Unverschämter Arzt

tacoshy

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16.12.2016
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119
Ort
Wuppertal
Beruf
RetAss (HEMS & Med. Flugbegleiter), Schüler GuK
Akt. Einsatzbereich
KP-Schule
Funktion
Pflegeschüler
Ich habe heute in der Notaufnahme mit einem Arzt zusammen gearbeitet der schon oft negativ aufgefallen ist. Heute hat er mich allerdings auf die Palme gebracht sodass ich das erste mal in meinem Leben ein Beschwerdebrief an die Vorgesetzten geschrieben habe.

Wir haben seit nicht mals einer Woche eine OTA-Schülerin die für 2 Monate einen Einsatz bei uns hat. Typischerweise sind ist die Aufgabe der Schüler uns den Rücken frei zuhalten. Um genau zu sein:
1. Patienten in der Überwachungseinheit an den Monitor anschließen
2. EKG's bei internistischen und neurologischen Patienten schreiben
3. Vitalzeichen messen bei internistischen und neurologischen Patienten
4. Typische Reinigungsarbeiten

Wir haben keine Patienten in die Überwachungseinheit bekommen und ich hatte den internistischen und neurologischen Bereich. Ich hatte den internistischen und den neurologischen Bereich. Ich hatte Kapazität (1 Patient) und habe mich entschlossen ich "befreie" die Schülerin von der Aufgabe 2 und 3 und nehme sie mit mir mit und versuch ihr ein bisschen was beizubringen. Ich finde das blöd wenn eine Schülerin am Ende von zwei Monaten sagen muss das sie nur EKG schreiben, Vitalzeichen messen und putzen gelernt hat.

