Sterbe-Seminar

Unser Kurs hatte während meiner Ausbildung ein 5-tägiges Sterbeseminar, dieses war neben einem Kommunikationsseminar fester Bestandteil unserer Ausbildung. Beide Seminare wurden von einer Psychologin gehalten. Im Sterbesminar ging es u.a. um unsere Erfahrungen mit Sterben und Tod, die wir während der Stationseinsätze erlebt hatten. Uns wurden auch die Sterbephasen nach Kübler-Ross erläutert. Das Wissen das ich bei dem Sterbeseminar gewonnen habe hat mir, im weiteren Verlauf der Ausbildung, sehr geholfen.

ciao
Manuel
 
Hallo,

auch in unserem Kurs soll ein Sterbe-Seminar stattfinden (als fester Bestandteil der Ausbildung).
Ich weiß aber nicht, ob ich es schaffe da mitzufahren.

Habe mit dem Sterben von Menschen eigentlich keine Probleme und habe in meiner Ausbildung auch schon ein paar Patienten auf ihrem letzten Weg begleitet.

Aber ich hab die Befürchtung, das auf diesem Seminar ein ganz bestimmter Tod mich zusammenbrechen läßt.

Gibt es die Möglichkeit, sich von diesem Seminar befreien zu lassen??

Felonia
 
Hi!
@Felonia: Du wirst da zu nichts gezwungen, mußt auch zu nichts sagen (so war es jedenfalls bei uns) und man kann auch den Raum verlassen, wenn man nicht mehr kann.
Keine Ahnung, ich glaub bei uns war das Pflicht, mitzufahren. Aber ich weiß es nicht genau.

Simone
 
Wir hatten ein 3-Tage-Seminar, war ganz nett. Haben die 5 Sterbephasen besprochen, einen Rundgang über den Melatenfriedhof (der größte und bekannteste in Köln) gemacht, Geschichten u Gedichte bzw Liedtexte durch gelesen, mussten Fragen beantworten zB.

« Wofür sind sie dankbar?
«« Das meine Eltern und Freunde für mich da sind

« Was fehlt Ihnen zum Glück?
«« Glück ist, was man daraus macht... jeder ist sein eigener Held in seinem Leben und kann nur so glücklich werden! Ich brauche nichts mehr zum Glück solange ich mein Leben leben und noch lachen kann!

« Wen, der tot ist, möchten Sie wiedersehen?
«« Meine Opas die ich beide nie kennen lernen durfte und die verstorbenen besten Freunde, meiner Freunde um wenigstens denen die Chance geben zu können, sich nochmal "erleben" zu dürfen

« Was stört Sie an Begräbnissen?
«« Das trauernde und schwarze Umfeld... Klar tut es weh, jemanden zu verlieren und man ist traurig aber!, möchte der Verstorbene dass die Leute wegen ihm traurig sind?!
Wenn ich sterbe, soll keiner wegen mir weinen... ich bin und bleibe ein fröhlicher Mensch, wieso sollte mein Tod dann traurig sein?

« Welche Hoffnung haben Sie aufgegeben?
«« Total banal, aber irgendwann mal dünn zu sein

« Was bezeichnen Sie als Heimat?
«« Heimat finde ich dort, wo ich mich wohl, geborgen und zuhause fühle

« Was ertragen Sie nur mit Humor?
«« Darauf fällt mir absolut nichts ein!

« Was würden Sie einem Freund nicht verzeihen?
«« Lügen und Hintergehen​

Und unter anderem mussten wir einen Koffer packen für die letzte Reise, also was wir alles mit nehmen würden. Außerdem haben wir Todesanzeigen u Fotos von verstorbenen angesehen. Im großen u ganzen war es ganz nett. Außerdem haben wir noch eine Dokumentation über einen Krebspat. angesehen, der sich bis zum Tod hat filmen lassen... Der Film hat echt zu Tränen gerührt
 
Interessant...den Thread hatte ich bisher übersehen,

Bei uns gibt es ein Museum für Sepulkralkultur ...das ist immer wieder interessant zu den verschiedenen Ausstellungen dort zu schauen.

http://www.sepulkralmuseum.de/

Es lohnt sich wirklich, wenn mal jemand in der Nähe ist! Ich war in den letzten 4 Jahren schon ca 7 Mal dort!
 
wir hatten ein 3 tägiges sterbeseminar ende mittelkurs, ein bisschen spät vielleicht... der erste tag war sehr harmlos und abends wurde kräftig und zu viel gefeiert...:hicks: am zweiten tag war es für alle sehr emotional, wir haben über erfahrungen sei es privater oder beruflicher natur mit sterben und tod gesprochen. da wurden zum teil ergreifende dinge wieder hochgeholt und eigentlich jeder hat geweint...
 
