Nach einem intensiv verlebten Wochenende mit meinem Sohnemann möchte ich nochmal einige Punkte aufgreifen :
1. Urlaubsanspruch in der Ferienzeit : Privileg oder Notwendigkeit ?
die unter sozialen Gesichtspunkten den Vorrang verdienen
Claudia hat es hier geschrieben, und
im Kommentar ist dies ausgeführt. Der Begriff soziale Gesichtspunkt eist hier sehr weit zu fassen. Hier ist der Arbeitgeber in der Pflicht eine entsprechende Abwägung zu machen. Demnach ist es nicht an den Eltern, sondern der Arbeitgeber, der eine mögliche Bevorzugung trifft. Dass die Eltern sich gegebenenfalls Urlaub in der Ferienzeit wünschen ist legitim, dies nicht zu gewähren ist unter Berücksichtigung der sozialen Gesichtspunkte genauso legitim.
Der wichtigste Punkt hierbei ist eine konkrete Absprache untereinander (sofern dies möglich ist).
Als nächstes möchte ich etwas
sagen.
Dazu muss ich sagen, dass ich seit einigen Jahren in der Schweiz lebe, und mich von daher auf die Angaben in der Literatur verlassen muss, was die Situation in Deutschland betrifft.
Zunächst einmal ein Vergleich zwischen einem Verheirateten Paar mit Kind und ohne Kind.
Der Durchschnittsbruttolohn einer Pflegekraft wird mit
2500 Euro angegeben.
Berechnet man den Nettolohn in der Steuerklasse IV für das Land B-W, komme ich auf 1627,69 Euro.
Mit denselben Angaben in der Steuerklasse 3 mit einem Kinderfreibetrag erhalte ich 1889,87 Euro.
(
Rechner der Vereinigten Lohnsteuerhilfe).
Nehmen wir an dass der Ehepartner des Paares mit Kind noch zu 50% berufstätig ist (und ansonsten die Kinderbetreuung übernimmt) so erhält dieser in der Steurklasse 5 von 1250 Euro brutto noch 813,94 Euro.
Das kinderlose Paar kann bei vollzeitiger Berufstätigkeit also insgesamt ein gemeinsames Monatsgehalt von 3255,38 Euro erzielen, während das andere Paar ein Monatsnetto von 2703,81 erreicht.
Rein Statistisch wird die Wohnfläche von kinderlosen Paaren mit 48,7m2 pro Person angegeben, bei verheirateten mit einem Kind mit 35m2 (Quelle:
Statistisches Bundesamt). Die Wohnkosten werden im Bundesdurchschnitt mit
7,26 Euro pro m2 angegeben. Somit ergibt sich rechnerisch ein Aufwand von 21% versus 28% des Monatsnettoeinkommens.
Zu den Vergünstigungen im einzelnen :
Familiekarten
Kindereintrittspreise
Schülereintrittspreise
Kinderfreibetrag
Vergünstigungen in der Pflegekasse
Vergünstigungen bei der Krankenversicherung und das ist mal ein richtiger Batzen (ich weiß nicht um Euer Wissen wie sich die Gesetzlichen KK tragen)
Vergünstigungen allg. bei Versicherungen mitversicherte Kinder und Eheleute etc.
Kindergeld
Schulgeld
Entlastung für Alleinerziehende
Ausbildungsfreibetrag
Familienheimfahrten
Beihilfe zur Kinderbetreuung
Eintrittspreise sind im Regelfall gleich, einen Vorteil hat man bei den Eintrittspreisen für das Kind. Demnach ergibt sich folgender Vergleich :
Zoobesuch in Leipzig :
kinderloses Paar : 32 Euro
Familie mit einem Kind : 41 Euro, mit Familienkarte 40 Euro, also immer noch 8 Euro mehr ...
Kinderfreibetrag ist oben mit eingerechnet.
Kindergeld : 164 Euro im Monat, wenn Kindergeld bezahlt wird,
jedoch fällt dann sowohl der Kinderfreibetrag als auch der Freibetrag für Betreuung, Erziehung und Ausbildung weg ...
Krankenversicherung : tatsächlich, Kinder sind kostenfrei mitversichert (dennoch haben die Krankenversicherungen eine Rücklage von mehreren Milliarden Euro)
Pflegekasse : tatsächlich bezahlt das kinderlose Paar 0,25% mehr in die Pflegekasse (ist bei der Lohnberechnung berücksichtigt) Dies macht in diesem fiktiven Fall 0,25% von 5000 Euro brutto = 12,50 Euro/Monat.
Wenn man sich entscheidet Kinder zu bekommen, darf man sich dann nicht beschweren dass diese auch Geld kosten.
Vollkommen richtig, das hat ja auch hier niemand gemacht. Dennoch ist doch der Vergleich erlaubt .... (Apropos Vergleich : pro Person hat das Kinderlose Paar nach Abzug der Miete noch 1274.13 Euro zur Verfügung, die Familiehat pro Person, nach Abzug der Miete und inklusive Kindergeld noch 646,66 Euro).
Ich glaube, dass die Entscheidung eines Jeden, der Kinder hat, vollkommen bewusst, auch was die finanziellen Aspekte betrifft, getroffen wurde. Und ich für meinen Teil schaue nicht auf das Geld, denn ich habe etwas viel wertvolleres.
Aber mir platzt die Hutschnur bei Eltern die meinen aufgrund der Kinder müssten sie ja ständig besonders behandelt werden.
Man sollte der mühsamen Diskussion darüber, welche Vorteile man als Eltern eingeräumt bekommt noch die Frage hinzufügen, wer denn schlussendlich unsere Rente bezahlt.
Denn immerhin sind es die Kinderlosen, die meinen Anteil an der Rente schmälern ... oder täusche ich mich da ?
Noch zum klarstellen :
wenn man sein Kind zu Betreuungszwecken weggeben würde, könne man sich genauso ein Haustier anschaffen.
müsste ich mir überlegen,
Ich spreche hier von
mir, und von niemandem anderes.
Ich für meinen Teil denke, dass die Prägung eines Menschen primär durch die eigenen Eltern erfolgen sollte.
Ich denke, dass die Kindererziehung ebenso durch die Eltern erfolgen sollte. Bei einer überwiegenden Fremdbetreuung ist dies jedoch nicht gegeben.
Jeder darf (und sollte) dazu eine eigene Meinung entwickeln, doch möchte ich darum bitten, dass man meine Meinung nicht in eine generalistische Aussage presst.