Wann Tropfen stellen?

naine

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11.07.2006
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Ort
Wilhelmshaven
Beruf
exam. Gesundheits- und Krankenpflegerin
Hallo,

ich habe während meiner Ausb. gelernt das man Tropfen ( z.B. MCP, Novalgin etc.) erst kurz vor der Gabe stellt.

In der Praxis sieht das, wie ich festgestellet habe aber oftmals anders aus.
Bei meinem jetzigen Arbeitgeber werden die Tropfen für 3 Schichten vom Nachtdienst gestellt.
Auf Nachfrage bekam ich die Antwort, da ja Deckel auf die Becher kommen, wäre das sogenannte Verfliegen des Wirkstoffes kein Thema mehr, da die Flaschen ja auch zugeschraubt sind:gruebel:

Was meint Ihr dazu?
 
hi,

also ich kenn es nur so, dass die Tropfen erst kurz vorm Verabreichen gestellt werden. Alles andere fände ich auch nicht rechtens... Wer weiß schon, was für Tropfen sich wirklich in den Bechern befinden, wenn man sie nicht selbst gestellt hat? (ohne hier Kollegen was böses unterstellen zu wollen!!!)

Tabletten lassen sich kontrollieren, aber Tropfen?

Gruß, Morningstar
 
Hallo!
Also es ist auf jeden Fall nicht okay, das Tropfen Stunden vorher gestellt werden. Da trotz Deckel der Wirkstoff verfliegt (schon alleine weil sie so lange verdünnt sind) außerdem möchte ich nicht unbedingt jemanden etwas geben, wo ich garnicht 100prozentig weiß was es ist(weiß manns) denn auf einer Seite steh ich schließlich dafür gerade wei ich sie verabreicht habe!Also nach den Qualitäts-Richtlinien ist das Verfahren bei euch nicht Rechtens!!!

Lieben Gruß
Jessi
 
Morningstar schrieb:
Wer weiß schon, was für Tropfen sich wirklich in den Bechern befinden, wenn man sie nicht selbst gestellt hat? (ohne hier Kollegen was böses unterstellen zu wollen!!!)

Tabletten lassen sich kontrollieren, aber Tropfen?

Bei uns auf der Station wurden Tbl. immer aus dem Blister gedrückt und in das Tagesdosett gegeben, somit war das Tbl. kontrollieren auch nicht gerade einfach. Manche haben sich nochnicht mals die Mühe gemacht überhaupt mal einen Blick drauf zu werfen.

Tropfen würde ich immer direkt vor der Verabreichung stellen, nicht schon Std. vorher, ob mit oder ohne Deckel!
 
Ich würde Tropfen auf jeden Fall stellen und sofort verabreichen. Ich habe es auch so gelernt, dass der Wirkstoff nach kurzer Zeit verfliegt. Und außerdem kann es ja auch zu Verwechslungen kommen, wenn man die Tropfen lange stehen lässt und ein Anderer sie dann verteilt. Ngozi
 
Der Wirkstoff verfliegt ist ein wenig zu simpel ausgedrückt.
Kommt immer darauf an, wie die Tropfen aufgebaut sind. Viele benötigen eine alkoholische Basis, damit die Wirksubstanz überhaupt gelöst ist. Also eher das Gegenteil von Wirksubstanz verfliegt. Der alkoholische Anteil verfliegt sehr schnell, vor allem bei den jetzigen Temperaturen. Die Wirksubstanz kristalliert dann oft aus und ist nicht mehr lösbar, denn nachgefüllt wird meist mit Wasser.

Also somit Tropfen immer direkt nach dem Stellen auch an die Patienten ausgeben.
 
hey...

bie uns werden die tropfen unmittelbar vor dem austeilen gestellt. sinn dahinter: sie werden nicht vergessen; der sie stellt, verteilt sie auch; die wirkung wird nicht vermindert.

kenne es aber auch von anderen stationen, dass sie im nachtdienst gestellt werden. und die kollegen lassen sich ungern umstimmen, den stationsrhythmus zu ändern.....
 
Hi,

ja das kenne ich auch so, dass man die Tropfen erst kurz vor dem Verteilen stellt, so würde es auch in den meisten Einrichtungen gehandhabt und wenn es mal nicht so der Fall ist,muss man sich diesem ja nicht anpassen, ich würde auf jeden fall die Tropfen selbst stellen, wenn andere meinen sie müssen es anders machen, sollen sie es tun, aber es ist immer der verantwortlich, der es am Ende verteilt, also sollte diese Person auch entscheiden wie sie es handhabt....
 
Hallo, ich kann dem nur zustimmen, Tropfen dürfen erst kurz vor dem Verabreichen gestellte werden, schon wegen der Kontrolle. Bei einer Qualitätsprüfung würde alles andere bemängelt werden.
 