Ich habe dann zusammen mit der Schülerin die Schränke in meinen Zimmern aufgefüllt und tragen bezogen. Während dessen hat eine Kollegin eine Patientin aus dem Heim vom RD angenommen und in ein Zimmer bringen lassen und mich dann angerufen und gesagt, dass die Patientin eine Pneumonie hat. Also bin ich dann mit der Schülerin in das Zimmer und habe die Patientin nach ihren Beschwerden gefragt. Diese hat dann nur Luftnot angegeben. Also habe ich die Patientin nach Husten, Schüttelfrost und Schmerzen in der Brust, Kopf oder Gliedern gefragt. Sie hat alles verneint. In der Zeit hatte die Schülerin die Vitalzeichen gemessen. Alles in Ordnung, keine erhöhte Temperatur, 95% Sättigung und 17er Atemfrequenz. Daraufhin habe ich der Schülerin erklärt, dass die Patientin mit Pneumonie übergeben wurde und keine der Symptome bis auf die "subjektive" Atemnot auf eine Pneumonie hindeuten und ihr auch erklärt warum. Daraufhin habe ich die Lunge abgehört die sich frei anhörte bis auf den unteren linken Flügel wo ein Giemen zu hören war. Ich habe das dann natürlich auch der Schülerin gezeigt die den Unterschied auch hörte. Habe ihr dann erklärt das dieses Geräusch beim ausatmen durch verengte Bronchien entsteht. Dann habe ich den Patienten gefragt ob bei ihr Asthma oder eine COPD bekannt sei. Beides wurde wieder verneint. Dann habe ich der Patienten Blut abgenommen und der Schülerin erklärt wie man Viggos legt und Blut darüber abnimmt inkl. dem ganzen rechtlichen (invasive Maßnahme -> delegierbare ärztliche Aufgabe/Patienten um Erlaubnis Fragen -> Patienten fragen am welchem Arm man Blut abnehmen darf und wenn der Patient den Arm freiwillig entgegenstreckt dass man eine mutmaßliche Einwilligung hat/nicht ansprechbare Patienten eine mutmaßliche Einwilligung geben weil sie ja sicherlich möchten dass ihnen geholfen wird) da sie gestern bei der Stationsleitung gefragt hatte da sie es von der Schule aus lernen soll und man ihr gesagt hatte das sie es am besten in der Notaufnahme lernt. Nur gestern hatte keiner von uns Zeit dafür. Also habe ich der Schülerin erklärt, dass es wahrscheinlich die Ursache Schleim in den Bronchien sei. Das ganze hat natürlich länger als die sonst üblichen 3-4 Minuten gedauert.
Der besagte Arzt der die mitkriegte meinte darauf zu mir: "hört auf rum zu labbern und fangt an zu arbeiten".
In der Zwischenzeit wurde ein neuer Patient triagiert und brauchte noch sein EKG (grippaler Infekt, nicht Herz relevantes sonst hätte mich auch mein triagierender Kollege vorher informiert). Der Patient musste daher 15 Minuten auf sein EKG warte (was noch unterm Durchschnitt bei nicht Herzinfarkt verdächtigen Patienten ist). Darauf kam dann der nächste Spruch vom Arzt: "Seid ihr immer so lahm.. Ey ihr habt ne Schülerin seid nicht so faul und macht eure ****** Arbeit".
Der Arzt ist dann zu der Pneumonie Patientin gegangen und ich habe in der Zwischenzeit der Schülerin erklärt das bei verengten Bronchien der Arzt eigentlich immer eine Inhalation mit Atrovent und Salbutamol anordnet. Ich habe dann mit der Schülerin auch schon eine Inhalation gestellt und eine Inhalationsmaske genommen und in das Zimmer der "Pneumonie" Patienten gebracht. Als ich das Zimmer betrat sagte der Arzt, dass wir sie inhalieren lassen sollen. Darauf sagte ich ihm, dass ich die Inhalation in der Hand habe. Darauf kam der nächste Kommentar: "Ey, wollt ihr mich verarschen? Tut nicht so als ob ihr intelligent seid".
Später hatte mein Kollege bei einem Patienten Blut abgenommen und danach leider schon die Viggo gezogen (weshalb weiß ich nicht, vielleicht ließ sie sich nicht richtig vorschieben und er hat sie deshalb sicherheitsmäßig gezogen). Eins von den 4 Röhrchen war dann leider hämolytisch. Also hat dann dieser Arzt der noch im Zimmer mit dem Patienten war gebeten das ich es neu abnehme. Ich hatte den Patienten gefragt in welchem Arm er die Viggo hat (davon ausgehend das er sie noch hat, wie es üblich ist). Der Patient hat mir dann natürlich gesagt das er keine Viggo mehr hat, Das der Kollege die Nadel schon gezogen hatte. Darauf hin sagte der Arzt:"Ey ich wusste es, ich bin umgeben von Idioten", im Beisein des Patienten. Ich hatte dann den Patienten eine neue Viggo gelegt und ihm das Röhrchen neu abgenommen, dass war dann leider auch hämolytisch. Natürlich haben wir dafür einen kassiert:"Seid ihr hier alle zu blöd zum Blut abnehmen? Ich mache das jetzt selbst und zeige euch Idioten wie das richtig geht".
