Also ich bin ja kein "Hilfslehrer", sondern auf den Stationen soll es endlich geschultes Personal geben, daß sich mit der Vermittlung von Lerninhalten und Umsetzungen auskennt. Wie ich schon erwähnte halte ich an den Krankenpflegeschulen den Augenheilkundeunterricht ab. ( auch nicht freigestellt, sondern man bekommt seine Stunden vergütet, die man einsetzt.) Aber die Vergütung ist nicht der Grund, weshalb ich diese Aufgabe gerne übernommen habe, sondern weil ich mich noch sehr gut an meine Ausbildung erinnern kann in dem manche Dinge ganz einfach wie angeboren vorrausgesetzt wurden und in denen seine Tätigkeiten nach der Nasenspitze des Schülers bewertet und beurteilt wurden. Wenn man Glück hatte, konnt das Personal einen gut leiden, dann bekam man eine gute Beurteilung, paßte die Nasenspitze nicht, dann hatte man Pech gehabt. Die Schnelligkeit mit der man jemanden waschen konnte war ausschlaggebend und wie rasch man auf jeden Schellenruf reagierte. Das darf so nicht mehr sein.-Tätigkeiten die man ausführen sollte wurden nur selten gezeigt, aber dennoch beurteilt. Führte man viele Tätigkeiten aus, weil man sie schon gelernt hatte, dann war man darauf angewiesen, daß niemand sagte: Die Schülerin stellt zu wenig Fragen usw. ohne zu betrachten ob diese laut Tätigkeitskatalog nicht schon erlernt und selbstständig ausgeführt wurden. Ich denke, daß es zwingend notwendig ist, daß die Abteilungen diese Gangart ändern und daß es deshalb auf jeder Abteilung Personal geben muß, die im Umgang mit den Schülern geschult sind und endlich das umsetzen was schon seit langem im Argen liegt. Das geht NUR indem man mit dem Schüler auch arbeitet, und nicht indem noch weitere Theorie einfließt und zwar auch im Zusammenarbeit mit dem übrigen Personal der Abteilung. Eine weitere Person, die Schulaufgaben abfragt bringt nur wenig. Das kann die Schule alleine leisten. Wie der Name schon sagt, es geht um die Praxis auf der Station und die Verbesserung der praktischen Ausbildung sowie um die Begleitung der Schüler im Stationsalltag. Wo handelt es sich um Stationsalltag, wenn ich von einem Schüler zum nächsten ziehen muß um dort bestimmte Techniken beizubringen/ anzufragen, die er schon im Krankenpflegeunterricht durchgenommen hat? Wenn ich das mal hochrechne, dann hat so ein Praxisanleiter ca 170 Stunden monatlich zur Verfügung.- Wir haben 12 Krankenpflegeschülerkurse a 25 Schüler und 2 KPH Kurse. dh. ca 350 Schüler. Wenn diese ausreichend betreut werden sollen, wieviel freigestellte Praxisanleiter die auf den Stellenplan der Pflege angerechnet werden, muß ein Haus dann haben? Geht man davon aus, daß der Praxisanleiter die Wege zu den Abteilungen auch noch in seiner Arbeitszeit zu bewältigen hat, so bekommt jeder Schüler alle 2 bis 3 Monate 30 Minuten? Urlaubs - und Krankheitszeiten sind da nicht eingerechnet und auch nicht die Zeit für Besprechungen mit der Schule usw. Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein und kann selbst bei 5 oder 6 freigestellten Praxisanleitern keine wirklich spürbare Verbesserung bringen. Die geschulten Praxisanleiter gehören auf die Station, und zwar da wo die Schüler eingesetzt werden. Wenn ich dort genügend geschultes Personal habe, die sich auch untereinander und mit der Schule austauschen können, dann ist die Zeit sinnvoll eingesetzt, nicht indem wertvolle Zeit damit verloren geht durch die Krankenhausflure zu laufen um von Schüler A zu Schüler B zu gelangen. Diese bringt dem Schüler ja praktisch überhaupt nichts. Je nach Größe der Klinik ist man da gut 20 Minuten unterwegs,- und verliert wertvolle Zeit. Das System je Station 2 ausgebildete Praxisanleiter zu haben die jeweils die wirklich nötige Zeit einsetzen können, rechnet sich mit der Zeit. In der Zeit wo ich 1 Praxisanleiter 170 Stunden pro Monat freistelle, habe ich für 1 Schüler mit einer ausreichenden Anzahl geschulter Praxisanleiter einen viel größeren und qualitativ höheren Effekt. Ich kann mir kein Argument vorstellen, daß für eine totale Freistellung sprechen sollte. Die Praxisanleiter auf den Stationen besitzen ja die Qualifikation mit der Zertifizierung und die nötigen 200 Ausbildungsstunden dauernden Fortbildungen und sie sind zeitnah ansprechbar und anwesend.Es wird halt nur kein Sonderstatus geschaffen mit der Position. Sorry,der Praxisanleiter gehört auf die Abteilung, nicht irgendwo im Haus herumirrend und so, daß ihn jeder Schüler irgendwann einmal kurzfristig zu Gesicht bekommt, denn die praktische Ausbildung findet dort statt und zwar kontinuierlich. wir brauchen keine neuerliche theoretische Institution, sondern eine echte Begleitung während der Ausbildung. Es ist durchaus möglich zusätzlich 10 Stunden pro Monat für die Praxisanleitung und pro Schüler aufzubringen mit diesem System.
Frage: Wie sieht das bei den freigestellten Mitarbeitern zeitlich aus? Wieviel Praxisanleitung erhält da jeder Schüler effektiv? Liebe Grüße fearn