Unzufrieden...

Crizzy

Stammgast
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06.07.2006
Beiträge
339
Ort
LA, Bayern
Beruf
GKP
Akt. Einsatzbereich
Diabetologie, GastroEnterologie, Geriatrische Komplextherapie
Hallo....

...ich muss mir mal den "Frust" von der Seele schreiben und vielleicht hat irgendwer ein paar Tipps für mich.

Ich bin jetzt im ersten Kurs seit Oktober, meinen Ersteinsatz hatte ich auf der Onkologie. Nach kurzer Eingewöhnungsphase hats mir dort super gefallen, das Team war klasse und ich hab ziemlich viel gelernt in den 14 Wochen. Meine Beurteilung war überdimensional, das Team und ich waren vollends zufrieden mit meiner Arbeit. Denke ich kann sagen dass ich meine Arbeit wirklich gut gemacht hab, auch schwierige Dinge ziemlich schnell gelernt hab und mir selten ein Fehler unterlaufen ist.

Jetzt bin ich seit 2 Wochen auf der Urologie eingesetzt. Das Team ist solala, neben einigen sehr netten und "schülerfreundlichen" Schwestern gibt es allerdings noch einige die "hintenrum" gerne reden was mir persönlich kein gutes Gefühl gibt.
Der Stationsablauf ist insgesamt ruhiger als in meinem vorigen Einsatz, die Patienten sind zumeist relativ fit und benötigen sehr viel weniger Hilfe als auf der Onko.
Nun zu meinem eigentlichen Problem dass mir immer mehr Sorgen bereitet:
Ich hab das Gefühl ich kann mich nicht in den Stationsablauf eingliedern, bzw. hab ich Probleme damit mich umzustellen weil alles total anders läuft. Ich bin total unsicher und dementsprechend unterlaufen mir auch ständig Fehler, was mich total deprimiert und unzufrieden macht.
Sei es dass ich die Vitalzeichen am falschen Tag einschreibe, ATS falsch abgemessen hab, verschmutzte Bettwäsche übersehe...lauter Kleinigkeiten die mir noch nie passiert sind bisher. Ich stell mich im Moment wie der 1. Mensch an.
Hab natürlich Angst dass mich das Team für völlig unnütz abstempelt, aber davon abgesehen ärgert es mich selber dass ich so trottelig bin. Und ich hab einfach keine Ahnung worans liegt :weissnix:

Morgen ist wieder ein Tag den ich in Angriff nehme, mal sehen wies läuft...

Danke fürs zuhören :wavey:

lg
 
Hallo Crizzy,

erstmal KOPF HOCH.
Ich versetzte mich erstmal in meine Schülerzeit zurück! Ich war grad 16 als in meinem Ausbildungshaus mein Berufsvorbereitendes Praktikum angefangen habe auf einer inneren. Alle total nett wie bei dir. Hab dort auch das erste halbe Jahr meiner Ausbildung gemacht und war nach einem Jahr fast ein alter Hase auf der Station. Dann kam ich im zweiten Semester auf die Gefäßchirurgie mit IMC! Und da fing es genauso an!!!
Man ist so an die andere Station gewöhnt, aber es nutzte ja nix.
Ich hab nach meinen ersten Tag dort meine Mama angerufen und gesagt da geh ich nicht mehr hin. Und sie sagte KOPF HOCH UND DURCH DA.

Das habe ich auch gemacht ich habe noch mehr Power gegeben als auf der vorherigen Station und siehe da es hat geklappt! Und zum Schluß hat es mir so gut gefallen das ich alle Chirurgie Stunden dort und auch mein Examen dort absolviert habe.

Mein Trick, ich habe immer zu mir gesagt "die haben auch alle mal klein angefangen und was die können, kann ich auch!"

Also hab ich mich auf den Hosenboden gesetzt und nur Power gegeben auch wenns manchmal schwer war. Aber so bin ich gut über die Ausbildung gekommen.

Das jemand ne Abneigung gegen Schüler hat wird immer so sein, und die Leute ändert auch keiner mehr!

Kleiner Tipp: sprech die jenigen drauf an von denen du weißt das sie über dich reden. Ob sie ein Problem mit dir haben, meistens sind die jenigen dann so schockiert das sie dann besser mit dir umgehen.

Halt durch

Gruß TinaG:
 
Danke Tina, es tut gut zu hören dass es nicht nur mir so geht. Und ich beiß mich da auf jeden Fall durch, weil das mein absoluter Traumjob is :) Das Schlimme is einfach dass ich selber mit mir unzufrieden bin, aber ich werd das schon packen. Ich kenn mich einfach so "kopflos" selber nicht....

Vielleicht brauch ich auch nur mal Urlaub, sind ja mittlerweile doch schon ein paar Monate ohne länger als 4 Tage am Stück frei, damit mit Dienstmarathon gespickt....zehrt vielleicht auch an der Substanz :verwirrt:
 
Da hab ich auch noch ein TIP nehm dir mal einen Tag und mach einen Beautytag
 
Was vielleicht noch ein Punkt ist, Innere Stationen, ich denke, da kann man
die Onkologie, wenn es eine Onkologie ist, wie ich sie kenne, mehr oder weniger
dazurechnen sind was ganz anderes als chirurgische Station, wo die Urologie ja
wohl dazu zählt. Es gibt wirklich denke ich die Leute, denen das eine oder
das andere nicht liegt. Ich hab selbst lange gebraucht, um mich in die
Chirurgie mit der ewigen OP Fahrten Hetze einzugewöhnen. Und die vielen
Aufnahmen/Entlassungen, die ich auf der Inneren auch nie so erlebt habe
wie auf der Chirurgie.

