Sturz ,Pat. lehnt Arzt ab. Rechtliche Situation?

animal

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Pat. setzt sich auf einen hocker im Bad zum abziehen der kompressionsstrümpfe..Körperpflege war schon erledigt.
Als sich sich setzen will kracht der badehocker auseinander. Sie kommt auf dem po auf. Zum aufstehen kommt ein Freund aus der Nachbarschaft dazu Zu zweit Pat. beim aufstehen geholfen.
Pat steht dann normal,kann normal gehen.

Pat gefragt ob sie einen Bereitschaftsarzt oder ins Krankenhaus möchte zur Abklärung. Sie lehnt Arzt als auch Krankenhaus ab.
Schmerzen am Po nur minimal (schnerzstärke 1).

Alles soweit dokumentiert, dass sie einen Arzt abgelehnt hat

Rechtlich gesehen ist man ja soweit abgesichert wenn man dokumentiert hat , dass Pat das Hinzuziehen eines Arztes abgelehnt hat oder ?

Gegen den Willen der Pat einen Arzt rufen macht man ja auch nicht wenn die Pat. geistig fit ist oder sieht das jemand anders?

Frage mich , was zb wäre wenn man einfach selbst in so einer Situation einen Notarzt oder Bereitschaftsarzt rufen würde und die Patientin das dann nicht wollen würde oder man es selbst entscheidet einfach einen Arzt zu rufen ohne sie zu fragen ob sie das möchte?
Überlege ob man nicht doch einfach nächstes mal den Arzt ruft? Denn dann wäre man durch den Arzt ja abgesichert.

In diesem Fall denke ich aber das die Patientin keinerlei ernsthaften Verletzungen erlitten hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Rechtlich gesehen ist man ja soweit abgesichert wenn man dokumentiert hat , dass Pat das Hinzuziehen eines Arztes abgelehnt hat oder ?
Ja.
Sollte halt so umfassend wie möglich dokumentiert sein, also Uhrzeit, Umstände des Sturzes, wo aufgeprallt (Gesäß) etc.
Gegen den Willen der Pat einen Arzt rufen macht man ja auch nicht wenn die Pat. geistig fit ist oder sieht das jemand anders?
Kann man schon machen, aber bringt halt nix.
Frage mich , was zb wäre wenn man einfach selbst in so einer Situation einen Notarzt oder Bereitschaftsarzt rufen würde und die Patientin das dann nicht wollen würde oder man es selbst entscheidet einfach einen Arzt zu rufen ohne sie zu fragen ob sie das möchte?
Kann sein, daß der Pat. (Klient) dann etwas sauer ist, aber es wird weiter nichts passieren.
Vermutlich schickt der Pat. dann den Arzt/Rettungsdienst einfach wieder weg.
 
oder man ruft einen bereitschaftsarzt oder Rettungsdienst. Erklärt gleich am Telefon dass die pat keinen Arzt möchte, man aber dennoch die Info über den sturzvorfall durchgeben möchte.

Dann kann der Rettungsdienst oder Bereitschaftsarzt selbst entscheiden ob er kommen will oder nicht.

Und man dokumentiert alles.

Ich denke darüber nach beim nächsten mal es so zu machen. Dann hat man zumindest einen Arzt informiert, auch wenn das die Patientin nicht möchte , aber man hat die Verantwortung auch an einen Arzt weitergegeben.

Denke das wäre dann noch sicherer.

Auch wenn ich die Sache dokumentiert habe und ja wie beschrieben keine Verletzungen entstanden sind. Es bleibt win komisches Gefühl keinen Arzt zu informieren. Auch wenn es der Wille der Patientin ist und man keine rechtlichen Konsequenzen fürchten muss.

Wirkliche Sicherheit bringt ja dann doch nur ein röntgenbild oder ct.
 
oder man ruft einen bereitschaftsarzt oder Rettungsdienst. Erklärt gleich am Telefon dass die pat keinen Arzt möchte, man aber dennoch die Info über den sturzvorfall durchgeben möchte.
Dann kann der Rettungsdienst oder Bereitschaftsarzt selbst entscheiden ob er kommen will oder nicht.
Die Rettungsleitstelle darf nicht entscheiden, kein Fahrzeug zu schicken. Da sie aufgrund der Gegebenheiten keine andere Möglichkeit hat.
Der Bereitschaftsarzt wird an den Rettungsdienst verweisen, weil in letzter Konsequenz nur ein Röntgenbild Gewissheit verschaffen wird. Ob das Krankenhaus jedoch bei minimalen Schmerzen und gleichbleibender Mobilität eines anfertigen wird, steht in einem anderen Kapitel.

Der Rettungsdienst ist jedoch verpflichtet, jeden Patienten zeitnah einem Arzt zuzuführen. Dies kann bei gewissen Situationen auch der Hausarzt sein, jedoch nur, wenn absolut nicht zeitkritisch und Interventionsbedürftig.

