News Uniklinik Mannheim schafft Pflegedirektion ab

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Uniklinik Mannheim schafft Pflegedirektion ab!

"Das Universitätsklinikum Mannheim (UMM) hat die Stelle des Pflegedirektors mit sofortiger Wirkung abgeschafft. Das geht aus einem Rundschreiben an die Belegschaft hervor, das BibliomedPflege vorliegt. Darin heißt es, man wolle "pflegerische und ärztliche Tätigkeiten noch enger als bisher miteinander verknüpfen und die gemeinsame interdisziplinäre Zusammenarbeit weiter aufbauen".

Anstatt eines eigenen Geschäftsbereichs sollen künftig Pflegedepartements mit jeweiligen Leitungen direkt dem Ärztlichen Direktor angegliedert werden. Dieser gehört neben einem kaufmännischen Leiter zur Doppelspitze des UMM."

Weil man die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördern möchte, streicht man die Führung einer Disziplin und schuster sie einer anderen zu?

Manchmal frage ich mich, ob die sich diesen Brief selber mal durchgelesen haben.
 
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Sind nicht die ersten, die diesen Weg gehen... :down:
 
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Der größte Blödsinn, den man machen kann.
Einziger Grund dafür: Man hat sich vordergründig erst mal das Gehalt der Pflegedirektion gespart; langfristig richtet man durch solche Maßnahmen die Pflege zugrunde, denn ein ärztlicher Direktor hat von unserer Profession KEINE Ahnung! :angryfire:
 
Im nächsten Schritt dann den ÄD weg, die paar Entscheidungen kann der GF ja noch mit abdecken ;)
 
Da braucht man sich nicht wundern, warum viele diesem Beruf dem Rücken kehren. Es wird ja oft genug angesprochen, auch in der Politik, dass viele Pflegekräfte auswandern. Meistens nach Österreich, Schweiz oder Skandinavien.

Der nächste Schritt wäre sich jetzt mal anzuschauen, warum diese dorthin ziehen. Und da wunderts, dass dort die Pflege eine richtige Stimme und Mitbestimmung haben. Neben natürlich den Rahmenbedingungen, diese aber auch nicht einfach vom Himmel fallen.

Diese logische Schlussfolgerung muss scheinbar für viele wie das verstehen der Relativitätstheorie vorkommen. Anders sind auch solche Maßnahmen nicht zu erklären.
 
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Andererseits wird ja gar nicht so selten über die PD geschimpft, was das Zeug hält.
Dann versucht es jetzt.mal eine andere Profession.
 
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Im nächsten Schritt dann den ÄD weg, die paar Entscheidungen kann der GF ja noch mit abdecken

Obwohl man hier eindeutig sagen muss, dass Ärzte scheinbar eher in der Lage sind ihre Interessen zu vertreten. Auch bei der GF. PDL´s oder Pflegedirektionen scheint dies wohl nicht zu gelingen, da einfach noch zu "viel Pflege" drin ist.

Sprich: Es wird lieber ein Reibungsloser Ablauf ohne Konflikte angestrebt, als die eigenen Interessen stärker zu verteidigen. So zumindest die Studie von Vogd et al. (2018) Link

Eine kurze Zusammenfassung über die wichtigsten Ergebnisse der Studie, gibt es in der neuen Ausgabe "Die Schwester der Pfleger"
 
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Andererseits wird ja gar nicht so selten über die PD geschimpft, was das Zeug hält.
Ja, das stimmt; und auch ich kannte PDLs, die... naja waren.
Aber das trifft ja zum Glück nicht auf alle zu und m. M. n. sind PDLs für die Pflege unabdingbar!
 
Eine kurze Zusammenfassung über die wichtigsten Ergebnisse der Studie, gibt es in der neuen Ausgabe "Die Schwester der Pfleger"
Danke, muss ich mal lesen!
Und ja, die Ärzte können ihre Position einfach besser verteidigen - obwohl in den letzten Jahrzehnten massive Sparkurse im Gesundheitswesen gefahren wurden, haben sie sogar noch die Zahl der Klinikärzte ERHÖHT!
 
Au weia...was bin ich mal wieder froh, dass es mich nach Frankreich verschlagen hat.
Was die Herren Götter in Weiss wohl sagen würden, wäre es anders rum? Man streicht den Ärztlichen Direktor und unterstellt die ganze Sippschaft dem Pflegedirektor? Dem dann die jeweiligen Chefärzte berichten? He, wie wäre das?
Aber mit der Pflege kanns man's ja mal wieder machen.

Wir haben in Frankreich einen "Ordre des Infirmiers" auf nationaler Ebene. Und was man ausländig von der Situation der deutschen Krankenschwestern hält, steht da:Conseil National - Un Ordre pour les infirmiers, pourquoi ?

"Cette carte montre que les pays les plus peuplés, où la profession infirmière est nombreuse, ont tous opté pour une autorégulation par la profession, à l’exception toutefois de l’Allemagne qui présente une situation particulière tant en terme d’organisation de l’Etat (rôle des Länder) que place de la profession infirmière dans le système de soins où son rôle est en fait celui de l’aide-soignante en France."


