Trachealkanülenwechsel bei beatmeter Patientin ohne Spontanatmung

negrosse

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Guten Tag! Ich habe mit einem Kollegen bei einer vollbeatmeten ALS Patientin eine Trachealkanüle gewechselt. Nun kenne ich es so, dass der, der die Trachealkanüle zieht, auch neu legt, um das Gefühl für die Gegebenheiten zu haben. Abgesprochen haben wir: Ich kontrolliere die neue Trachealkanüle. Ziehe die alte und lege die neue Trachealkanüle. Zu meinem Vorgehen: Patientin nüchtern belassen und informiert. Patientin präoxygeniert. Trachealkanüle steril vorbereitet. Patientin will ständig( alle 2 Stunden, und noch öfter, den Cought Assist- obwohl nicht nötig und auch fachlich falsch, aber sie ist sehr darauf fixiert und Sekret kommt nicht)-zuletzt vor 1,5 Stunden, aber nun also Cought Assist. Patientin hat nur in der Trachealkanüle wenig Trachealsekret und in der Gänsegurgel des Cought Assist. Absaugen in dem Moment also nicht nötig, da ich die Kanüle sowieso ziehe. Kollege hat entblockt.Alte Trachealkanüle von mir gezogen und neue TK gelegt. Beatmung darauf , geblockt und abgesaugt. Er hat mich verunsichert, sprach davon, man habe ja kein Zeitfenster und einer müsse steril arbeiten und einer unsteril. Natürlich wird die Kanüle steril geprüft und vorbereitet.

Wir haben zum ersten Mal zusammen gearbeitet.Der Kollege hatte sich das entweder anders, oder gar nicht vorgestellt.
Was hätte man noch verbessern können? Ich habe inzwischen bei ca. 30 Patienten mit unterschiedlichster Grunderkrankung Kanülen gewechselt. Und das seit 10 Jahren. Nur mit diesem Vorgehen kann ich doch auch gewährleisten, dass ich im Notfall allein eine Trachealkanüle legen kann. Außerdem bertrug das Zeitfenster zwischen Entfernen und Legen gerade mal einen Atemzug –wenn überhaupt. Die Patientin war zufrieden und ich verließ sie nach einigen Minuten mit einer Sättigung von 99 % und einem für sie völlig stabilen Puls, da Dienstschluss.

Das Legen ist ja bei jedem Patienten individuell.

Hätte ich eine Patientin mit starker Sekretbildung gehabt, hätte ich während des Cought Assist auch noch über die Gänsegurgel abgesaugt. Was diese Patientin aber absolut ablehnt.

Und natürlich gibt es auch noch die Möglichkeit, die Beatmung wieder aufzusetzen und dann beim Absaugen, die Trachealkanüle zu ziehen.

Außerdem wollte der Kollege eine 20 ml Spritze zum Entblocken der Trachealkanüle haben. In allen Notfallsets meiner bisherigen Patienten lagen 10 ml Spritzen und die bekommen wir auch so vom Versorger.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich lerne gern noch dazu und deshalb auch mein Post.

Wie wechselt ihr in der ambulanten Beatmungspflege eine Trachealkanüle und welche Materialien benötigt ihr, außer bereitliegendem Ambubeutel, Spreizer, 2.Trachealkanüle in der liegenden Größe , 1 Notfall-Trachealkanüle eine Nummer kleiner, Gel als Gleitmittel, Cuffdruckmesser, sterile Handschuhe und Einmalhandschuhe, 10 ml Spritzen.
 
Hhhmmm....

Ich kenne es in der ambulanten genauso wie Du:
Der Eine ist direkt am Patienten und wechselt die Kanüle --- raus-rein.
Der Andere arbeitet ihm zu: blockt, saugt ggf. ab, schaltet das Gerät.

Maßgebend ist aber hier der entsprechende Standard des Betriebs !!!
Ein Blick hinein schafft Klarheit. Wenn nicht: EINFORDERN !

LG, Frieda
 
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Reaktionen: snail und negrosse
Hallo negrosse,
Ich habe für Deinen Kollegen folgendes gefunden, im Internet: Infektionsprävention in Heimen - RKI - PDF,
Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert Koch - Institut (RKI),Rubrik: 6.3.3 Wechsel der Trachealkanüle.

Es grüßt,
snail
 
Kein Problem. Gern´geschehen.
Somit kommt das ganze nicht von Dir, sondern vom Robert Koch Institut.
 
Hallo.
Ich kenne es auch so wie Du geschildert hast. Vielleicht solltet ihr im Team nochmal darüber sprechen und euch auf eine Vorgehensweise einigen damit sich alle Beteiligten sicher fühlen. Alles Gute :) Vg
 
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