch nur für 6 Monate/Jahr. Desweiteren gilt diese Regelung nur für besondere Situationen. Der Betriebsrat muss darüber informiert werden und kann dem zustimmen (was er aus betrieblichen Gründen auch machen wird), wenn es kein Dauerzustand ist.
Trotzdem ist der AG angehalten, solche Arbeitsbedingungen wie von "sonnie" beschrieben, möglichst bald zu verändern!!

Beste Kontrolle geben Arbeitszeitkonten, dort wird jede Ü-stunde vermerkt und auch mit entsprechenden Zuschlägen festgehalten.

LG opjutti:wavey:
 
:wavey: ich finde @aquarius Vorschläge sehr konstruktiv,DAS hilft Dir weiter.
Der Oberarzt gehört mit ins Boot geholt, unerfahrene Ärzte brauchen ein vernünftiges Einarbeitungskonzept und es ist SEIN JOB sich darum zu kümmern.Schließlich "fahren"die Intensivstationen das meiste Geld ein,das sollte doch in seinen Interesse liegen,das die Intensivpatienten weiter gut versorgt sind.
Neugierig bin:Welche Aufgaben übernehmt Ihr denn??
Vlt hilft auch ein Gespräch mit allen MA und einem Coach in Sinne von Deeskalation-Supervision.
Wie verliefen denn die letzten Stationsbesprechungen?Man hat das Unglück doch kommen sehen!
Wenn man seine MA nicht ernstnimmt,gehen sie. Arbeiten können sie schließlich fast überall.
PDLs kommen mir immer öfter vor,als hätten sie nie in der Pflege gearbeitet...oder wüßten nicht,wie das ist:nach 1o Diensten 2 Tage frei und ähnliches.
Bei meinem Arbeitgeber werden Dienstplanänderungen "einspringen" oder Diensttausch der 96h zuvor erst bekannt wird, mit einer Zulage von 50%vergütet. Das gibt wenigstens einen finanziellen Anreiz, obwohl Geld nat nicht die Erhohlung ersetzen kann,die man braucht. Aus meiner Erfahrung zieht das Wort "dienstverpflichtet" viele gelbe Zettel hinter sich her...:evil1:
 
Hallo erstmal und vielen dank für die zahlreichen Antworten!
Also, seit Ende Oktober 2010 schreiben wir regelmäßig Überlastungsanzeigen, diese gehen an die PDL, die MAV , die Geschäftsleitung sowie die CÄ.
Mitte Dezember gab es mit den oben genannten Personen ein Gespräch.Die Teilnahme der MAV wurde seitens der Geschäftsleitung geduldete aber nicht gebilligt, sietdem hält diese sich mehr oder weniger, eher mehr raus!
In diesen besagten Gespräch wurden einvernämlich Absprachen getroffen.Als da wären: -ständige Anwesenheit eines intensiverfahren Arztes mit der Aufgabe junge unerfahrene Ärzte ein zuarbeiten und an zu leiten
- ständige Erreichbarkeit der zuständigen Oberärzte
- Übernahme ärztlicher Tätigkeiten seitens der Pflege nur in Notfallsituationen und /oder ärztlichen Engpässen

Die Geschäftsführung beendete das Gespräch mit den Worten: " Ich will keine Überlastunganzeigen mehr lesen, für so was habe ich keine Zeit!"
Umgesetzt wurde bis dato nur, das ein OA ständig erreichbar ist.
 
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@joerg: Wenn du tatsächlich im Betriebsrat und noch bei ver.di bist, müsstest du eigentlich wissen, dass der AG/Leitung sehr wohl Ü-stunden anordnen kann.
Aber nur 2 Std. täglich und auch nur für 6 Monate/Jahr. Desweiteren gilt diese Regelung nur für besondere Situationen. Der Betriebsrat muss darüber informiert werden und kann dem zustimmen (was er aus betrieblichen Gründen auch machen wird), wenn es kein Dauerzustand ist.
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In dem Fall scheint es aber ein Dauerzustand zu sein, da würde ich als BR und ich denke nicht wenige BR-Mitglieder sehen das aus so, keiner einzigen Überstunde zustimmen. Wieso sollen die MA für das Organisationsverschulden des AG gerade stehen. Die Situation in diesem Fall ist ja schon lange bekannt und wird vom AG ignoriert. Die Frage die sich mir in diesem Fall stellt, wieso hat der BR bislang noch nichts unternommen?
 
Hallo intensivotter:wavey:!