Und man dokumentiert alles.

Sollte man ohnehin machen.
Ich denke darüber nach beim nächsten mal es so zu machen. Dann hat man zumindest einen Arzt informiert, auch wenn das die Patientin nicht möchte , aber man hat die Verantwortung auch an einen Arzt weitergegeben.

Denke das wäre dann noch sicherer.
Wie wäre es mit einer Patientenbeobachtung? Schmerzmonitoring, Beurteilung des weiteren Gangbildes, Beobachtung der betroffenen Stelle?

Auch wenn ich die Sache dokumentiert habe und ja wie beschrieben keine Verletzungen entstanden sind. Es bleibt win komisches Gefühl keinen Arzt zu informieren. Auch wenn es der Wille der Patientin ist und man keine rechtlichen Konsequenzen fürchten muss.
Ich kapier vieles in der Pflege nicht. Immer wird geschrieben nach mehr Selbstständigkeit und eigenverantwortlichem Arbeiten, und trotzdem wollen die meisten immer alles gleich ins Krankenhaus abschieben.
Wirkliche Sicherheit bringt ja dann doch nur ein röntgenbild oder ct.
 
Meldung befreit, pflegte mein Kollege H. zu sagen. Vielleicht noch den Hausarzt informieren und gut ist. Nicht jeder Patient hat Lust, dass Wochenende in der Notaufnahme zu verbringen!
Interessant ist auch, wie man im Krankenhaus mit einem Sturz umgeht. Meine Schwester ist da wegen Herzrhythmusstörungen. Auf dem Flur war Flüssigkeit auf dem Boden, die sie nicht gesehen hat, sie hat es voll geschmissen. Ein Krankenpfleger bekam es mit, half ihr auf setzte sie in einen Rollstuhl und wollte mit ihr zur Notaufnahme. Die sagten ihm keine Chance, sie sind voll bis unters Dach! Der Sturz war Samstag 18:30 Uhr.
Man beachte ihr Eiselemente, Ibuprofen und später auch Gehhilfen, da sie den Fuss nicht belasten konnte. Heute früh habe ich es erfahren, als bis Mittags nichts passiert ist habe ich auf Station angerufen. Die Kollegin versicherte mir, dass sie zeitnah die Dienstärzte verständigt haben, aber bisher hat sich niemand sehen lassen.
Da es sich nicht um eine Belegklinik handelt war ich doch ziemlich erstaunt, denn den ganzen Samstag und auch Sonntag bis zum frühen Nachmittag hat sich kein Arzt blicken lassen und das in einem Krankenhaus.
Nach meinem Anruf kam innerhalb von 30 Minuten die Stationsärztin und meine Schwester wurde in die Notaufnahme gebracht, geröntgt und einem Chirurgen vorgestellt. Morgen bekommt sie ein MRT...
Und das in einem Krankenhaus. Einen Arzt hat sie nicht abgelehnt...
 
Wie wäre es mit einer Patientenbeobachtung? Schmerzmonitoring, Beurteilung des weiteren Gangbildes, Beobachtung der betroffenen Stelle?
Da geb ich Dir absolut recht.
Wir reden hier aber von ambulanter Pflege, sprich man hält sich im Normalfall nicht ewig dort auf, um die Entwicklung beobachten zu können.
Ich kapier vieles in der Pflege nicht. Immer wird geschrieben nach mehr Selbstständigkeit und eigenverantwortlichem Arbeiten, und trotzdem wollen die meisten immer alles gleich ins Krankenhaus abschieben.
Naja.
Man sollte aber bitte auch die (rechtliche) Situation der Pflege im Auge behalten. Und da war es, wie ich an anderer Stelle schon schrieb, bis vor einigen Jahren noch komplett anders als heute:


Sprich, Pflege war verpflichtet, immer (!) den (Not-)Arzt zu rufen. Nur der durfte entscheiden.
Und wie übel Pflege schikaniert wurde bzw. wird, wenn mal was nicht passt, das wissen wir doch alle.

Versteh mich nicht falsch, ich seh‘s ja so wie Du und würde hier auch keinen Rettungsdienst rufen. Ich kann aber den Kollegen in seiner Unsicherheit sehr gut verstehen.
 
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ok aber der bereitschaftsarzt kann auch kommen und sich den patienten ansehen und dann selbst entscheiden, will er den patienten ins krankenhaus schicken oder nicht.
habe auch schon erlebt , dass ein bereitschaftsarzt durchgab wie viel einheiten insulin er bei einem überzucker nachspritzen würde, weil die einheiten des bz schemas nicht ausgereicht haben und der wert immer noch viel zu hoch war.
turz
es geht mir vor allem um die haftung.

krankenbeobachtung ist ja selbstverständlich. klar sollte man die krankenbeobachtung nach einem sturz noch genauer im uge behalten als sonst schon und dem kollegen, der das nächste mal zum hausbesuch kommt bescheid geben.

es ist gut zu hören, dass wohl in dem fall, den ich geschildert habe, auch andere kollegen hier wohl keinen rettungsdienst gerufen hätten. auch wenn dies natürlich auch nicht verkehrt ist dent rettungsdienst zu rufen. aber bin auch der auffassung jede pflegekraft muss eben für sich entscheiden, was sie in welcher situation für richtig hält.

