Umfrage: OP-Planung

Umfrage Im OP

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Redakteurin der Zeitschrift "Im OP" (Georg Thieme Verlag)
Hallo zusammen,

die Operationsabteilung ist einer der kostenintensivsten Arbeitsplätze in einer Klinik. Vermutlich ist deshalb der Trend zu beobachten, dass die OP-Abteilungen zunehmend effizienter ausgelastet werden – das fordert vor allem die Mitarbeiter. Ist für euch ein Zweischicht-Betrieb vorstellbar oder könnte das Regelprogramm auch bei Bedarf regulär in die Nacht hineingeplant werden? Welche Erfahrungen habt ihr bereits damit gemacht? Welche organisatorischen Hürden spielen dabei möglicherweise eine Rolle?

Die Antworten würden wir gern - ohne Namensnennung - für eine der nächsten Ausgaben der Zeitschrift "Im OP" nutzen.

Vorab schon einmal vielen Dank!
 
Hallo,

wir arbeiten im 2-Schicht-System, mit Früh- und Spätdienst bis 20:00 Uhr. Die Nacht und das Wochenende werden mit Rufbereitschaft abgedeckt.

Bei uns sind 3 Säle geplant bis 18:00 Uhr zu besetzen und nach dieser Vorgabe ist das OP-Team bis 20:00 Uhr geplant. Operationen, die mehr Zeit in Anspruch nehmen, können dann noch ohne Probleme von der Spätdienstmannschaft bewältigt werden.
Andernfalls haben die MA im Spätdienst noch genügend Aufgaben, die erledigt werden können.

Geplante Operationen finden grundsätzlich nur im Regeldienst statt. Wenn der OP-Tag nicht ausreicht, werden Operationen verschoben und am nächsten Tag an erster Stelle operiert.
Die evtl. auftretenden Notfälle werden ins Tagesprogramm integriert, dafür muss u.U. dann eine elektive OP weichen.

Notfalloperationen außerhalb der Regeldienstzeit werden vom Rufdienst übernommen. Und dann kann immer nur 1 Saal bedient werden und mehrere Notfälle müssen hintereinander laufen.

Unser OP-Team musste sich breiter aufstellen, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Früher hatten wir 3 MA/Saal und dafür weniger MA im Spätdienst, was zu vermehrten OP-Ausfällen oder einer Verlagerung in den Rufdienst führte.

Jetzt besetzen wir den Saal mit 2 MA, haben somit Kapazität für den Abend gewonnen und es fallen weniger Ü-Stunden an, weil die MA vom Frühdienst pünktlich heimgehen können.

Dadurch haben wir unseren Personalstand konstant gehalten, aber die OP-Auslastung steigern können. Nach den letzten Berechnungen dürfen wir unseren Personalstand sogar wieder erhöhen.

DENN: 1 Springer für 2 Säle ist bei uns ein absolutes "No go"!! - Effizienz hin oder her.

LG opjutti
 
Schon vor über 30 Jahren hatte ein OA in einer grossen Berliner Klinik die Meinung vertreten, dass kein Autobauer (Klinik) Millioneninvestitionen tätigen würde, wenn er diese nicht innerhalb einer (möglichst) kurzen Frist wieder einspielt. Daher sagte er damals schon voraus, dass Kliniken sicher zu einem effektiveren Schichtsystem im OP übergehen werden (müssen)! OP-Säle sind eben einfach eine zu teure Investition als dass man diese "nur" 8H/die und 5T/Woche betreiben kann.
 
DENN: 1 Springer für 2 Säle ist bei uns ein absolutes "No go"!! - Effizienz hin oder her.

Hallo opjutti,

was hat das denn auch mit "Effizienz zu tun. Das würde ich als Verheizen von Personal bezeichnen! Es gibt aber leider OP-Manger (aus der akademischen Fraktion) die würden das nur zu gerne sehen, das stimmt leider.
 
Es wäre schon seltsam, wenn sich die Ausbildung der OP-KoordinatorInnen/OP-ManagerInnen (und wie sie alle heißen) nicht in einer effizienteren Auslastung des OPs wiederspiegeln würde...obwohl immer noch
- die 1. elektive OP im Saal aus unterschiedlichsten Gründen verschoben wird
- plötzliche Krankheitsfälle in der Anaesthesie nicht kompensiert werden können - Saalschließung
- nicht rechtzeitig eingetroffenes Leihinstrumentarium zum Verschieben der OP zwingt
usw. und so fort.
Abgesehen von Universitätskliniken sind wir meiner Meinung nach von regelhafter Nachtarbeit meilenweit entfernt.
Grüße an Alle.
Horatia
 

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