Stundenlohn in der ambulanten Pflege nach Einsatzart unterschiedlich

Moni00

Newbie
Registriert
03.10.2012
Beiträge
6
Hallo,
Mir steht ein Vetragsabschluss in einem ambulanten Pflegedienst bevor.
Eingestellt werde ich als examinierter Krankenpfleger. Der Stundenlohn soll 12,50 € betragen. Die Pflegehelfer bekommen 9€.
Nun soll ein Einsatz unterschiedlich berechnet werden.Das heisst der Verbandswechsel zum Beispiel wird mit 12,5 berechnet, und das anschliessende herrichten des Abendbrotes ( zum Beispiel ) wird mit 9 Euro vergütet da dies ja Helfertätigkeit ist.
Also je nach Bezahlung durch die Kasse oder Versicherung.
Das kommt mir merkwürdig vor .
(Ansonsten ist der Eindruck das die Verwaltung mit Ihrer Jahresabrechnung gut da steht und die MA dies ermöglichen. Rufbereitschaft für 1 Tag 6,90€ oder Feiertagszuschläge gar nicht geregelt. )
Steht mir nicht ein fester Stundenlohn zu?
Danke
 
Dir steht ein fester Stundenlohn zu, dein AG kann mit der Kasse für den VW anders abrechnen, als für das Richten eines Frühstückes, da das ja auch eine ungelernte Kraft machen kann. Wenn du das machst, steht dir trotzdem das Gehalt eines GuKP zu. Lass dich nicht verar......
 
Diesen Vertragsabschluss solltest Du Dir gut überlegen.

Mitarbeiterführung ist die Kunst, den Mitarbeiter in einem Tempo über den Tisch zu ziehen, dass er die Reibungshitze als Nestwärme empfindet.

Das scheinen diese Leute da perfekt zu beherrschen.
 
Vielen Dank für Eure schnellen Antworten.
Bisher habe ich 4 Tage dort mitgearbeitet, und empfinde die unterschiedliche Berechnung für mich und meinen eventuellen Kollegen als kränkend.
Zumal nicht mal viele examinierte im Betrieb sind.
Wie so oft stehe ich etwas in Not und brauche erstmal Einkommen, nichtsdestoTROTZ werde ich diesen Punkt als Entscheidungshilfe nehmen und nur akzeptieren wenn ich dort die ganze Arbeitszeit Pfleger bin und dementsprechend Lohn bekomme.
Vielleicht schaffe ich ja, diesen Makel dort abzuschaffen. Denn in meinen Augen ist es eine Geringschätzung unseres Berufes, und bin nun viel sicherer mit Eurer Meinung, denn im Web habe ich nichts finden können. Vieleicht sammeln sich ja noch Argumente an, die ein Herz rühren könnten (ja ich bin ein Träumer ^^).
Gute Nacht
 
Hallo,

ich wüsste auch gar nicht, wie man bei diesem Modell den monatlichen Lohn berechnen will...
In einer Tour hast Du ja nunmal unterschiedliche Tätigkeiten auszuführen, welche je nach Verfügbarkeit anderer Mitarbeiter, der Zuteilung durch den AG sowie die "Auftragslage" variieren.

Eine Vergütung nach Einzeltätigkeit wäre ein Verlagern des AG-Risikos auf den AN!
 
Wenn du nicht ortsgebunden bist, hier in M gibt es jede Menge fair bezahlter Job's, darfst dich bei Bedarf gerne bei mir melden.
 
von Lillebrit: Eine Vergütung nach Einzeltätigkeit wäre ein Verlagern des AG-Risikos auf den AN!
Genau und über die Krankenkassen rechnen sie eine GuK ab. Ich verstehe dieses Abrechnungssystem nicht, ich vermute auch hier einen jahrelangen Abrechnungsmissbrauch in unserem Gesundheitssystem.