Nur wenn es eine Möglichkeit gibt, die Verantwortung und Haftung nicht alleine Schultern zu müssen und sich durch einen Arzt abzusichern, warum sollte man die Möglichkeit nicht nutzen?

Selbst wenn man sich denkt, es wäre sinnlos einen Bereitschaftsarzt zu rufen, weil man überzeugt ist, der Pat. wird keine Verletzungen haben. Dann hat es zumindest denn Sinn gehabt, dass man sich durch den Arztbesuch abgesichert hat.
 
Meldung befreit, pflegte mein Kollege H. zu sagen. Vielleicht noch den Hausarzt informieren und gut ist. Nicht jeder Patient hat Lust, dass Wochenende in der Notaufnahme zu verbringen!
Interessant ist auch, wie man im Krankenhaus mit einem Sturz umgeht. Meine Schwester ist da wegen Herzrhythmusstörungen. Auf dem Flur war Flüssigkeit auf dem Boden, die sie nicht gesehen hat, sie hat es voll geschmissen. Ein Krankenpfleger bekam es mit, half ihr auf setzte sie in einen Rollstuhl und wollte mit ihr zur Notaufnahme. Die sagten ihm keine Chance, sie sind voll bis unters Dach! Der Sturz war Samstag 18:30 Uhr.
Man beachte ihr Eiselemente, Ibuprofen und später auch Gehhilfen, da sie den Fuss nicht belasten konnte. Heute früh habe ich es erfahren, als bis Mittags nichts passiert ist habe ich auf Station angerufen. Die Kollegin versicherte mir, dass sie zeitnah die Dienstärzte verständigt haben, aber bisher hat sich niemand sehen lassen.
Da es sich nicht um eine Belegklinik handelt war ich doch ziemlich erstaunt, denn den ganzen Samstag und auch Sonntag bis zum frühen Nachmittag hat sich kein Arzt blicken lassen und das in einem Krankenhaus.
Nach meinem Anruf kam innerhalb von 30 Minuten die Stationsärztin und meine Schwester wurde in die Notaufnahme gebracht, geröntgt und einem Chirurgen vorgestellt. Morgen bekommt sie ein MRT...
Und das in einem Krankenhaus. Einen Arzt hat sie nicht abgelehnt...
Ja wobei den Hausarzt kann man am Wochenende ja zb nicht informieren. Und am Montag dort anrufen und sagen, dass der Patient am Wochenende gestürzt ist? Da kommen sicherlich solche Antworten wie warum informieren sie uns am Montag ? Oder andere komische Kommentare von Arztpraxen, die teilweise niemanden etwas nützen.

Wie es in Krankenhäusern zugeht ist wirklich krass teilweise. Nur nicht krank werden, dass man diesem ganzen entgeht finde ich.
 
Da geb ich Dir absolut recht.
Wir reden hier aber von ambulanter Pflege, sprich man hält sich im Normalfall nicht ewig dort auf, um die Entwicklung beobachten zu können.

Naja.
Man sollte aber bitte auch die (rechtliche) Situation der Pflege im Auge behalten. Und da war es, wie ich an anderer Stelle schon schrieb, bis vor einigen Jahren noch komplett anders als heute:


Sprich, Pflege war verpflichtet, immer (!) den (Not-)Arzt zu rufen. Nur der durfte entscheiden.
Und wie übel Pflege schikaniert wurde bzw. wird, wenn mal was nicht passt, das wissen wir doch alle.

Versteh mich nicht falsch, ich seh‘s ja so wie Du und würde hier auch keinen Rettungsdienst rufen. Ich kann aber den Kollegen in seiner Unsicherheit sehr gut verstehen.
Danke für dein Verständnis.

Am Ende zählt für mich einfach das rechtliche. Lieber einmal mehr abgesichert als einmal zu wenig.
 
Würdest du den Rettungsdienst rufen, wenn das deinen Eltern passiert wäre?
 
Würdest du den Rettungsdienst rufen, wenn das deinen Eltern passiert wäre?
Nein. Würdest du das tun? Solange die Schmerzen minimal sind und nach weniger Zeit komplett weg sind würde ich es bei den Eltern so lassen.
 
Würdest du den Rettungsdienst rufen, wenn das deinen Eltern passiert wäre?
Totschlagargument, versuchtes Appell auf emotionaler Ebene.
Wird nicht akzeptiert.

Eltern und Angehörige, auch die eigenen, erhalten dieselbe Behandlung, wie alle anderen Patienten sie auch erfahren.
 
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