"Diese Karte zeigt, dass die bevölkerungsreichsten Länder, wo es viele Krankenschwestern gibt, sich alle für eine Selbstverwaltung der Berufsgruppe entschieden haben, mit Ausnahme von Deutschland mit einer speziellen Situation staatlicher Organisation (Rolle der Länder), welche der Pflege ihren Platz im System zuweist, wo ihre Rolle im Grunde der der Krankenpflegehilfe in Frankreich entspricht."
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
"Diese Karte zeigt, dass die bevölkerungsreichsten Länder, wo es viele Krankenschwestern gibt, sich alle für eine Selbstverwaltung der Berufsgruppe entschieden haben, mit Ausnahme von Deutschland mit einer speziellen Situation staatlicher Organisation (Rolle der Länder), welche der Pflege ihren Platz im System zuweist, wo ihre Rolle im Grunde der der Krankenpflegehelfe in Frankreich entspricht.

Das ist ja interessant. Finde es sowieso interessant, wie man im Ausland uns in Sachen Pflege so wahr nimmt. Aber kannte bisher nur Schweiz und Österreich.
 
Als ich hier anfing, war immer die erste Frage meiner neuen Kollegen: "Musstest Du keine Niveauangleichung (Zusatzschulung) machen?"
Musste ich nicht, mein Diplom wurde anerkannt. Aber das sagt ja wohl so einiges über die Meinung der französischen Krankenschwestern.
 
Wenn ich einwerfen dürfte?
Die Entscheidungsbefugnisse wurden doch durch die zunehmende Anzahl an Managern (& weiterem) in den letzten Jahren zunehmend eingeschränkt.
Wenn diese soweit beschnitten werden/ wurden, dass die PDL als solche keine tatsächlich relevanten Entscheidungen mehr treffen darf, DANN wäre/ ist doch die letzte Konsequenz daraus - dass dieser eine, an einer Uniklinik wohl schon sehr kostenintensive Posten nicht nur, aber auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht als entbehrlich angesehen wird.
Oder?
Wie schaut es da bei Euch so aus, alles supi?
Braucht keiner drauf antworten, Interna auflisten, das ist eine rhetorische Frage.
Dieser Verlust an Gestaltungsmöglichkeit und Mitteln, die zunehmende Beschneidung von Befugnissen sehe ich (neben weiterem) auch als Grund dafür an, dass vor allem auf die PDL aber auch auf die Stufen drunter so viel geschimpft wird.
Es wird halt, so jedenfalls meine bisherige Erfahrung, eher selten offen und ehrlich kommuniziert.
 
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@amezaliwa
Ich kann Dir grade nicht so ganz folgen... die Entscheidungsbefugnisse der PDLs wurden in den letzten Jahren beschnitten? Warum, wieso? War das möglicherweise nur an Deiner Klinik so?
 
Wir sind ein eigener Berufsstand der nicht einfach so den Ärzten untergeordnet werden kann, Augen auf bei der Wahl des Arbeitgebers kann ich sagen!
 
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Wir sind ein eigener Berufsstand der nicht einfach so den Ärzten untergeordnet werden kann
Stimme Dir zu 100% zu; aber Du siehst ja, daß es offensichtlich geht... und wenn man sich mal so das Image unseres Berufes ansieht, das immer noch in der Bevölkerung verbreitet ist, dann sind wir eh nur kleine Mäuschen, die im besten Fall dem Halbgott in weiß assistieren. Im schlimmsten Fall schlagen, mißhandeln, vernachlässigen oder töten wir gar unsere Patienten... :(
Da brauch ich mir nur eine dieser X-beliebigen Krankenhausserien anschauen, da könnt ich schon kotzen. :knockin:
 
Der Beruf des Krankenpflegers/Pflegerin gehört immer noch zu den Top3 der höchst angesehenen in der deutschen Bevölkerung. Darüber hinaus auch zu den Top 3, welchen am meisten Vertrauen entgegengebracht wird.

Das andere ist, schlicht und ergreifend, auch ein Problem der Pflege selbst. Wir reden doch unseren Beruf selber klein! Wenn die leute doch gefragt werden, was Pflege ist oder was sie auf ihrer Arbeit machen, kommt doch selten etwas gehaltvolleres wie:" Ja, waschen, Hintern abputzen und hin und wieder ein paar verbände und Infusionen...."
 
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Der Beruf des Krankenpflegers/Pflegerin gehört immer noch zu den Top3 der höchst angesehenen in der deutschen Bevölkerung. Darüber hinaus auch zu den Top 3, welchen am meisten Vertrauen entgegengebracht wird.
Wobei "Ansehen", naja... ich sag mal so, wenn das tatsächlich so ist, dann aus den falschen Gründen:
Zum einen wegen der Aufopferung, die ja viele immer noch für selbstverständlich halten; zum anderen wegen der großen Arztnähe insbesondere der Kranken- und Kinderkrankenpflege.
Schau Dir mal im Vergleich das Image der Altenpfleger an... hier dominieren doch in der öffentlichen Wahrnehmung zumeist nur irgendwelche "Pflegeheimskandale", vernachlässigte oder mißhandelte Bewohner... dabei machen die Kollegen aus der Altenpflege im Prinzip nix anderes als wir und verdienen denselben Respekt wie wir - bei denen geht´s nur noch krasser zu als bei uns!
 

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