Später musste ich bei einer korpulenteren Dame Blut abnehmen. Wie so oft bei solchen Patienten konnte ich keine Vene spühren nicht mals ohne Handschuhe. Ich hatte dann eine Stelle gefunden wo es sich so anfühlte das dort eine Vene sein könnte, sicher war ich mir nicht. Also habe ich mich entschlossen es blind an der Seite des Handgelenkes zu versuchen weil dort immer eine Vene durchläuft. Die Vene habe ich auch sofort getroffen und Blut abgenommen. Da Li-Heparin-Röhrchen habe ich gefüllt gekriegt und dann die Gerinnung zu 80% (also nicht ausreichend) dann kam aber kein Blut mehr und das EDTA und das Glukose-Röhrchen blieben leer. Also habe ich noch ein Versuch unternommen an der Stelle wo ich mir nicht 100% sicher war. Dort kahm bis auf einen Tropfen aber gar nichts. Nach den zwei Versuchen habe ich auf Rücksicht des Patienten aufgegeben und dem Arzt bescheid gegeben das er es selber versuchen muss. Der Arzt ging dann zur Patienten wobei er vorher noch sagt:"Ich seid echt schlecht, wenn ich das gleich schaffe raste ich aus". Er ging dann zur Patienten und hat 1/4 des Li-Heparin-Röhrchen gefüllt gekriegt und 1/5 des EDTA bis auch bei ihm die Vene zu war. Daraufhin hat er sich entschlossen er braucht die restlichen Blutwerte nicht. Ich war dabei mit in dem Raum und habe der Patientin gesagt, dass ich auch einen Wert abnehme um ausschließen zu können das sie eine Thrombose hat (Dyspnoe und Schmerzen im re. Bein nach 2 Wochen Bettlägerigkeit. Patientin hatte eine besondere Angst vor Thrombose weil vor allem die Schmerzen angeblich genau so waren wie bei einer letzten Thrombose die sie hatte). Darauf meinte der Arzt, dass ich mal die Kirche im Dorf lassen soll. Beinschmerzen mit Dyspnoe kann max. eine LAE sein und die hat sie nicht weil die Sauerstoffsättigung zu gut ist. Darauf habe ich ihm erklärt, dass man so aber der Patientin die Angst nehmen könnte. Des weitere nur weil eine LAE ausgeschlossen ist, bedeutet es ja nicht, dass sie keine TVT im Bein haben könnte. Die Schmerzen im Bein müssen ja nicht zwangsweise mit der Dyspnoe zusammen hängen. Der Arzt sagte darauf: Ich habe dir heute schon mal gesagt, dass du nicht so tun sollst ob du intelligent bist. Nach meinem Medizinstudium bin ich ja im Gegensatz zu dir nicht mehr dumm". Der Witz an der ganzen Sache ist, dass der nach behandelnde Chirurg dann verärgert aber freundlich gefragt hat, ob ich Beinschmerzen nach 2 Wochen im Bett liegen nicht mit einer Thrombose im Zusammenhang bringen kann und warum ich keine D-Dimere abgenommen habe. Mein Kollege berichtete mir gerade, dass die Patientin wirklich eine TVT hat. Des weiteren war das Li-Heparin-Röhrchen das der Arzt abgenommen hatte auch hämolytisch (Ich habe mir den Spruch:Bist du zu dumm zum Blutabnehmen, soll ich dir mal zeigen wie es geht, verkniffen). Der Arzt hatte mich dann gebeten bei ihr nochmal Blut abzunehmen. Ich habe daraufhin gesagt, dass ich es schon zwei mal erfolglos versucht hatte und das er ja auch kaum Blut gekriegt hat. Das ich also es nicht nochmal versuche nur um der Patienten einen weiteren Piekser zu verpassen. Daraufhin wurde er richtig beleidigend und haute auch so ein Kommentar raus wie:"Ich bin Arzt, wenn ich dir eine Anordnung gebe hast du es zu machen"! Am Ende hat es dann der OA versucht... arteriell... und so war zum Glück auch genug Blut für die D-Dimere zum nachfordern da.
Später hatte ich dann einen Patienten mit Traumvenen (man hätte eine orange Viggo ohne zu stauen rein bekommen). Deshalb habe ich den Patienten gefragt ob er damit einverstanden ist ob die Schülerin es macht, da sie es lernen muss. Der Patient war einverstanden also habe ich die Schülerin ran gelassen. Der Arzt der das sah sagte darauf:"Jetzt seid ihr schon zu faul selber Blut abzunehmen und die Schülerin muss das jetzt machen. Und wenn ihr schon so faul seid kannst du auch deinen ***** bewegen und anfangen zu arbeiten". Ich habe ihm dann freundlich erklärt das ich die Schülerin dabei nicht alleine lassen kann, da es ihre erste Viggo ist und zum anderen sie nicht ohne Aufsicht Blut abnehmen darf. Darauf meinte er:"Erspar mir deine dämlichen Ausreden". Zur Schülerin die glücklich war das sie das erste mal direkt mit einer grünen Viggo getroffen hat und Blut abnehmen durfte sagte er:"Jetzt brauchst du dich nicht zu freuen nur weil du mal eine Viggo gelegt hast. Du kannst trotzdem nichts".