Hallo,
kann mir jemand sagen wie ich herausfinde wo solche Seminare stattfinden???Am besten wäre es in Sachsen oder Sachsen Anhalt...

Danke euch im Voraus
 
Wende Dich mal an die Landeskirchen, die bieten solche Seminare an. Diese sind allerdings nicht berufsspezifisch.

Wenn Du ein Seminar speziell für die Pflege suchst, erkundige Dich mal bei den verschiedenen Pflegeverbänden. B.Braun hat das Thema auch des öfteren im Programm. Evtl. kann Dir auch die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin behilflich sein.
 
Ich war in der Ausbildung auch zum Sterbeseminar. Die Teinahme war damals Pflicht, da das Seminar fest in der Ausbildung integriert war.
Das Seminar hat den Zusammenhalt im Kurs gefördert. Und das alle heulend daraus laufen, war nicht der Fall. Bis auf eine die hatte aber zu den Zeitpunkt, den Tod iherer Mutter zuverarbeiten. Sie wurde aber aufgefangen von unseren Lehrern, sowie der Seelnsorger der am Tag dazu gestoßen ist. Dennoch fand ich war das Seminar sehr hilfreich, da man offen alles ansprechen konnte und es keine Tabus gab.
Kann jeden empfehlen Teilzunehmen, wenn mann kann.

Lg
 
Auch wir waren erst vor kurzem für 5 Tage auf Sterbe Seminar.
Ich muss ganz ehrlich sagen ich hab es mir schlimmer vorgestellt als es war.Es war eine sehr familäre Atmosphäre und war auch sehr interessant.
Man sollte es vielleicht nicht erst am Ende des zweiten Lehrjahres machen, dass find ich persönlich auch sehr spät.

lg
 
Hallo Ravensoul!
Auch ich war im Rahmen meienr Palli Ausbildung zu einem mehrtägigem Sterbeseminar! Wie schon viele schrieben, es ist sehr intensiv und anstrengend und wie ich finde in einem Beruf, wo ,man mit dem Sterben konfrontiert wird, auch sehr wichtig. Wir waren damals eine kleine Gruppe mit zwei Psychologen die uns wirklich prima und professionell betreut haben,welches eine wichtige Voraussetzung ist.
Viele Grüße
 
Ich hätte da eine Frage:

In einigen Studien kommt - ebenso wie hier - beim Thema Sterbeseminar die Anmerkung, dass das Seminar im zweiten oder dritten Ausbildungsjahr und damit zu spät stattfindet. Die Rahmenlehrpläne einiger Bundesländer raten deshalb dazu, das ganze aufzusplitten und schon im Einführungsblock eine kleine Einheit zum Thema "Umgang mit Tod und Sterben" einzuführen. Dazu haben auch schon einige Pflegepädagogen Unterrichtsentwürfe veröffentlicht.

Wird das irgendwo schon praktiziert und existiert diese Idee ausschließlich auf dem Papier? Hatte jemand von Euch das Thema schon früh in der Ausbildung? Muss nicht in einem Seminar außerhalb der Schule gewesen sein.
 
Bei uns wurde zum Ende des Einführungsblocks schon mal in einer "Freien Stunde" auf das Thema eingegangen. Viele von uns hatten bis dahin noch keinen Kontakt mit dem Tod / mit Verstorbenen und da gab es halt viele Fragen und auch Sorgen. Für den 1. Einsatz hat es gereicht, fand ich. Jedenfalls kam ich mit meinem 1. Verstorbenen dann gut zurecht, keine Alpträume oder Angst vor der Versorgung
Das eigentliche Sterbeseminar kam dann auch erst im 2. Jahr.
 

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