In Altenheimen werden die Leute schnell Pflegestufen erhöht um mehr Geld und Personal zu bekommen.
Dabei benötigt man doch gerade viel mehr Personal um "nicht" die Leute so schnell in höhere Pflegestufen zu bekommen. Eine Ganzwaschung im Bett ist schneller gemacht als eine Ganzwaschung am Waschbecken mit Motivation des Menschen.

von moni00:Denn in meinen Augen ist es eine Geringschätzung unseres Berufes, und bin nun viel sicherer mit Eurer Meinung, denn im Web habe ich nichts finden können.
Stimmt und darum müssen wir unseren Berufsstand vertreten. Wir sind wertvoll und das hat seinen angemessenen Preis.

Pflege wird "zer"fleddert, auf der einen Seite wird fachlich kompetentes Personal gebraucht (zum Beispiel: Spritze in den Bauch rammen, 5 Min. und weg...) und der Rest gehört zu: pflegen kann jeder. Sicher benötigt man zum Brote schmieren keine Fachkraft, aber was ist mit der Gesprächsführung, Aufbau des Vertrauensverhältnisses? Wieder wird die Psychische Seite außer acht gelassen. Soviel zur "Ganz"heitlichen Pflege.

Dem AG käme es teurer, wenn er für jede Aufgabe das dementsprechende Personal "hin"fahren lassen würde.
Die Vertrauensbasis der Leute (besonders bei alten Leute) ist schwieriger aufzubauen und zu erhalten. Sollen sie sie wohl fühlen oder "ab"gerechnet (abgearbeitet)?
Je mehr Leute um den zu Versorgenden, je schwieriger den Überblick zu behalten.


von Bachstelze:Mitarbeiterführung ist die Kunst, den Mitarbeiter in einem Tempo über den Tisch zu ziehen, dass er die Reibungshitze als Nestwärme empfindet.
Hammer, bei kirchlichen Institutionen nennen sie es auch Nächstenliebe. :mrgreen:
 
Wenn du nicht ortsgebunden bist, hier in M gibt es jede Menge fair bezahlter Job's, darfst dich bei Bedarf gerne bei mir melden.

Da bin ich genau auf der anderen Seite im Land und bin hier sehr gerne ....auch wegen meiner Gebundenheit :-) .Danke für das Angebot
 
Das habe ich fast vermutet, weil hier in Bayern es sich vermutlich kein AG mehr traut.
 
Diese Variante des Stundenlohnes ist mir auch neu. Ich bekomme meinen vereinbarten Stundenlohn, ganz egal ob ich pflege, Frühstück oder Wäsche mache oder den Dienstwagen wasche. Hoffentlich macht das nicht Schule.
@Bachstelze: ein genialer Spruch. :-)
 
Ich hab mal in der ambulanten Pflege für die Diakonie gearbeitet, da wurde das genauso gehandhabt, wie der TE es beschreibt. Da gab es dann Einsatznachweiße, wo die vorgegebenen Patientenzeiten vom Mitarbeiter nochmal aufgeschlüsselt werden mussten nach SGBV/SGB XI PS 1-3 und Administrative Tätigkeiten und dann wurde so bezahlt wie der TE es schon erwähnte nur für die Behandlungspflege gab es den Lohn einer Fachkraft. Wenn du Pech hattest und eine Tour mit wenig Behandlungspflege hattest, hast schlecht verdient. Und das obwohl die Diakonie dem AVR unterliegt; ich wurde da damals auch in die Kr4 eingegliedert, obwohl ich ja examiniert bin. Bei allen anderen PD's wurde dann einheitlicher Stundenlohn gezahlt, was im Endeffekt auch keinen Unterschied machte, weil der ebenfalls nicht wesentlich anders war.
 