Hoffentlich lasst ihr euch von solchen "Drohungen" nicht abschrecken.
Eine Frechheit von eurer Geschäftsführung. :-?

Also weiter Überlastungsanzeigen schreiben.:wink:
Ihr habt schließlich auch keine Zeit eure Ärzte anzulernen.
Ihr braucht eure Zeit, um die Patienten zu versorgen!!

Ich wünsche euch viel Kraft und Durchhaltevermögen, ansonsten hilft nur
CIAO!!:wavey:
LG opjutti
 
Hallo opjutti!:wavey:

Nein, wir lassen uns nicht unterkriegen und schreiben weiterhin fleißig Überlastungsanzeigen, die natürlich auch an die Geschäftsführung gehen.
Seit heute morgen haben wir die ärztlichen Tätigkeiten dahin abgeben, wo sie auch hin gehören- zu den Ärzten!:sdreiertanzs:
 
Super intensivotter:sdreiertanzs:!:zunge:

Weiter so, ich drück euch die Daumen:daumen::daumen::daumen:

LG opjutti
 
Hallo Intensivotter,
dennoch würde mich interessieren WELCHE Arzttätigkeiten ihr übernehmt, darauf bist leider bisher nicht eingegangen!

Wie schon von vielen mehrmals darauf hingewiesen, würde ich sie konsequent verweigern, auch bei Ärztemangel.
Arzt darauf hinweisen was noch an ärztlicher Tätigkeit anliegt und schriftlich Dokumentieren, mit Namen des Arztes bei Nichterledigung und ebenso liegen lassen.

Kein Arzt würde dir jemals bei einem Mangel an Pflegekräften, in irgend einer Weise helfen bei pflegerischen Tätigkeiten.

Viele Grüße,
Sanne
 
Guten Morgen!
Ich zähle jetzt mal auf, welche ärztliche Tätigkeiten wir übernehemen.Aus unserer Sicht sind es ärztliche Tätigkeiten, vielleicht seht ihr es ja anders.
-Viggos legen, wenn der Arzt es nicht kann auch AV-K`s
-komplete Übernahme des Beatmungsregime; inkl.kinetischer Therapie
-selbstständiges Weaning und NIV
-Coolgrard,IABP,CVVH etc.;sobald diese Geräte angeschlossen sind ünbernehmen wir den Rest,heißt teilweise die Einstellung,steuern die Gerinnung etc.
-Ernährungsregime
-Ausgleich der Elektrolyte,BZ,etc
Das ist jetzt nur das, was mir spontan eingefallen ist.Aber uns die meiste des Dienstes beschäftigt.Zwischen durch versuchen wir den Patienten irgendwie noch pflegerisch zu versorgen
LG intensivotter
 
In diesen besagten Gespräch wurden einvernämlich Absprachen getroffen.Als da wären: -ständige Anwesenheit eines intensiverfahren Arztes mit der Aufgabe junge unerfahrene Ärzte ein zuarbeiten und an zu leiten
- ständige Erreichbarkeit der zuständigen Oberärzte
- Übernahme ärztlicher Tätigkeiten seitens der Pflege nur in Notfallsituationen und /oder ärztlichen Engpässen


Habt ihr das schriftlich ?
 
Sehen wir es mal positiv, einen Punkt habt ihr umgesetzt, seid konsequent dann klappt es auch mit den anderen. Und das ein Personalchef keine Überlastungsanzeigen mehr sehen will...:eek1: Wenn das so ist, dann sollte er die Bedingungen schaffen.
Ihr bringt dem Haus eine Menge Kohle ein und die danken es euch, indem sie euch am ausgestreckten Arm verhungern lassen!
Oder, falls ich was nicht mitbekommen habe, bekommt ihr für eure Mehrbelastung irgendwas, Poolgelder, Studiengelder, Zuschläge?
Fordert einfach etwas, denn wenn ihr immer nur funktioniert und selbst daran kaputt geht, wird sich an der Situation nichts ändern...
Ach und immer erst alles pflegerische am Patienten machen, bevor ihr wieder alle Arbeiten macht, für die sich keiner zuständig fühlt und kommt euch der Dienstschluss zuvor, Pech für die anderen und komme mir nicht, die Patienten nehmen Schaden, das tun sie schon, indem ihr eure eigentliche Arbeit hintenanstellt und das macht kaum eine andere Berufsgruppe...
 
