Station liegt mir nicht

Liliein123

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halli hallo!

ich befinde mich gerade in meinem 2. praxiseinsatz auf der gyn mit betten für wöchnerinnen und chirurgie. ich habe mich eigtl. auf diesen einsatz gefreut aber jetzt nach 1 woche muss ich sagen, dass mir der stationsalltag einfach nicht liegt. klar ist es interessant und ich darf auch bald mal bei einer sectio oder anderen op's zuschauen aber der alltag geht doch sehr langsam von statten was erstmal sehr fremd erscheint wo man doch auf anderen stationen morgens im akkord durch die zimmer hetzt. zumal das was ich vertiefen muss wie z.b körperpflege, vitalzeichen etc fast garnicht bzw elektrisch erfolgt. ich sollte mich wahrscheinlich einfach freuen auf diese ruhige zeit, doch das funktioniert irgendwie nicht. was wohl auch an der masse an frauen liegt :mryellow: da sind mir ein paar männer als puffer immer ganz lieb.

nun zu meinem anliegen, es wird einem in solchen fällen ja immer gesagt "augen zu und durch" oder "der einsatz geht auch zu ende" aber es ist ja nicht sinn der sache so durch die ausbildung zu gehen allerdings lässt sich diese einstellung auch bei mir nicht mit der immer geringer werdenden motivation vereinbaren. und 8 wochen scheinen eine solch lange zeit zu sein :down: grausam der gedanke die nächsten 2 monate das was ich am liebsten machen möchte nicht zu mögen.....

wer kennt diese gedanken und hat ein kleines wundermittel dagegen?

lg und eine schöne woche lili :nurse:
 
Tja, du wirst um die Station nicht herum kommen (Gyn ist Pflicht). Also versuch, soviel Interessantes wie möglich mitzunehmen. Wöchnerinnenpflege halte ich für sehr vielversprechend, was den Schulungs- und Beratungsanteil der Pflege angeht.

Habt ihr einen Lernzielkatalog, aufgeteilt in die verschiedenen Fachgebiete? Versuch doch mal, einige fachspezifische Lernziele für dich aufzustellen. Die Mentoren oder Praxisanleiter können Dir dabei sicher helfen.
 
Ich fand die Wöchnerinnenabteilung auch stinklangweilig. Aber da das dein zweiter Einsatz ist, kommen ja noch viele andere interessantere. Außerdem ist das ja auch ganz gut, zu merken was liegt mir nicht so gut. Auf der Gyn hat man so gut wie keine Pflege von dem her kann ich dich gut verstehen. Aber da du auch noch chirugisch dabei hast, versuche doch da mehr dabei zu sein. Ändern kannst du den Einsatz jedenfalls nicht, der ist Pflicht. Nutze doch die Zeit und schau´in die Bücher oder schau dir die Standarts mal genauer an, quetsch deine Kolleginnen über ihr Fachwissen aus, also da gibt´s schon was das man tun kann.
 
Du wirst sicherlich auch noch die Babys pflegen dürfen. Frag doch einfach die Wöchnerinnen. Als ich diesen Einsatz hatte, durfte ich mich besonders um die Babys kümmern. Also frag einfach deinen Mentor. Das Krankenhaus hat doch sicherlich auch einen Kreißsaal. Frag nach, ob du auch dort eingesetzt werden darfst. Das ist nämlich sehr interessant. Ich selber habe dort viel mitgenommen. Mach einfach den Mund auf und frag nach.:D
 
Gilt zwar für Hebammen- lässt sich aber sicher übertragen:

Praktische Ausbildung in der Entbindungsabteilung
1.1 Pflegemaßnahmen bei Gebärenden
1.2 Beobachten der Gebärenden
1.3 Hygiene im Kreißsaal
1.4 Umgang mit medizinischen Geräten und Instrumenten
2 Auf der Wochenstation
2.1 Pflegemaßnahmen bei Wöchnerinnen
2.2 Spezielle Wochenpflege wie Beobachten der Lochien, Abspülen, Pflege der Dammwunde, Sitzbad
2.3 Spezielle Desinfektionsmaßnahmen der Wochenstation
2.4 Umgang mit der Wöchnerin und Besuchern
3 Auf der Neugeborenenstation
3.1 Grundlagen der Betreuung des Neugeborenen und der Pflegetätigkeiten
3.1.1 Richten der Wickel- und Badeeinheit und der Säuglingsbetten
3.1.2 Aufnehmen und Tragen, Lagern, Waschen und Baden sowie Wickeln und Ankleiden des Säuglings
3.1.3 Bringen und Anlegen, Wiegen und Füttern des Säuglings
3.2 Hygiene und Ordnung auf der Neugeborenenstation
4 Auf der operativen Station (chirurgische Pflege)
4.1 Pflegemaßnahmen auf der operativen Station
4.1.1 Körperpflege und Bekleiden der Patientin
4.1.2 Betten, Lagern und Transportieren der Patientin
4.1.3 Hilfen bei den Verrichtungen des täglichen Lebens
4.1.4 Ermitteln und Registrieren von Vitalfunktionen
4.2 Hygiene und Ordnung im Pflegebereich
4.3 Maßnahmen für die Operationsvorbereitung
4.4 Postoperative Überwachung der Patientin
4.5 Vorbeugende Pflegemaßnahmen gegen Folgekrankheiten
5 Auf der nicht-operativen Station (allgemeine Pflegemaßnahmen)
5.1 Pflegemaßnahmen auf der nichtoperativen Station wie 4.1.1
5.2 Hygiene und Ordnung im Pflegebereich