Gib dir ein bisschen Zeit dich einzugewöhnen. Es ist noch kein Meister vom
Himmel gefallen. Auch ist keine Station mit der anderen vergleichbar, auch
wenn man nach einer guten Erfahrung gerne noch weitere davon hätte.

Ich selbst bin letztlich nach dem Examen in der Chirurgie geblieben, obwohl
ich die größeren medizinischen Anforderungen der Inneren manchmal etwas
vermisse... (also Herz/Kreislauf/Gastro/Nephrologie Kenntnisse und Wissen über
diese ganzen Medikamente, Chirurgie ist da schon sehr fachspezifisch manchmal)
 
Hallo.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, wovon Du sprichst.

Ich habe intern die Station gewechselt. Habe 5 Jahre in der Gerontopsychiatrie gearbeitet und habe in die "Allgemeine "gewechselt.
Das war wirklich hart.
In "meinem" Bereich, war ich top fit.
Als ich dort anfing, kam ich mir völlig unbeholfen vor und alles lief schief.
War mir sogar unsicher, ob ich den Kaffee in die Kanne schütten darf:lol1: und selbst dabei hab ich mich schusselig angestellt. Ich lief rum, als wüsste ich noch nicht einmal meinen eigenen Namen....Doch das hat sich dann schnell wieder gegeben.
Ich hab es einfach "offen" gemacht und habe super Rückhalt bekommen und mich dann schnell eingelebt.
Ich habe einfach akzeptiert, das ich noch nicht 100 Prozent geben konnte, sondern erstmal mich einarbeiten muss, um wirklich ne volle Unterstützung sein zu können.
Ab da an, war der "Knoten"geplatzt:o Und lerne immer noch jeden Tag Neues dazu.
Das wird schon. Kopf hoch
Lg
 
Hallo!

Wollte mal eben "Rückmeldung" geben, da ich letzte Woche mein Zwischengespräch hatte.
Die erste Frage war, wie ich mich selbst einschätze und ehrlich wie ich nunmal bin hab ich gleich mal losgelegt mit eben diesen Dingen die mich im Moment ziemlich (an mir) stören. Meine Praxisanleiterin hat ganz gespannt gelauscht und meinte dann nur:
"Das gesamte Team ist sehr zufrieden mit Dir und es gibt keinerlei (!) Kritik von Seiten der Station." Da war ich erstmal baff und glücklich zugleich.
Mein Beurteilungsbogen is echt überdimensional....
Ich bin froh dass das Team meine "Durchhänger" gar nicht als solche gesehen hat, jetzt hab ich erstmal 4 Wochen Urlaub und danach geh ich frisch ausgeruht wieder an die Arbeit.

lg und danke für die aufmunternden Worte :)
 
Mach dir da keine Gedanken...wir Schüler müssen uns in den drei Jahren ja schließlich ständig an einen anderen Ablauf gewöhnen. Jede Station regelt ihre Dinge anders und es ganz klar, dass einem da am Anfang noch solche Dinge passieren. Dass man mal etwas vergisst oder übersieht kann einem auch nach 10 Jahren noch passieren... nur dass man sich nach 10 Jahren nicht mehr so die Gedanken drüber macht. Als Schüler hat man immer noch im Hinterkopf alles möglichst perfekt machen zu wollen, zwecks Beurteilung und auch um von den Mitarbeitern der jeweiligen Station für seine Arbeit geschätzt (und zur Abwechslung auch mal gelobt!?) zu werden.
Jeder braucht ne gewisse Einarbeitungszeit...lass dich nicht hetzen!
Und wie du siehst... alle bedenken waren völlig umsonst :):rocken:

Viel Spaß, Glück, Erfolg in deiner weiteren Ausbildung :)
 
Danke nochmal für euer gutes Zureden und wisst ihr was - ihr hattet (natürlich) Recht :)

Mein Urologie-Einsatz is vorbei, hab mich im Team auch ganz gut eingelebt, mein Abschlussgespräch war total in Ordnung, sie waren sehr zufrieden mit mir so wie sie es auch beim Zwischengespräch gemeint haben.
Zurückblickend kann ich sagen dass ich wirklich zuviel Erwartungen in mich selber setze, was andere oft gar nicht so sehen (Bsp. trottelig....)
Aber ich hab wirklich gemerkt dass mir das "chirurgische" nicht so ganz liegt, wie Sufenta schon sagte: Aufnahmen/Entlassungen, meist die gleichen OP's, ziemlich schnell wechselndes "Klientel"....
Bin jetzt seit 3 Wochen wieder auf einer Inneren mit Schwerpunkt Onkologie, allerdings nicht "Endstation" sondern die, welche die CA's feststellt. Ich hab mich vom ersten Tag wieder "zuhause" gefühlt, stell mich gar nicht an und alles geht superklasse von der Hand.
Am 2. Tag hab ich vor dem ganzen Team gleich ein dickes Lob der Stationsleitung eingesteckt - was mich natürlich total bestärkt hat. Das Team ist auch absolut spitze, die Arbeit macht wieder total Spaß :rocken:

Der nächste Einsatz ist dann allerdings wieder auf ner Ortho/Chirurgie... aber naja, da muss wohl durch.... wie war das nochmal - Lehrjahre sind keine Herrenjahre.

LG und danke nochmal
Crizzy
 

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