Sorry, aber einfach mal was loswerden

Ceedy

Newbie
Registriert
03.10.2011
Beiträge
6
Ort
NRW
Beruf
Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
intern. Intensiv
Funktion
Praxisanleiter
Hallo zusammen!
Muss mal nen bisschen Ballast loswerden... Ich bin mittlerweile sehr unglücklich auf meiner Arbeit und denke über einen Jobwechsel nach.
Ich bin seit 4 Jahren, direkt nach dem Examen auf einer allgemein internistischen Station gelandet, wollte ich grundsätzlich nie hin, stand schon immer mehr auf Chirurgie. Aber es war allemal besser als bei Arbeitsamt zu hocken. Da das Team, welches wir damals mit 6 Neueinstellungen deutlich mitprägten total super war, machte mir sogar die ganze Wascherei und die viele Arbeit nix mehr aus. Ich kam gerne und meist auch hochmotiviert. Hatten damals eine tolle Leitung auf den man sich immer 100% verlassen konnte und der mit angepackt hat.
Mit seiner Zustimmung konnte ich meinen Praxisanleiter machen, obwohl ich noch nicht lang genug examiniert war. Und er unterstütze immer die Ausbildung unterer Schüler und räumte uns die nötige Zeit ein.
Dann verließ er uns, wurde PBL. Unsere Stellvertretung stiegt auf und die Station ab. Eine junge Kollegin (damals 24) wurde stellv. Leitung, sie machte ihren Job echt gut, managte alles und arbeitete voll mit auf Station im 3-Schichtsystem. Wir fragten uns damals schon was unsere Leitung nun eigentlich tut. Naja, dann wurde ich schwanger und war erstmal raus.
Letztes Jahr kam ich wieder, die Stellv. mittlerweile selbst im Mutterschutz, viele Kollegen weg, viele neue da. Es läuft nix mehr. Es sind so viele im Dauerkrank weil es nicht mehr auszuhalten ist. Das Verhältnis von examinierten Schwestern zu Hilfskräften ist fast bei 50/50, das darf doch nicht sein. Oft kommt es vor, das man nur mit 2 Schwestern im Dienst ist und der Rest Pflegehelfer, Rettungssanitäter, Zahnarzthelfer, ganz ohne irgend ne Ausbildung als Aushilfe, FSJler und Praktikanten. Und die Schwestern sind so jung und unerfahren und müssen den Laden mit 31 schwerstaufwändiger multimorbider Pat rocken (nur zum Vergleich: ich bin 26 und gehöre zu den "Erfahrenen").
Es ist so arm, wir sind kein kleines Haus, wir gehören zu den "Großen" in der Umgebung, protzen mit Zertifizierung und hoher Qualität und dann fummeln KPH´s an ZVK´s rum, machen Infusionstherapie, Verbände bei nekrotischen Dekubiti usw...
Und so ne kleine Schwester muss die Verantwortung übernehmen. Unsere Leitungen sitzen auf ihrem Hintern im Büro und brüten über den Dienstplänen, aber den fällt natürlich nicht ein das es an ihnen liegen könnte...
 
Hallo,

mir fallen immerhin drei Optionen ein:
1. Versetzung
2. Problematik ansprechen und ggf. konstruktiv an einer besseren Situation auf Station mitarbeiten.
3. Resignieren und weitermachen

zu 1: Eine Versetzung in so eine Situation ist immer irgendwie wie Weglaufen. Hinterlässt schnell mal ein ungutes Gefühl bei einem selbst. Halte ich aber durchaus für legitim bevor man an der Situation zu Grunde geht.
zu 2: Prinzipiell wäre ich dafür, erst das Wahrgenomme der Leitung mitzuteilen und wie es Dir dabei geht. Kommt dann nichts zurück, kann man mit guten Gewissen die Option 1 antreten.
zu 3: Die Option 3 nehmen wohl viel zu viele wahr. Nicht erstrebenswert, nicht gesund...

Wenn ich solche Berichte höre, dann denke ich immer an den Spruch von G.Ch. Lichtenberg:
„Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.“
 
Verstetzung wäre da meine erste Wahl.
Vor allem weil du von Anfang an sowieso eher für die Chirurgie interessiert warst.
Was spricht dagegen?
 
Ich glaube auch, daß ich auf Versetzung plädieren würde. Es sei denn, du rechnest dir die Chance aus, noch etwas zu ändern. Das wäre natülich für alle das beste, aber dafür müsstest du dir zuerst klar sein, wer dir dabei zur Seite stehen würde.
 

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