HebAPrV - Einzelnorm

Mögliche Pflegeprobleme
Mutter: Erschöpfung, Stillprobleme, Anpassungsprobleme an die Elternrolle, Störungen Blasen- und Darmentleerung, erhöhtes Thromboserisiko, ...
Kind: Trinkschwäche, Gedeihstörungen, Anpassungstörungen, Butzuckerprobleme, ...

Pflegemaßnahmen: Unterstützung bei der Versorgung des Kindes, Hilfe beim anlegen des Kindes, Anleitung bei der Brustpflege, Aufklärung über Hygieneverhalten, Krankenbeobachtung...

Diese Station fordert dich eigentlich. Du erlebst deine ersten Konflikt zwischen Ideal und Realität.
auf dieser Station kannst du lernen zu zuhören und mit Pat. ins Gespräch zu kommen. Du lernst, dass weniger manchmal mehr ist. Pflege bedeutet nicht, dem Pat. alles abnehmen. Es sind dei Kleinigkeiten, die winzigen Handreichungen die manchmal ganz viel auslösen können.

Hast du dich schon mal intensiv mit dem Fachbereich beschäftigt- meint die theoretische Basis?

Elisabeth
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut, jeder findet im Prinzip schnell heraus, welche Bereiche einem in der Pflege liegen und welche nicht.
Gibt meiner Meinung nach durchaus "schlimmere" Einsatzbereiche als Gyn und Wöchnerinnen, Gyn war mein Lieblingsgebiet, ich kam mit männlichen Patienten nicht immer gut klar...

Mach das beste draus!
Wirst schon auf anderen Stationen noch genug Stress haben.:lol:
 
Wie schon meine Vorredner es bereits gesagt haben, um den EInsatz kommst du nicht drum herum, Gyn ist Pflicht. Die Ansätze, die Elisabeth dir bereits gegeben hat, sind prima Aspekte deinen Aufenthalt interessanter für dich zugestalten. Da du ja auch chirurigische Fälle dabei hast, kannst du dich ja in den Verwandstechniken bzw Verwandswechsel üben. Vorrausgesetzt du darfst das von deinem Mentor auch tun. Da du nun mehr "Zeit" hast, kanst du auch prima das Patientengespräch "üben". Betreut Ihr auch Pat. mit Mamma-Ca??? Wenn ja, kannst du versuchen, die Pat. "zubegleiten". Nicht jede Station macht Spaß und liegt dir, aber so kannst du für dich herrausfinden, in welcher Richtung du später mal arbeiten willst bzw nicht willst. Und mal ehrlich, 8 Wochen gehen auch rum, mehr oder weniger schnell........
 
erstmal vielen dank für die antworten :wavey: und ja, ihr habt alle recht, es wird schlimmere stationen geben und auch auf dieser station gibt es viel zu entdecken und zu lernen....man muss es nur wollen :mryellow: und die ansätze von dir elisabeth sind wirklich gut und ich werde jetzt versuchen so viel wie möglich in eigenarbeit zuhause zu lernen und dann die schwestern mit meinem wissen "belagern"....
leider habe ich garnicht so viel mit den wöchnerinnen zu tun außer vitalzeichen messen etc und stoße auch teilweise bei der kinderkrankenschwester auf ablehnung. habe gleich am ersten tag die stationsleitung gefragt ob sie mir nicht zeigen kann wie man richtig das neugeborene an die brust anlegt da ich jedes mal los ziehen musste um einer schwester bescheid zu sagen aber das sei den müttern zu intim :gruebel: aber intimpflege geht oder wie? habe da jetzt auch etwas angst eine andere schwester zu fragen weil ich der sl nicht vor den kopf stoßen will, die mal nebenbei gesagt auch nicht zu meinen "lieblingskollegen" gehört....
werde nächste woche endlich mal im spätdienst sein ( wurde die ersten 2 wochen für früh eingeteilt) und hoffe einfach darauf, dass ich dort mehr dinge vertiefen kann die wir von der schule aus lernen sollen ( s.c injektionen, op rasur etc erfolgt alles im spätdienst )

lg lili
 
Oh Mann,
ich kann gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst. Falls es Dich tröstet: 8 Wochen als Schüler auf der Gyn ist auch nicht wirklich toll....Aber es geht vorbei und es ist tatsächlich möglich, für sich selbst etwas positives herauszuziehen- und wenn es nur das Aufräumen und Säubern des Verbandwagens ist....dann kennste danach wenigstens die Instrumente.
Es geht vorbei und es gibt schlimmeres....
 