Wie findet ihr das Verhalten des Arztes? Denkt ihr ich bzw. wir haben irgend etwas falsch gemacht um sowas zu verdienen? Wie würdet ihr versuchen so etwas zu regeln?
 
Du kannst Diagnosen stellen? Diese der Schülerin weitergeben und erklären?

Das Verhalten des Arztes war sehr unprofessionell, ob ich mich beschwert hätte, weiß ich nicht, ich hätte ihn mir evtl. in einer ruhigen Minute zum Gespräch gebeten
 
Du kannst Diagnosen stellen? Diese der Schülerin weitergeben und erklären?

Wo hat tacoshy denn Diagnosen gestellt??? Seine Mutmaßungen/Überlegungen darf jeder jedem weitergeben, das ist doch völlig normaler Stationsalltag. Nur weil jemand Luftnot hat, hat er nicht eine Pneumonie. LAE, AECOPD, Herzinsuffizienz/Herzinfarkt, Psychogen, Pneumothorax, etc pp. sind doch alles Möglichkeiten

@tacoshy Auflaufen lassen. Irgendwie.
 
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Du kannst Diagnosen stellen? Diese der Schülerin weitergeben und erklären?

Wo habe ich denn bitte ein Diagnose gestellt? Ich habe der Schülerin erklärt das ich nicht an eine Pneumonie glaube. entweder das Pflegeheim oder der RD (KTW) ist auf das Leitsymptom der Pneumonie gekommen. Das kritisch zu hinterfragen wenn kein Symptom darauf hindeutet finde ich fachlich korrekt und angebracht. Und letztendlich muss ich im Rahmen der Triage ein Leitsymptom angeben. In diesem Fall habe ich das mir übergebene Leitsymptom des RD nicht übernommen sondern sie mit Dyspnoe triagiert. Bleibt zwar internistischer Fachbereich aber auf Grund der Symptomatik und meiner Erfahrung hätte ich das auf der Straße nicht anders eingeschätzt und ist m.M. fachlich korrekt und hätte eine andere Pflegekraft sicherlich nicht anders gemacht oder kannst du mir sachlich erklären das ich falsch liege?
Zu dem Punkt das ich gesagt habe, dass das Giemen wahrscheinlich durch Schleim verursacht wird ist auch keine Diagnose (besonders wegen dem Wort wahrscheinlich) sondern eine Möglichkeit basierend auf Fakten. Das Giemen durch Verengung der Bronchien beim ausatmen entsteht ist ein Fakt. Genauso das es eigentlich nur durch Asthma, COPD und Schleim versucht wird. Wenn der Patient mir sagt das bei ihr kein Asthma oder COPD bekannt sei dann gehe ich davon aus das es so ist. Bleibt also nur noch Schleim übrig. Es kann natürlich ein Asthma sein der der Patientin noch nicht bekannt ist, aber das ist ja unwahrscheinlich und es bleibt wieder das Zauberwort: wahrscheinlich. Und COPD da sie chronisch ist und länger besteht, ist sie jedem orientieren Patienten auch bekannt.

Wenn ich jetzt sage: ST Erhöhung im EKG wird dir sicherlich jeder jetzt Infarkt sagen können. Und das nicht weil wir alle Diagnosen stellen können, sondern weil wir es doch hoffentlich alle es gelernt haben.

Zu der TVT , da war die Schülerin nicht dabei. Aber auch hier denke ich das es fachlich korrekt ist mit der Angabe der Patientin das sie 2 Wochen ohne Bewegung im Bett gelegen hat und jetzt die selben Schmerzen wie bei einer vorherigen Thrombose (nach ihren Aussagen und da glaube ich ihr dass sie diesen Schmerz wieder erkennt) hat anzunehmen das sie eine Thrombose hat. Und als weiteres Leitsymptom "Schmerzen im Bein/V.a. TVT" stelle. Das ich dann D-Dimer abnehme hat nichts damit zu tun das ich eine "Diagnose" (habe ich nicht) abnehme sondern weil es die fachliche Konsequenz ist. Wenn du einen Patienten mit plötzlichen Brustschmerzen hast wirst du ja sicherlich sofort ein Arzt informieren und ein EKG schreiben/schreiben lassen (spätestens der Arzt wird es nach der Information veranlassen). In der Notaufnahme ist es auch durchaus üblich das von der Pflege aus selbständig zu tun ohne das wir den Arzt vorher informieren. Bei V.a. Herzinfarkt z.B. EKG schreiben und Troponin abnehemen. Wenn wir das gemacht haben gehen wir dann mit den Fakten zum Arzt und lassen ihn entscheiden ob sich der Verdacht bestätigt und dementsprechend ein wichtigeren Notfall haben oder nicht. Ich kenne keine Notaufnahme wo der Arzt als erstes (bis auf KH's mit KV Arzt) jeden Patienten sieht und dann erst Grundlegende Diagnostik läuft. Im Grundsatz halt all das was ein Arzt uns auch sagen würde und das Wissen dazu bekommen wir halt in der Ausbildung und Einarbeitung.


