Unsere Kleidung

Liebe Ludmilla,

trotz unserer vollkommen konträren Ansichten fühle ich mich dir sehr verbunden.(Die eine auf keinen Fall Röcke, die ander auf keinen Fall Hosen) Wir beide haben unseren Kleidungsstil und unsere Ansichten gefunden. Du hast das große Glück, und das meine ich auf keinen Fall ironisch, dass du dich in dieser Gesellschaft, mit den Hosen, aufgehoben fühlst und dass das, was du nicht mochtest,der Vergangenheit angehört. Bei mir selber ist leider das Gegenteil der Fall. Ich wäre in der "alten Welt" mit den Kleidern und Schürzen besser aufgehoben. Aber so ist es nun einmal. Ja, es ist so, dass es wohl nur noch die eine von der Klinik gestellte Kleidung gab, eben Kasäcke und Hosen. Aber stellt dir für dich vor, es gäbe als einzige gestellte, und mögliche Kleidung nur noch Kleider und Schürzen. Das würde dich auch nicht glücklich machen

Ich denke, ich habe zu diesem Thema jetzt genug gesagt. Ich freue mich, dass ihr anderen euch wohl fühlt. Und wie ich schon eben sagte, dies ist ohne Ironie gemeint. Ich selber habe einen anderen Weg für mich gefunden, das ist auch in Ordnung. Alles Gute.




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Ich lebe und arbeite als Krankenschwester in Frankreich, und ich bin heilfroh, dass ich hier dem "Nonnenerbe" dieses Berufes entkommen bin. Ich denke mal, die Kleidung ist gar nicht so wichtig (obwohl auch ich froh bin, dass die schürzenbewehrten Kittel und die Häubchen verschwunden sind, wir tragen auch Kasaks und Hosen). Und in Frankreich wird man auch nicht mit "Schwester" angeredet (was habe ich das immer gehasst, weil es ein altes Berufsbild zimmert und die Distanzschwelle mancher Patienten gefährlich senkt).

Wichtiger ist, denke ich, das Bild, das wir selbst von diesem Beruf haben Ich sehe mich nicht als "Dienerin" von wem auch immer, und ich opfere mich ganz bestimmt nicht auf. Ich bin ein Profi in meinem Beruf, der mit den Patienten und Ärzten auf Augenhöhe steht und das auch vertritt und es wird hier respektiert. Unser gesamtes Team arbeitet so, und wir sind stolz darauf.

Nichts wird sich je ändern, wenn wir die alten Rollenbilder dienender Frauen auch noch selbst festzimmern.
 
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Wichtiger ist, denke ich, das Bild, das wir selbst von diesem Beruf haben Ich sehe mich nicht als "Dienerin" von wem auch immer, und ich opfere mich ganz bestimmt nicht auf. Ich bin ein Profi in meinem Beruf, der mit den Patienten und Ärzten auf Augenhöhe steht und das auch vertritt und es wird hier respektiert. Unser gesamtes Team arbeitet so, und wir sind stolz darauf.

Nichts wird sich je ändern, wenn wir die alten Rollenbilder dienender Frauen auch noch selbst festzimmern.
Amen!!

Mittlerweile ärgere ich mich aber nicht mehr, weil ich nur noch auf geringfügiger Basis als Krankenschwester auf meiner alten Station aushelfe. Wenn das Image und die Rahmenbedingungen sich nicht ändern, gehe ich auch nicht mehr zurück in die Pflege.
 
Krankenschwestern werden aber noch sehr oft als Dienerinnen wahrgenommen. Erst heute wieder erlebt. Da schreit nen Patient die dicke Schwester an: Beweg deine Käsequanten du fette Sumpfkuh! Wirklich so passiert. Die Schwester ist dann auch lauter geworden
 
Als ich aus der Altenpflege in die Behindertenhilfe wechselte, empfand ich das Wegfallen der "Kleiderordnung" als Befreiung. Die restlichen Kasak habe ich zufällig gerade heute entsorgt (Altkleider).
 
Ich bin froh, dass die Klamotten gestellt werden und ich meine Berufskleidung nicht selbst kaufen waschen und bügeln muss...Kittel sehen ja nett aus, gibt es noch ab und zu zu kaufen, dafür will ich mein Geld aber ehrlich nicht ausgeben. Bei uns gab oder gibt es noch Kittel, aber die sind nicht so gefragt...
 
da krieg ich auch immer die krätze wenn sich Kolleginnen mit "schwester ..." vorstellen
:angryfire::angryfire::angryfire:
 
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Wir werden mit "Monsieur" oder Madame angeredet. Die Dialyse ist allerdings etwas speziell, da man viele Patienten ja oft seit Jahren kennt. Mit manchen duzt man sich sogar (wobei ich persônlich abschätze, mit wem).
 
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