Zuletzt bearbeitet:
So kenne ich es in Überlastungszeiten aus unterschiedlichen Kliniken in Deutschland:

  • Prioritäten setzen
  • Das Wichtige vom Unwichtigen unterscheiden
  • Das Wohlbefinden von Patient und Pflegekraft beachten und nicht das der Kollegen, die ja etwas sagen und motzen könnten
  • Pflegerische Maßnahmen situativ durchführen
  • Ärztliche Maßnahmen situativ durchführen und ganz klar nicht delegierbare Aufgaben: ABLEHNEN !!!!!
  • Bettplatzcheck, Überwachung, Medikamente nach Anordnung, lagern und Dokumentation sind das Allerwichtigste überhaupt.

Denn es gibt nichts Schlimmeres, als dabei den Patienten durch Überlastung und Hygienemangel zu schädigen.

Schon am Anfang der Schicht planen:

Welches Tagesziel habe ich?

Ebenso ist in solchen Situationen darauf zu achten, dass die Ärzte ihren " Egon" druntersetzen. Vorallem akurat mit der richtigen Zeit- und Mengenangabe z.B. bei Medikamenten schriftlich ihre Anordnungen dokumentieren. Da risikiere ich gerne das Gemotze der Ärzte. Ich bin da knallhart geworden und lasse in diesem Punkt keinerlei Diskussion zu, denn sie müssen sich auch an eine korrekte Dokumentation halten, genauso wie wir.


Das Problem der Pflegekräfte in Deutschland ist es tatsächlich, dass mehr für die Kollegen/innen gearbeitet wird, als für den Patienten. Also auch lernen mal etwas liegen zu lassen. Ich empfehle dies im Team offen anzusprechen, was eine Minimalanforderung darstellt. Das ist unglaublich wichtig. Das Team kann das viel besser nachvollziehen, denen wird der Druck ein bisserl genommen und das Team wird eher zusammenhalten auch in harten Zeiten. Sie sind eher bereit mit dem Vorgesetzten zu verhandeln, als wenn es so belassen wird.

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass eine Überlastungsanzeige und selbst bei Reaktion des AG`s oft nur eine kurze Besserung eintritt, denn die Sofortlösungen können sie sich leider auch noch nicht aus den Rippen schneiden.

Aber an Eurer Stelle würde ich kein Stück mehr einspringen und die Verantwortung schriftlich nach oben abwälzen. Das ist sogar wichtig, dass Du das als Leitung weiterleitest und zwar nicht zu spät. Denn ansonsten heißt es hinterher: Organisationsverschulden. Sie sind daran schuld und wir wussten ja nix davon u.s.w. Das mit den Überlastungsanzeigen finde ich sehr konsequent und richtig. Also nur Mut und Kopf hoch.
 
...
Die Geschäftsführung beendete das Gespräch mit den Worten: " Ich will keine Überlastunganzeigen mehr lesen, für so was habe ich keine Zeit!" ...

Wieso fühlst du dich da angesprochen. Er hat Maßnahmen festgelegt, die offensichtlich net erfüllt werden. Das würde ich in die nächste Entlastungsanzeige mit einbringen.

Wer will euch den Mund verbieten?

Die Delegation ärztl Tätigkeiten muss ja vom AG abgesegnet sein. Gibt es da eigentlich ein Schriftstück, wer selbständig weanen darf, wer die Kompetenz zum Einstellen von Parametern hat? Da geht es ja ev. auch um haftungsrechtliche Aspekte fürs Haus.

Wie schon geschrieben: keine einfache Entlastungsanzeige abgeben sondern so konkret wie möglich werden. Nur Fakten benennen. Emotionen vermeiden. Also net mit der "arme Pat. leidet darunter" argumentieren.

Udn vor allem: net aktuell alles möglich machen. Damit führt man sich selbst ad absurdum. Denn was heute geht, hat auch morgen zu gehen. Mit sowas kommt man schnell in den Verruf der Jammerlappen von Station X.

Elisabeth
 
Hallo und guten Abend!

Mein Mitarbeiterstab beträgt 21 Mitarbeiter, wo von 60 % Teilzeitkräfte sind.Seit Oktober 2010 ist der Pflegdienstleitung bekannt,das wir ab dem 01.03.2011 2 offene Stelle haben werden.Diese werden erst ab dem 01.07. besetzt.

Das sind zwei offene Stellen für vier Monate bei einem Team von 21 Mitarbeitern. Das ist eine Minderbesetzung von 4,35%, die maximal zwei zusätzliche Dienste pro Monat je Mitarbeiter ausmachen dürften.
Es ist bereits beschlossen, dass ab 1. Juli die Stellen wieder besetzt sind.

Das sind echte Probleme...!

Gruß KGK
 

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