Hallo Lillebrit,
also an der Klinik, an der ich gearbeitet habe, haben die ganz normalen, einfachen Ärzte um es mal so auszudrücken, also die ohne Facharztausbildung, genauso viel verdient wie ich jetzt als Dipl.-PP. Aber vielleicht ist das auch von Klinik zu Klinik ein wenig anders.
Zu Deiner Ausbildung: Ich würde mich mit 2600€ wahrscheinlich nicht zufrieden geben an Deiner Stelle, denn Du hast ja echt eine mehr als gute und umfassende Qualifikation. Mach das Deinem Arbeitgeber klar und fordere auch ein entsprechendes Gehalt dafür, das hast Du wirklich verdient! Ist zwar kein türkischer Basar, aber mit Deiner Qualifikation hat das "Feilschen" auf jeden Fall Wert! Lass Dich auf keinen Fall auf unter 2600€ ein, für weniger kannst Du auch als Krankenschwester weiterarbeiten, das wäre sicher viel stressfreier!
Und zu Deiner Frage: Ich habe das sehr unterschiedlich erlebt! An meiner jetzigen Schule gibt es momentan noch mehr weitergebildete Lehrkräfte, allerdings stellen sie niemanden ohne Studium mehr ein, Berufserfahrung hin oder her. Dabei nehmen sie aber auch andere Pädagogen (Berufspäd., Soz.-Päd.,...) und eine Psychologin haben wir auch. Ein einer anderen Schule, an der ich auch eine Stelle hätte haben können, wäre ich die einzige Studierte gewesen. In meinen praktischen Semestern war es ebenfalls sehr unterschiedlich. Im ersten Praktikum war es ungefähr halbe-halbe, aber das war an der Holly-Schule in Heidelberg, da war das anders weil die ja die Ausbildung schon anders organisiert hatten. Das zweite Praktikum war an einer der klassischen "Zwergschulen", da gab es niemanden mit Studium und auch niemanden, der ein Studium ernsthaft in Erwägung gezogen hätte. Dafür aber eine zweite Praktikantin, die noch die Weiterbildung zur Lehrerin für Pflegeberufe zuende gemacht hat. Sie hat im gesamten Großraum Stuttgart keine Stelle an einer Krankenpflegeschule bekommen, weil sie dort scheinbar nur noch Hochschulabgänger einstellen. Ist ja auch praktisch wenn man die FH quasi direkt vor der Tür hat! Flächendeckend würde ich nicht sagen, aber bei meinen Vorstellungsgesprächen hatte ich schon den Eindruck, dass die Schulen lieber Hochschulabgänger einstellen, vielleicht aber auch ein bisschen aus unsicherheit heraus weil sie immer noch nicht so recht wissen wie das zu verstehen ist in dem "neuen" KrPflG? Ich weiß es nicht! Aber ich glaub die Tendenz zu studierten Pflegepäds ist schon ziemlich eindeutig. Ich denke auch, dass es ein bisschen auf die einzelnen Schulen ankommt, manche scheine ja eher "abzuwarten" was noch alles passiert, auch hinsichtlich Curriculumentwicklung und so weiter, andere hingegen sind sehr innovativ, interessiert, mit dabei und arbeiten an den neuesten Entwicklungen mit. Letztere haben wahrscheinlich eine höhere Quote studierter Lehrkräfte könnte ich mir vorstellen. Aber ist nur eine Vermutung. Und die geographische Lage spielt vielleicht auch noch mit rein, denn wo es eine Hochschule gibt gibt es auch viele Abgänger. Und da natürlich nicht alle zu einem Wohnortwechsel bereit sind gibt es sicher Ecken in Deutschland, die noch lange auf studierte Pflegepädagogen warten können könnte ich mir vorstellen. Für eine wirklich flächendeckende Ausstattung der Schulen mit Hochschulabsolventen gibt es meiner Meinung nach zu wenige Hochschulen.
Hast Du schon eine Vorstellung für ein Diplomthema? Und wohin zieht es Dich nach dem Studium? Und wo studierst Du überhaupt?
LG Anika