Sorry ist lang geworden aber ich wollte auch erklären das mMn von mir aus alles fachlich korrekt gemacht wurde.
 
Hallo,

Ich bin erstaunt, dass du dir gefühlt eine komplette Schicht lang Frechheiten von einem Art an den Kopf hast werfen lassen, ohne sofort zu reagieren.

Kritik kann man üben, vorausgesetzt sie ist so formuliert, dass der Kritisierte daraus einen Nutzen ziehen kann. Dabei ist es mir völlig schnurz, mit wem ich es zu tun habe: Ob Patient, Kollege, oder der ChA, wer auch immer. Und selbst wenn der liebe Gott persönlich vor mir erscheint, würde ich mich nach solchen Worten wie von dir beschrieben energisch zur Wehr setzen: So redet man nicht mit mir! Egal wie gebildet, intelligent, reich oder kompetent mein Gegenüber zu sein glaubt, ein anständiger Umgangston macht vor niemandem Halt und steht außerordentlich gut zu Gesichte.

Sobald ich glaube, dass mir gegenüber jemand eine Grenze überschreitet, mache ich ihm das klar. Zeitnah, persönlich, sachlich. Auch als zartes 1. Lehrjahr hatte ich schon den A. in der Hose, einer Vorgesetzten unter 4 Augen klar und deutlich zu sagen, dass sie mich zwar gerne und jederzeit kritisieren und verbessern darf, wenn es nötig sei, aber nicht in diesem Ton und schon gar nicht vor anderen.

Keiner von uns ist ein so schlechter Mensch, als dass er eine Ansprache wie von deinem genannten Arzt verdienen würde. Wehr dich. Und wenn das 4-Augen-Gespräch nicht ausreicht, kannst du eine Hierarchiestufe höher deine Beschwerde ablegen. Mich gleich irgendwo an dritter Stelle zu beschweren, ohne vorher das Gespräch gesucht zu haben, geht mMn gar nicht.
 
Auch als zartes 1. Lehrjahr hatte ich schon den A. in der Hose, einer Vorgesetzten unter 4 Augen klar und deutlich zu sagen, dass sie mich zwar gerne und jederzeit kritisieren und verbessern darf, wenn es nötig sei, aber nicht in diesem Ton und schon gar nicht vor anderen.
... zumal der Arzt noch nicht mal Tacoshys Vorgesetzter ist! :roll:
Nee, ernsthaft:
Kann sein, daß einem mal so´n Spruch rausrutscht, auch Ärzte sind nur Menschen (bei uns hat mal einer der Docs meinem Kollegen den Stinkefinger gezeigt - sich aber hinterher entschuldigt und die Sache war gegessen)... aber eine ganze Schicht lang, immer wieder solche Sprüche? Auf keinen Fall!
Den würde ich mir zur Brust nehmen und ein ernstes Wort mit ihm reden. Hilft das nix, Beschwerde weiter oben.
 
.... und wenn alle Stricke reißen und "weiter oben" lieber ein unzufriedenes Team unter motzendem Halbgott in Weiß riskiert, als einen hochgeschätzten Doctore maßzuregeln: Der im EP genannte O-Ton erfüllt schon fast den Tatbestand der Beleidigung nach §185 StGB. Auch so könnte man sich wehren, wenn alle Vorgesetzten hilflos die Hände heben. (Denn offensichtlich haben die erwähnten vielen bisherigen Beschwerden zu keiner Änderung geführt, richtig?)
 