Hallo!
@Lililein: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die wenigsten Schwestern überhaupt Schülern zeigen wie man ein Kind an die Brust der Mutter legt
da viele einfach das stillen und alles was damit zu tun hat selber machen möchten, vor allem Hebammen und weil sie vielleicht auch befürchten
das du als Schülerin den Müttern doch etwas falsches zeigen würdest und
die Mütter sich dann doch für die Flasche entscheiden würden wenns mit dem Anlegen nicht so klappt und sie sollen ja möglichst stillen.
Du sagtest ja das es nicht nur eine Wöchnerinnen sondern eine Station
mit Gyn ist. Da würd ich dann wenn dich das andere nicht so interessiert
gucken, dass du möglichst bei vielen Ops zu sehen kannst und
man dir auch die Versorgung vor Op überlässt, wie Rasur, Aufklärung
usw...
 
Ich habe mich damals mit einer Hebeammenschülerin angefreundet, die vorher Krankenpflege gelernt hatte. Die hat mir sehr viel beigebracht und gezeigt. SS und Wochenbett ist eigentlich extrem interessant, man pflegt eigentlich keine Kranken. Es ist viel eher Begleitung und Unterstützung. Informiere dich doch mal über die Unterschiede zwischen einer "sanften" Hausgeburt und einer Geburt im KH und was sich über die Jahre so verändert hat. Bei einer Geburt dabei sein zu dürfen, kann ein beeindruckendes Erlebnis werden.
 
nutz solche Leerlaufphasen doch einfach um Stationstypische Probleme oder Krankheiten nachzulesen... meine erste Station war eine Palliativstation... da hab ich mich stellenweise auch gelangweilt weil ich nicht viel machen durfte... stattdessen hab ich mich durch Bücher gewälzt und weiß jetzt n bissl mehr :)
 
Hi,

ich kann mich nur den anderen anschließen und Dir Raten diese Zeit zu genießen und es einfach als "Leerlauf" zu sehen. Bevor Du im Stationszimmer rumsitzt und nicht weißt was Du tun sollst schnapp Dir Bücher, oder lese Dir auf Station die Standard's durch etc.pp.
Da gibt es schon einige Abhilfen die Dich durch den Einsatz bringen! :)

LG
 
oder ich lese mir die Kurven durch... mit n bissl glück findet man sogar die ein oder andere amüsante Stilblüte :P
 
Gibt es nicht mittlerweile sogar ne Fachweiterbildung zur Stillexpertin? Unter diesem Gesuchtspunkt lässt sich vielleicht nachvollziehen, dass du als Youngster mit dieser Aufgabe nicht gleich in den ersten Tagen deines Praktikums betraut wirst.

Ich frag mal ganz frech: was weißt du über das Stillen, die dabei auftretenden Pflegeprobleme?

Elisabeth
 
hey Liliein

Ja in Deiner Situation hab ich auch gesteckt. Allerdings war ich auf einer rein chirurgischen Gyn eingesetzt und zwar als ERSTER Einsatz.. Ich hab mich total ********* gefühlt. Das einzige, was ich in ounkto Körperpflege gelernt habe ist Rückenwaschen in allen Variationen:knockin:
Ich hab mir einfach Fachlektüre zur Hand genommen und wenn die Schwestern Kaffee getrunken haben, dann habe ich halt gelesen. Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass Gyn-Schwestern im allgemeinen ein in sich abgekapselter Haufen sind, die selten jemand neuen in das Team lassen ( Will hier niemanden angreifen, sind nur die Erfahrungen von mir und vielen meiner Kollegen:hippy:)
Aber so bin ich gut damit gefahren, musste mich nicht andauernd mit den dort echt unliebsamen Schwestern herumschlagen und habe viel gelernt. Habe vor kurzem mein Examen gemacht und Gyn konnte ich noch super:rofl:

Also dann noch viel Spaß, Kopf hoch und schau dir ein paar interessante OPs an.:cheerlead:
 
Auch auf einer Gyn kann man etwas lernen. Sprich doch einfach mal mit deinem Mentor. Du kannst ja auch mal nachfragen, ob du ein paar Tage in einen Gyn OP darfst oder/und Kreissaal. Ich habe zu meiner Schülerzeit auf
der Gyn z.B. auch mal ein paar Tage eine Hebamme begleitet.

War im nachhinein war mein Einsatz auf der Gyn/Wochenstation sehr lehrreich. Auch wenn ich am Anfang befürchtet habe meine Zeit dort nur abzusitzen.
 

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