Wie empfindet Ihr es, zu arbeiten, wenn andere schlafen?
Ich habe kein wirkliches Problem mit Nachtschichten, nehme sie sogar als eher angenehm wahr, da viele teils sehr pflegeferne Verrichtungen des Tagdienstes komplett entfallen. Leider sind auch primär pflegerische Tätigkeiten wie z.B. Planung und Beratung nachts nur schwer möglich. Zusätzlich bringt es diese Form von Rhythmus mit sich, dass soziale Kontakte teils massiv ausdünnen - ein zunehmender Wehrmutstropfen, gerade da mit zunehmendem Alter diese Kontakte elementar wichtig werden.
Wie beliebt oder unbeliebt sind Nachtschichten?
Inzwischen eher unbeliebt und stark abhängig von der aktuellen Besetzung an KollegInnen.
Ich leiste ND's einerseits ab, weil ich dazu verpflichtet bin und andererseits wegen der Zulagen und des raschen Aufbaus von Arbeitszeit im Vergleich zu reinen Tagdiensten.
Da die Zulagen im Vergleich zu anderen Berufssparten jedoch weiterhin eher trivial sind und sich nicht ändern werden, stehen Aufwand und gesundheitliches Risiko inzwischen in keiner vernünftigen Relation zum Gewinn mehr.
Leidet durch die Arbeit in der Nacht eure Gesundheit und habt Ihr Tipps, um dem vorzubeugen?
Definitiv.
Tipps:
Aktive Dienstplangestaltung 
: keine Toleranz gegenüber bewusst "kurzen" Wechseln, heisst: Anzahl der freien Tage nach dem ND mindestens Tage ND -1 und kein Frühdienst am ersten Arbeitstag nach ND. Insbesondere kein kurzfristiges "Einspringen" in der Phase des "Frei" nach dem ND.
Schichtplan bzgl. ND sollte Familie und engen Freunden bekannt sein 
: Reduktion von - auch gut gemeinten - Störungen auf ein absolutes Minimum.
Niemals krank oder kränkelnd zum (Nacht)dienst erscheinen 
: verschiebt i.d.R. das Problem der Krankmeldung nur um 24h und setzt Kollegen und Patienten bis dahin einem unnötigen Risiko aus. Krank ist krank!
Vermeidung von Koffein in den letzten vier bis sechs Stunden vor Dienstschluss

- falls Müdigkeit trotzdem zu gross wird:
Powernapping in Absprache mit Kollegen/Ablösung.
Man sollte nicht vergessen, dass die 45 min Pause in Nachtschichten eine
echte, ununterbrochene Pause sein muss - und nicht nur eine abwartende, jederzeit unterbrechbare, Bereitschaftsleistung, weil "gerade nichts los ist".
Erlernen und praktizieren von Entspannungstechniken
wie Autogenenem Training, Yoga, etc. zur Förderung eines raschen und erholsamen Schlafes nach der Schicht. Wirkt Wunder.
Schlafzimmer nach dem ND 
: kühl, vollständig verdunkelt, Telephon und Türklingel aus...wenn's wichtig ist, meldet sich wer auch immer zu einem späteren Zeitpunkt.