Hi,
da MoniOO anscheinend von hier oben kommt: auch ich kenne solche Berechnungen nicht und überlege mir: wie soll diese Abrechnung aussehen?
MA A hat 5 Minuten Behandlungspflege erbracht, 17 Minuten Grundpflege, Fahrtweg 6 Minuten (wie vergütet??), nächster Patient 13 Minuten Behandlungspflege, 5 Minuten Grundpflege....15-20 Patienten pro Tag mal 6 Tage gearbeitet mal 9 examinierte Mitarbeiter...
Wie lange sitzt die Verwaltung daran, das auseinader zu rechnen (Kosten der Verwaltung) und muss der MA pro Einsatz die Zahlen hinterlegen oder sind es Durchschnittswerte? Wie lange bin ich dann in der Abrechnung der MA???

Einer examinierten Kraft steht ein höheres Gehalt auch schon deshalb zu, da sie auch bei einem Einsatz in der Grundpflege die Fachlichkeit, die sie in der dreijährigen Ausbildung erworben hat, anwenden soll. Bevor es zum Aufschrei kommt: auch eine gute und langjährige Pflegehelferin hat Fachlichkeit, aber von ihr kann ich Komplexe Vorgänge und Erkrankungen nicht erwarten, die bei einer Ausbildung vermittelt werden.

Finger weg und anderen AG suchen oder dem AG klar sagen, dass Du bei Deiner Tätigkeit immer wie eine Examinierte handelst und auch so bezahlt werden möchtest.
Viel Glück
 
Wie lange sitzt die Verwaltung daran, das auseinader zu rechnen (Kosten der Verwaltung) und muss der MA pro Einsatz die Zahlen hinterlegen oder sind es Durchschnittswerte? Wie lange bin ich dann in der Abrechnung der MA???
Bei mir war das so: Tourenplan stand die vorgegebenen Zeit drauf und dann musstest du deinen Einsatznachweis führen:

Patient_______________Fahrzeit__________Beginn__________Ende________Gesamtzeit___SGBV_____SGB XI______Sollzeit
Muster,Fred___________03min.___________06:03___________06:33________30min.______05min.____25min.______25min.
Muster,Erna___________04min.___________06:37___________07:00________23min.______05min.____18min.______20min.
Muster,Bert___________06min.___________07:06___________07:21________15min.______10min.____05min._____15min.

usw.
Auf dem Tourenplan stand immer eine vorgegebene Zeit (Sollzeit), die sich aus den Leistungskomplexen errechnete (kleine Toilette z.B. 10Minuten), die mit den Patienten vereinbart waren bzw. den Arten der Behandlungspflege (Insulin 5min., Medgabe 4min., Verband je nach Art 5-10min. usw.) . Im Prinzip gabe es dann auch nur die vorgegebene Zeit, nur wenn man es gerechtfertigt begründen konnte (Patient ging es nicht gut o.ä.)gab es die Zeit die man tatsächlich gebraucht hat. Und das Fachkraftgehalt gab es tatsächlich nur für das was unter SGBV stand.
 
Hallo,
Der Arbeitsvertrag liegt jetzt vor.

Im Arbeitsvertrag steht das der MA als Krankenpfleger eingestellt wird.
Der MA erhält eine Vergütung von 9,65 je Stunde für Pflegetätigkeiten, und für Behandlungspflege 13 € die Stunde.
Erholungsurlaub 25 Tage

das sind die Kernpunkte. Weitere Angaben zu Überstunden oder Rufbereitschaft, bzw. zum Bereitschaftsdienst sind nicht enthalten.

Bekannt ist das der Bereitschaftsdienst gefordert und mit 6,90€ pauschal für 24 Std bezahlt wird + die oben angebene Bezahlung.
Ebenso fallen sehr viel Überstunden an.

Nicht so gut meine Meinung!?
 
Diesen Vertrag würde ich so nicht unterschreiben und weiter suchen Viel Glück dabei.
 
Dem kann ich mich nur anschließen. Ich würde "das", auch nicht unterschreiben.

Claudia B.
 

Ähnliche Themen