Ich stelle die Tropfen immer Unmittelbar bevor ich sie austeile. So wurde es mit auf Station beigebracht.
 
naine schrieb:
Hallo,

ich habe während meiner Ausb. gelernt das man Tropfen ( z.B. MCP, Novalgin etc.) erst kurz vor der Gabe stellt.
Manche Medikamente (AFAIR z. B. Novalgin) reagieren auch mit Licht. Da hülfe dann auch ein noch so dichter Deckel nicht :|

Ulrich
 
bei uns werden die tropfen gestellt, wenn der patient zur med-ausgabe kommt.
 
Manche Medikamente (AFAIR z. B. Novalgin) reagieren auch mit Licht. Da hülfe dann auch ein noch so dichter Deckel nicht
Das ist richtig, aber dieses Faktum interessiert noch nicht einmal die Krankenkassen. Wenn in der ambulanten Pflege z.B. 3x tägl. Novalgintropfen verordnet sind, genehmigt die Kasse natürlich keine 3 Einsätze, sodaß man gezwungen ist, diese Unsitte mit dem Vorstellen zu betreiben.

Wobei mir gerade der Gedanke kommt, explizit mit Bezug auf die Lichtempfindlichkeit den nächsten Widerspruch zu tippern. Bin mal gespannt, was dann passiert.
 
Warum Tropfen erst unmittelbar vor dem Verteilen vorbereitet werden sollten:

- Hygiene, je länger das Medikament bei Raumtemp. steht, desto schneller können sich Bakterien ausbreiten.
- Lichtempfindlichkeit des Medikaments, manche Medikamente zerfallen unter Lichteinfall recht schnell.
- Sauerstoff/Luft kann das Medikament zersetzen.
- Verwechslungsgefahr bei unzureichender Kennzeichnung

Sonnige Grüsse
Narde
 
hola,
thema tropfen... mir wurde gesagt, dass die tropfen beim patienten in das becherchen kommen.Gut- das war ein einsatz in der psychatrie,aber ich habe mir das so angewöhnt und fahre ganz gut damit.
ciao
 
Hallo,

ich habe im Rahmen der Ausbildung nun zwei Nächte auf der Chirurgie absolviert. Und da wurde das mit dem Tropfenstellen anders gehandhabt.
Die Frühmedikation wurde um kurz vor zwölf gerichtet. Und da habe ich angesprochen, das man laut Schule Tropfen erst kurz vor dem Verteilen richten dürfe. Die Antwort die ich da bekam hat mir fast den Boden unter den Füßen weggezogen. Die Tropfen werden jetzt gerichtet, weil sie ja auch jetzt an die Patienten in die Zimmer verteilt werden. Und es wäre korrekt, das man sie erst kurz vor dem verteilen richten dürfe.
Deckel kommen übrigens garnicht auf die Becher.
Aber das die Patienten die Medikamente erst rund acht Stunden später einnehmen, das wird garnicht beachtet.
Vor allem ist es in den zwei Nächten auch vorgekommen, dass die Patienten nicht wußten, dass nun Medikamente im Becher auf ihrem Nachttisch stehen und die haben ihn dann umgeschmissen, als sie was trinken wollten.

Felonia
 
felonia schrieb:
...Die Frühmedikation wurde um kurz vor zwölf gerichtet... Die Tropfen werden jetzt gerichtet, weil sie ja auch jetzt an die Patienten in die Zimmer verteilt werden. Und es wäre korrekt, das man sie erst kurz vor dem verteilen richten dürfe.
... lass mich raten - das machen wir schon immer so? oder das ist halt so?:kloppen: :kloppen: :kloppen:
Sorry - offtopic

Sonnige Grüsse
Narde
 
Genau das.
Es ist schon seit 30 Jahren so und wird sich nicht ändern.

Ich wußt nicht, wie ich mich verhalten soll. Einerseits stimmt sie mir zu, andererseits macht sie es falsch.
 
Hallo!
Also es ist auf jeden Fall nicht okay, das Tropfen Stunden vorher gestellt werden. Da trotz Deckel der Wirkstoff verfliegt (schon alleine weil sie so lange verdünnt sind) außerdem möchte ich nicht unbedingt jemanden etwas geben, wo ich garnicht 100prozentig weiß was es ist(weiß manns) denn auf einer Seite steh ich schließlich dafür gerade wei ich sie verabreicht habe!Also nach den Qualitäts-Richtlinien ist das Verfahren bei euch nicht Rechtens!!!

Lieben Gruß
Jessi

Nein du stehst dafür nicht gerade, weil der Nachtdienst das in der Kurve abhaken muss wenn es gestellt wird...
 
Durchführungsverantwortung, schon mal gehört? Ich muß für das grade stehen, was ich verabreiche. Ganz gleich, wer es gestellt und abgezeichnet hat. ICH muß mich überzeugen können, was ich dem Patienten da gebe. Seh ich zumindest so. Davon ab daß der Thread uralt ist und es in einem anderen Bereich schon einen mit dem Titel gibt. Vielleicht mag das jemand zusammenführen?
 

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