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Kann sein, daß einem mal so´n Spruch rausrutscht, auch Ärzte sind nur Menschen (bei uns hat mal einer der Docs meinem Kollegen den Stinkefinger gezeigt - sich aber hinterher entschuldigt und die Sache war gegessen)... aber eine ganze Schicht lang, immer wieder solche Sprüche? Auf keinen Fall!

Bei sowas muß ich immer lachen... Frag mich nicht warum. Für mich ist das einfach ein Zeichen vollständiger Überforderung. Das kann auch Ärzten passieren. Da hab ich auch Verständnis für, dennoch bin ich keine Sandsack.
Den hätte ich mir gleich nach nach dem ersten Spruch zur Brust genommen. Das mal jemand nicht der Sonnenschein schlecht hin ist, damit kann ich leben. Aber sicher lasse ich mich nicht beleidigen.

Hat schon einer versucht, ist für ihn in die Hose gegangen. Hatte dann eine Audienz mit der PDL. 1 Lehrjahr, sogar noch in der Probezeit. Ich dachte auch zuerst: "das wars dann, du bist hier der Querulant. Die schmeißen dich jetzt in der Probezeit." Aber da hab ich mich echt hingesetzt und hab mich gefragt ob ich wegen der Probezeit mich selber so behandeln lassen will. Auf diese Weise geht man ja selber schlecht mit sich um.
Also war mir meine Person wichtiger. Mir wurde das später sogar als gut gehalten. Ich habe mich Sachlich beschwert, habe meine Bereitschaft zur Klärung bekundet, auch mein Verständnis das in diesem Job einem mal die Sicherung durchbrennen kann, Ich aber grundsätzlich will das man mit mir vernünftig umgeht und ich mir das selber schuldig bin um diesen Job lange und gesund zu machen.
 
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Bei sowas muß ich immer lachen... Frag mich nicht warum. Für mich ist das einfach ein Zeichen vollständiger Überforderung. Das kann auch Ärzten passieren. Da hab ich auch Verständnis für, dennoch bin ich keine Sandsack.
Den hätte ich mir gleich nach nach dem ersten Spruch zur Brust genommen. Das mal jemand nicht der Sonnenschein schlecht hin ist, damit kann ich leben. Aber sicher lasse ich mich nicht beleidigen.
Ich muß auch einräumen, daß sich durchaus auch Pflegekräfte Ärzten gegenüber daneben benehmen; ich bin mal mit einer Ärztin zusammengerückt und hatte sie am Telefon ziemlich angeschnauzt. Von der Sache her hatte ich zwar, wie ich meine, recht; aber mein Ton war definitiv daneben. Habe mich dann entschuldigt und es war wieder ok.
 
Ich muß auch einräumen, daß sich durchaus auch Pflegekräfte Ärzten gegenüber daneben benehmen; ich bin mal mit einer Ärztin zusammengerückt und hatte sie am Telefon ziemlich angeschnauzt. Von der Sache her hatte ich zwar, wie ich meine, recht; aber mein Ton war definitiv daneben. Habe mich dann entschuldigt und es war wieder ok.

Vollkommen legitim. Ich kann mich auch nicht davon Frei sprechen das mir ne Sicherung durch knallt. Ist mir bisher nicht passiert. aber wer weiß was noch so kommt. Ich erwarte das man mich dann auch zurechtweist. Ich kann mir den Schuh dann auch anziehen.

Wir arbeiten an der absoluten Grenze des Zumutbaren, wenn nicht sogar schon drüber. Seit ich diese Ausbildung mache habe ich regelmäßig Kontakt mit all meinen Emotionen. Heute war es die pure Hilflosigkeit. Aktuell bin ich in einer Teilgeschützen. Meine Kollegin hat sich echt nur wegen dem weißen Kasack von den aggressiv Dementen unterschieden. Vom Flurfunk her wusste ich das, heute hab ich es Live und in Farbe erlebt... Mal hat sie mich aufs fürchterlichste beschimpft und im nächsten Moment war sie freundlich wie ein Maiglöckchen. Hab dann die Stationsleitung um ein Gespräch gebeten. Das ging gar nicht. Ich wusste gar nicht mehr wann sie ausrastet und wann sie umgänglich ist. Unter solchen Bedingungen möchte ich nicht arbeiten. Hab mir dann was anders gesucht, weit weg von ihr...
 
Recht hast Du.
Wie manche mit Schülern umspringen, geht gar nicht.
Soll nicht heißen, daß ich Schülern nicht auch sagen würde, wie im Zweifelsfall der Hase läuft (ich war Mentor auf Station); aber trotzdem haben sie eine anständige Behandlung verdient.
So kann man auch Leute aus der Pflege vergraulen... :roll:
 
Ach das mit der Kollegin hat wenig mit meinem Status zu tun. eher mit ihrem ... das passiert den Exa, Kollegen wohl auch ständig mit ihr.

Allerdings auf jeder Station hat man so einen Pappnase darunter, die mit Azubis mehr oder weniger nett umgeht. Mittlerweile hab ich mich dran gewöhnt. Allerdings ich reagiere da gleich. Ich weiß nicht wie meine jüngeren Kollegen damit umgehen, wenn man wie die stationseigene Stationsziege behandelt wird. Ich lass mich allerdings nicht wie die stationseigene Ziege behandeln. Aber das ist echt immer nur einer... Mit dem Rest der Kollegen komme ich in der Regel blendend klar.
 
Der im EP genannte O-Ton erfüllt schon fast den Tatbestand der Beleidigung nach §185 StGB.
Nicht nur fast. Natürlich könnten die Betroffenen ihn anzeigen.
Der "Arzt" weiß eben, bei wem er es machen kann... da hilft nur, sich zu wehren und sich an die Vorgesetzten (PDL/Pflegedirektion, ggf. Vorstand) zu wenden (schriftlich, nachweislich und mit Fristen), sowie an den Betriebsrat.
Wir hatten bereits einen Arzt, der wegen eines ähnlichen Verhaltens fristlos gekündigt wurde und Hausverbot erhalten hat.
 
Also ich bin ja echt ein ganz lieber Mensch. Aber nach:" Tut mal nicht so als ob ihr Intelligent wärt" oder "Ich habe Medizin studiert, bin nicht so dumm wie ihr!" wären mindestens 2 Finger allein dadurch das ich eine Faust in meiner Kassak Tasche mache gebrochen gewesen. Würde mit diesem Arzt das Gespräch suchen, auch wenn das höchstwahrscheinlich nichts bringen würde, da dies ja nun kein necken oder mal rausgerutschte Sprüche sind. Würde mich einfach an den OA oder halt Pflegedientsleitung (weiß nur nicht inwiefern die Handhabe bzgl Ärzte haben) wenden.

Obwohl ich ja das vermeintliche Talent besitze, dumme Sprüche einzustecken, diese mir aber zu merken um diese dann (auch wenn es 6 Monate später ist) wieder zurückzugeben --> Bin da nicht stolz drauf.
 
Also ich denke auch, so ein Verhalten muss spätestens beim zweiten Vorfall angesprochen werden.
Ich würde das auf jeden Fall machen und zwar sachlich.

Vor Jahren war ich auch mal in der Situation, dass mich eine Ärztin zur Schnecke machen wollte
wegen einem Vorgang, an dem ich gar nicht beteiligt war.
Hab das auch direkt klar gestellt, hat aber nichts genützt.

Dann wollte sie was von mir wissen, was nicht den pflegerischen Bereich betraf, sondern ihren.
Da hab ich zu ihr gesagt, dass sie doch Medizin studiert hätte und nicht ich.

Dann endlich kam eine Entschuldigung und damit war die Sache erledigt.
Aber erst dann.

Sonst hätte ich mich am nächsten Tag auch an entsprechender Stelle beschwert.
Das geht einfach nicht.
 
Aufgrund des Beschwerdebrief hat meine Stationsleitung und der Chefarzt ihn in das Büro zitiert um mit ihm über den Vorfall zu sprechen. Er hat versucht alles abzustreiten und hat meine Stationsleitung angeschrieben... Aufgrund des Verhalten während des Gesprächs und das es nicht das erste mal ist, haben sie beide ihm nicht geglaubt. Man hat ihm jetzt die Chance geben um mit mir das Gespräch zu suchen. Gestern hat er sich überhaupt nicht getraut auch nur in meine Nähe zu gehen, heute ist er gar nicht gekommen.
 

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